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Local => Deutsch (German) => Topic started by: BitCharlie on September 07, 2019, 06:00:43 PM



Title: Ein Geldpolitscher Ausblick
Post by: BitCharlie on September 07, 2019, 06:00:43 PM
wir stehen in der Geldpolitischen Landschaft vor starken Veränderungen. Ich möchte hier meine Analyse und meinen Gedankenganz teilen und freue mich auf angeregten Austausch.

Am 1.November wird Mario Draghi nach 8 Jahren Amtszeit den Chefposten in der EZB räumen. Seine Nachfolgerin Christine Lagarde hat bereits durchblicken lassen wohin die europäische Geldpolitik in ihrer Amtszeit bis 2027 hinführen wird. Am 4. September 2019 sprach Sie vor dem europäischen Kommission und stellte Ihre Gedanken in ihrer Amtszeit vor. Um es kurz zu machen. Die EZB wird nicht nur den Kurs von Draghi beibehalten sondern noch ausbauen. Das bedeutet:

1.) weiter stärkere negativ Zinsen
2.) eine Inflation auch über dem angepeilten Ziel von ≈ 2% p.a. im Euro-Raum
3.) Abschaffung des Bargelds wird immer wahrscheinlicher
4.) Helikopter Geld durch die Zentralbank, ausbezahlt direkt an die Bürger der EU
5.) sowie weitere innovative Mittel und neue Wege der EZB

Doch nun eins nach dem anderen. Was bedeutet das nun genau?

Vor Jahren war es noch Undenkbar das auf Einlagen bei der Zentralbank negativ Zinsen bezahlt werden. Heute hat man sich daran gewöhnt. Zumindest aus der Presse. Wohl niemanden hier hat es im täglichen Leben betroffen. Nur einzelne Banken verlangen aktuell negative Zinsen, sogenannte Verwahrentgelte. Meine Hausbank schrieb mir das man Aufgrund der sehr lockeren Geldpolitik ein Verwahrentgelt von 0,40% p.a.  ab einer Einlage von 1 Mio berechnet. Ein Verwahrentgelt klingt natürlich besser als ein Negativzins. Doch wo geht die Reise hin? Nehmen wir einmal an die EZB senkt die Einlagenzinsen bei der Zentralbank für Geldhäuser immer weiter.. -1%, -1,5%.. -2%.. Das wird die Inflation insbesondere in den Vermögenswerten wie Aktien, Immobilien und Bitcoin stark treiben. Immerhin wird das Geld immer weniger Wert. Es gibt kaum noch "sichere Häfen". Diese Dynamik nimmt dann erst richtig fahrt auf. Nach und nach werden die einzelnen Banknoten abgeschafft. Die 500€ Banknote war erst der Anfang, danach die 200€ und 100€ Banknote. Gesellschaftlich und mit viel Marketing wird das Bezahlen mit Bargeld in Deutschland immer mehr zu einem Randphänomen. Nun muss man an der Supermarktkasse ausdrücklich sagen das man Bar bezahlen möchte. Der Hintermann rollt mit den Augen, wie kann man nur Bargeld nutzen und die Geldwäsche und Terrorfinanzierung unterstützen.

Als nächstes wird das Bargeld komplett abgeschafft. Jeder Bürger ist nun von Geschäftsbanken abhängig. Ein Konto bei der Zentralbank ist für Bürger aktuell nicht möglich. Man ist also auf die Willkür der Geschäftsbanken angewiesen. Das Geld ist nun ein Instrument der Kontrolle. Doch nun kann man als Bürger kein EZB Geld mehr halten, das Bargeld ist abgeschafft. Man ist ausschließlich auf Geschäftsbanken Geld angewiesen.
Denkbar wäre das nach Abschaffung des Bargelds Zentralbanken der Länder, in Deutschland also die Bundesbank auch die Möglichkeit Konten für jedermann zu gestatten. Um die Geschäftsbanken nicht völlig obsolet zu machen kann man hier aber keine Kredite aufnehmen sondern nur Einlagen bis zu einer bestimmten Höhe halten. Durch ein Konto bei der Zentralbank ist nun auch Lagarde´s Helikoptergeld möglich. Das eigene Konto bei der Zentralbank kann nun nach Belieben der EZB einmalig oder durch regelmäßige Einzahlungen befüllt werden. Somit ist dies ein völlig neues Instrument die Konjunktur zur fördern und anzukurbeln. Viele Bundesbürger werden sich freuen über Nacht 1.000€ durch die EZB geschenkt zu bekommen. Endlich die neue Waschmaschine, das dringend benötigte Sofa oder auch der vielleicht nun doch luxuriösere Urlaub als ursprünglich geplant. Wäre dies nicht ein Stimulationswerkzeug über den sich die meisten Menschen freuen? Was kann an kostenlosen Geld ohne Rückzahlung falsch sein?

All diese Maßnahmen und Entwicklungen treiben die Preise der Vermögenswerte in ungeahnte Höhen. Auf Immobilienkredite die sich durch ihre Eigenschaft hervorragend beleihen lassen, erhält man Geld für die Kreditaufnahme? Ein Paradigmenwechsel und Umdenken für das Geldsystem. Preissprünge und jährliche Steigerungsraten von 5-10% und mehr in den Metropolen sind normal.
Eine Geldpolitik die keine Richtungsänderung mehr verträgt. Zurück zum normalen Zins? Undenkbar. Das Geldsystem ist in einem System gefangen aus dem es sich nicht mehr befreien lässt. Die einzige Alternative ist ein Währungswettbewerb, ganz nach Hayek. Bitcoin und Libra ist da erst der Anfang. Vorschläge aus den höchsten Reihen der Notenbankchefs, eine weltweite einheitliche Währung der Zentralbanken zu schaffen ist heute bereits denkbar. Auch Lagarde findet diese Idee interessant.

Es werden sehr spannende Jahre. Es wird ein völliges Umdenken notwendig um dieses abstruse System zu verstehen. Wer heute Vermögenswerte wie Immobilien und Bitcoin akkumuliert wird überproportional profitieren. Es wird ein schleichender Prozess werden der immer wieder die ursprüngliche rote Linie überquert. Für viele hier in diesem Forum die die wirtschaftlichen Grundprinzipien verstehen und die richtigen Schlüsse daraus ziehen, werden überproportional davon profitieren. Ich freue mich auf die Zerwürfnisse und arbeite hart daran aus dieser Entwicklung den maximalen Vorteil zu ziehen.

Nun freue ich mich auf den ein oder anderen Input und angeregte Diskussion.


Title: Re: Ein Geldpolitscher Ausblick
Post by: deeJoe on September 07, 2019, 09:17:56 PM
Disclaimer: Ich habe nur durchschnittliches Wissen und schreibe daher vermutlich blödsinn.

  • Vielleicht wird bei deinem beschriebenen Szenario die Eigenversorgung wieder wichtiger. Wenn ich mir mal so überlege, was bei einer starken oder Hyperinflation passieren würde, wäre der Ottonormalbürger ziemlich gelackmeiert.
  • Die Abschaffung des Bargelds wird m. M. n. mehr als die Amtszeit von Lagarde benötigen. Den Trend dahin kann sie natürlich trotzdem legen, insbesondere durch Marketingcampagnen
  • Eine Hürde könnte der immer stärkere Vertrauensverlust der Bürger in den Staat/die Politik werden. Ja, viele Gruppen (insb. Geringverdiener) in Deutschland werden schon seit Ewigkeiten beschissen. Wenn immer mehr Bürger immer stärker getroffen werden, wird die Stimmung irgendwann kippen und man wird sich nicht mehr alles gefallen lassen.
  • Bitcoin / Kryptowährungen stehen immer noch vor dem Risiko der Illegalisierung.
  • Die Flucht in Immobilienkredite (und somit den Bau neuer Immobilien) könnte bei der Wohnungs-/Mietpreislage durchaus gewünscht sein. Selbst bei negativen Krediten würde man damit ja den gewollten Effekt (Ankurbeln der Wirtschaft) erzielen. Oder übersehe ich da was?
  • Bürger werden kurzsichtiger. Viele junge Menschen kümmern sich heute schon wenig um ihre Altersvorsorge. Wenn die staatliche oder private Rente dann sowieso aufgrund der Inflation nichts mehr Wert ist, kann man noch mehr im hier-und-jetzt leben. Vermutlich gewollt. Für die rechtsstaatliche Grundordnung und die Sicherheit aber bestimmt nicht so toll.
  • Ist Krieg bei Inflation nicht wahrscheinlicher und ein Wirtschaftsankurbler?
  • Wie kriegt man es hin, deine Interpretation (die ich größtenteils ähnlich sehe) der breiten Bevölkerung klar zu machen, ohne wie ein Verschwörungstheoretiker zu erscheinen?


Title: Re: Ein Geldpolitscher Ausblick
Post by: BitCharlie on September 13, 2019, 07:04:04 PM
Disclaimer: Ich habe nur durchschnittliches Wissen und schreibe daher vermutlich blödsinn.
    Es wird Zeit das Du zu Dir selbst sagst wie klug Du bist. Sich in einem Forum herumzutreiben, In dieser völlig verrückten Welt. Ganz so verkehrt kann das nicht sein.  ;)


    • Vielleicht wird bei deinem beschriebenen Szenario die Eigenversorgung wieder wichtiger. Wenn ich mir mal so überlege, was bei einer starken oder Hyperinflation passieren würde, wäre der Ottonormalbürger ziemlich gelackmeiert.
    Hyperinflation davon würde ich jetzt sagen sind wir schon noch weiter weg. Meist ist es aber so das die uninformierten Menschen mit wenig Wissen und Vermögen die leidtragenden sind. Aber das ist nicht nur bei einer Hyperinflation so sondern ganz allgemein in vielen Dingen. Deshalb ist es ja auch so wichtig sich selbst über die wichtigen Dinge im Leben zu informieren. Geld, Bildung, Gesellschaft, wirtschaftliche Zusammenhänge usw., doch viele Menschen verbringen mehr Zeit damit ihren nächsten Urlaub zu planen als ihr gesamtes Leben.


    • Die Abschaffung des Bargelds wird m. M. n. mehr als die Amtszeit von Lagarde benötigen. Den Trend dahin kann sie natürlich trotzdem legen, insbesondere durch Marketingcampagnen
    Die Lobby hinter der Bargeldabschaffung weltweit arbeitet ja bereits viele, viele Jahre bereits daran. Es wird natürlich ein stufiges System sein. Aber auch heute schon, im hier und jetzt, kommen die Einschläge näher. In vielen Ländern Europas gibt es Maximalgrenzen für Bargeldzahlungen. Da müssen wir nicht mal weiter weg schauen. Italien, ein von vielen deutschen beliebtes Urlaubsland, hat eine Bargeldobergrenze für Zahlungen von lächerlichen 1.000€. Ist es wirklich das Ziel terrorismus zu vermeiden und Geldwäsche vorzubeugen wenn ich meine Hotelrechnung von 1.500€ in Italien in Bar bezahlen möchte? Die Menschen sind heut zu tage jedoch gesellschaftlich so sehr versklavt und finden sich mit diesem sklaventum ab das kritisches Denken zum Ausnahmezustand wird. Man akzeptiert das System, unabhängig davon was man selbst davon hält. Viele haben auch keine eigene Meinung zu solchen Themen wie Bargeldabschaffung.

    Aber um auf deine Aussage zurück zu kommen. Eine wesentliche Strategie bei der Durchsetzung der Bargeldabschaffung ist sicherlich das dies unmerklich geschehen wird. Es soll ja gerade nicht offensichtlich zu merken sein. Bargeldabhebungen kosten Geld. Geldautomaten werden abgebaut. Umgang mit Bargeld wird für alle beteiligten im Handel und Gastronomie teurer und komplizierter. Es ist ein System das auf leisen Sohlen daher kommt. Unmerklich aber von allen Seiten. Ich könnte mir vorstellen das wir in wenigen Jahren kaum noch Bargeld nutzen werden. Und das es in der Amtszeit von Lagarde auch denkbar wäre, das die Euronote als Bargeld in der heutigen Form, so nicht mehr existiert. 8 Jahre sind ein enormer zeitlicher Horizont.


    • Eine Hürde könnte der immer stärkere Vertrauensverlust der Bürger in den Staat/die Politik werden. Ja, viele Gruppen (insb. Geringverdiener) in Deutschland werden schon seit Ewigkeiten beschissen. Wenn immer mehr Bürger immer stärker getroffen werden, wird die Stimmung irgendwann kippen und man wird sich nicht mehr alles gefallen lassen.
    Das ist sicherlich theoretisch denkbar. Protesttum ist in Zeiten der AfD auch in Deutschland in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Ich denke jedoch das die gesellschaftlichen Systeme wie die Pflicht, gerade bei Geringverdiener, darin liegt morgens um 6:30 aufzustehen, in die Arbeit zu gehen, anschließend zu Hause durch Ablenkung wie Alkohol oder stumpfen TV in eine parallele Welt einzutauchen und den Kopf frei von Problemen zu bekommen. Protest ist eher eine Form von kleinen Gruppierungen die sich daran verschrieben haben etwas ändern zu wollen. Der Großteil der Gesellschaft verfolgt solche Dinge im TV in dem die Meinung durch Sendungen, leicht verdaulich, vorgekaut wird. Sich einzugestehen das etwas falsch läuft und man dagegen praktisch machtlos ist. Das ist eine harte Wahrheit die nicht jeder verträgt. Da ist es einfacher in andere Wahrheiten zu flüchten und gedanklich abzuschalten.

    • Bitcoin / Kryptowährungen stehen immer noch vor dem Risiko der Illegalisierung.

    Selbst wenn die Politik beschließt Bitcoin als illegal zu verteufeln. Bitcoin kann man dadurch nicht zerstören oder verbieten. Weder den Besitz noch die Nutzung. Und das weiß auch die Politik und Funktionäre.

    • Die Flucht in Immobilienkredite (und somit den Bau neuer Immobilien) könnte bei der Wohnungs-/Mietpreislage durchaus gewünscht sein. Selbst bei negativen Krediten würde man damit ja den gewollten Effekt (Ankurbeln der Wirtschaft) erzielen. Oder übersehe ich da was?
    Nicht jeder Kredit dient dem Neubau. Die meisten Immobilien Transaktionen sind im Bestand in dem bereits vorhandener Wohnraum verkauft wird. Es entsteht also nichts neues. Nur das bereits vorhandene Gut steigt im Wert. Natürlich profitiert die Baubranche heute. Es gibt kaum freie Kapazitäten bei Handwerksbetrieben. Das ist konjunkturell natürlich gut und sicher auch gewollt. Negative Verzinsung wird diese Wertsteigerung weiter treiben. Davon profitieren überwiegend aber nur die Eigentümer und erst sehr sekundär die Gesellschaft durch die Auslastung von Handwerksbetrieben und die daraus resultierenden Steuern etc.

    • Bürger werden kurzsichtiger. Viele junge Menschen kümmern sich heute schon wenig um ihre Altersvorsorge. Wenn die staatliche oder private Rente dann sowieso aufgrund der Inflation nichts mehr Wert ist, kann man noch mehr im hier-und-jetzt leben. Vermutlich gewollt. Für die rechtsstaatliche Grundordnung und die Sicherheit aber bestimmt nicht so toll.
    Das ist wohl war. Aber es ist ja auch nicht so als das man gar nichts dagegen unternehmen kann. Bitcoin ist sicherlich eine sehr gute Absicherung für dieses Szenario. Ich denke aber nicht das die jungen Leute so bewusst darüber nachdenken und lieber das hier und jetzt genießen. Da die aufkommenden Verwerfungen für sie sowieso nachteilig sind. Es ist einfach ein anderer Zeitgeist. Instagram, Markenfetischismus, neuste Sneaker etc. All das ist heute doch viel mehr Wert als vor Generationen. Als es ganz normal war zu sparen und es für schlechtere Zeiten bei Seite zu legen. Der Kredit ruft und lockt an allen Ecken. Egal ob 0% Finanzierung, Ratenpause oder Dispofreigrenze. Alles Lockmittel in die Konsumfalle und die Versklavung durch das Konsumkreditsystem.

    • Ist Krieg bei Inflation nicht wahrscheinlicher und ein Wirtschaftsankurbler?
    Ist Krieg denn nicht eins der größten Wirtschaftsankurbler? Erst der Weltkrieg hat das Wirtschaftswunder und den damit verbundenen Wohlstand in Deutschland möglich gemacht. Wobei Krieg mit Gewehren und Panzern wohl nur in Entwicklungsländern sinnvoll erscheint. Moderne Kriegsführung geht doch auch ganz ohne sichtbare Artillerie. Ist der anstehende Krieg im Geldsystem nicht viel verwundbarer?

    • Wie kriegt man es hin, deine Interpretation (die ich größtenteils ähnlich sehe) der breiten Bevölkerung klar zu machen, ohne wie ein Verschwörungstheoretiker zu erscheinen?

    Meiner Meinung nach und wie oben bereits geschrieben möchte die breite Bevölkerung gar nichts davon wissen. Wenn man das Thema im Freundes und Verwandtenkreis anspricht gibt es nichts weiter als Schulterzucken und Stirnrunzeln. Verschörungstheoretiker - damit ist alles Gesagt. Das Todschlag Argument. Und es ist natürlich auch eine einfache Wahrheit die damit einhergeht. Damit kann man sicherlich viel einfacher seinen Frieden schließen als damit selbst nachzudenken und das hier und jetzt in Frage zu stellen. [/list]


    Title: Re: Ein Geldpolitscher Ausblick
    Post by: mezzomix on September 14, 2019, 04:46:57 PM
    Die Lobby hinter der Bargeldabschaffung weltweit arbeitet ja bereits viele, viele Jahre bereits daran. Es wird natürlich ein stufiges System sein. Aber auch heute schon, im hier und jetzt, kommen die Einschläge näher. In vielen Ländern Europas gibt es Maximalgrenzen für Bargeldzahlungen. Da müssen wir nicht mal weiter weg schauen. Italien, ein von vielen deutschen beliebtes Urlaubsland, hat eine Bargeldobergrenze für Zahlungen von lächerlichen 1.000€. Ist es wirklich das Ziel terrorismus zu vermeiden und Geldwäsche vorzubeugen wenn ich meine Hotelrechnung von 1.500€ in Italien in Bar bezahlen möchte? Die Menschen sind heut zu tage jedoch gesellschaftlich so sehr versklavt und finden sich mit diesem sklaventum ab das kritisches Denken zum Ausnahmezustand wird. Man akzeptiert das System, unabhängig davon was man selbst davon hält. Viele haben auch keine eigene Meinung zu solchen Themen wie Bargeldabschaffung.

    Keine Meinung ist erstaunlich, da die meisten meiner Mitmenschen geradezu fanatisch versuchen, ihren Bankkontostand zu erhöhen. Sich um die wichtigste Sache in seinem Leben keine Gedanken zu machen ist schon skurril.

    Nebenbei wird dir schleichende Bargeldabschaffung durch gezielte Propaganda in sämtlichen Medien und durch Richterrecht, genauer Rechtsbeugung durch Richter, vorangetrieben (habe ich mit einigen anderen exemplarisch nachgewiesen).

    In Italien werden die Barzahlungsobergrenzen übrigens ignoriert. Jeder Vermieter spaltet Dir auf Wunsch die Rechnung für die Unterkunft in Wochenrechnungen bzw. notfalls - je nach Unterkunft - auch Tagesrechnungen auf, um die Grenzen zu umgehen.

    Der Großteil der Gesellschaft verfolgt solche Dinge im TV in dem die Meinung durch Sendungen, leicht verdaulich, vorgekaut wird. Sich einzugestehen das etwas falsch läuft und man dagegen praktisch machtlos ist. Das ist eine harte Wahrheit die nicht jeder verträgt. Da ist es einfacher in andere Wahrheiten zu flüchten und gedanklich abzuschalten.

    Der Grossteil der Menschen ist nicht weit von der Bevölkerung entfernt, die im Film "Idiocracy" skizziert wird. Es wird hirnlos alles nachgeplappert, was den Leuten in TV, Radio und Presse vorgekaut wird. So gesehen erfüllen die Medien ihren Erziehungsauftrag perfekt: Sie ziehen hirnlose Idioten heran, die sich bis in kleinste Detail vorgeben lassen, was gut und böse ist. Widersprüche werden ignoriert. Die wenigsten bemerken, dass sie in der Schule bereits eingehämmert bekommen haben, wohin diese hirnlose Gefolgschaft in zwingender Konsequenz führt. Transferleistung = Null.

    Ich denke aber nicht das die jungen Leute so bewusst darüber nachdenken ...

    Nein. Eigenständiges denken wird den Menschen bereits in der Schule ausgetrieben. Das war bereits bei mir so und es wurde bis heute nicht besser.

    Ist Krieg denn nicht eins der größten Wirtschaftsankurbler? Erst der Weltkrieg hat das Wirtschaftswunder und den damit verbundenen Wohlstand in Deutschland möglich gemacht. Wobei Krieg mit Gewehren und Panzern wohl nur in Entwicklungsländern sinnvoll erscheint. Moderne Kriegsführung geht doch auch ganz ohne sichtbare Artillerie. Ist der anstehende Krieg im Geldsystem nicht viel verwundbarer?

    Krieg ist der bewaffnete Kampf gegen die eigene Bevölkerung, nachdem die hinterlistigen Methoden über Gesetze und die Obrigkeit versagt haben. Solange die Bevölkerung wie Schlachtvieh der Obrigkeit folgt, werden die Waffen schweigen. Sollte dies mal nicht mehr der Fall sein, ist jeder gut beraten, Zugriff auf einen ausreichendes Waffenarsenal zu besitzen. Wer es genauer wissen möchte, der sollte sich die Berichte der Betroffenen z.B. aus Sarajevo anschauen. Dann wird klar wo die Prioritäten liegen müssen und es wird auch klar, mit welchen Mitteln die Obrigkeit bereits jetzt den totalen Krieg gegen die Bevölkerung vorbereitet.

    Meiner Meinung nach und wie oben bereits geschrieben möchte die breite Bevölkerung gar nichts davon wissen. Wenn man das Thema im Freundes und Verwandtenkreis anspricht gibt es nichts weiter als Schulterzucken und Stirnrunzeln. Verschörungstheoretiker - damit ist alles Gesagt. Das Todschlag Argument.

    Die Geschichte und die Gegenwart zeigt, dass das "Kopf in den Sand stecken" noch nie eine effektive Methode war, sich selbst zu schützen. Spätestens wenn die Angriffe körperlich werden, merkt auch der letzte Idiot, dass Diskussionen gegen gewaltätige machtbessesene Angreifer - und deren Gefolgschaft - nutzlos sind. Dumm ist, wer - z.B. in der Schule - Geschichte "gelernt" hat und aus der Geschichte trotzdem nichts gelernt hat.


    Title: Re: Ein Geldpolitscher Ausblick
    Post by: Lakai01 on September 16, 2019, 06:16:09 AM
    Meiner Meinung nach und wie oben bereits geschrieben möchte die breite Bevölkerung gar nichts davon wissen. Wenn man das Thema im Freundes und Verwandtenkreis anspricht gibt es nichts weiter als Schulterzucken und Stirnrunzeln. Verschörungstheoretiker - damit ist alles Gesagt. Das Todschlag Argument.
    Liegt auch daran, dass ein Verschwörungstheoretiker sofort mit "Spinner" gleichgesetzt wird und nun einfach alles, was nicht ins Bild passt oder zu denken anregen soll, als "Verschwörung" abgetan wird. Einer meiner Kumpels warnte schon lange vor den Snowden-Leaks davor, dass wir alle ausspioniert werden und was Facebook und Google so mit unseren Daten machen. Natürlich haben wir ihn als Spinner abgetan der zu viel Sci-Fi Filme und Serien gesehen hat.

    Die breite Masse will davon ja auch garnichts wissen, setzt man sich nämlich tatsächlich mit unangenehmen Themen wie "Facebook und Whatsapp spionieren dich aus" auseinander, muss man selbst Schritte setzen, die einen entweder von der Allgemeinheit isolieren (Whatsapp und FB abmelden) oder man nimmt bewusst die Konsequenzen in Kauf, mit allen Nachteilen. Da ists doch viel besser, die Bubble bleibt bestehen und man kann weiterhin "sorgenfrei" in seiner Welt leben.

    Der Kumpel warnte uns übrigens schon vor mindestens 3 Jahren vor der Bargeldabschaffung, damals haben aber nur mehr wenige gelacht und ihn als Spinner abgetan. Die ersten Schritte sind in meiner unmittelbaren Nähe auch schon gesetzt: Bargeldabhebungen kosten Spesen, an Verkaufsautomaten (Cola, Red Bull und co.) kosten die Artikel mehr, wenn man bar bezahlt und das Einkaufszentrum in meiner Nähe hat den einzigen Bankomaten abbauen lassen.


    Title: Re: Ein Geldpolitscher Ausblick
    Post by: deeJoe on September 16, 2019, 01:09:26 PM
    viele Menschen verbringen mehr Zeit damit ihren nächsten Urlaub zu planen als ihr gesamtes Leben.

    [...]

    Da ist es einfacher in andere Wahrheiten zu flüchten und gedanklich abzuschalten.
    Wenn ich mir anschaue, wie es mir immer so geht, wenn ich mich mit diesen (leider meistens traurigen) Themen beschäftige, frage ich mich, wer von uns denn besser dran ist. Die Leute, die ihr Leben jetzt genießen und (augenscheinlich) glücklich sind oder ich, der sich über sowas Gedanken macht für eine theoretische Zukunft und vielleicht doch morgen an Krebs stirbt.


    Bargeldobergrenze für Zahlungen von lächerlichen 1.000€.
    Da fällt mir ein: versuch mal in einem deutschen Autohaus bar zu kaufen. Viel Spaß.


    8 Jahre sind ein enormer zeitlicher Horizont.
    Für mich fühlt sich das schon gefühlt an wie "morgen"...


    Protesttum ist in Zeiten der AfD auch in Deutschland in der Mitte der Gesellschaft angekommen.
    Ich finde ja eher, dass unsere Gesellschaft das echte Protestieren vergessen/verlernt hat. Wenn man das mal mit den (mir beigebrachten) Protesten von früher vergleicht, die ja angeblich was bewirkt haben vs. die Dinge, die heute passieren. Ich tue da auch nicht so, als ob ich da besser bin als andere: ich finde, dass viel zu viel falsch läuft. Eine Demo organisiert oder einer beigewohnt habe ich aber noch nie. Bin ich deshalb ein schlechter Mensch und Systembürger? Vielleicht. Ich glaube aber nicht dran, dass in der heutigen Zeit noch irgendjemanden interessiert, was auf einer Demo passiert bzw. wie viele Menschen dort sind.

    Protest funktioniert aus meiner Sicht eher über die Änderung der Handlungen. Leider ändert fast niemand seine Handlungen in die vermeintlich richtige Richtung.


    Selbst wenn die Politik beschließt Bitcoin als illegal zu verteufeln. Bitcoin kann man dadurch nicht zerstören oder verbieten. Weder den Besitz noch die Nutzung. Und das weiß auch die Politik und Funktionäre.
    Ich sehe schon ziemlich eindeutig, wie man Bitcoin verbieten kann. Einfach jeden wegknasten, der mit einer Wallet erwischt wird oder eine Transaktion absetzt. Internet überwachen oder verbieten/filtern. Klar, technisch versierte Leute können sich absichern. Das sind aber 0,01% der Bevölkerung. Somit als Massenmedium untauglich.


    Meiner Meinung nach und wie oben bereits geschrieben möchte die breite Bevölkerung gar nichts davon wissen. Wenn man das Thema im Freundes und Verwandtenkreis anspricht gibt es nichts weiter als Schulterzucken und Stirnrunzeln. Verschörungstheoretiker - damit ist alles Gesagt. Das Todschlag Argument.
    Was soll denn dann meine persönliche Konsequenz daraus sein? Solche Leute als "dumm" abstempeln und nicht mehr mit denen reden? Dann bin ich innerhalb von zwei Wochen alleine. Es muss doch irgendwie möglich sein, das rüberzubringen, ohne als Spinner abgestempelt zu werden.


    Sollte dies mal nicht mehr der Fall sein, ist jeder gut beraten, Zugriff auf einen ausreichendes Waffenarsenal zu besitzen.
    Woher nehmen?
    Hinzu kommt Selbstversorgung oder zumindest eine ausreichende Sammlung an Lebensmitteln und sauberem Wasser.


    Dumm ist, wer - z.B. in der Schule - Geschichte "gelernt" hat und aus der Geschichte trotzdem nichts gelernt hat.
    In der heutigen Zeit ist doch alles viel sicherer als damals!!!111 Sowas wird nie wieder passieren.


    Title: Re: Ein Geldpolitscher Ausblick
    Post by: mezzomix on September 17, 2019, 02:17:28 PM
    Sollte dies mal nicht mehr der Fall sein, ist jeder gut beraten, Zugriff auf einen ausreichendes Waffenarsenal zu besitzen.
    Woher nehmen?

    Kaufen.  ;)

    Hinzu kommt Selbstversorgung oder zumindest eine ausreichende Sammlung an Lebensmitteln und sauberem Wasser.

    Zumindest in einem Teilbereich haben die Menschen hierfür vor vielen tausend Jahren ebenfalls Waffen erfunden. Die meisten hier benutzen zum Essen immer noch die verbliebenen Ausläufer dieser kulturellen Entwicklung mit Namen "Messer" - auch wenn es zugegebenerweise heute politisch völlig inaktzeptabel ist zuzugeben, eine Waffe zu benutzen.

    Dumm ist, wer - z.B. in der Schule - Geschichte "gelernt" hat und aus der Geschichte trotzdem nichts gelernt hat.
    In der heutigen Zeit ist doch alles viel sicherer als damals!!!111 Sowas wird nie wieder passieren.

    Genau.  ::)

    Deshalb befinden wir uns ja auch auf dem direkten Weg in die Vergangenheit - und zwar getrieben von den (selbsternannten) "Guten".