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Author Topic: Liberty Reserve ist closed - gut für den Bitcoin  (Read 1566 times)
Chefin
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June 04, 2013, 11:07:39 AM
 #21

Betrachtest du das ganze nicht all zu sehr aus Täterschutz Sicht? Wie schaut es bei dem Schutz Geschädigter aus. Stell dir vor du kaufst etwas online und der Händler liefert nicht. Beweise nun mal, das der Händler das Geld erhalten hat. Der Händler darf jede Mithilfe verweigern und man darf auch seine Zugangsdaten zu irgendwas nicht benutzen. Und nun sagt er:

Ich glaube dir ja, das du das Geld überwiesen hast aber bei mir ist nichts angekommen. Keine Ahnung warum. Fehler im System eben, musst du schauen. Oder er schickt dir irgendwas los(Steine) und du musst beweisen das Steine drin waren. Und ohne Beweise ist er unschuldig und du darfst nichtmal schlecht bewerten.

Zuviel Täterschutz ist genauso scheisse wie zuwenig. Aber das Mittelmass ist auch nicht einfach zu finden und im zweifel würde ich den Opferschutz deutlich höher bewerten. Du nicht?
mezzomix
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June 04, 2013, 11:48:54 AM
 #22

Nicht zu dem Preis, dass man die Errungenschaft wieder aufgibt, dass sich keiner selbst ans Messer liefern muss. Genau das passiert mit so einem Passwortgesetz letztendlich. Zur Willkür ist es dann nur noch ein kurzer Weg. Kann ich den Gegner nicht anders ans Messer liefern, gibt es hat einen kleinen KiPo Vorwurf und wenn mir der (jetzt schon mögliche) Rufmord nicht reicht, finde ich einen verschlüsselten Container und werfe die Person in den Knast, bis sie die Tat zugibt oder das (nicht vorhandene) Passwort rausrückt. Nein hier ist mir das Missbrauchspotential bei weitem zu gross.

Beim Beispiel mit dem Online-Kauf ist die Sache übrigens recht einfach: Ich kann beweisen, dass ich meinen Teil des Geschäfts erfüllt habe, nämlich die Zahlung auf das Konto des Verkäufers zu überweisen. Dazu brauche ich die mithilfe des Verkäufers nicht und ich bekomme sie übrigens auch in DE nicht. Bei den Banken greift das natürlich nicht, da sich hier niemand selbst belastet, wenn die Buchung bestätigt wird. Wäre natürlich schon nett, wenn ich statt Beweise sammeln zu müssen die Polizei vorbei schicken kann und die prügelt erst mal die Scheisse aus dem Gauner bis er zugibt mich übers Ohr gehauen zu haben. Das ist aber aus gutem Grund nicht (mehr) so.
BeeCoin
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June 04, 2013, 12:19:14 PM
 #23

...
Schwer wird es nur, wenn ohne Passwort garnichts von der Anklage über ist. Dann kommst du vermutlich mit der "vergessen" Nummer raus.
Die Sache ist ganz einfach - wenn Dir die Behörden nicht glauben wollen, dass Du das Passwort nicht weisst, dann bleibst Du einfach im Knast. Genau das war ja das Ziel. Nicht politisch korrekt ab ehrlicher wäre allerdings gewesen, man hätte einfach das Foltern wieder erlaubt.

Genau, daran habe ich auch gedacht:


Chefin
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June 04, 2013, 01:01:21 PM
 #24

Nicht zu dem Preis, dass man die Errungenschaft wieder aufgibt, dass sich keiner selbst ans Messer liefern muss. Genau das passiert mit so einem Passwortgesetz letztendlich. Zur Willkür ist es dann nur noch ein kurzer Weg. Kann ich den Gegner nicht anders ans Messer liefern, gibt es hat einen kleinen KiPo Vorwurf und wenn mir der (jetzt schon mögliche) Rufmord nicht reicht, finde ich einen verschlüsselten Container und werfe die Person in den Knast, bis sie die Tat zugibt oder das (nicht vorhandene) Passwort rausrückt. Nein hier ist mir das Missbrauchspotential bei weitem zu gross.

Beim Beispiel mit dem Online-Kauf ist die Sache übrigens recht einfach: Ich kann beweisen, dass ich meinen Teil des Geschäfts erfüllt habe, nämlich die Zahlung auf das Konto des Verkäufers zu überweisen. Dazu brauche ich die mithilfe des Verkäufers nicht und ich bekomme sie übrigens auch in DE nicht. Bei den Banken greift das natürlich nicht, da sich hier niemand selbst belastet, wenn die Buchung bestätigt wird. Wäre natürlich schon nett, wenn ich statt Beweise sammeln zu müssen die Polizei vorbei schicken kann und die prügelt erst mal die Scheisse aus dem Gauner bis er zugibt mich übers Ohr gehauen zu haben. Das ist aber aus gutem Grund nicht (mehr) so.


Du kannst beweisen das du das geld losgeschickt hast, nicht die ankunft selbigen auf dem Konto. Dazu müsstest du ja Datenzugriff auf dem sein Konto haben. Deine Bank sagt dir lediglich: Geld verschickt. Noch wird das vor Gericht gleich gesetzt mit Geld angekommen. Aber woher weis du das es nicht auf dem Weg dorthin verloren gegangen ist? Und als zweites kommt der Backstein. Auch du wirst nicht jedes Paket nur in Gegenwart von unabhängigen Zeugen öffnen.

Würde man Täterschutz vor Opferschutz stellen, steht ein Opfer grundsätzlich schlechter da. Weil ein Täter immer vorher weis, das er Spuren verwischen muss, das Opfer immer erst hinter her weis, das es Spuren sichern muss. Wie auch immer diese Spuren dann aussehen.

Ich jedenfalls möchte nicht in einer Welt leben, in der Täter kein Passwort rausgeben müssen. Was genau ist den ein Passwortschutz? Doch nichts anderes wie eine verschlossene Haustüre. Wie willst du überhaupt ermitteln, wenn du nichts durchsuchen darfst? Ich darf den PC beschlagnahmen aber wegen Passwortschutz nicht auswerten? ich darf Hausdurchsuchung machen, aber wegen verschlossener Türe keine Spuren aufnehmen? Wo willst du den die Grenze ziehen was noch geht und was nicht? In 5 Minuten knackbar...ok, knacken wir die Türe. In 1 Std knackbar...ok lass uns den Tresor aufbrechen. In einem Tag knackbar...ist nun die Grenze ereicht? In 100 Jahren Knackbar...ist das die Grenze?

Hast du Kinder? Hast du Angst das jemand ihnen etwas antut, sei es sexuell oder einfach nur umbringt? Würdest du solchen Menschen erlauben das sie frei rumlaufen, weil sie sich über Passwörter schützen? Und weil Kinder ja so gerne als Argument für alles herhalten müssen (ja ich benutze sie, weil in der Regel die Menschen inzwischen so abgestumpft sind das man ihnen fette Argumente reinwürgen muss, bevor sie reagieren) würde es etwas ändern wenn das ganze deine Mutter betrifft. Oder ändert es etwas wenn es um den Kumpel vom Sohn deines Nachbarn geht(den du nur vom Hörensagen kennst).

Beantworte die Fragen einfach für dich selbst. Wo willst du die Grenze ziehen und würdest du dafür auch deine Kinder opfern, nur um deine Ideale nicht zu verwässern? Oder sind die Ideale doch ein bischen hoch gegriffen. Ich gebe ja zu, eine Welt in der du mit deinen Idealen bestand hättest, wäre eine wirklich schöne lebenswerte Welt. Aber sie würde kaum länger existieren wie Mesonen, weil Menschen mehr an sich als an andere denken. Und dazu gehörst auch du, für dich bedeutet dieses Passwort rausgeben nur eine Aufgabe irgendwelcher hypothetischen Freiheiten, du fühlst dich dadurch eingeschränkt. Du denkst nicht dran, das durch diese Einschränkung vieleicht auch sehr viel Gutes bewirkt wird.
mezzomix
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June 04, 2013, 02:37:21 PM
 #25

Da Du in DE lebst und nicht in UK, lebst Du in einer Welt, in der der Täter keine Paswörter rausgeben muss. Wenn man ihn anders überführen kann wandert er trotzdem in den Knast, aber z.B. wegen einer anonymen Anzeige und einem TrueCrypt Container für den der Verdächtige den Schlüssel nicht rausücken will, passiert noch gar nichts.

Das mit der verschlossenen Haustür sehe ich übrigens auch kritisch - was ist wertvoller, ein kopiertes Musikstück oder die unverletzlichkeit der Wohnung? Die praktische Anwendung hat die Antwort schon gegeben. Meiner Meinung nach leider die falsche. Keine Frage, wenn es ernsthafte Gründe zur Annahme gibt, dass im Keller die Leiche in der Gefriertruhe liegt sieht die Sache bei der Wohnung anders aus. Trotz allem hat der Verdächtige keine Verpflichtung, bei der Ermittlung zu helfen. Er muss also nicht mitteilen, dass die Leiche gar nicht in der Truhe ist, sondern im FUndament vergraben wurde.

Ich möchte nicht in einem Land leben in der das Geständnis aus einem verdächtigen rausgepresst wird aufgrund dessen er dann letztendlich verurteilt wird. Ich möchte auch nicht, dass meine Kinder in so einem Land aufwachsen. Interessanterweise sind alle Länder in denen das anders ist, moralisch wie auch technisch noch weiter zurückgeblieben. Interessanterweise sieht es dort in einigen Fällen mit dem Opferschutz noch viel schlechter aus - es kann passieren, dass das Opfer erstmal von der Polizei zusammengeschlagen wird, wenn es meint sich wegen irgendwelcher Übergriffe melden zu müssen.
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