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Author Topic: Allgemeine Fragen zur Währung Bitcoin zwecks wissenschaftlicher Arbeit  (Read 3148 times)
Bewater11 (OP)
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April 29, 2015, 04:38:14 AM
 #1

Guten Morgen liebe Bitcoin-Community

Ich habe mich gerade hier registriert, da ich zurzeit eine wissenschaftliche Arbeit über das Thema Bitcoin verfasse und ich bei einigen Themen noch Fragen habe.
Da dacht ich mir, ich frag am besten euch Experten hier im Forum.

1. Meine erste Frage bezieht sich auf die Kosten einer Bitcoin-Transaktion. Viele Quellen sprechen von keinen Kosten, einige aber von 0,0005 Bitcoins pro Transaktion. So wie ich das verstanden habe ist eine Transaktion grundsätzlich (!) kostenfrei, da die Gebühr freiwillig ist und die Transaktions-Bestätigung nur beschleunigt, da Miner diese Transaktion dann schneller "berechnen" werden. Hab ich das richtig verstanden? Gibts dafür irgendeine Form von Quelle die für eine wissenschaftliche Arbeit zitierfähig ist?

2. Die zweite Frage dreht sich um die Geldfunktionen des Bitcoins. In der Literatur wird von der sogenannten Wertaufbewahrungsfunktion gesprochen. Meiner Meinung nach erfüllt der Bitcoin diese Funktion noch nicht ganz. Die Volatilität des Kurses war dafür in den letzten Jahren, seit seiner Entstehung, einfach zu groß (im Vergleich zu Währungen und Gold). Da die Volatilität aber in der letzten Zeit nicht mehr ganz so groß ist, kann davon ausgegangen werden, dass der Bitcoin in der Zukunft noch weniger starken Schwankungen ausgesetzt ist und die Wertaufbewahrungsfunktion möglicherweise irgendwann voll ausfüllt. Aufgrund seiner mengenmäßigen Ähnlichkeit zu Gold kann diese Funktion aber nur eingeschränkt erfüllt werden. Wie seht ihr das?

3. Welche Marktsegmente (denen Bezahlung mit Bitcoins Vorteile bieten) für den Bitcoin-Einsatz wachsen zurzeit?

4. Gibt es Rechtsmittel für einen Nutzungszwang von Zentralbankgeld oder sind diese politisch limitiert? Oft liest man ja von "gesetzlichen Zahlungsmitteln", die nur akzeptiert werden können. Da der Bitcoin kein solcher ist, könnte man die Zahlung mit selbigem ja theoretisch verbieten oder ist der "Glaube" an den Wert der Währung (wie ja auch beim Papiergeld) absolut ausreichend und die Zentralbanken und Staaten können einem nichts vorschreiben, mit was man zahlt?

5. Steigern Bitcoins die Vertrauensfunktion in Lieferketten? Durch die Transparenz des Bitcoin-Systems sollte das gegenseitige Vertrauen gestärkt werden.

Bei meinen Fragen bzw. den dazugehörigen Antworten, würde ich mich über eine (bestenfalls zitierfähige) Quelle sehr freuen.
Vielen Dank für eure Mühe und euer Engagement.
Chefin
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April 29, 2015, 07:32:28 AM
 #2

zu 1: Gebühren sind freiwillig, sollen aber die Kosten decken, welche die Miner haben im long turn. Bisher werden diese Kosten stark durchs Minen selbst gedeckt(neue Bitcoins generieren). Das soll einen schleichend Übergang geben. je mehr Coins da sind, desdo weniger werden erzeugt, aber desdo mehr wird hoffentlich gehandelt und Transaktionsgebühr bezahlt. Soweit die Theorie. Praktisch muss sich da noch etwas feinschliff bilden.

zu 2: Ich denk Wert aufbewahren und deflationäre Auslegung sollen das bewerkstelligen, aber Wert entsteht ja durch Handel. Also das es Menschen benutzen. Es nur hinzulegen als "Euroersatz" bei gerade mal 12 Millionen existierender Coins bedeutet, das der Coin extrem hohen Kurs erreichen muss oder nur sehr wenige welche besitzen(weltweit). Um es dann zu Geld zu machen, müsste sich einer finden der mehr Coins haben will(und sein FIAT abgibt) während man selbst genau den umgedrehten Anspruch hat. Ich denke mal, wenn der Euro stark wird und man lieber in Euro umsatteln wollte wollen das alle, keiner will dann Bitcoin haben, der Kurs fällt und umgedreht. Weil man ja zeit hat, wenns um Geldaufbewahrungsfunktion geht. Nur wenn man durch Handel gezwungen wird permanent cashflow zu erzeugen, kann man sich nicht raussuchen wann man kauft/verkauft. Nur dann kommt aber echte dynamik rein und man kann seine Coins auch mal wieder ordentlich loswerden.

Wohin also der Weg geht ist heute hochspekulativ und nicht vorhersehbar. Beide Seiten haben stichhaltige Argumente(Handel und Wertaufbewahrung).

3: Ganz ehrlich: momentan wird nur da Handel getrieben wo man Angst hat über den Geldfluss ermittelt zu werden. 95% dürfte Geldwäsche und illegale Produkte betreffen. Der rest verteilt sich auf Mining und ganz ganz wenig reguläre Waren und Dienstleistungen. Alle anderen Transaktionen(das dürfte dann allerdings auch 75% aller transaktionen insgesamt sein) sind Spekulationen, also genau genommen gegenseitiges umverteilen. Dort findet aber keine Wertschöpfung statt. Allerdings hat sich der illegale Markt bereits seinem Höchststand genähert und dürfte langfristig abklingen, da inzwischen auch mit Bitcoin nicht die Anonymität gewährleistet ist, welche diese Händler brauchen. Hingegen kommt der legale Handel so langsam in Schwung und ich hoffe, das in einigen Jahren diese Umsätze den Bitcoin dort hin bringen wo er als echte Zahlungsalternative zur Kreditkarte weltweit agieren kann.

Zu 4: Gesetzliche Zahlungsmittel sind die einzig akzeptieren Währungen. Bei Klagen muss auf diese Währung hin geklagt werden. Ich kann keine 10 Bitcoin einklagen. Nur 2000 Euro. Ein Zwang ausschliesslich das zu benutzen gibt es gesetzlich nicht. Auch nicht indirekt. Es sind schliesslich auch weiterhin Tauschgeschäfte erlaubt. Nichts anderes ist Bitcoin. Man muss zwar immer wieder umrechnen auf die gesetzlich Währung, wenn man Steuern zahlen muss oder Schadenerstaz leisten. Aber theoretisch steht kein Gesetz im Weg, das der Bitcoin sich zum Zahlungsmittel entwickelt, das komplett genutzt werden kann...vom Lohn bis zu den Ausgaben. Aber natürlich müssen Gesetze bzgl Steuer und Verträge auch bei Bitcoin eingehalten werden. Das schränkt die Freiheit ein, die man sich eigentlich von Bitcoin wünscht. zB die Freiheit "bescheissen" zu können ohne entdeckt zu werden, nach dem Motto, wenn du zu Blöd bist verdienst du es beschissen zu werden. Freiheit wie man sie gerne hätte funktioniert nur so lange bis ein Arschloch kommt uns es missbraucht. Dann gibt man diese Rechte ab, wenn im Gegenzug das Arschloch auf den Sack bekommt. In the Long run führt das zur Währung wie wir sie heute haben und die uns doch irgendwie nicht passt.

zu 5: Transparenz habe ich zwar, aber was das mit Vertrauen zu tun hat? Ich muss deutlich mehr vertrauen, da es keine Möglichkeit gibt das Geld zurück zu holen. Ich gebe also viele Kontrollmöglichkeiten auf, ja, das heist wohl mehr Vertrauen. Aber eigentlich vertraue ich deutlich weniger als wenn er per Bank bezahlt, da ich aufgrund der Pseudonymität viel mehr mit Betrug rechnen muss.

Alle Aussagen sind lediglich meine persönliche Meinung, schriftliche Abhandlungen die sich wissenschaftlich nutzen lassen sind rar. Es gibt einen Bitcoin Foundation, die dürften hier und da entsprechende Texte rumliegen haben. Aber diese texte sind in einer Phase wie der Bitcoin sie momentan macht mit einer Halbwertszeit von Wochen, höchstens Monaten ausgestattet. Ganz schnell ändert sich hier in der Realität etwas, weil es nötig wird. Silkroad bzw illegaler Handel fährt wohl Bitcoin zurück, da die Behörden inzwischen lernen, wie man über die Blockchain rausfindet, wer mit wem in Kontakt war. Somit wären Dokumente welche meine Meinung aus Punkt3 stützen in wenigen Monaten hinfällig. Auch sind meine Einschätzungen des Volumens Schätzungen. Belegen kann man das schwer, da diese Händler alles dran setzen, das man die Transaktionen eben NICHT zuordnen kann. Ich muss also spekulativ auf das aufsetzen was man so aussenrum mitbekommt. Wenn 100.000 btc bei einem Silkroadboss beschlagnahmt werden, aber 800.000 btc bei MtGox flöten gingen hat man Anhaltspunkte welche Summen in Spekulation und in Handel bewegt werden. Wenn man 100.000 btc Silkroad umrechnet waren das mehrstellige Millionenbeträge. Solche Summen liegen als Escrow da rum, also muss man das als Handelsvolumen sehen. Wäre der legale Handel mit einem höheren Volumen, würde das publiziert werden. Schon deswegen, weil die Unternehmen die dieses legale Volumen generieren das gerne auch publizieren wollen, um sich weitere Vorteile zu verschaffen. Auch sind die Umsatzzahlen von Bitpay interessant. Diese dürften mehr oder weniger alle Geschäfte repräsentieren die nennenswerte Umsätze machen. Also das Gesamtvolumen das so läuft. Aber wie gesagt, das ist meine persönliche Einschätzung aus verschiedenen Quellen und wenn du nun eine Wissenschaftliche Arbeit schreibst, wirst du sowas wie eine Referenz für zukünftige Arbeiten sein. Auf viele Quellen vor dir wirst du nicht zurück greifen können.


Und ich bin mit sicher, das im Anschluss viele andere Meinungen kommen werden. Mein langes Posting reizt sicherlich dazu. Am besten versuch dann aus allem dir dein eigenes Bild drüber zu machen. Viel Erfolg
mezzomix
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April 29, 2015, 08:06:42 AM
 #3

1. Meine erste Frage bezieht sich auf die Kosten einer Bitcoin-Transaktion. Viele Quellen sprechen von keinen Kosten, einige aber von 0,0005 Bitcoins pro Transaktion. So wie ich das verstanden habe ist eine Transaktion grundsätzlich (!) kostenfrei, da die Gebühr freiwillig ist und die Transaktions-Bestätigung nur beschleunigt, da Miner diese Transaktion dann schneller "berechnen" werden. Hab ich das richtig verstanden? Gibts dafür irgendeine Form von Quelle die für eine wissenschaftliche Arbeit zitierfähig ist?

Ist das Paper (PDF) von Satoshi zitierfähig? Dort wird der Mechanismus beschrieben, der auch heute noch gültig ist. Daraus geht hervor, dass die Kosten einer Transaktion komplett von den Minern abhängt. Es gibt dafür keine Protokollspezifikation. Für eine spezifische Implementierung kann nur der Code selbst eine Quelle sein.

2. Die zweite Frage dreht sich um die Geldfunktionen des Bitcoins. In der Literatur wird von der sogenannten Wertaufbewahrungsfunktion gesprochen. Meiner Meinung nach erfüllt der Bitcoin diese Funktion noch nicht ganz. Die Volatilität des Kurses war dafür in den letzten Jahren, seit seiner Entstehung, einfach zu groß (im Vergleich zu Währungen und Gold). Da die Volatilität aber in der letzten Zeit nicht mehr ganz so groß ist, kann davon ausgegangen werden, dass der Bitcoin in der Zukunft noch weniger starken Schwankungen ausgesetzt ist und die Wertaufbewahrungsfunktion möglicherweise irgendwann voll ausfüllt. Aufgrund seiner mengenmäßigen Ähnlichkeit zu Gold kann diese Funktion aber nur eingeschränkt erfüllt werden. Wie seht ihr das?

In den letzten Monaten war die Volatilität eher gering. Wenn man die Wertaufbewahrungsfunktion rein an der Kursstabilität bezüglich einer Ware festmacht, erfüllt selbstverständlich nur diese eine Ware die Funktion perfekt. Da Bitcoin in der Kaufkraft steigen muss oder aber verschwinden muss, erfüllt sie für mich die Wertaufbewahrungsfunktion gut genug.

4. Gibt es Rechtsmittel für einen Nutzungszwang von Zentralbankgeld oder sind diese politisch limitiert? Oft liest man ja von "gesetzlichen Zahlungsmitteln", die nur akzeptiert werden können. Da der Bitcoin kein solcher ist, könnte man die Zahlung mit selbigem ja theoretisch verbieten oder ist der "Glaube" an den Wert der Währung (wie ja auch beim Papiergeld) absolut ausreichend und die Zentralbanken und Staaten können einem nichts vorschreiben, mit was man zahlt?

Im Augenblick gibt es kein direktes Verbot. Allerdings wird die Nutzung von Bitcoin durch unterschiedliche Regelungen, die sich teilweise widersprechen, erschwert. Ausserdem aktzeptiert der Staat natürlich nur sein eigenes Geld und erzwingt dadurch die Fiatnutzung. Auf der andern Seite schränkt der Staat den Fiat-Bitcoin Handel z.B. über die Bafin ein. Damit hat man zwar in der Folge kein direktes Verbot, aber einen verbotsähnlichen bzw. bremsenden Mechanismus.

5. Steigern Bitcoins die Vertrauensfunktion in Lieferketten? Durch die Transparenz des Bitcoin-Systems sollte das gegenseitige Vertrauen gestärkt werden.

Wer behauptet das? Die gegebene Transparenz im System ist notwendig, damit jeder Teilnehmer die Kontrollfunktion ausüben kann.

Das Vertrauen zwischen Handelspartner wird dadurch nicht beeinflusst. Allerdings bietet das System Mechanismen, um Geschäfte mit begrenzt vertrauenswürdigen Partnern abschliessen zu können (Multisig). Das war bisher nur schwer (z.B. durch die Einschaltung eines Notars) zu erreichen.
LiteCoinGuy
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April 29, 2015, 10:11:51 AM
 #4

vielleicht beantwortet sich auch das ein oder andere hier:

https://wiwi.uni-paderborn.de/fileadmin/lehrstuehle/department-3/wiwi-dep-3-ls-7/Publications/sorge-krohn-grimberghe-bitcoin.pdf

http://kola.opus.hbz-nrw.de/volltexte/2014/1053/pdf/Bitcoin_Currency_oder_Coupon.pdf

https://www.wi.uni-muenster.de/sites/default/files/public/department/itsecurity/mbc13/mbc13-assenmacher-paper.pdf

http://www.hausarbeiten.de/faecher/vorschau/200919.html


viel erfolg!

Aswan
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April 29, 2015, 11:55:19 AM
 #5


2. Die zweite Frage dreht sich um die Geldfunktionen des Bitcoins. In der Literatur wird von der sogenannten Wertaufbewahrungsfunktion gesprochen. Meiner Meinung nach erfüllt der Bitcoin diese Funktion noch nicht ganz. Die Volatilität des Kurses war dafür in den letzten Jahren, seit seiner Entstehung, einfach zu groß (im Vergleich zu Währungen und Gold). Da die Volatilität aber in der letzten Zeit nicht mehr ganz so groß ist, kann davon ausgegangen werden, dass der Bitcoin in der Zukunft noch weniger starken Schwankungen ausgesetzt ist und die Wertaufbewahrungsfunktion möglicherweise irgendwann voll ausfüllt. Aufgrund seiner mengenmäßigen Ähnlichkeit zu Gold kann diese Funktion aber nur eingeschränkt erfüllt werden. Wie seht ihr das?
Ich hatte hier einen ziehmlich langen Text, habe ihr aber wieder gelöscht, weil ich denke dass das zum einen eh keinen interessiert hätte, und zum anderen das Thema etwas zu weit getrieben hätte. Stattdessen stelle ich jetzt ein paar Gegenfragen die zum nachdenken anregen sollen aber nicht unbedingt eine Antwort erfordern:

Was ist der Unterschied zwischen dem Wert (subjektiver Wert, Tatsächlicher Wert) und dem Preis einer Sache?
Was ist der Unterschied zwischen Geld und Währung?
Ist der Wert einer Sache bewahrt, wenn deren Preis steigt?
Ist der Wert einer Sache bewahrt, wenn deren Preis sinkt?
Ist der Wert einer Sache bewahrt, wenn deren Preis gleich bleibt?
Ist der Wert einer Sache bewahrt, wenn deren Preis in einer Währung gleich bleibt, deren Preis sinkt?

So ist es schon viel kompakter und verständlicher und jeder darf selbst mitmachen Cheesy

3. Welche Marktsegmente (denen Bezahlung mit Bitcoins Vorteile bieten) für den Bitcoin-Einsatz wachsen zurzeit?

Der Bereich der Glücksspiele wächst meiner Meinung nach nochimmer. Auch beim verkauf von digitalen Gütern findet der Bitcoin nach und nach Anklang, nicht zuletzt wegen der Irreversibilität von Zahlungen.

Spekulation und Geldwäsche würde ich jetzt nicht als "Bezahlung mit Bitcoins" sehen, deswegen beschränke ich mich auf die oberen Beiden.

4. Gibt es Rechtsmittel für einen Nutzungszwang von Zentralbankgeld oder sind diese politisch limitiert? Oft liest man ja von "gesetzlichen Zahlungsmitteln", die nur akzeptiert werden können. Da der Bitcoin kein solcher ist, könnte man die Zahlung mit selbigem ja theoretisch verbieten oder ist der "Glaube" an den Wert der Währung (wie ja auch beim Papiergeld) absolut ausreichend und die Zentralbanken und Staaten können einem nichts vorschreiben, mit was man zahlt?

Die Frage ist etwas wirr. Erst wird gefragt ob es Rechtsmittel gibt, dann mit einem "oder" die Alternative, dass diese limitiert sind, angeboten. Wenn es keine gibt, dann kann die Alternative allerdings nicht zutreffen.
Ich interprätiere die Frage so, dass du wissen willst, ob man gezwungen werden kann, gesetzliche Zahlungsmittel anzunehmen und ob Vereinbarungen zur ausschließlichen Zahlungmöglichkeit in Bitcoin wirksam sind. Ebenso willst du wissen, ob Bitcoins unter berufung darauf, dass sie kein Gesetzliches Zahlungsmittel sind, verbotne werden können.


Interessant ist vielleicht, dass gesetzliche zahlungsmittel in Deutschland ausschließlich auf Euro lautende Banknoten und Münzen sind. Giralgeld ist also kein gesetzliches Zahlungsmittel. Demnach gibt es keine Annahmepflicht für Überweisungen, Kreditkarten Bitcoin etc. sofern nicht vorher vertraglich vereinbart.

Grundsätzlich gilt, dass Verträge einzuhalten sind. Wenn also eine Zahlung in Bitcoin vereinbart wird, dann ist auch eine Zahlung in Bitcoin vorzunehmen, aber eben nur dann. Dabei haben beide Vertragsparteien mitzuwirken. Verweigert der Verkäufer die Annahme,z.B. dadurch, dass er seinem Vertragspartner selbst nach entsprechender Aufforderung und Fristsetzung hierzu, schuldhaft keine gültige Bitcoinadresse mitteilt, an die die Überweisung zu tätigen ist, so gerät er mach §293 BGB in Verzug (Annahmeverzug). Er hat dann die vereinbarte Leistung zu erfüllen selbst wenn die Bitcoins noch nicht bezahlt wurden, da er dies schuldhaft verursacht hat.
Das gilt natürlich für alle Arten von Zahlung, egal ob Bitcoin, Bargeld oder sonst was.
Vereinbarungen zur ausschließlichen Zahlungsmöglichkeit in Bitcoin sind also wirksam.

Was aber wenn man auf der anderen Seite steht? Man ist Verkäufer und es ist eine Zahlung in Bitcoin vereinbart, auf die man auch besteht. Der Kunde verweigert nun eine Zahlung in Bitcoin und möchte anderweitig bezahlen. Meiner meinung nach kann der Verkäufer zwar auf Vertragserfüllung bestehen, sollte der Käufer sich aber nicht daran halten, so muss er lediglich Schadenersatz zahlen (und natürlich die gekaufte ware). Sollte der Käufer nun also dem Verkäufer den aktuellen Wert der vereinbarten Bitcoins in Euro überweisen, so kann der Verkäufer zwar die kosten, die für einen tausch dieses Giralgeldes in Bitcoin entsteht, in Rechnung stellen, aber viel mehr wird nicht zu machen sein. Allerdings ist der Verkäufer nicht verpflichtet, dem Käufer seine Kontodaten mitzuteilen. Auch muss er nicht mitwirken an einer Annahme von Bargeld, da eine ausschließliche Zahlung in Bitcoin vereinbart war. Kommt also der Käufer beim verkäufer vorbei und klingelt um Bargeld zu übergeben, muss der Verkäufer nicht aufmachen. Steckt der Käufer das Bargeld allerdings durch den Briefschlitz, bleibt meiner Meinung nach wieder nur Schadenersatz.

Und noch die letzte Sache: Nur weil es ein gesetzliches Zahlungmittel gibt, heißt das nicht, dass sich dadurch alle anderen Zahlungsmittel einfach verbieten lassen können. Dann dürfte man ja auch Brot verbieten wenn es mal jemand getauscht hätte. Gesetzliches Zahlungsmittel heißt lediglich, dass man sich damit gegenüber anderen Personen entschulden kann. Nicht, dass man einen Anspruch darauf hat, dass es jemand für eine noch nicht erbrachte Leistung anerkennt.

5. Steigern Bitcoins die Vertrauensfunktion in Lieferketten? Durch die Transparenz des Bitcoin-Systems sollte das gegenseitige Vertrauen gestärkt werden.

Das glaube ich weniger. Aus den gleichen Gründen wie Chefin. Evtl. steigert das Nutzen von Bitcoins aber die Effiziens des aussuchens von Geschäftspartnern aus eben diesen Gründen.
herzmeister
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April 29, 2015, 11:57:23 AM
Last edit: April 29, 2015, 12:08:50 PM by herzmeister
 #6

1. Durchschnittlich alle 10 Minuten gewinnt ja ein einzelner Miner auf der Welt das Rennen und somit das Recht, den aktuellen Block an Transaktionen zu verarbeiten. Es liegt dann ganz und gar völlig an diesem Miner, welche Transaktionen er aufnimmt und welche nicht. Der könnte etwa per Konfiguration o.ä. einstellen, dass er keinen Bock hat, Schmarotzer, die ihm keine Transaktionsgebühren zahlen, mit in den Block mit aufzunehmen. In dem Fall hat der Schmarotzer Pech und muss länger warten, bis ihn irgendeiner der nächsten Miner gnädigerweise aufnimmt. In der Praxis ist das heute noch nicht so der Fall, da wie von den werten Kollegen hier schon erwähnt es noch genug neue geschöpfte Coins gibt, so dass sich die Miner nicht allzusehr für die Transaktionsgebühren interessieren. Wenn der Kurs weiterhin im Mittel langsam aber konstant ansteigt, wird das übrigens noch sehr lange Zeit so bleiben. Dann kann auch im Jahr 2044 (was oft fälschlicherweise als Zeitpunkt des "Ende des Minings" kolportiert wird) ein Block Reward von 0.1 Bitcoins noch gut und gerne 5000 heutiger Euro wert sein, also genausoviel wie zur Zeit. Wenn/falls Transaktionsgebühren irgendwann eine gewichtige Rolle spielen, dann wird sich wohl ein Gleichgewicht finden und einpendeln. "Der Markt" wird das regeln, so die Idee. Wenn sich Bitcoin aber bis dahin gut durchgesetzt hat, dann gibt es auch viel mehr Transaktionen pro Block, ja um Größenordnungen womöglich, was die Gebühr per einzelner Transaktion immer noch niedrig halten wird im Vergleich zu anderen antiquierten Zahlungssystemen, so die Perspektive hierzu.

2. Grundsätzlich kommt die Volatilität natürlich durch das immer noch geringe Handelsvolumen im Vergleich zu anderen Anlagen und Rohstoffen. Auch die scheinbare Stabilität in letzter Zeit ist eine Illusion, der nächste Hype und die nächste Blase kommt bestimmt. Wenn/falls Bitcoin mal großflächige Verbreitung und Verwendung gefunden hat, dann werden einzelne Spieler den Kurs aber nicht mehr so viel beeinflussen können, und Hype-Phasen werden sich nicht mehr so groß auswirken, und die Volatilität wird nicht mehr größer sein als heute etwa Gold. Da die Menge an Bitcoins ja nach dem Vorbild Gold modelliert wurde, dürfte sich der Kurs irgendwann in der Tat ähnlich dem zu Gold verhalten, sobald eine ähnliche Marktdurchdringung erreicht wurde.

3. Remittance von Migranten ist m.E. der nächste Meilenstein, der teilweise auch schon angegangen wurde. Es muss hierzu natürlich für die zu Hause gebliebenen Familien leichter werden, die Bitcoins in die Heimatwährung umzutauschen. Das wird sich dann bei kleinen Telefonläden und Straßenhändlern dort verbreiten, womöglich auch unter der Hand. Vor allem in solchen Ländern wird es auch wichtig sein, dass Bitcoin direkt von Händlern akzeptiert wird.

4. Meines bescheidenen Halbwissens nach muss ein registriertes Geschäft das gesetzliche Zahlungsmittel annehmen. Alles andere ist freiwillig, bedeutet aber Aufwand für den Geschäftsinhaber, da die alternative Währung ja umgetauscht werden muss, um Steuern und andere Lieferanten zu bezahlen. Der Anreiz, alternative Währungen anzunehmen, ist also nicht sehr hoch.

5. Theoretisch könnte die Blockchain oder ähnliche Technologien, die öffentliche Kontobücher verwenden, in der Tat vieles transparent machen und auch viel Buchhaltungsaufwand automatisieren und überflüssig machen. Allein durch rechtliche und bürokratische Hürden wird das nicht so schnell geschehen. Zwecks Vertrauen könnte sich eine Art Web-of-Trust zwischen Händlern herausbilden, und schwarze Schafe könnten schnell als solche markiert werden. Das war allerdings schon immer seit antiken Zeiten so und hat sich im heutigen Informationszeitalter lediglich beschleunigt, das Kernproblem wurde nicht beseitigt. Eine noch effizientere Technologie wird also m.E. die Prozesse noch weiter beschleunigen, aber Probleme, die im Handel an sich anscheinend inhärent sind, nicht beseitigen.

https://localbitcoins.com/?ch=80k | BTC: 1LJvmd1iLi199eY7EVKtNQRW3LqZi8ZmmB
SebastianJu
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April 29, 2015, 01:25:24 PM
 #7

Du hast das hier sicher schon gelesen? https://de.bitcoin.it/wiki/Transaktionsgeb%C3%BChren and https://en.bitcoin.it/wiki/Transaction_fees

They write about the official client, there are other clients out there who allow, theoretically, free transactions. But that doesnt work very often because you need to meet the minimum requirements from the network. If not met then your transaction wont land in a block at all.

Its about the transaction size often enough that decides the min fee.

Please ALWAYS contact me through bitcointalk pm before sending someone coins.
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April 29, 2015, 01:51:39 PM
 #8

Ich bin wirklich überwältigt von so viel Unterstützung, vielen Dank Leute. Da habe ich die kommenden Tage noch einiges zu tun  Smiley
Das Problem, dass einige von euch sicher schon bemerkt haben ist, dass es (selbst in englischer Sprache) kaum wissenschaftliche Arbeiten über das Thema Bitcoin gibt und diese auch relativ schnell veraltet sind bzw. nicht mehr uptodate sind.

Meine Arbeit soll beweisen, dass der Bitcoin sich als zukünftig gängige Währung akzeptieren kann und aufgrund der immer geringer werdenden Nachfrage von Zentralbank- bzw. Bankengeld Platz geschaffen werden kann für virtuelle bzw. digitale Währungen wie den Bitcoin.
Wo ich mich noch ziehmlich schwer tue, sind die Gründe dafür zu finden (eher zu belegen!), dass sich Bitcoins als Bezahlmethode akzeptieren werden.
Die offensichtlichen Vorteile liegen ja auf der Hand: Anonymität, kostenfreie bzw. günstige Transaktionskosten, dezentral und unabhängig - sprich keine Rücksicht auf Politik und Angriffe auf das System sind fast unmöglich - sowie die Erfüllung der Geldeigenschaften, die das Bankengeld so nicht erfüllen kann wie bzw. Haltbarkeit oder Teilbarkeit (bis auf 8 Stellen hinter dem Komma im Vergleich zu einem Cent als kleinste mögliche Währung).

Nur welche wirtschaftlichen Vorteile bieten Bitcoins der Gesellschaft bzw. den Unternehmen und Kunden?
Hier habe ich, wie meine Fragen erkennen lassen, mehrere Theorien.
Eine ist bspw. dass Bitcoins zur Wohlfahrtssteigerung beitragen. Es ist bekannt, dass die Transparenz der Kosten für Konten nicht wirklich gegeben ist und viele Menschen (selbst in der EU) keinen Zugriff auf ein "Basiskonto" haben, sei es aufgrund ihrer finanziellen Situation oder ihrer Herkunft. Bitcoin soll hier eine Art Lösung darstellen, da es prinzipiell von jedem kostenfrei genutzt werden kann, alle sich gleichberechtigt gegenüber stehen (Peer2Peer) und ein Kontowechsel einfach ist, da man mehrere Adressen bzw. Konten nutzen kann.

Mein zweiter Gedanke war, dass Unternehmen und Bürger den Einsatz von Bitcoins fordern werden bzw. können, da es keine ausreichende Rechtsmittel für einen Nutzungszwang von Bankengeld gibt. Meine Argumentation würde, also zur Erklärung des Users Aswan passen, wobei ich nicht weiß wo ich diese Regelung im Gesetzt finde, dass im Grunde egal ist was ein gesetzliches Zahlungsmittel ist und was nicht, da das "Tauschmittel" im Vertrag festgelegt wird, seien es jetzt Euros, Kartoffeln oder Bitcoins. Da muss ich wohl nochmal im Gesetzt stöbern.....

Das letzte Argument, dass ich sicher noch einbringen möchte ich der Wachstum in den typischen Bitcoin-Segmenten, sprich Beriche in denen Bitcoin-Zahlungen von Vorteil sind. Hier wurden neben den illegalen Geschäften (Silk-Road) auch noch Glücksspiel und der Erwerb von digitalen Gütern genannt. Gibt es Quellen die belegen, wofür Bitcoin eingesetzt wird? Ich habe bisher nur Quellen gefunden, die etwas allgemeiner sind und von Gutscheinen, Edelmetallen und "E-Commerce" sprechen, jedoch nie die einzelnen Marktsegmente unterscheiden. Wenn ich eine Quelle zu der hohen Nutzung von Bitcoin-Zahlungen in diesen 2 Bereichen hätte, könnte ich womöglich so argumentieren, dass diese Unternehmen von der Bitcoin-Verbreitung und Akzeptanz sicher profitieren würden.

Nochmals vielen Dank für euren Unterstützung, ich werde sicherlich in den nächsten Tagen/Wochen noch ein paar Fragen hier stellen und hoffe weiter auf solche tollen Beiträge.



shorena
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April 29, 2015, 01:57:47 PM
 #9

Guten Morgen liebe Bitcoin-Community

Ich habe mich gerade hier registriert, da ich zurzeit eine wissenschaftliche Arbeit über das Thema Bitcoin verfasse und ich bei einigen Themen noch Fragen habe.
Da dacht ich mir, ich frag am besten euch Experten hier im Forum.

1. Meine erste Frage bezieht sich auf die Kosten einer Bitcoin-Transaktion. Viele Quellen sprechen von keinen Kosten, einige aber von 0,0005 Bitcoins pro Transaktion. So wie ich das verstanden habe ist eine Transaktion grundsätzlich (!) kostenfrei, da die Gebühr freiwillig ist und die Transaktions-Bestätigung nur beschleunigt, da Miner diese Transaktion dann schneller "berechnen" werden. Hab ich das richtig verstanden? Gibts dafür irgendeine Form von Quelle die für eine wissenschaftliche Arbeit zitierfähig ist?
-snip-

Zur Ökonomie haben hier andere schon genug geschrieben, da halt ich mich raus.

In wie fern das wissenschaftlich zitierbar irgendwo steht überlass ich ebenfalls anderen.

Generell ist eine Transaktion (TX) kostenfrei. Es gibt aber ein paar Regeln die beachtet werden müssen wenn man Bitcoin auch tatsächlich praktisch nutzen möchte. Um eine kostenlose TX bestätigt zu bekommen muss die Priorität hoch genug sein. Die Faustregel für eine Priorität die hoch genug ist, ist der Bitcointag. 1 Bitcoin mit 144 Bestätigungen (entspr. im Schnitt 1440 Minuten und damit einem Tag) kann als einziger Eingang in einer Transaktion mit einem Ausgang verwendet werden ohne eine Gebühr zu zahlen. Diese Regel ist linear, 0.1 brauchen also entsprechend 10 Tage bzw. 1440 Bestätigungen. Das ganze ist eine Faustregel weil das Platz in einem Block normalerweise (ist variable einstellbar und entscheided jeder pool für sich) auf 50KB beschränkt ist.

Das ist inzwischen unüblich. Es ist üblicher eine Gebühr von ca. 0.0001 BTC pro 1000byte Transaktionsgröße zu zahlen. Das ist allerdings auch nur eine Art Faustregel die sich so eingebürgert hat weil sie lange Zeit so im Quellcode von bitcoin core stand. Inzwischen brechnet bitcoin core die Gebührt dynamisch anhand der letzten Blöcke. Der Nutzer kann sozusagen beeinflussen ob die Transaktion schnell bestätigt werden soll (hohe Gebühr), ob es ruhig einige Blöcke dauern kann (mittlere gebühr) oder ob es auch gerne etwas länger dauern kann (niederige bzw. keine Gebühr). Die Zeit ist dabei durch Blöcke definiert und kann von 1 bis 30 verstellt werden.

Die Größe einer Transaktion in Byte ist also für die meisten Menschen die Bitcoin aktiv nutzen entscheidend. Diese Größe bestimmt sich anhand der Anzahl an Ein- und Ausgängen einer Transaktion. Eingänge sind Verweise auf Transaktionen die in der Vergangenheit erhalten worden und müssen vollständig verbraucht werden. Wenn ich also in der Vergangenheit 500 BTC erhalten habe und davon jetzt 5 an jemand anderen schicken möchte, dann muss ich die 495 zu einer meiner Adressen schicken (Konzept des Wechselgelds). "An jemand anderen schicken" ist jeweils ein Ausgang. Dieser jemand kann auch ich selbst sein, das ist für das Netzwerk nicht entscheidend. Die Abstraktion davon ist die sog. Bitcoin Addresse.

Im Extremfall habe ich z.B. in der Vergangenheit .5 BTC aus sog. Faucets angesammelt die auf 2000 Eingänge verteilt sind. Um diese jetzt nutzen zu können benötige ich mehrere sehr große Transaktionen die diese Eingänge kombinieren. In dem konkreten Beispiel lagen die Gebühren insgesamt bei 0.01 BTC also ca. 2% wenn ich mich recht erinnere.

Das Thema Gebühren ist also sehr komplex, wenn es nicht essentiell wichtig ist und wenn die technischen Details nicht in den Rahmen der Arbeit passen würde ich das Thema nicht vertiefend behandeln. Für die meisten Menschen reicht die Fausteregel: zahl eine Gebühr von 0,0001 BTC/1KByte bei jeder Transaktion. Die KByte Angabe kann vermutlich weiter abstrahiert werden, da die meisten ohnehin keine Ahnung haben wieso eine TX eine bestimmte Größe hat. Ein gute Wallet wird das vom Nutzer abstrahieren und die Gebühr entweder dynamisch berechnen oder einen Wert festlegen der in 99,99% aller Fälle nicht zu problemen (Verzögerungen sind sehr schwer zu "beheben") führt.

- letzte Beiträge vor absenden nicht gelesen -

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herzmeister
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April 29, 2015, 02:38:26 PM
Last edit: April 29, 2015, 02:56:12 PM by herzmeister
 #10

Meine Arbeit soll beweisen, dass der Bitcoin sich als zukünftig gängige Währung akzeptieren kann und aufgrund der immer geringer werdenden Nachfrage von Zentralbank- bzw. Bankengeld Platz geschaffen werden kann für virtuelle bzw. digitale Währungen wie den Bitcoin.

Ein Weg dorthin wäre m.E. auch, dass sich Bitcoin in einigen Nischen verbreitet (Remittances wie gesagt, Glücksspiele, Gaming etc), so dass die meisten Menschen halt eben ein wenig Bitcoins haben, nicht viele, aber immerhin ein paar, so im Bereich unter 5 EUR, so wie viele heute auch schon diverse Rabattmarken, X-Box-Punkte etc rumliegen haben.

Dann würden die Leute langsam auf die Idee kommen, Bitcoins auch untereinander statt Fiatgeld auszutauschen. "Klar, kannst mir auch Bitcoins geben für das Bier."

Erst dann würde sich ein hinreichender Netzwerkeffekt ergeben und die Lawine kommt ins Rollen. Spätestens, wenn es immer mehr Anwendungen gibt für den internationalen Wertaustausch über das Internet über Grenzen hinweg, dann wird klar werden, dass staatliche Währungen da zu umständlich sind und samt den althergebrachten Zahlungsdienstleistern bezüglich Gebühren nicht mehr mithalten können und langsam verdrängt werden. Der Netzwerkeffekt von Bitcoin könnte von da an sich auch auf lokaler Ebene weiter verbreiten.

Als Gegenargument wird oft angeführt, dass Bitcoins ja nur gehortet und nicht ausgegeben werden.

Hier im (englischen) Forum wird oft https://en.wikipedia.org/wiki/Gresham%27s_law kolportiert. Bad money drives out good money. Wert verlierendes Geld will man loswerden und gibt es daher aus. Allerdings gilt das nur, wenn der Staat das bad money als gesetzliches Zahlungsmittel erzwingt. Wenn das nicht der Fall ist, dann gibt es da nämlich noch die Seite der Händler. Und die besteht auf möglichst hartem Geld. Die wollten schon in der Antike lieber Gold und Silber haben. Das harte Geld würde also dann zirkulieren. Dann gilt: Good money drives out bad money. Und da wir im internationalen, überstaatlichen Kontext (noch) keine wertverlierende Weltwährung als gesetzliches Zahlungsmittel haben, kann sich Bitcoin als good money durchaus dann durchsetzen.


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shorena
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April 29, 2015, 04:42:07 PM
 #11

-snip-
Nur welche wirtschaftlichen Vorteile bieten Bitcoins der Gesellschaft bzw. den Unternehmen und Kunden?

Hier habe ich, wie meine Fragen erkennen lassen, mehrere Theorien.
Eine ist bspw. dass Bitcoins zur Wohlfahrtssteigerung beitragen. Es ist bekannt, dass die Transparenz der Kosten für Konten nicht wirklich gegeben ist und viele Menschen (selbst in der EU) keinen Zugriff auf ein "Basiskonto" haben, sei es aufgrund ihrer finanziellen Situation oder ihrer Herkunft. Bitcoin soll hier eine Art Lösung darstellen, da es prinzipiell von jedem kostenfrei genutzt werden kann, alle sich gleichberechtigt gegenüber stehen (Peer2Peer) und ein Kontowechsel einfach ist, da man mehrere Adressen bzw. Konten nutzen kann.

Das klingt jetzt zwar weniger wirtschaftlich Argumentiert als philosophisch, aber ich denke Bitcoin bzw. Cryptowährungen auf Basis eines freien Internets sind mit der Emanzipation (Kant'sche Aufklärung) vergleichbar. Was damals die Kirchen bzw. der Glaube war ist nun das Bankwesen. Es wird in Zukunft weiterhin Banken geben, genau so wie es jetzt auch noch Kirchen gibt, nur wird die Relevanz drastisch abnehmen.
Ich weiß nicht ob es Zahlen gibt was das Bankensystem bzw. die Produktion von FIAT so an Kosten verursacht, aber ich kann mir vorstellen das Bitcoin in diesem Bereich deutlich besser abschneidet.

Mein zweiter Gedanke war, dass Unternehmen und Bürger den Einsatz von Bitcoins fordern werden bzw. können, da es keine ausreichende Rechtsmittel für einen Nutzungszwang von Bankengeld gibt. Meine Argumentation würde, also zur Erklärung des Users Aswan passen, wobei ich nicht weiß wo ich diese Regelung im Gesetzt finde, dass im Grunde egal ist was ein gesetzliches Zahlungsmittel ist und was nicht, da das "Tauschmittel" im Vertrag festgelegt wird, seien es jetzt Euros, Kartoffeln oder Bitcoins. Da muss ich wohl nochmal im Gesetzt stöbern.....

Für Unternehmen ist Bitcoin aus diversen Gründen Interesant. Insbesondere die geringen Gebühren und die sofortige Kontrolle sind meiner Meinung nach die entscheidenden Punkte. Solange der Einkauf aber immer noch in FIAT erfolgt wird Bitcoin maximal parallel laufen. Dabei ist Bitcoin gerade für den Handel über "Währungsgrenzen" hinweg wirklich gut geeignet. Wie herzmeister aber schon sagt kann es für einen langfristigen Erfolg von Bitcoin durchaus reichen parallel zu laufen.

Das letzte Argument, dass ich sicher noch einbringen möchte ich der Wachstum in den typischen Bitcoin-Segmenten, sprich Beriche in denen Bitcoin-Zahlungen von Vorteil sind. Hier wurden neben den illegalen Geschäften (Silk-Road) auch noch Glücksspiel und der Erwerb von digitalen Gütern genannt. Gibt es Quellen die belegen, wofür Bitcoin eingesetzt wird? Ich habe bisher nur Quellen gefunden, die etwas allgemeiner sind und von Gutscheinen, Edelmetallen und "E-Commerce" sprechen, jedoch nie die einzelnen Marktsegmente unterscheiden. Wenn ich eine Quelle zu der hohen Nutzung von Bitcoin-Zahlungen in diesen 2 Bereichen hätte, könnte ich womöglich so argumentieren, dass diese Unternehmen von der Bitcoin-Verbreitung und Akzeptanz sicher profitieren würden.

Ein Blick in den (internationalen) Handelsbereich im Forum zeigt ziemlich deutlich womit primär gehandelt wird. Das Ranking ist eine persönliche Einschätzung und wie für so vieles kann ich Dir leider keine Quellen nennen. Drogen (Silk Road) sind ausgenommen, da ich in dem Bereich keine Erfahrungen habe.

#1 Glücksspiel
#2 illegal erworbene digitale Güter, wie z.B. Produkt Keys die so nicht getauscht werden dürften (MS Keys), mit (mutmaßlich) gestohlenen Kreditkarten gekaufte Geschenkkarten, etc.
#3 legal erwordbene digitale Güter, wie z.B. Produkt Keys die übertragbar sind
#4 Kredite, primär zur Finanzierung von #1
#4 Edelmetalle (Gold-, Silver-, Bronzemünzen, -barren etc.)
#4 Marketing

Nochmals vielen Dank für euren Unterstützung, ich werde sicherlich in den nächsten Tagen/Wochen noch ein paar Fragen hier stellen und hoffe weiter auf solche tollen Beiträge.

Vielleicht bietet sich ja für Deine Arbeit auch eine explorative herangehensweise an. Um z.B. einschätzen zu können wie Groß welcher Bereich ist könntest Du die hier getätigten Handel analysieren. Die Adressen und Beträge sind oft öffentlich bekannt und können mit den Zahlen der großen Casinos und Börsen sowie dem restlichen Handelsvolumen pro Block verglichen werden.

Im not really here, its just your imagination.
mezzomix
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April 29, 2015, 06:30:56 PM
 #12

Mein zweiter Gedanke war, dass Unternehmen und Bürger den Einsatz von Bitcoins fordern werden bzw. können, da es keine ausreichende Rechtsmittel für einen Nutzungszwang von Bankengeld gibt.

Dagegen spricht, dass der Staat und staatsnahe Organisationen die Giralgeldnutzung heute schon versuchen zu erzwingen. Damit ist die Annahmepflicht für richtiges Geld heute schon makulatur. Gleichzeitig wird aber einer alternativen Währung wie Bitcoin nicht die gleiche zuvorkommende Behandlung zuteil. Das Ganze hat damit mehr mit Herrschaft als nur mit Geld zu tun.
Chefin
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April 30, 2015, 09:05:34 AM
 #13

Aber dann müsste man auch das Spiel zuende denken.

Wenn nun ein Gesetz Alternativwährungen auf das selbe Niveau hievt wie eine staatliche Währung stehen wir wieder im Mittelalter. Dort hatte jede Stadt ihre eigene Währung. Man konnte ohne Währungstausch in der Stadt verhungern. Gold hat ein bischen den Nachteil nicht beliebig stückelbar zu sein. Es sei den man macht Münzen draus. Da aber nicht jeder einen Feinwaage hat, müsste man sich bzgl Gewicht und Goldgehalt dann auf den Hersteller verlassen bzw muss das auch der Händler. Somit würden auch Goldmünzen wieder an einer zentralen Institution hängen.

Auf heute übertragen: Stromanbieter wollen E-bucks, Supermärkte schliessen sich zusammen, die eine wollen LEA-Coins (Lidl Edeka Aldi), der Rest denkt sich was alternatives aus. Und du bist dauernd nur am Tauschen, mit entsprechenden Tauschkosten. Und da ja nun alles "gesetzliche" Zahlungsmittel sind und wir drauf angewiesen sind, zu essen und Strom zu haben, können wir schauen wie wir das managen.

Du kannst dir auch sicher sein, das dann zumindest bei Lebensmittel(mangels der Möglichkeit das zurück zu fordern, wenns gegessen ist) nur Prepaid in Fage kommt. Und die Lebensmittelkonzerne(und alle anderen die eigene Alternativwährungen auf den Markt bringen) werden ganz sicher ihre Ideenwerkstatt auf Hochtouren fahren um uns an den Laden zu binden. Ausweichen dürfte schwer fallen. Vermutlich könnte es dann so sein, das man bitcoin in LEA nahezu kostenfrei tauschen kann, der Rücktausch aber 2% Aufwandentschädigung kostet. Lidl wird dann noch zusätzlich die Bitcoin-transaktionsgebühr drauf schlagen.

Nein...am Ende wird uns sowas mehr schaden als Nutzen. Lass es einfach so wie es ist. Nicht verboten aber einfach nur eine Alternative ohne besondere Hervorhebung. Wenn man uns gängeln will legen wir einfach den 50Euro schein hin und lachen über. Aber wer die Vorteile erkennt und Kundenfreundlich agiert, kann damit Gewinne machen. Und irgendwann wird auch der Staat die Coins annehmen statt Euro(vermutlich immer unter Vorbehalt, aber scheiss drauf)
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April 30, 2015, 10:56:52 AM
 #14

Selbst das wäre heutzutage in der Informationsgesellschaft kein großes Problem mehr. Ripple hat ja heute schon den reibungslosen Zahlungsverkehr über Währungs- und Ländergrenzen hinweg ja schon implementiert, wobei automatisch immer die schnellste und günstigste Route gesucht wird. Wer Ripple nicht mag, auch da gibt's diverse 2.0-Alternativen in der Entwicklung (colored coins, Ethereum etc).

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April 30, 2015, 11:45:16 AM
 #15

Zumindest dürfte es niemals dazu kommen, dass ein nicht gesetzlich aktzeptierte Währung wie das Giralgeld (sozusagen ein Altcoin zum echten Geld) eine solche aussergewöhnliche Protektion geniesst. Im Augenblick ist das System schizophren: Der Staat möchte die Implikationen von Giralgeld als gesetzliches Zahlungsmittel vermeiden und die Hürden beim Zugang zum Zahlungsverkehr beibehalten, möchte aber gleichzeitig Giralgeldzahlungen erzwingen.
Aswan
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May 01, 2015, 01:52:17 PM
 #16

Mein zweiter Gedanke war, dass Unternehmen und Bürger den Einsatz von Bitcoins fordern werden bzw. können, da es keine ausreichende Rechtsmittel für einen Nutzungszwang von Bankengeld gibt. Meine Argumentation würde, also zur Erklärung des Users Aswan passen, wobei ich nicht weiß wo ich diese Regelung im Gesetzt finde, dass im Grunde egal ist was ein gesetzliches Zahlungsmittel ist und was nicht, da das "Tauschmittel" im Vertrag festgelegt wird, seien es jetzt Euros, Kartoffeln oder Bitcoins. Da muss ich wohl nochmal im Gesetzt stöbern.....

Evtl. hilft dir dabei diese Quelle.
mezzomix
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May 01, 2015, 02:13:13 PM
 #17

Quote
Auch im öffentlichen Recht sind Einschränkungen bei der Barzahlung bekannt: So ist eine Begleichung der Steuerschuld durch Barzahlung bei den Finanzkassen in der Regel nicht mehr möglich.

Was allerdings auf sehr wackligen Beinen steht. Natürlich kann man per Verordnung versuchen alles anders zu machen - ob das noch irgend etwas mit einem Rechtssystem zu tun hat, steht auf einem anderen Blatt. Normalerweise müsste man dafür die grundsätzlichen Gesetze ändern. Wenn allerdings sowieso jeder macht, was er will, kommt es darauf auch nicht mehr an. In der Realität haben wir eben das Gesetz des (Giral)geld und des Stärkeren.
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May 03, 2015, 04:19:49 PM
 #18

Guten Abend Leute und nochmal vielen Dank für die Antworten, besonders die Quelle von Aswan hat mir sehr geholfen ;-)

Ich steh leider vor folgendem Problem: Ich habe den Verlauf bzw. das Wachstum der Bitcoin-Akzeptanzstellen nach den Zahlen bzw. dem Chart von Bitcoinpulse.com dargelegt, doch leider ist die Seite seit ein paar Tagen offline.
Gibt es eine Seite, die die Bitcoin-Akzeptanzstellen (zumindest monatlich in den letzten 3 Jahren) abbildet? Coinmap scheint mir da nicht weiterzuhelfen, da die ich die Akzeptanzstellen in der Vergangenheit nicht ablesen kann bzw. keine Zahlen zum Wachstum habe.

Liebe Grüße
Bewater
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May 19, 2015, 07:56:23 AM
 #19

Guten Tag Leute,

da sich die Sache (siehe Post oben) geklärt hat, geht es diesmal um was anderes.
Es geht um die Transaktionskosten. Ich habe zu diesem Thema leider wenig gefunden, da musste https://en.bitcoin.it/wiki/Transaction_fees
herhalten. Hier heißt es weiter unten:

Quote
Transaction priority is calculated as a value-weighted sum of input age, divided by transaction size in bytes:

priority = sum(input_value_in_base_units * input_age)/size_in_bytes

Transactions need to have a priority above 57,600,000 to avoid the enforced limit (as of client version 0.3.21). This threshold is written in the code as COIN * 144 / 250, suggesting that the threshold represents a one day old, 1 btc coin (144 is the expected number of blocks per day) and a transaction size of 250 bytes.

So, for example, a transaction that has 2 inputs, one of 5 btc with 10 confirmations, and one of 2 btc with 3 confirmations, and has a size of 500bytes, will have a priority of

(500000000 * 10 + 200000000 * 3) / 500 = 11,200,000

Wie ist das nun gemeint?
Transaktionen müssen eine Priorität über 57.600.000 aufweisen, um die festgesetzte Grenze zu umgehen?
Die Priorität einer Transaktion wird berechnet durch die Summe des Eingabewertes (in Bitcoimns * Alter)/Größe in Bytes

Quote
This threshold is written in the code as COIN * 144 / 250, suggesting that the threshold represents a one day old, 1 btc coin (144 is the expected number of blocks per day) and a transaction size of 250 bytes.

Diese Stelle versteh ich leider garnicht, was ist denn mit dem Alter eines Tages gemeint?

Ich hoffe ihr könnt mich aufklären.

Mit freundlichen Grüßen
Bewater


 
mezzomix
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May 19, 2015, 08:19:43 AM
 #20

In der Formel stecken Zeit (input_age ist die Anzahl an Confirmations, wobei eine Confirmation im Durchschnitt grob 10 min benötigt), Betrag (Bitcoin rechnet intern in Satoshi, also input_value_in_base_units) und die Grösse (size_in_bytes).

Als Referenzwert für das Limit einer kostenlosen Transaktion wird nun ungefähr 1 BTC, 1 Tag und 1 Input genommen. Damit bekommt man 100.000.000 Satoshi * 144 Confirmations / 250 Byte = Priorität 57.600.000. Diese Basiswerte sind willkürlich (aber recht wirkungsvoll) gewählt. Das Alter 1 Tag ist damit nur ein Teil des Referenzwertes. Mit 2 BTC und einem halben Tag oder 0,5 BTC  und zwei Tagen kommt man auf den gleichen Wert. Wobei die Tage auch wieder nur eine Näherung über die Confirmations sind. Uhrzeit spielt im System sowieso nur eine untergeordnete Rolle.
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