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Author Topic: Europawahl, welche Partei kann noch gewählt werden.  (Read 1222 times)
yesiam6
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May 23, 2019, 06:58:28 PM
 #41

Habe schon CDU, SPD, AFD, Die Grünen, NPD und die Linke ausschließen können, aber so wirklich hab ich immernoch keine Ahnung was ich wählen soll.
Hab auch erst letzte Woche erfahren (shame on me) , dass "Die Partei" einen Sitz im Europaparlament hat lol, aber eine Witzpartei zu wählen kann doch auch nicht der Sinn sein.

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May 23, 2019, 08:36:00 PM
Last edit: May 23, 2019, 09:24:39 PM by thandie
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 #42

Als politikinteressierter Student mit Migrationshintergrund wird die AfD meine Stimme für die Europawahl erhalten. Mir gefallen nicht alle Punkte, aber mit dem Großteil der Forderungen von der AfD bin ich einverstanden.
Meiner Meinung nach ist es traurig, dass viele Parteien es schaffen sich selbst für potentielle Wähler unwählbar zu machen. Beispielsweise hätte ich gegen eine vernünftige sozialdemokratische Partei nichts einzuwenden. Leider fällt mir keine Entscheidung in den letzten beiden Legislaturperioden ein, bei der die SPD etwas Positives bewirkt hätte. Die Linke hielt ich mal für einigermaßen vernünftig, besonders Gysi und Wagenknecht würde ich in verantwortungsvollen Positionen einiges zu trauen – sind nur beide weg vom Fenster. Der Kurs von Riexinger hingegen ist kontraproduktiv. Bei der FDP weiß ich ehrlich gesagt überhaupt nicht, für was die ungefähr stehen. Die grüne Verbotspartei kommt auf keinen Fall infrage. Die CSU mit dem Unsympath Weber brauchts auch nicht.

Das finde ich interessant.
Wobei du eigentlich nicht betonen müßtest, daß du Migrationshintergrund hast. Es sei denn, du möchtest einen Aspekt hervorheben oder eine ganz bestimmte Bedeutung setzen. Mir ist das eigentlich egal. Viele Russland-Deutsche haben auch eine gewisse Affinität zur AfD, in Frankreich haben sich auch etliche Franzosen mit Migrationshintergrund zu Marine Le Pen bekannt.

Wenn du sagst, daß du AfD wählst, aber eigentlich auch eine vernünftig sozialdemokratisch agierende SPD oder eine in den Figuren besser aufgestellte Linke wählen würdest, dann stellt sich mir schon die Frage: welche Positionen und Personen der AfD denn hier das Vermisste bei SPD und Linke ausgleichen bzw. ersetzen. Ich persönlich kann diese 2 Parteien in fast keinen Punkten mit der AfD zusammenbringen.
Etwas vorschnell würde ich mal behaupten: du bist ein typischer Protestwähler. Oder?

Die pauschale Abgrenzung zu den AfD Wählern finde ich übrigens auch nicht besonders klug, eigentlich sogar falsch.
Dann müßte ich quasi meinen Geburtsort & Umgebung und viele der dort lebenden Menschen aufgeben - und das will ich nicht.
Dialog ist in den allermeisten Fällen immer noch der beste Weg, bestimmte Probleme zu erörtern und Wege zu deren Lösung zu  finden.

thandie
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May 23, 2019, 08:56:54 PM
 #43

Habe schon CDU, SPD, AFD, Die Grünen, NPD und die Linke ausschließen können, aber so wirklich hab ich immernoch keine Ahnung was ich wählen soll.
Hab auch erst letzte Woche erfahren (shame on me) , dass "Die Partei" einen Sitz im Europaparlament hat lol, aber eine Witzpartei zu wählen kann doch auch nicht der Sinn sein.

Na... einen direkten Wahltipp können und sollen wir ja nicht geben. Das muß jeder in seiner eigenen freien Entscheidung tun.

In meiner Kindheit/Jugend war ich mal Fan von Marco Pantani (RIP)  Wink
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 #44

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May 23, 2019, 10:18:30 PM
 #45


Vom Syrienkonflikt und der syrischen Innenpolitik habe ich keine Ahnung. Sinnvoll wäre jedoch beispielweise afrikanischen Ländern Zugang zum freien Markt zu gewährleisten und nicht mit horrenden Strafzöllen zu belegen, um europäische Landwirtschaft zu subventionieren. Damit würden zumindest viele Armutsflüchtlinge verhindert.


Da gebe ich dir vollkommen Recht.
Butter, Hühnchen etc. aus der EU sind auf Grund dessen auf afrikanischen Märkten zum Teil billiger als einheimische Produkte.
Das war und ist übrigens schon seit eh und jeh eine Position der Linkspartei - dieLinke.

Was also sprich in diesem Falle für die AfD? Nur die Diskussionskultur?
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May 23, 2019, 10:35:14 PM
 #46

Fluchtursachen in den Ländern zu bekämpfen, die Flüchtlinge produzieren, ist in aller Regel auch nicht möglich, da sich diese im Wesentlichen unserer Kontrolle entziehen.
Unser Einfluss auf die inner-syrische Politik beispielsweise ist doch eher dürftig. Roll Eyes
Vom Syrienkonflikt und der syrischen Innenpolitik habe ich keine Ahnung. Sinnvoll wäre jedoch beispielweise afrikanischen Ländern Zugang zum freien Markt zu gewährleisten und nicht mit horrenden Strafzöllen zu belegen, um europäische Landwirtschaft zu subventionieren. Damit würden zumindest viele Armutsflüchtlinge verhindert.
Ich habe das schon mehrfach betont: die sog. Armutsflüchtlinge aus afrikanischen Ländern sind in erster Linie ein Problem für diese afrikanischen Länder, weit weniger eines der Europäischen Union.
Es handelt sich hierbei um einen "Brain Drain" in aller Regel arbeitsfähiger und -williger, oft zu Lasten der Herkunftsländer ausgebildeter junger Männer, die wir Europäer als billige Arbeitskräfte verwenden, und bei Bedarf nach dem Motto "die Guten ins Töpfchen, die Schlechten ins Kröpfchen" erneut zu Lasten der Herkunftsländer entsorgen (also zurück schicken, wenn sie straffällig werden) wollen.
Das ist aus Sicht der Herkunftsländer nichts anderes als ein ausgemachter Handelskrieg Europas gegen diese Länder.

Ansonsten bin ich ganz bei dir, es wäre sicherlich auch in meinem Sinne, afrikanischen Ländern einen gleichberechtigten Zugang zu den europäischen Märkten zu gewähren, aber ist das tatsächlich eine der Positionen der AfD?


Das ist klar verfassungsfeindlich, verstößt gegen Artikel 19 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, und ist im Übrigen widerwärtigster Faschismus:
Die Erklärung ist eine rechtlich nicht bindende Resolution. Artikel 19 (Meinungs- und Informationsfreiheit)? Artikel 22 (Recht auf soziale Sicherheit) trifft wohl eher zu.
Da hast du jetzt, glaube ich, meine Quotes miteinander verwechselt. Vielleicht hätte ich die Formatierung anders wählen sollen, sehe ich im Nachhinein, dann wäre das deutlicher geworden. Den Doppelpunkt am Ende meines Satzes hielt ich für deutlich genug, dass sich der Satz auf das folgende Quote beziehen sollte. War aber offensichtlich nicht deutlich genug Wink
Artikel 19 ist jedenfalls richtig, es geht um die Meinungsfreiheit.


Eine Teilnahme an der politischen Willensbildung ist für alle Einwanderer erst durch Erlangung der Staatsbürgerschaft möglich.
Übersetzt heißt das, dass einem Nicht-Bürger die Teilnahme an der politischen Willensbildung, somit auch die allgemeine Meinungs- und Informationsfreiheit verboten wird.
Sorry, das ist Unfug. Aus dem Grundrecht der Meinungs- und Informationsfreiheit kann kein Wahlrecht abgeleitet werden.
Du verwechselst das Wahlrecht mit "politischer Willensbildung".
Möglicherweise machen den selben Fehler auch die Leute von der PDV.

Im Klartext:
Das Grundrecht auf freie Meinungsäußerung ist elementarer Bestandteil der politischen Willensbildung im Sinne der Demokratie als "Marktplatz der Ideen".
Wenn ich also die Formulierung wähle, dass ich jemandes Rechts auf Teilhabe an der politischen Willensbildung entziehen will, so beinhaltet das konsequenterweise auch, dass ich ihm das Recht auf freie Meinungsäußerung entziehen möchte.

Es gibt hier also zwei Möglichkeiten:
Entweder die PDV hat die Formulierung "Teilnahme an der politischen Willensbildung" fehlerhaft gewählt, und meinte in Wirklichkeit das Wahlrecht. Das wäre ein deutliches Anzeichen vollständiger Inkompetenz, und wäre bei einer Partei der Vernunft schon selten dämlich.
Oder die PDV hat die Formulierung absichtlich, und in vollem Bewusstsein ihrer Bedeutung gewählt, dann möchte die PDV offensichtlich einem Nicht-Deutschen tatsächlich auch das Grundrecht auf freie Meinungsäußerung entziehen, und ihn damit rechtlich in die Stellung eines "Sklaven auf Zeit" zwingen, wie es auch zum Inhalt der restlichen "Forderungen" passt. Dann handelt es sich bei der PDV um ausgemachte Faschisten der übelsten Sorte.

Du darfst dir also aussuchen, ob du die PDV als inkompetent oder faschistisch ansehen möchtest, eine dritte Alternative sehe ich hier nicht.

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May 23, 2019, 11:30:08 PM
 #48

Ansonsten bin ich ganz bei dir, es wäre sicherlich auch in meinem Sinne, afrikanischen Ländern einen gleichberechtigten Zugang zu den europäischen Märkten zu gewähren, aber ist das tatsächlich eine der Positionen der AfD?

Ja, Programmpunkt 9.1.2 Rückführung - Schluss mit Fehlanreizen und falscher Nachsicht
Quote
Die AfD bekennt sich dazu, ökonomische Fluchtursachen zu vermeiden, auch wenn dies für die westliche Wirtschaft zunächst Nachteile mit sich bringen könnte. Dazu gehört beispielsweise ein Exportstopp für hochsubventionierte landwirtschaftliche Erzeugnisse nach Afrika, die dort die lokalen Märkte ruinieren und den Menschen ihre Lebens-grundlage nehmen. Dasselbe gilt für den Export von Waffen, Altkleidern, Giftmüll und andere westliche Abfallprodukte sowie für die EU-Fischerei vor den afrikanischen Küsten
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May 24, 2019, 07:24:34 AM
 #49


Deutschland profitiert mit am meisten vom Euro, das ist Fakt.


Es ist nicht alles immer schwarz oder weiß.
Der Euro hat für den Exportboom gesorgt und dadurch einige Arbeitsplätze geschaffen, das stimmt, gleichzeitig hat der Euro für eine abfallende Kaufkraft der Deutschen gesorgt.
Im Endeffekt haben durch den gestiegenen Export Großkonzerne am meisten vom Euro profitiert.

Der deutsche Mittelstand, also ein einfacher Handwerker oder Arbeiter, hatte zu DM-Zeiten noch eine deutlich stärkere Kaufkraft.



Also eine kleine Partei, die für das wichtigste Überhaupt ist: Tierschutz


Solange auf diesem Planeten noch tagtäglich Kinder durch Unterernährung, fehlende Medizine Versorgung etc. sterben, werde ich keinen Cent Anstrengung in Tierschutz stecken
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May 24, 2019, 09:27:17 AM
 #50

Ich habe das schon mehrfach betont: die sog. Armutsflüchtlinge aus afrikanischen Ländern sind in erster Linie ein Problem für diese afrikanischen Länder, weit weniger eines der Europäischen Union.
Dann sind wir uns in diesen Fragen komplett einig. Ein solcher Egoismus kann langfristig nicht funktionieren. Das Anwerben Arbeitswilliger war übrigens auch in Osteuropa ein großes Thema (ohne Sprachkenntnisse bekommt das hier nur niemand mit): Fertige Akademiker aus Polen, Tschchien, Slowenien, Slowakei, Ungarn, usw. arbeiteten aufgrund besserer Verdienstmöglichkeiten nicht im Inland. Zurückbleiben den Ländern hohe Kosten.
Ja, auch in Osteuropa ist dieses Phänomen zu betrachten, und selbstverständlich ebenfalls z.B. in Griechenland.
"Wir" Deutschen sehen uns gerne als das große Geber-Land, vergessen dabei aber zu erwähnen, dass wir im Gegenzug auch einiges nehmen. Roll Eyes
Allerdings muss man fairerweise auch sagen, dass die EU-Länder im Gegenzug auch profitieren, anders als z.B. die Herkunftsländer der außereuropäischen Flüchtlinge.


Ansonsten bin ich ganz bei dir, es wäre sicherlich auch in meinem Sinne, afrikanischen Ländern einen gleichberechtigten Zugang zu den europäischen Märkten zu gewähren, aber ist das tatsächlich eine der Positionen der AfD?
Ja, Programmpunkt 9.1.2 Rückführung - Schluss mit Fehlanreizen und falscher Nachsicht
Quote
Die AfD bekennt sich dazu, ökonomische Fluchtursachen zu vermeiden, auch wenn dies für die westliche Wirtschaft zunächst Nachteile mit sich bringen könnte. Dazu gehört beispielsweise ein Exportstopp für hochsubventionierte landwirtschaftliche Erzeugnisse nach Afrika, die dort die lokalen Märkte ruinieren und den Menschen ihre Lebens-grundlage nehmen. Dasselbe gilt für den Export von Waffen, Altkleidern, Giftmüll und andere westliche Abfallprodukte sowie für die EU-Fischerei vor den afrikanischen Küsten
Interessant, wenn auch sehr schwammig formuliert, und natürlich weit hinter dem zurückbleibend, was ich für angemessen hielte.
Ich hätte jedoch Bedenken, was die eigentliche Motivation hinter dieser "Bekämpfung von Fluchtursachen" wäre.
Da es (vermutlich) darum geht, eine Art "humanitären Touch" für die Ablehnung der Migration zu finden, halte ich es für sehr fraglich, ob die AfD bspw. bereit wäre, solche Maßnahmen auch dann durchzusetzen, wenn dies in einem ersten Schritt noch vor einer Begrenzung der Migration stattfinden sollte.
Ich unterstelle einfach mal, dass eine AfD-Regierung letzten Endes erst die Grenzen dichtmachen würde, und hinterher "vergisst" man dann, dass man auch die Fluchtursachen bekämpfen wollte. Roll Eyes

Das ist immer das Problem mit Parteiprogrammen.
Sie sind eben nur Versprechen, und was für eine Politik hinterher gemacht wird, steht auf einem anderen Blatt.
Deshalb sollte in die eigene Wahlentscheidung immer auch mit einfließen, inwieweit man einer Partei auch vertraut, dass sie die entsprechenden Versprechen auch einlöst.

Zyniker behaupten natürlich, dass ausnahmslos alle Wahlversprechen gebrochen werden, aber ganz so düster ist es natürlich nicht. Wink


Wenn ich also die Formulierung wähle, dass ich jemandes Rechts auf Teilhabe an der politischen Willensbildung entziehen will, so beinhaltet das konsequenterweise auch, dass ich ihm das Recht auf freie Meinungsäußerung entziehen möchte.
Das liegt wohl daran, dass es keine einheitliche Definition von "politischer Teilhabe" gibt.

Die Bundeszentrale für politische Bildung spricht bei dem Begriff tatsächlich auch nur von Wahlen.
Nein, tut sie nicht, zumindest interpretierst du da IMHO zu viel in den von dir verlinkten Text.

Abgesehen davon geht es hier nicht um den Begriff "politische Teilhabe", sondern um die "Teilhabe an der politischen Willensbildung", das ist schon ein gewisser Unterschied.
Nun mag auch die politische Willensbildung nicht ganz eindeutig definiert sein, aber ich bin mir sicher, dass auch die Jungs von der PDV Wikipedia besuchen können, wo sie dann u.a. den Hinweis darauf finden, dass bspw. die Parteien per Grundgesetz an der politischen Willensbildung mitwirken.
Dann sollte einem schon ein Licht aufgehen, wenn man bedenkt, dass eigentlich (fast) alle Parteien durchaus auch Menschen aufnehmen, die keineswegs wahlberechtigt sind, so z.B. Minderjährige, Nicht-Deutsche und/oder auch Personen, die nicht einmal ihren Wohnsitz in Deutschland haben.
Bedenkt man dann noch, dass aus der Parteien-Mitwirkung konsequenterweise natürlich kein -Monopol folgt, sollte einem Menschen, der sich selbst als "vernünftig" bezeichnet, dann langsam dämmern, dass politische Willensbildung eben unter keinen Umständen gleichzusetzen ist mit Wahlberechtigung.

In diesem Sinne bleibe ich dabei: die PDV ist entweder inkompetent oder faschistisch (wobei ich letzteres für plausibler halte in Anbetracht des Menschenbilds, welches sie beschreibt).

Oder um es noch deutlicher zu sagen: wenn die PDV einfach nur wollte, dass Nicht-Deutsche nicht wahlberechtigt sein sollen, hätte sie das so schreiben können. Die Tatsache, dass sie bewusst eine deutlich andere Formulierung gewählt hat, lässt darauf schließen, dass es durchaus konkrete weitergehende Forderungen gibt.

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May 24, 2019, 09:30:23 AM
 #51

Der deutsche Mittelstand, also ein einfacher Handwerker oder Arbeiter, hatte zu DM-Zeiten noch eine deutlich stärkere Kaufkraft.
Korrelation ist nicht gleich Kausalität.
Ja, der Mittelstand hatte zu Zeiten der DM eine höhere Kaufkraft.
Nein, der Euro ist nicht der Grund, denn der Verfall dieser Kaufkraft hat lange vor Einführung des Euro begonnen, und weist auch in den relevanten Statistiken keinen deutlichen "Knick" zum Zeitpunkt der Euro-Einführung auf.

Anders gesagt: früher war alles besser, auch die Kaufkraft. Aber die DM war nicht besser als der Euro. Wink

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 #52

Dialog ist in den allermeisten Fällen immer noch der beste Weg, bestimmte Probleme zu erörtern und Wege zu deren Lösung zu  finden.

Genau. Eine Demokratie muss alle Meinungen vom linken bis zum rechten Rand aushalten können!
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May 24, 2019, 10:57:09 AM
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 #53

Der deutsche Mittelstand, also ein einfacher Handwerker oder Arbeiter, hatte zu DM-Zeiten noch eine deutlich stärkere Kaufkraft.
Korrelation ist nicht gleich Kausalität.
Ja, der Mittelstand hatte zu Zeiten der DM eine höhere Kaufkraft.
Nein, der Euro ist nicht der Grund, denn der Verfall dieser Kaufkraft hat lange vor Einführung des Euro begonnen, und weist auch in den relevanten Statistiken keinen deutlichen "Knick" zum Zeitpunkt der Euro-Einführung auf.

Anders gesagt: früher war alles besser, auch die Kaufkraft. Aber die DM war nicht besser als der Euro. Wink

Da gibt es sehr wohl eine Kausalität, die liegt eben darin begründet, dass die DM eine stärkere Währung war.

Was meinst du warum "Made in Germany" nicht mehr das ist was es mal war?
Das hängt ebenfalls mit der abgeschwächten Währung zusammen.
Die starke DM hat die Unternehmen dazu verpflichtet Innovation und Qualität als oberste Priorität zu handhaben, wir mussten praktisch die qualitativ hochwertigsten und innovativsten Produkte bauen, weil unsere starke Währung sie sehr teuer auf dem Markt gemacht haben, deswegen brauchten wir dieses Alleinstellungsmerkmal, um verkaufen zu können.
Der Euro ist eine deutlich schwächere Währung, das hat unsere Produkte billiger gemacht und damit die Nachfrage Weltweit erhöht, ergo unser Exportboom.
Gleichzeitig erhöhte sich der Fokus dadurch mehr auf Masse verkaufen und weniger auf Qualität / Innovation.

Man kann nicht sagen ob die DM besser oder schlechter als der Euro ist, es ist eben nicht alles schwarz oder weiß, da liegen komplexe ökonomische Strukturen hinter, jedes hat seine Vor- und Nachteile.
Ein Vorteil des Euros ist die Schaffung von Arbeitsplätzen, ein Vorteil der DM ist die höhere Kaufkraft der Bevölkerung.
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May 24, 2019, 11:10:06 AM
 #54

Eine Demokratie muss alle Meinungen vom linken bis zum rechten Rand aushalten können!
Eine Demokratie muss aber nicht alle Meinungsäußerungen dulden.
Z.B. wird die Meinung "Politiker X ist doof, den sollte man erschießen" irgendeiner Privatperson sicherlich auszuhalten sein, daraus folgt aber noch lange nicht, dass diese Äußerung auch erlaubt sein muss.


Da gibt es sehr wohl eine Kausalität, die liegt eben darin begründet, dass die DM eine stärkere Währung war.
[...]
Der Euro ist eine deutlich schwächere Währung, das hat unsere Produkte billiger gemacht und damit die Nachfrage Weltweit erhöht, ergo unser Exportboom.
Gleichzeitig erhöhte sich der Fokus dadurch mehr auf Masse verkaufen und weniger auf Qualität / Innovation.
Auch da fehlt die Kausalität.
Aus "mehr Masse" folgt nicht notwendigerweise "weniger Qualität".

Abgesehen davon würde ich bezweifeln, dass der Euro im Außenhandelsverhältnis der Bundesrepublik eine Verbilligung der Waren herbeigeführt hat.
Die D-Mark mag stark gewesen sein, im Vergleich zu unseren üblichen Export-Ländern war sie aber keineswegs dominant.
Im Vergleich zum USD jedenfalls hat der Euro keine deutlich veränderte Dynamik herbeigeführt:

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May 24, 2019, 11:31:42 AM
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 #55

Auch da fehlt die Kausalität.

Es gibt einen direkten kausalen Zusammenhang zwischen Stärke der Landeswährung und Kaufkraft. Das ist Fakt.


Die D-Mark mag stark gewesen sein, im Vergleich zu unseren üblichen Export-Ländern war sie aber keineswegs dominant.

Es ist völlig irrelevant wie sie im Vergleich zu anderen Ländern stand, was zählt ist, dass sie im Vergleich zum Euro stärker war.
Deine Grafik ist außerdem nichtsaussagend, weil sie den auf Euro-Umrechnungskurs bereinigten DM/Dollar Umrechnungskurs anzeigt.
Der Euro Umrechnungskurs hat die DM abgewertet und z.b. die griechische Drachme aufgewertet.
Das ist auch ein Hauptgrund warum Griechenland den Bach runter gegangen ist, der Euro war zu stark für ihre Wirtschaftsleistung, ihre Produkte wurden teurer und damit für den weltweiten Markt uninteressant. Ergo hohe Arbeitslosigkeit und wirtschaftliche Rezession (gleiches gilt für Spanien und Italien). Wirtschaftlich schwache Länder, die Ihre Währung behalten haben sind dagegen floriert (Polen, Tschechien).


Abgesehen davon würde ich bezweifeln, dass der Euro im Außenhandelsverhältnis der Bundesrepublik eine Verbilligung der Waren herbeigeführt hat.


Sry aber spätestens jetzt kann ich dich was das angeht nicht mehr ernst nehmen.
Du scheinst die einfachsten ökonomischen Zusammenhänge nicht zu verstehen.
Kein Ökonom dieser Welt wird bestreiten, dass der Euro deutsche Produkte auf dem Weltmarkt günstiger gemacht hat.



Dialog ist in den allermeisten Fällen immer noch der beste Weg, bestimmte Probleme zu erörtern und Wege zu deren Lösung zu  finden.

Dann sollen wir aber auch bitte unsere Diskussionskultur wieder ändern, derzeit diskutieren wir nicht sondern versuchen nur zu überzeugen, um die eigene politische Agenda durchzubringen, anstatt zuzuhören und versuchen die wirklich beste Lösungen zu finden.
Am Zuhören und Reflektieren scheiters derzeit.
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May 24, 2019, 12:14:00 PM
 #56

Es gibt einen direkten kausalen Zusammenhang zwischen Stärke der Landeswährung und Kaufkraft.
Es gibt zwar einen kausalen Zusammenhang zwischen der Teuerung im Binnenmarkt und dem Wechselkursverhältnis einer Währung im Außenverhältnis.
So werden zwar die Preise von Importgüter beeinflusst von der "Stärke" der eigenen Währung,
oder einfacher gesagt: wenn der Euro gegen den Dollar abwertet, wird Benzin teurer.
Daraus folgt aber nicht notwendigerweise eine Verringerung der Kaufkraft, wenn entsprechend die Wirtschaft durch den steigenden Export anzieht und die Löhne mitziehen.
In Summe ergibt sich eine starke Korrelation für kurze Zeithorizonte und eine schwache Korrelation für lange.


Die D-Mark mag stark gewesen sein, im Vergleich zu unseren üblichen Export-Ländern war sie aber keineswegs dominant.
Es ist völlig irrelevant wie sie im Vergleich zu anderen Ländern stand, was zählt ist, dass sie im Vergleich zum Euro stärker war.
Das ergibt keinen Sinn.
Wenn dein Argument ist, dass der Euro aufgrund seiner Schwäche (im Verhältnis zu was denn, wenn nicht zum Dollar z.B.?) deutsche Waren im Export verbilligt hat, ist es unerheblich, wie sich der Euro zur DM verhält, sondern es kommt alleine darauf an, wie sich der Preis deutscher Waren in Dollar entwickelt.


Deine Grafik ist außerdem nichtsaussagend, weil sie den auf Euro-Umrechnungskurs bereinigten DM/Dollar Umrechnungskurs anzeigt.
Und genau das ist relevant, alles andere ist Augenwischerei. Roll Eyes


Der Euro Umrechnungskurs hat die DM abgewertet und z.b. die griechische Drachme aufgewertet.
Ja, es gab einen Einmal-Effekt, der allerdings in den meisten Fällen im niedrigen einstelligen Prozentbereich gelegen haben dürfte.
Dieser Einmaleffekt war ein notwendiges Übel für den Übergang.


Das ist auch ein Hauptgrund warum Griechenland den Bach runter gegangen ist, der Euro war zu stark für ihre Wirtschaftsleistung
Nein. Die griechischen Produkte wurden durch den Euro nicht teurer (bis auf möglicherweise den Einmaleffekt).
Allerdings wurde die Bonität der griechischen Wirtschaft durch die Einführung des Euro aufgewertet, weshalb es zu einer "Geldschwemme" und somit zu einer Investitionsblase kam. Diese Investitionsblase hat die Lohnstückkosten massiv ansteigen lassen, was die Wettbewerbsfähigkeit der Industrieproduktion zerstört hat.


Ergo hohe Arbeitslosigkeit und wirtschaftliche Rezession (gleiches gilt für Spanien und Italien).
Ich kann nur darauf hinweisen, dass sich das in der wirtschaftlichen Entwicklung bspw. Italiens nicht erkennen lässt:

Nicht die Einführung des Euro hat in Italien zu Problemen geführt, sondern die Finanzkrise ab 2007.

Ganz allgemein kommt der "Knick" für die PIGS-Staaten mit der Finanzkrise:



Abgesehen davon würde ich bezweifeln, dass der Euro im Außenhandelsverhältnis der Bundesrepublik eine Verbilligung der Waren herbeigeführt hat.
Kein Ökonom dieser Welt wird bestreiten, dass der Euro deutsche Produkte auf dem Weltmarkt günstiger gemacht hat.
Das kann ich nun leider nicht mit Belegen widerlegen, aber ich würde es genau umgekehrt sagen, ich kann mir schwer vorstellen, dass ein Ökonom ernsthaft behaupten würde, dass die bloße Währungsumstellung deutsche Waren billiger gemacht hat.
Dass andererseits Deutschland als Exporteur überwiegend ins europäische Ausland massiv von festen Wechselkursen zu seinen Hauptabnehmern profitiert hat, wird sicherlich niemand bestreiten.

Um das hier mal klar zu sagen: der große Exportweltmeister Deutschland exportiert vor allem in die EU.
Der Euro hat deutsche Waren innerhalb der EU nicht "billiger" gemacht.
Ein Artikel, der z.B. für 100 D-Mark nach Griechenland verkauft wurde, hat
- am 31.12.1998 17.400* Drachmen gekostet
- am 01.01.1999 51 Euro gekostet
Der griechische Käufer hatte am 31.12. 17.400 Drachmen auf seinem Konto, am 1.1. 51 Euro.
Was soll daran jetzt in irgendeiner Weise teurer oder billiger geworden sein?

* keine Ahnung, ob ich das jetzt richtig gerechnet habe Grin

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 #57

Kleinstpartei wie z.B. Volt
Das Programm von Volt ist jedenfalls mal sehr nahe an dem, was ich als "vernünftig" erachte, meine Zustimmungswerte bei Wahl-O-Mat & Co. liegen jedenfalls höher als bei den "üblichen Verdächtigen".
Andererseits fehlt es dort vermutlich an Personal, um diese Politik auch umzusetzen, für den Fall, dass man "gewinnt".
Genau dieser Personalmangel ist halt ein weiteres, schwerwiegendes Problem der Kleinstparteien.

Reden wir Klartext: Politiker müssen Politik-Profis sein.
Laien werden in unserer heutigen Lobby-durchsetzten Politszene zum Frühstück vernascht Wink

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 #58

Es gibt also z.B. 20% "Nichtwähler", also werden 20% der Sitze im Bundestag besetzt mit Leuten, die mittels Zufallsgenerator aus allen in Deutschland gemeldeten, passiv wahlberechtigten Bürgern ausgewählt werden.
Immerhin wäre das, rein statistisch, ein repräsentativer Durchschnitt der (passiv wahlberechtigten) Bevölkerung.
Stell dich mit dieser Idee zur Wahl auf - meine Stimme hast du!
Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich damit nicht verfassungswidrig handeln würde, aber ich überleg's mir.
Und dann kandidiere ich als Bundeskanzler! Cool

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 #59

Ich habe keine Lust jetzt zu zitieren und alles aufzuteilen das ist mit zu viel arbeitet und wird auch unübersichtlich deswegen hier in Punkte gegliedert

1. ja, stückweit hebt sich das durch angezogene Löhne wieder auf, Fakt ist aber, bei steigendem Export und damit mehr Gewinn fürs Unternehmen, wird dieser Gewinn überproportional auf die oberen Schichten, Top Manager etc. verteilt, es kommt nur wenig beim einfachen Arbeiter an. Guck dir die Entwicklung von Manager Gehälter der letzten 10 Jahre an, und vergleich es mit dem Durchschnitt. Dies begünstigt die wachsende Kluft zwischen Arm und Reich, die wir hier in Deutschland wahrnehmen können.
Der kausale Zusammenhang bleibt.


2. ja selbstverständlich wenn der Euro ggü. der DM abgeschwächt wird, wird sie damit ggü. allen Weltwährungen abgeschwächt. Das meinte ich damit aber nicht, da haben wir vll aneinander vorbei geredet.


3. eben nicht  Cheesy


4. Es war kein Einmal-Effekt, es ist ein Effekt der sich bis heute durchzieht. Durch die Währungsunion hat ein wirtschaftlich starkes Land die Deutschland eine im Vergleich zu seiner eigenen Währung abgeschwächte Währung, und ein wirtschaftlich schwaches Land wie Griechenland eine im Vergleich zu seiner eigenen Währung aufgewertete Währung.
Würde Griechenland die Drachme einführen, würde sie deutlich schwächer dotiert, die DM hingegen deutlich stärker dotiert (siehe auch Artikel den ich am Ende poste)


5. Doch, griechische Produkte wurden nicht nur teurer, sie sind auch heute noch teurer als sie mit Drachme wären. Das hängt mit dem zusammen was ich grad in Punkt 4 geschrieben habe. Das sollte dir doch klar sein? Die Drachme ist eine schwächeren Währung als der Euro, ergo wirds damit günstiger fürs Ausland zu kaufen. Der Euro ist sozusagen ein Mittelding aus allen Währungen dieser Währungsunion, es kann also nicht anders sein als dass der Euro schwächer als die DM und stärker als die Drachme ist.

6. Es ist nunmal so in der Ökonomie, dass solche Effekte immer erst viele Jahre später sichtbar werden, und nicht ruckhaft. Du kannst doch an den Grafiken schön sehen, dass diese wirtschaftlich schwächeren Länder die den Euro angenommen haben sich von der wirtschaftskrise nicht mehr erholen konnten. Polen und Tschechien haben da besser abgeschnitten.

7.  Doch, siehe z.B. hier: https://www.wiwo.de/politik/konjunktur/70-jahre-waehrungsreform-der-fatale-trugschluss-der-d-mark-nostalgiker/22686922.html

Quote
Ein grundsätzliches Problem liegt ausgerechnet in der erhofften Stärke der D-Mark. Wenn Deutschland aus der Eurozone austräte und die Mark wieder einführte, würde diese binnen kürzester Zeit aufwerten. Anleger würden ihr Geld aus der nunmehr geschwächten Eurozone abziehen und ins starke Deutschland bringen. Belkes Kollege Gustav Horn von der Hans-Böckler-Stiftung geht von einer Aufwertung von mindestens 30 bis 50 Prozent aus. Das würde die Importe günstiger machen, hätte jedoch für die Exporte dramatische Konsequenzen.

Ich kann mich auch noch erinnern in der Zeitung gelesen zu haben wie Trump sich darüber beschwert hat, dass Deutschland eine für seine Verhältnisse zu schwache Währung hat.
Das war in 2017 kurz nachdem er in office kam, eins der ersten Dinge, die Trump über Deutschland gesagt hat.

Dir sollte klar sein, dass eine Aufwertung der Währung bedeutet die Produkte werden auf dem Weltmarkt teurer, und eine Abwertung bedeutet Produkte werden günstiger?
Versichere mir bitte mal, dass dir das klar ist, sonst verschwende ich hier meine Zeit.



und Außerdem: ich habe hier versucht die ökonomischen Zusammenhänge zu erklären inwiefern Deutschland vom Euro profitiert und gleichzeitig geschädigt wird, du versuchst nur mich zu widerlegen.
Schlagen wir doch mal eine andere Richtung ein, du sagst Deutschland profitiert am meisten vom Euro, dann erklär du mir doch bitte mal wo du diese ökonomischen Zusammenhänge siehst? Alle sagen immer Deutschland profitiere so sehr vom Euro, wenn man aber fragt wieso hat niemand eine Erklärung.
qwk
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May 24, 2019, 02:00:50 PM
 #60

Fakt ist aber, bei steigendem Export und damit mehr Gewinn fürs Unternehmen, wird dieser Gewinn überproportional auf die oberen Schichten, Top Manager etc. verteilt, es kommt nur wenig beim einfachen Arbeiter an. Guck dir die Entwicklung von Manager Gehälter der letzten 10 Jahre an, und vergleich es mit dem Durchschnitt. Dies begünstigt die wachsende Kluft zwischen Arm und Reich, die wir hier in Deutschland wahrnehmen können.
Der kausale Zusammenhang bleibt.
Es gibt (möglicherweise) einen Zusammenhang zwischen neoliberaler Wirtschaftspolitik und "Einführungswille" des Euro, insofern könnte man da einen kausalen Zusammenhang konstruieren, nur ist das schon arg weit hergeholt.
Die Einkommensentwicklung der unterschiedlichen Gesellschaftsschichten jedenfalls steht nicht in einem erkennbaren, kausalen Zusammenhang mit der Einführung des Euro. Huh

ja selbstverständlich wenn der Euro ggü. der DM abgeschwächt wird, wird sie damit ggü. allen Weltwährungen abgeschwächt. Das meinte ich damit aber nicht, da haben wir vll aneinander vorbei geredet.
Deine Prämisse ist und bleibt, dass der Euro gegenüber der DM "abgeschwächt" wäre.
Das ist volkswirtschaftlich nicht einmal darstellbar, wie das gehen sollte.
Solange nicht ein Markt existiert, auf dem der Euro gegen die DM gehandelt wird, kann es eine solche Abwertung (ich gehe davon aus, dass das gemeint ist) nicht geben.

Es war kein Einmal-Effekt, es ist ein Effekt der sich bis heute durchzieht. Durch die Währungsunion hat ein wirtschaftlich starkes Land die Deutschland eine im Vergleich zu seiner eigenen Währung abgeschwächte Währung, und ein wirtschaftlich schwaches Land wie Griechenland eine im Vergleich zu seiner eigenen Währung aufgewertete Währung.
Das ist nicht zutreffend.
Eine Währung ist eine Währung, ist eine Währung.
Sie steht nicht in irgendeinem direkten Zusammenhang mit der Wirtschaft, die sie benutzt.

Ich habe, ehrlich gesagt, den Eindruck, dass du (oder diejenigen, von denen du diese Ideen hast) hier die Währungsunion bei der Euro-Einführung mit der Währungsunion bei der Einführung der D-Mark in Ostdeutschland verwechselst.
Damals gab es (politisch gewünscht) eine nicht marktbestimmte Umrechnung von Ostmark-Preisen in Westmark-Preise.
Das hat der ostdeutschen Wirtschaft zwangsläufig das Genick brechen müssen, sie war chancenlos.
So etwas hat es aber bei der Euro-Einführung nicht (oder nur in minimalem Ausmaß) gegeben.

Würde Griechenland die Drachme einführen, würde sie deutlich schwächer dotiert, die DM hingegen deutlich stärker dotiert (siehe auch Artikel den ich am Ende poste)
Würde Griechenland heute eine neue Drachme einführen, würde diese nur dann abwerten, wenn sie nicht in einem angemessenen Wechselkurs zur neuen D-Mark stünde.
Das ist so trivial, dass man fast schreien möchte.

Um das klar zu sagen: wenn die Griechen heute eine neue Drachme einführen, und diese von Anfang an korrekt bewertet wird, dann wird diese Drachme (bei angemessener Zentralbankpolitik der Griechen) auch stabil bleiben.

Nur, weil die Wirtschaft eines Landes "schwächelt", begründet das alleine niemals eine Abwertung der Währung.
Es gibt vermutlich dutzende Länder mit schwachen Wirtschaften, aber starken Währungen.
Weil beide eben nicht in einem direkten Zusammenhang stehen.
Dieser Zusammenhang entsteht stets nur aus der Geldmarktpolitik der Zentralbank.
Wenn sich eine Zentralbank dazu hergibt, eine Wirtschaft "auf Pump" zu finanzieren, quasi mit der sprichwörtlichen "Druckerpresse", dann hat das Auswirkungen auf die "Stärke" einer Währung, also auf ihren Wechselkurs. Genauso, wenn die Zentralbank umgekehrt unsinnige Maßnahmen zur Aufwertung der Währung betreibt.

Ich habe den Eindruck, dass du nicht ganz verstanden hast, wie heutige, "moderne" Währungen wie der Euro (aber vorher auch die D-Mark) funktionieren. Sie sind nicht an Gold gekoppelt oder dergleichen, die Zeiten haben wir lange hinter uns.
Eine Zentralbank hat es quasi "in eigenen Händen", ihre jeweilige Währung auf- oder abzuwerten (ist dabei allerdings oft durch Gesetze eingeschränkt, und selbstverständlich politisch beeinflusst).
Anders gesagt: wenn der Dollar im Vergleich zum Euro schwächelt, liegt das daran, dass die FED das so will.
Schwierig wird es allerdings immer dann, wenn die FED das Gegenteil von dem will, was die EZB will Wink

Doch, griechische Produkte wurden nicht nur teurer, sie sind auch heute noch teurer als sie mit Drachme wären.
Es mag sein, dass griechische Produkte heute teurer sind, nur ist daran eben nicht die Einführung des Euro schuld.
Wenn der Grieche für sein Produkt heute mehr Geld verlangt als früher, dann ist das seine freie Entscheidung.
Wenn er das in dem Glauben tut, dass er mehr verlangen kann, weil's ja heute den Euro gibt, mag er einem Missverständnis unterliegen, aber das ändert nix daran, dass er quasi "selbst schuld" ist.

Das hängt mit dem zusammen was ich grad in Punkt 4 geschrieben habe. Das sollte dir doch klar sein? Die Drachme ist eine schwächeren Währung als der Euro, ergo wirds damit günstiger fürs Ausland zu kaufen. Der Euro ist sozusagen ein Mittelding aus allen Währungen dieser Währungsunion, es kann also nicht anders sein als dass der Euro schwächer als die DM und stärker als die Drachme ist.
Der Euro ist kein Mittelding aus verschiedenen Währungen.
Er ist eine Währung.
Er kann nicht "stärker" oder "schwächer" als die Drachme sein, weil es keinen Markt gibt, auf dem Euro gegen Drachmen gehandelt werden können.
Wir drehen uns im Kreis Roll Eyes

Du kannst doch an den Grafiken schön sehen, dass diese wirtschaftlich schwächeren Länder die den Euro angenommen haben sich von der wirtschaftskrise nicht mehr erholen konnten.
Nein, das sehe ich nicht. Ich sehe, dass manche Länder sich schlechter erholt haben, andere besser.
Italien willst du nicht ernsthaft als "wirtschaftlich schwächer" bezeichnen als Deutschland?

Polen und Tschechien haben da besser abgeschnitten.
Das kann ich für Polen und Rumänien vielleicht bestätigen, aber auch für das Euro-Land Slowakei.
Während umgekehrt Tschechien, Ungarn und das Euro-Land Slowenien das nicht erkennen lassen.
Die genauen Gründe für die individuelle Entwicklung kenne ich nicht, aber es weist zumindest für mich nichts auf den Euro hin.


Quote
Ein grundsätzliches Problem liegt ausgerechnet in der erhofften Stärke der D-Mark. Wenn Deutschland aus der Eurozone austräte und die Mark wieder einführte, würde diese binnen kürzester Zeit aufwerten.
Sollte Deutschland eine neue D-Mark einführen, würde die Bundesbank sicher alles tun, um einen solchen Effekt zu verhindern.
Es gibt für diese Vermutung durchaus einen Grund, so geht man davon aus, dass Deutschland alleine eine bessere Bonität hätte als der restliche Euro-Raum, nur hat das wieder nichts mit der Wirtschaftleistung zu tun.
Nochmal: es gibt keinen strengen Zusammenhang zwischen Wirtschaftskraft und Wechselkurs.
Aber wie gesagt, wir drehen uns im Kreis.

Ich kann mich auch noch erinnern in der Zeitung gelesen zu haben wie Trump sich darüber beschwert hat, dass Deutschland eine für seine Verhältnisse zu schwache Währung hat.
Das wäre auch der Fall, wenn Deutschland die D-Mark hätte, und diese D-Mark genauso "gehandhabt" würde wie der Euro.

Dir sollte klar sein, dass eine Aufwertung der Währung bedeutet die Produkte werden auf dem Weltmarkt teurer, und eine Abwertung bedeutet Produkte werden günstiger?
Das habe ich bereits mehrfach selbst betont, glaube ich Wink

Dein Verständnisproblem rührt allerdings daher, dass du anzunehmen scheinst, dass sich der Wechselkurs in Abhängigkeit von der Wirtschaftsleistung entwickelt, das ist aber nicht der Fall. Umgekehrt wird eher ein Schuh draus, ist aber auch nicht ganz richtig.

Am nächsten kommt man der Wahrheit, wenn man stark vereinfacht sagt, dass die Zentralbank den Wechselkurs (im Rahmen der Möglichkeiten und im "Wettstreit" mit anderen Zentralbanken) "festlegt".

Schlagen wir doch mal eine andere Richtung ein
Ja, belassen wir's einfach mal dabei. Smiley

du sagst Deutschland profitiert am meisten vom Euro, dann erklär du mir doch bitte mal wo du diese ökonomischen Zusammenhänge siehst? Alle sagen immer Deutschland profitiere so sehr vom Euro, wenn man aber fragt wieso hat niemand eine Erklärung.
Ganz einfach:
1. Wechselkursrisiko in den Großteil der Abnehmerländer gleich Null, daraus folgen:
1. a) Kostenersparnis wegen Wegfall der Kursabsicherung
1. b) Längere Kreditlaufzeiten möglich bei der Finanzierung des Konsums
2. Bonität der Abnehmerländer erhöht, daraus folgt ->
3. -> kreditfinanzierter Konsum in den Abnehmerländern.

Und genau dieser Punkt 3 hat Ländern wie Griechenland das Genick gebrochen.

Yeah, well, I'm gonna go build my own blockchain. With blackjack and hookers! In fact forget the blockchain.
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