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November 19, 2019, 08:58:28 AM |
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Soweit ich es verstanden habe, macht MimbleWimble im Wesentlichen "automatisch CoinJoins" - allerdings aus meiner Sicht eher zu Skalierungszwecken als für Privatsphäre. Jeder Block bzw. letztendlich auch die ganze Blockchain kann quasi als eine große CoinJoin-Transaktion aufgefasst werden (und Outputs, die wieder ausgegeben wurden, können einfach entfernt werden).
Das hat natürlich schon Vorteile für die Privatsphäre, aber ist erst einmal vor allem Skalierbarkeit. Denn auch wenn jeder Block zusammengefasst wird, sind ja trotzdem mal die individuellen Transaktionen zumindest im Netzwerk sichtbar. Und auch dann kann man natürlich die effektiven CoinJoins der Blöcke mit Subset-Sum oder anderen Verfahren analysieren. Solang Transaktionen nicht extra als CoinJoins mit gleichen Output-Größen und dergleichen gebaut werden (was sie meines Wissens nach bei Grin nicht automatisch werden), steckt auch nicht allzu viel Schutz der Privatsphäre drin.
Deshalb habe ich MimbleWimble auch immer als sehr interessante Skalierungslösung betrachtet (die zum Beispiel auch gezielt ausgeführte CoinJoins effektiver durchführen kann), aber nicht per se als starke Privacy-Lösung wie zum Beispiel Monero. Es kann natürlich sein, dass die Community das gerne anders darstellt - das wäre meiner Meinung nach dann aber irreführend. (Ich bin aber kein großer Grin-Experte, kann also sein, dass sie tatsächlich mehr in Richtung Privatsphäre arbeiten, als MimbleWimble allein automatisch her gibt!)
tl;dr: MimbleWimble allein ist als Privacy-Lösung nicht vergleichbar mit Monero oder Zcash, daher ist diese Meldung auch etwas fehlgeleitet bzw. nicht wirklich überraschend.
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