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Author Topic: Spiegel:Bundesjustizminister will zwingende lebenslange Haft für Mord abschaffen  (Read 2547 times)
qwk
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April 08, 2016, 01:01:27 PM
 #41

Ich bezweifel ob der Mörder überhaupt noch die Möglichkeit hat vernünftig Geld zu verdienen. In der heutigen Zeit wird alles in Geld umgerechnet oder abgewogen. Selbst wenn er wieder auf freiem Fuß sein sollte, wer würde ihn dann überhaupt noch einstellen.
Erstens gibt es durchaus Mörder, die bereits vor ihrer Täterschaft über ein gewisses Vermögen verfügen, so dass man dieses heranziehen kann.
Zweitens gibt es auch Mörder, die durchaus in der Lage sind, später erneut eine wirtschaftlich erfolgreiche Tätigkeit auszuüben.

Würde er es überhaupt schaffen sich in die Gesellschaft einzugliedern?
Interessanterweise ist es eine der primären Aufgaben des Strafvollzugs in Deutschland, dafür zu sorgen, dass ihm das möglichst gut gelingen kann. Ist er dazu also nicht in der Lage, stellt dies immer auch ein Versagen unseres Vollzugsapparats dar.

Abgesehen davon sind deine Bedenken absolut richtig, weshalb seit Jahrzehnten die Einrichtung von "Opferfonds" im Gespräch ist, in die alle Täter einzahlen sollen, damit alle Opfer etwas davon haben. Für bestimmte Straftaten gibt es solche Fonds privat organisiert bereits heute.
Damit wäre zumindest verhindert, dass man heute quasi das "Glück" haben kann, einem reichen Verbrecher zum Opfer zu fallen, oder eben das Pech, Opfer eines Mittellosen zu werden.

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mezzomix
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April 08, 2016, 01:46:42 PM
 #42

Abgesehen davon sind deine Bedenken absolut richtig, weshalb seit Jahrzehnten die Einrichtung von "Opferfonds" im Gespräch ist, in die alle Täter einzahlen sollen, damit alle Opfer etwas davon haben. Für bestimmte Straftaten gibt es solche Fonds privat organisiert bereits heute.
Damit wäre zumindest verhindert, dass man heute quasi das "Glück" haben kann, einem reichen Verbrecher zum Opfer zu fallen, oder eben das Pech, Opfer eines Mittellosen zu werden.

Wobei dann die Entschädigung plötzlich doch zu einer Art Strafe wird, denn eine Entschädigung übersteigt prinzipiell nicht den persönlich angerichteten Schaden - sollte sie zumindest nicht.
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April 08, 2016, 02:29:36 PM
 #43

Abgesehen davon sind deine Bedenken absolut richtig, weshalb seit Jahrzehnten die Einrichtung von "Opferfonds" im Gespräch ist, in die alle Täter einzahlen sollen, damit alle Opfer etwas davon haben. Für bestimmte Straftaten gibt es solche Fonds privat organisiert bereits heute.
Damit wäre zumindest verhindert, dass man heute quasi das "Glück" haben kann, einem reichen Verbrecher zum Opfer zu fallen, oder eben das Pech, Opfer eines Mittellosen zu werden.
Wobei dann die Entschädigung plötzlich doch zu einer Art Strafe wird, denn eine Entschädigung übersteigt prinzipiell nicht den persönlich angerichteten Schaden - sollte sie zumindest nicht.
Ja, bei den Opferfonds kommt es dann sicherlich auf die genaue Ausgestaltung an. Aber bisher haben wir sowas ja nicht.

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April 08, 2016, 10:27:52 PM
 #44

Werden wir auch so schnell nicht haben, oder sind die Verbrechensopfer zufällig stinkreich und haben Amigos in den juristischen Seilschaften?!
SebastianJu
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April 11, 2016, 09:38:55 PM
 #45

Naja... ja, ich sehe es läuft im Endeffekt darauf hinaus dass das wie ein Preisschild wahrgenommen wird. Die meisten Bürger sind einfach gestrickt. Sie wählen AfD weil die mal richtig was machen wollen und wenn sie hören dass der Mörder eines Alg2-Empfängers kaum Entschädigung zahlen muss aber der Mörder eines Fußballstars muss Millionen abdrücken dann ist es vollkommen egal ob man das irgendwie mit entfallenen Zahlungen rechtfertigen könnte. Es wird schwer sein die Leute dazu zu bewegen um die Ecken zu denken die dafür nötig sind. Und das heißt es steht ein Ereignis am Anfang und ein Ergebnis am Ende. Und diese zwei Punkte passen nicht so einfach zusammen.

Mal davon abgesehen... hier geht es um potentielle Erträge eines Menschenleben in der Zukunft. Keine Möglichkeit zu wissen ob der CEO in 3 Monaten gefeuert worden wäre und sich umbringen wollte, deshalb ein paar Gerüchte streut dass er am Wochenende Goldbarren mit dem Auto in Sicherheit bringt und voila... Absicherung für die Familie wäre möglich.

Genauso der Alg2-Empfänger. Vielleicht hat er gerade angefangen eine vielversprechende Geschäftsidee anzufangen. Interessiert vermutlich nur nicht weil kaum vorhersagbar ist dass er mal Millionen damit verdient.

Davon abgesehen, es geht immer um die Folgen für die Hinterbliebenen. Penner haben meistens niemand den sie unterstützen, die Angehörigen dürften keine Entschädigung kriegen. Dagegen der reiche CEO hat vermutlich eine Lebensversicherung von ein paar Millionen Euro abgeschlossen. Die Angehörigen sind jetzt reich. Die Versicherung wird sich zwar das Geld vom Täter zurück holen wollen aber naja... hätte er nicht gemordet wären die Angehörigen nicht reich.

Alles mit hätte/könnte/würde... vermutlich. Ich weiß es ist keine Strafe aber gerade bei Strafen geht entscheidet man auch nicht darüber ob jemand vermutlich mit großer Sicherheit eine Straftat begehen würde sondern nur darum dass die Straftat begangen oder zumindest glaubhaft geplant wurde. Nur bei der Entschädigung geht man von Vermutungen über die Zukunft aus.

Klingt alles nach einem sehr kontroversen Thema sollte das wirklich mal irgendwann aktuell werden und die ersten Fälle diskutiert werden.

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April 12, 2016, 05:39:45 AM
Last edit: April 12, 2016, 05:55:06 AM by mezzomix
 #46

Keine Möglichkeit zu wissen ob der CEO in 3 Monaten gefeuert worden wäre und sich umbringen wollte, deshalb ein paar Gerüchte streut dass er am Wochenende Goldbarren mit dem Auto in Sicherheit bringt und voila... Absicherung für die Familie wäre möglich.

Genauso der Alg2-Empfänger. Vielleicht hat er gerade angefangen eine vielversprechende Geschäftsidee anzufangen. Interessiert vermutlich nur nicht weil kaum vorhersagbar ist dass er mal Millionen damit verdient.

Geht ja nicht um Spekulation, sondern um belegbare Forderungen. Deshalb sind Gerüchte über irgendwelche Goldbarren und eine tolle Geschäftsidee für eine Entschädigung nicht relevant.

Davon abgesehen, es geht immer um die Folgen für die Hinterbliebenen. Penner haben meistens niemand den sie unterstützen, die Angehörigen dürften keine Entschädigung kriegen. Dagegen der reiche CEO hat vermutlich eine Lebensversicherung von ein paar Millionen Euro abgeschlossen. Die Angehörigen sind jetzt reich. Die Versicherung wird sich zwar das Geld vom Täter zurück holen wollen aber naja... hätte er nicht gemordet wären die Angehörigen nicht reich.

In den meisten Fällen dürfte die Lebensversicherung des CEO nicht die typischen zukünftigen Einnahmen abdecken. Die Famillie war vermutlich auch vorher schon reich.

Klingt alles nach einem sehr kontroversen Thema sollte das wirklich mal irgendwann aktuell werden und die ersten Fälle diskutiert werden.

Es wird nie aktuell werden. Ein Grund ist Neid, was Du ja auch schon erkannt hast. Der andere (hauptsächliche) Grund ist, dass der Mensch allgemein bei uns im Rechtssystem keinen besonders hohen Stellenwert hat. Verursachte Schäden an Werten (auch virtuellen Werten!) werden oft deutlich höher bestraft, als die Schädigung eines Menschen. In anderen Teilen der Welt ist es übrigens noch schlimmer, dort ist ein Mensch teilweise gar nichts (also Null) wert.

Der Hintergrund ist klar: Die meisten Werte werden von wenigen Menschen, die sich selbst als Elite ansehen, kontrolliert. Damit betrifft ein Vermögensdelikt statistisch gesehen meistens die Elite, während ein Gewaltdelikt statistisch gesehen meistens den Pöbel trifft. Zur Wahrung der "Gerechtigkeit" greift dann der Ermessensspielraum der Gerichte. Der Mord am CEO wird üblicherweise höher bestraft (nicht entschädigt!), als der Mord am Penner.
SebastianJu
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April 12, 2016, 08:21:41 AM
 #47

Ich fürchte dein letzter Absatz enthält viel Wahrheit. :/ Menschen sind nicht gleich bewertet unter den Menschen und naja... Geld regiert die Welt im negativen Sinne. Und ja, es gibt leider genug Menschen die auf andere herabschauen nur weil sie weniger Geld haben.

Einziger Unterschied in der Bewertung ist dass Sachschäden wirklich fest kalkulierbar sind. Da gibt es keine Zweifel. In Menschenleben kann man zwar investieren, zB gab es vor einiger Zeit den Trend dass sich Menschen verkauften als eine Art Aktiengesellschaft. Sie haben dann studiert und vor den Investoren Rechenschaft abgelegt. Nach dem Studium wollten sie arbeiten und die Shareholder bezahlen. Zumindest für eine gewisse Zeit sonst hätten sie ja ihr Leben verkauft.

Es bleibt aber ein Investment mit Risiko. Es ist nicht so klar wie "Er hat 1000€ gestohlen.". Von daher dürfte ein Grund zumindest darin zu suchen sein.

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