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June 04, 2017, 01:34:42 AM |
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Das Modell des Analysten halte ich auch für wahrscheinlich, für Cryptowährungen besteht definitiv noch ein gigantisches Marktpotential. Aber das Konzept von rein digitalen Werten muss erst noch breite Akzeptanz gewinnen. Das ist eigentlich bei jeder Neuerung so und wenn man dann aktuell (ok, nicht mehr ganz so) von den Politikern hört, dass das Internet Neuland sei, dann sollte auch bewusst werden, dass diese Akzeptanz seine Zeit braucht.
Was jedoch definitiv der Fall ist, ist dass sich die Währungen alle noch grossen Entwicklungen unterziehen müssen. Und es wäre nicht die Ausnahme, sondern eher die Regel, dass nachfolgende Generationen die Pioniere überholen und verdrängen. Da Bitcoin im Prinzip relativ demokratisch aufgebaut ist, gibt dies zwar eine gewisse Unabhängigkeit, dafür ist der Entscheidungsprozess auch viel langwieriger und technische Anpassungen brauchen mehr Zeit. Aktuell sieht man bereits, dass BTC hierbei bereits ins Strudeln kommt wegen solcher Prozesse. Momentan hat sich in diesem Umfang aber auch noch kein anderer Coin bewähren können und ich würde jetzt auch nicht einschätzen wollen, welche Coins überlegen sind. Und zukünftige Coins haben zwar einen Rückstand, aber können dafür aus den Fehlern der aktuellen Coins lernen und kommen ohne Altlasten daher.
Mittelfristig seh ich beim Bitcoin die grösste Gefahr darin, dass er in die "Wertfalle" gerät. Dadurch, dass er ein Spekulationsobjekt ist, wird es auch schwieriger, dass sich ein entsprechender Markt aufbaut. Wer gerne spekuliert, wird ihn kaum für den Wocheneinkauf nutzen und wer umgekehrt einfacher Händler ist , wird das Risiko eines Absturzes scheuen. Wenn die Märkte dann feststellen sollten, dass sie eigentlich nur ein Stück ein paar Bytezeilen hin und her schieben für x1000 und andere Crypto sich in Märkten festsetzen können, wird er irgendwann abstürzen und verschwinden. Wohlverstanden, ich sage nicht, dass es so kommt - es wär aber nicht undenkbar. Aktuell bleibt natürlich zu hoffen, dass der Kurs stabilisiert und auf einem gewissen Niveau einpendelt. Wenn dann die bevorstehenden und schon spürbaren Probleme mit der Blockchain und dem Mempool gelöst sind, kann man ihn auch wieder besser für Zahlungen nutzen.
Analysten haben hier halt immer auch das Problem, dass sie eine ganz andere Sichtweise auf Produkte haben und eher dem Zeitgeist versuchen zu entsprechen. Eine Nachricht, dass ein anderer Coin die Marke schafft, würde im Moment sowieso kaum ernst genommen.
Aber egal welche Währungen sich durchsetzen, generell werden sich wohl bei den Cryptocoins ähnlich wie bei klassischen Währungen einige Leitwährungen herauskristallisieren, während kleinere Währungen sich ihre Nischenplätze suchen müssen oder in der Versenkung verschwinden. Dabei halte ich einen Horizont von 10 Jahren für durchaus realistisch.
Im Moment haben die Währungen gerade mal einen Fuss in der Tür, der Markt ist aber noch sehr jung und naiv (ist auch recht normal für neue Märkte). In den mit Cryptocoins verbundenen Märkten müssen sich die Platzhirsche erst noch festigen, da sie viel zu schnell gewachsen sind. Die dahinterliegende Infrastruktur muss ebenfalls noch ausreifen und generell gibt es noch viel zu viele halbseidene Angebote mit Schneeballsystemen, irgendwelche Miner-Scams usw. Die werden auch nicht einfach so schnell verrschwinden, solange sie damit gut Geld machen und ein Strom an neuen, potentiellen Opfern in de Markt kommt. Dafür müssen sich erst noch die seriösen Angebte mehrr etablieren und Struktur geben.
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