Ich buddle den Thread mal wieder aus, da ich gerade auf ein interessantes Whitepaper aufmerksam gemacht wurde. Es geht um sogenannte "Channel Factories". Dies ist eine im November 2017 vorgeschlagene Technik, mit der Lightning-Kanäle einfacher aufgemacht werden können sollen.
Das Paper dazu findet ihr
hier.
Da alle Dokumente die ich kenne dazu auf Englisch und entweder sehr trivial oder in technischer Sprache sind (wenn jemand was auf Deutsch oder auch Spanisch kennt, nur her damit!) habe ich bisher nur den Ansatz verstanden (hoffentlich richtig).
Und zwar geht es um folgendes:
Normalerweise macht man ja in LN jeweils einen "Payment-Kanal" zu
einem anderen User/Node auf, der sich dann mit anderen Payment-Kanälen zu einem Netzwerk kombinieren läss. Der Nachteil: Um jeden Kanal zu öffnen und zu schließen, brauche ich eine On-Chain-Transaktion.
Nun gäbe es aber dank dieses neuen Konzepts auch die Möglichkeit, sich zu einer Gruppe zusammen zu tun und einen speziellen Channel (z.T. als "Superchannel" oder "Masterchannel" bezeichnet) mit allen anderen zusammen aufzumachen.
Wenn ich es richtig verstanden habe, kann man innerhalb dieser Gruppe dann beliebig viele "Unterkanäle" aufmachen, ohne eine weitere Transaktion zu "verschwenden". Das heißt: Eine Gruppe von 10 Personen kann etwa 90% Blockchain-Platz bzw. Transaktionsgebühren sparen (siehe Tabelle
hier).
Für mich wäre es interessant, ob diese "Superchannels" auch einfach "erweitert" werden können, d.h. sich neue Personen dazugesellen können. Ich meine es so verstanden zu haben, dass dies geht, aber dann jeweils eine neue On-Chain-TX fällig wird (der "Superchannel" wird also geschlossen und ein neuer mit den neuen Mitgliedern aufgemacht).
Je größer die Gruppe, um so besser, d.h. um so mehr Platz wird gespart. Eine Limitierung scheint es aber zu geben: Es können wohl beim derzeitigen Bitcoin-Code maximal 15 User mitmachen - bei Einführung der Schnorr-Signaturen dagegen mehr.
Meinungen und Korrekturen wie immer erwünscht