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Author Topic: BitClub-Pleite - wer stellt die Insolvenz fest?  (Read 769 times)
mezzomix
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October 25, 2018, 08:34:32 AM
 #21

... wer investiert in einen Club, Unternehmen und Co, welches nichtmals ein Impressum hat, die Verantwortlichen bei den Domain Registrar anonymisiert worden sind ...

Da gibt es offensichtlich genug Leute, die im Vorfeld auf alle Ratschläge und Hinweise geschissen haben und die jetzt am Jammern sind.
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qwk
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October 25, 2018, 12:05:17 PM
 #22

Bewirbt jemand ein Cloud-Mining-Angebot mit Aussagen, die den Eindruck erwecken sollen, man würde dadurch ruckzuck reich, mag es zwar naiv sein, wenn der Verbraucher sich nicht angemessen über die Erfüllbarkeit dieser "Versprechen" informiert.
Werden mit diesem Versprechen nicht die ganzen Altcoins, ICOs und auch die herkömmlichen Finanzmarkt"produkte" angeboten?!
Klar, mit dem Unterschied allerdings, dass zumindest "formal" bei der Bewerbung von "normalen" Finanzmarktprodukten gewisse Mindeststandards bei Transparenz, Aufklärung über Risiken, Prospekthaftung, etc. gelten. Dass die in der Praxis vielleicht nicht immer ganz konsequent umgesetzt werden, steht sicherlich auf einem anderen Blatt.
Aber zumindest kann man mit (vielleicht nicht immer besonders hohen) Erfolgsaussichten seinen Anlageberater verklagen, wenn er gegen diese Formalien verstoßen hat.


Generell ist es (anscheinend allgemein und auch rechtlich aktzeptierter) Standard, dass das Marketing unhaltbare Dinge mehr oder weniger offen verspricht.
Es ist halt schon ein kleiner Unterschied, ob ich sage "Ariel wäscht weißer als weiß" oder ob ich vorsätzlich den Eindruck erwecke, dass deine Lebensersparnisse bei mir gut angelegt sind Wink


Wer "investiert" wird reich, wer den schicken Sportwagen kauft ist automatisch der tolle Hecht, wer "grüne" Produkte kauft lebt nachhaltig und macht etwas positives für die Umwelt, wer "den Richtigen" wählt sorgt für die Umsetzung von dessen Wahlversprechen. Alles unhaltbare Versprechungen - die Leute kaufen es trotzdem.
Der Gesetzgeber in seiner unendlichen Weisheit geht davon aus, dass es in Ordnung ist, wenn der "gewöhnlich gut informierte" Konsument eine dumme Kaufentscheidung trifft. Die Voraussetzung ist allerdings, dass der Verbraucher überhaupt zunächst in die Lage versetzt wird, eine "informierte" Entscheidung zu treffen. Trägt der Verkäufer vorsätzlich dazu bei, dass eine solche "informierte" Entscheidung erschwert wird, liegt eben zunächst einmal eine arglistige Täuschung vor. Und genau das haben wir bei den meisten ICOs & Co.

Im Umkehrschluss bedeutet das eben, dass der Verbraucher hier zumindest nicht primär "selbst schuld" ist, sondern einfach das unschuldige Opfer eines Kriminellen.


Dann gibt es noch klare Vertragsbestandteile (meist versteckt und möglichst zum Nachteil der Konsumenten formuliert). Erst wenn diese gebrochen werden, kann man überhaupt versuchen(!), gegen den Betrug vorzugehen.
In der Praxis hast du natürlich Recht, dass es extrem schwierig wird, juristisch dagegen vorzugehen, wenn auf Seite 18 der AGB die relevante Information ja zu finden gewesen wäre.
Aber es ist auch nicht so, dass es unmöglich ist. Wer wesentliche Merkmale eines Vertrags derartig im Kleingedruckten versteckt, muss damit rechnen, dass ihm das im Streitfalle auch mal um die Ohren fliegt.


Finde ich nicht gut, aber letztendlich kann ich nur versuchen, den Leuten im Vorfeld die Augen zu öffnen. Manche weigern trotzdem sich strikt, auch nur darüber nachzudenken. Ist dann eben so.
Ostfriesische Antwort: jo. Cool
Wobei die wenigsten Opfer von BitClub vermutlich überhaupt hier im Forum waren und sich vorab informiert haben. Damit ist ihnen dann auch nicht mehr der "Vorwurf" zu machen, sie hätten sich "geweigert", nachzudenken. Es war ihnen zum Zeitpunkt der Entscheidungsfindung schlicht praktisch nicht möglich.

Die Täter haben dabei ja i.d.R. die gesamte Klaviatur der Massenpsychologie auf irgendwelchen Kaffeefahrten ausgenutzt, um Druck auszuüben, dieses "einmalige Angebot, das es nur hier, heute und jetzt gibt", anzunehmen. Da gibt es dann eine starke Asymmetrie zwischen der Professionalität des Verkäufers und der Unprofessionalität des Verbrauchers.

Yeah, well, I'm gonna go build my own blockchain. With blackjack and hookers! In fact forget the blockchain.
climber60 (OP)
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October 26, 2018, 04:58:52 PM
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 #23

Bei mir war der "Berater" ein ehemaliger Banker. Ich habe ihm vertraut. Eine "Verdoppelung" der Bitcoins innerhalb von 1000 Tagen erschien mir möglich zu sein. Habe mir gedacht, die Leute, die das Mining betreiben, die wissen schon was sie tun. Habe nie an Betrug gedacht.
Jetzt gehe ich vor Gericht und habe außerdem Strafanzeige gestellt.
mezzomix
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October 26, 2018, 05:23:47 PM
 #24

Bei mir war der "Berater" ein ehemaliger Banker. Ich habe ihm vertraut.

Das sollten die Menschen als aller erstes lernen: Einem Banker kann man grundsätzlich erst mal nicht vertrauen! Man kann mit Banken (nicht Bankern!) Verträge schliessen, die auch begrenzt(!) gültig sind - wenn man genau weiss was man da macht.

Eine "Verdoppelung" der Bitcoins innerhalb von 1000 Tagen erschien mir möglich zu sein. Habe mir gedacht, die Leute, die das Mining betreiben, die wissen schon was sie tun.

Diese Leute wissen genau was sie tun. Zu Deinem Vorteil ist ihr tun allerdings nicht, sondern nur zu ihrem eigenen Vorteil.

Habe nie an Betrug gedacht. Jetzt gehe ich vor Gericht und habe außerdem Strafanzeige gestellt.

Die Grenzen vom über den Tisch ziehen bis zum richtigen Betrug sind hier fliessend. Eine Bank wird meistens scharf an der Grenze zur legalität bleiben (und bekommt auch kräftig Schützenhilfe der Behörden), andere "Berater" überschreiten die Grenze schneller. Strafanzeige ist OK, ich würde aber nichts bzw. nicht viel davon erwarten. Wenn in 5 Jahren vielleicht(!) einer in den Knast wandert, dann bringt Dir das Dein Geld auch nicht mehr zurück.
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October 27, 2018, 12:25:16 PM
 #25

Deswegen ja auch nicht nur Strafanzeige, sondern direkte Klage - beides!
cryptcoin_de
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October 27, 2018, 03:57:13 PM
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 #26

Deswegen ja auch nicht nur Strafanzeige, sondern direkte Klage - beides!

Ich sags mal knallhart, einfach vorher den gesunden Menschenverstand einschalten. Bei den Renditen, die solche "Unternehmen" versprechen, ist glasklar, dass "der Kurt mit der Schaufel" diese nicht erwirtschaften kann, sondern, dass irgend jemand dafür ins Gras beißen muss. Also dann am Schluss nicht darüber wundern, wenn man selbst derjenige ist, der das Gras im Mund hat.

Was habe ich mir im letzten Dezember den Mund fusselig geredet, die Leute sollen aufhören jeden Drecks Altcoin zu kaufen, weil 90% eh bloß Scam sind. Nein man wollte ja schnell und mit Gewalt reich werden. Damals haben sie mich im besten Fall als Miesepeter bezeichnet, heute weinen sie alle...

Ich habe meine Lektion diesbezüglich am Neuen Markt 2000 / 2001 gelernt und diese nicht vergessen, das hat mir geholfen Ende letzten Jahres nicht den Verstand ab zu schalten. Also Strafanzeige und Klage vergessen, bringt am Ende eh nix, insbesondere bei der Klage wirft man nur gutes Geld schlechtem Geld hinterher und macht nur noch Anwälte reich. Unter bittere Lektion abhaken und weiter und vor allem beim nächsten Hype, denn der wird kommen, diese Erinnerung nicht vergessen. Ansonsten, von Dingen, wo man eh keine Ahnung hat, die Finger lassen oder sich vorher genügend Wissen von der Materie aneignen. Letzteres ist einer der Gründe, warum Warren Buffet heute Milliardär ist.

Das erste, was jeder von mir hört, der in Crypto investieren will:
Kommst Du mit einem Totalverlust klar? Wenn nein, dann lass die Finger davon!

Just my 2 cents.
cryptcoin_de
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October 27, 2018, 04:21:30 PM
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 #27

Bewirbt jemand ein Cloud-Mining-Angebot mit Aussagen, die den Eindruck erwecken sollen, man würde dadurch ruckzuck reich, mag es zwar naiv sein, wenn der Verbraucher sich nicht angemessen über die Erfüllbarkeit dieser "Versprechen" informiert.
Werden mit diesem Versprechen nicht die ganzen Altcoins, ICOs und auch die herkömmlichen Finanzmarkt"produkte" angeboten?!
Klar, mit dem Unterschied allerdings, dass zumindest "formal" bei der Bewerbung von "normalen" Finanzmarktprodukten gewisse Mindeststandards bei Transparenz, Aufklärung über Risiken, Prospekthaftung, etc. gelten. Dass die in der Praxis vielleicht nicht immer ganz konsequent umgesetzt werden, steht sicherlich auf einem anderen Blatt.
Aber zumindest kann man mit (vielleicht nicht immer besonders hohen) Erfolgsaussichten seinen Anlageberater verklagen, wenn er gegen diese Formalien verstoßen hat.

Ich sag's immer wieder, nur in Dinge investieren, von denen ich auch wirklich etwas verstehe, ansonsten Finger davon oder sich VORHER das Wissen aneignen. So einfach ist das, bewahrt in 99% der Fälle vor Schaden.

Hätten sich die Bitclub Kunden VORHER mit den Fakten und der Technik des Mining auseinandergesetzt, dann wären sie schreiend weg gerannt. Mein Mitleid hält sich da echt in Grenzen.

Ich brauche keinen "Finanz- oder Anlageberater". Das ist alles Käse. Entweder ich habe die Zeit und das Wissen eine Anlageklasse zu kapieren oder es bleibt. Deshalb lasse ich auch alle Hebelprodukte links liegen und seien sie noch so erfolgversprechend, ich habe davon keine Ahnung und auch überhaupt nicht die Zeit, mich damit umfassend auseinander zu setzen - Entscheidung gefallen.
eneloop
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October 30, 2018, 08:44:54 PM
 #28

Deswegen ja auch nicht nur Strafanzeige, sondern direkte Klage - beides!
Eine Strafanzeige kann man schon machen und da wirst du einer von vielen sein, eine zivilrechtliche Klage wird dir halt recht wenig bis gar nichts bringen. Ich weiß nicht, um welchen Betrag es bei dir geht, ab die Gerichts- und Anwaltskosten sind nicht ohne. Und selbst wenn es zu deinen Gunsten ausgeht, wie viel wird tatsächlich zu holen sein. Vermutlich zwischen 0 und nichts.
voodox
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February 04, 2020, 03:18:43 PM
 #29

Wie geht es nun weiter mit der bitclub story? Die Gründer sind festgenommen- nun soll es angeblich Firmen aus Israel wie coinfirm geben, die helfen die Investitionen zurückzuholen- ist sowas realistisch? Ich habe bei den Jungs angerufen, die Erfolgsquote liegt bei 94% im Jahr 2019- schwer zu glauben.

Bevor ich den Fall dort weitergebe würde ich mich gerne informieren wer da überhaupt Erfolg haben kann um ein Teil der Investition zurück zu holen. Für mich scheint es so zu sein, dass die BTC's für immer weg sind.
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