Hallo Zusammen
Willkommen
Ich bin bei der Bitcoins relativ neu und bis jetzt fasziniert von der ganzen Sache.
Aber ich hätte noch einige Fragen, die ich gerne geklärt hätte.
Ich habe mir mal mit einem Bitcoinautomaten von Suiss Bitcoin 150 CHF (ca 0.59 BTC) auf mein Wallet das ich bei Coinbase habe überwiesen.
1. Sind Onlinewalltes wie Coinbase zu empfehlen? Wenn die gehackt werden bin ich ja meine coins los?
Jein. Das ist leider so pauschal nicht zu beantworten. Wenn der Service Deine privaten Schlüssel nur verschlüsselt speichert, die Verschlüsselung der privaten Schlüssel nur durch Eingabe Deines Passworts zu öffnen ist, das ganze fehlerfrei umgesetzt wurde und Du eine lokale Sicherung der priv. Schlüssle hast, dann kann man davon ausgehen das selbst im Falle eines Hacks wenig passiert und Du immer noch an Deine Bitcoin kommst. Mir persönlich sind das zu viele Eventualitäten.
2. Wenn ich ein Offlinewallet wie den Client auf meinem Linux rechner benutze und dieser kaputt geht bin ich meine Coins auch los?
Kommt drauf an wie "kaputt" und ob Du Sicherungskopien hast. In der Regel sind Systeme ja nicht von Heute auf Morgen vollständig defekt. Je nach Festplatte ist oft noch was an Daten zu retten, bei viel BTC lohnt es sich dann evtl. auch einen Experten mit der Rettung der Daten zu beauftragen.
3. Kann man Bitcoin irgendwie backupen?
Ja. Alles was Du brauchst sind die privaten Schlüssel die es Dir erlauben eine Transaktion zu genehmigen. Mir ist keine Wallet Software oder Wallet Service bekannt der es nicht erlaubt diese zu exportieren oder anderweitig zu kopieren. Je nach dem wie die Wallet funktioniert musst Du aber öfter ein Backup machen um ggf. neu erstellte private Schlüssel auch zu sichern. Dies ist in der Regel nicht nötig wenn Du eine sog. "HD" wallet wie z.B. Electrum benutzt. Diese nutzen einen sog. "seed" aus dem alle privaten Schlüssel die mit der Wallet erzeugt werden wieder erzeugt werden können.
4. Wenn ich Bitcoin zwischen meine eigenen adresse hin und her schiebe, fallen da gebühren an oder ist das gratis?
Jein, generell solltest Du für eine Transaktion immer eine kleine Gebühr bezahlen. Ob die Adresse Deine eigene ist oder von jemand anderem ist für das Netzwerk nicht direkt ersichtlich. Es ist aber auch immer möglich eine Transaktion ohne Gebühren zu erstellen. Ob diese bestätigt wird hängt dann von diversen Faktoren ab. Als Faustregel ist der sog. Bitcointag verbreitet. 1 Bitcoin, einen Tag bestätigt kann in einer Transaktion an eine andere Adresse gesendet werden ohne Gebühren und große Verzögerungen.
5. Bitcoin soll ja angeblich anonym sein? Das kann ja nicht sein, da alles in der Blockchain gespeichert wird?
Das ist ein allgemeines Missverständnis. Bitcoin ist pseudonym, mit Deiner Adresse als Bezeichner. Es ist aber nicht ohne weiteres für jeden möglich eine Adresse einer Person mit Namen o.ä. zuzuordnen. Es ist weiter nicht ohne weiteres möglich mehrere Adressen der selben Person ohne das eine Name o.ä. bekannt sein muss zuzuordnen.
Du kannst Dir das vorstellen wie bei einer E-Mail Adresse. Wenn ich mir eine von Google hole und bei der Anmeldung meinen korrekten Namen und meine Adresse angebe, dann bin ich für Google und jeden der diese Daten von Google erhällt mit dieser E-Mail identifizierbar. Wenn ich falsche Daten angebe bin ich ggf. noch über meine IP-Adresse und durch einen richterlichen Beschluss über meinen Provider identifizierbar. Wenn ich mir aber z.B. bei Posteo eine E-Mail Adresse besorge, mit Bargeld für den Service bezahle und meine IP-Adresse über Tor verschleiere dann kann dieses Pseudonym ggf.[1] gar nicht meiner Person zugeordnet werden.
Bitcoin ist in diesem Sinne ähnlich. Durch geeignete Maßnahmen, wie z.B. Tor und einen vollwertigen Bitcoin Knoten (z.B. bitcoin core) sowie Vorsicht bei der Verwendung von Adressen ist es durchaus möglich das keine Rückschlüsse auf die Person dahinter geschlossen werden können auch wenn jede Überweisung öffentlich in der Blockchain dokumentiert ist.
[1] Es wird ab und zu mal wieder behauptet die NSA könne das trotzdem.