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Author Topic: Wallet exportieren und importieren  (Read 170 times)
Thomasio (OP)
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February 05, 2018, 02:29:10 PM
 #1

Ich habe bisher das einfache Bitcoin.com Wallet verwendet und da drin ein paar BTC und ein paar BCH, kaum der Rede wert, im Bereich von 0,001 oder so.

Nu würde ich gerne BTC und BCH voneinander getrennt in jeweils eigenen Walltes haben und ich würde gerne das Bitcoin Core Wallet verwenden.

Darum Frage: Wie bekomme ich die beiden getrennt, was und wie muss ich im alten Wallet speicherm, damit ich es im Core wieder importieren kann und wo gibt es überhaupt sowas wie ein BCH-Core Wallet?
Chris601
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February 05, 2018, 04:11:45 PM
 #2

Ich fürchte, das wird so nix.

Gehe ich recht in der Annahme, dass du mit Bitcoin.com-Wallet eine Online-Wallet auf irgend einer Webseite ist?

Dann ist es oft so, dass dieser Anbieter die Coins für dich verwaltet. Sie gehören dir also nicht wirklich weil der Anbieter den vollen Zugriff auf die Coins hat und sie dir nur dann überweist (sie die also wirklich überlässt) wenn du exakt darum bittest (Auszahlung).

Mit so einem Wallet Coins von einem Hardfork zu erhalten ist eher schwierig.

Waren deine Coins zum Zeitpunkt des Hardforks denn überhaupt schon auf dieser Wallet?

Aber deine Frage kann auch kurz und prägnant beantwortet werden: Hast du dein Privatkey der Adresse, auf der zum Zeitpunkt des Forks die Coins lagen?
Falls Nein: Pech gehabt. Keine Ausschüttung der Alternativcoins.
Falls ja: Dann kannst du diesen Key in einer Bitcoin- UND in einer Cash-Wallet importieren und erhältst beide Coins.
Thomasio (OP)
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February 05, 2018, 04:57:58 PM
Last edit: February 05, 2018, 05:25:08 PM by Thomasio
 #3

Ich fürchte, das wird so nix.

Gehe ich recht in der Annahme, dass du mit Bitcoin.com-Wallet eine Online-Wallet auf irgend einer Webseite ist?

Nein, ich habe dieses Wallet runtergeladen: https://wallet.bitcoin.com/

Waren deine Coins zum Zeitpunkt des Hardforks denn überhaupt schon auf dieser Wallet?

Nein, ich habe erst vor 3 Wochen überhaupt mit Cryptos angefangen, darum ist ja auch fast nichts drin in den Wallets, gerade genug zum rumprobieren wie das funzt, ohne das Risiko mehr als ein paar Cent zu verlieren.
Trotzdem bietet das Wallet Platz für BTC und BCH separat und was da drin ist, ist erst nach dem Fork überhaupt rein gekommen.

Aber deine Frage kann auch kurz und prägnant beantwortet werden: Hast du dein Privatkey der Adresse, auf der zum Zeitpunkt des Forks die Coins lagen?
Falls Nein: Pech gehabt. Keine Ausschüttung der Alternativcoins.
Falls ja: Dann kannst du diesen Key in einer Bitcoin- UND in einer Cash-Wallet importieren und erhältst beide Coins.

Ich habe den "Seed", also diese 12 Wörter mit denen ich das existierende Wallet neu installieren und meine Coins zurück bekommen kann, aber ich habe keinen Plan, wie ich da raus den private key extrahieren kann, oder wie ich das Wallet exportieren könnte, dass ich es dann ins Core Wallet importieren kann, denn das Core Wallet akzeptiert keinen Seed.

..... und wie ich aus dem einen Wallet ZWEI machen, sprich zwei verschiedene Keys extrahieren soll, ist mir erstmal richtig schleierhaft.
inkling
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February 05, 2018, 07:51:36 PM
 #4

In der Annahme, dass die wallet.bitcoin.com nach dem bip39 Standardverfahren funktioniert, gibt es diverse Programme um aus deinen x-wörter mnemonic die privaten Schlüssel abzuleiten. Ganz praktisch ist z.B. der hier, der komplett im Browser läuft:

https://iancoleman.io/bip39/

(Je nach Geldmenge, Risikofreudigkeit und Paranoia sollte man das evt. lieber auf Github => https://github.com/iancoleman/bip39 runterladen und auf einem Offline-Rechner ausführen)

Die 12 Wörter eingeben (+wenn du Pech hast noch ein paar spezifische Parameter) und wenn unten deine Adressen auftauchen, dann solltest du die nebenstehenden private keys in bitcoin core (oder für BCH analog in https://www.bitcoinabc.org/, was die geforkte Variante von bitcoin core ist) importieren können.
Thomasio (OP)
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February 05, 2018, 08:25:43 PM
Last edit: February 05, 2018, 08:49:13 PM by Thomasio
 #5

Hey, das klingt ja einfach, also erstmal danke.

Paranoid werde ich wegen 0,001 BTC sicher nicht, aber mal ganz grundsätzlich noch die Zusatzfrage:
Im Prinzip ist so ein Key ja nur ein sehr langes "Passwort", kann man dieses Passwort auch ändern, oder haben sämtliche Cryptowallets alle nur statische private Keys, die einfach nur darauf warten, dass die Rechenpower der PCs einen Level erreicht wo man die mit Brute Force knacken kann?

Edit: Nu hab ich das gemacht und meine Adressen tauchen tatsächlich unten auf, aber was ist da nu mein private key?

"Account Extended Private Key" oder "BIP32 Extended Private Key"?
inkling
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February 05, 2018, 09:26:45 PM
 #6

First things first: Du brauchst in der Tabelle "Derived Addresses" noch weiter unten alle "Private Key"s, die zu einer "Address" gehören auf der du ein Guthaben hast.


Tatsächlich ist so ein Private Key letzendlich nur die alphanumerische Repräsentation einer ziemlich großen Zahl. Groß bedeutet konkret 256 Bit, also zwischen 0 und 2^256 und somit gibt es wohl mehr mögliche Keys als Atome im Universum, was Brute Force für eine sehr, sehr, sehr lange Zeit praktisch unmöglich macht.

Der original Bitcoin Client generiert (oder generierte? keine Ahnung ob das noch immer so ist) einfach erstmal 100 zufällige Keys + zugehörige Adressen und verwendet die bei Bedarf nacheinander. Weil das problematisch für Backups ist (wenn man nur ein Backup der ersten 100 hat ist das natürlich ungünstig wenn man irgendwann doch mehr als die ersten 100 verbraucht hat. außerdem lassen sich so kryptische Zeichenketten schlecht abschreiben) kamen irgendwann deterministische Wallets, die ausgehend von einem beliebigen Text (Seed) durch mehrfaches Hashen beliebig viele neue Adressen sozusagen in der selben Reihenfolge generieren können. Man kann also aus dem Ursprungstext auch einfach die 4711. Adresse berechnen. HD Wallets mit den n-Wörtern sind nochmal eine Evolutionsstufe weiter (sind z.B. unanfällig für Tippfehler beim Abschreiben), beruhen aber prinzipiell auch darauf aus den 12 oder 24-Wörtern Adressen in der selben Reihenfolge abzuleiten.
Thomasio (OP)
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February 05, 2018, 09:36:51 PM
 #7

Dass diese Keys aus heutiger Sicht so ziemlich unmöglich zu knacken sind und das auch auf absehbare Zeit unmöglich bleibt ist mir schon klar, aber wenn mir 1980 (als ich mit dem coden angefangen habe) einer gesagt hätte, wir werden mal ganz gewöhnliche Stuben-Computer haben, mit 16 Kernen a 4 Ghz ..............
Oder anders gesagt: in 100 Jahren knackt das, was dann als besserer Taschenrechner angesehen wird, so einen Key in Sekunden.

Egal nu, für den Moment ist es kein Problem ........ meine Adressen habe ich ja, bisher hab ich eh nur 2 in Gebrauch, aber ich habe immer noch nicht verstanden ob ich nun als private key den "Account Extended Private Key" oder den "BIP32 Extended Private Key" brauche und egal welchen ich brauche, wozu ist dann der Andere?
Oder brauche ich die beide nicht und nur die private keys aus der Tabelle drunter?
inkling
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February 05, 2018, 09:49:17 PM
 #8

Nur die aus der Tabelle drunter.

Der account private dürfte gleichbedeutend mit den 12 Wörtern sein und aus dem public kann man glaube ich auch die öffentlichen Adressen errechnen ohne jedoch an die private keys rankommen zu können... oder so ähnlich.
Thomasio (OP)
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February 05, 2018, 10:21:31 PM
Last edit: February 05, 2018, 10:34:27 PM by Thomasio
 #9

Na ok, das ist dann nicht so wichtig, erstmal danke dafür.

Nu noch eine Zusatzfrage, wegen der Unterscheidung BTC/BCH

Ich habe halt mit dem "alten" Wallet zwei Adressen generiert und mir von diversen Faucets ein paar mikroskopisch kleine Mengen geholt, nur zum probieren, ob das Ganze funzt.
Mit dem bip39 habe ich nu meine private Keys und sehe dort die beiden Adressen die ich bisher verwendet habe als die obersten Beiden.

Ich habe aber auf der ersten Adresse BTC bekommen und auf der zweiten Adresse BCH, weil das "alte" Wallet halt beides konnte.

Darum wüsste ich nu gerne, woher weiss das Wallet, welche Währung ich da bekommen habe und kann ich die zweite Adresse (also die auf der ich BCH empfangen habe) einfach so ins BCH-Wallet importieren?
Was passiert denn, wenn ich beide Adressen in beide Core-Wallets importiere?

.... und wenn ich schon dabei bin die wirklich dummen Fragen zu stellen, dann setz ich auch noch eine oben drauf:

Was soll das mit dem Wallet verschlüsseln?
Wenn die Coins sowieso in der Blockchain liegen und mit dem private Key erreichbar sind, was macht dann das Passwort?
Sichert das Passwort nur das Wallet auf dem eigenen PC, falls einer bei mir einbricht und den PC klaut?
inkling
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February 05, 2018, 10:54:41 PM
 #10

Was passiert denn, wenn ich beide Adressen in beide Core-Wallets importiere?

Kannst du machen, der einzige Unterschied ist ob sich auf einer Adresse jeweils Coins des entsprechenden Forks befinden oder nicht. Wo keine Coins der jeweiligen Wallet-Währung drauf sind kann die Wallet dann halt auch nichts ausgeben.

Quote
Sichert das Passwort nur das Wallet auf dem eigenen PC, falls einer bei mir einbricht und den PC klaut?

Genau. Oder was wahrscheinlicher ist, falls du dir einen Virus einfängst.
Thomasio (OP)
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February 05, 2018, 11:04:05 PM
 #11

Ahhhhhja, dann habe ich das zumindest verstanden.

Ich danke dir ganz vielmals, du warst mir eine echt grosse Hilfe.
Thomasio (OP)
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February 07, 2018, 05:29:43 PM
 #12

Nu bin ich doch nochmal wieder da mit einer Zusatzfrage:

Nachdem alles was man tun muss um Zugriff auf ein Konto zu bekommen ist "importprivkey key"
gibt es doch bestimmte 1000de von Leuten, die einfach auf gut Glück zufällige keys ausprobieren, denn früher oder später findet man dabei auch einen key, wo Coins drauf sind, oder nicht?
inkling
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February 07, 2018, 06:44:09 PM
 #13

Stimmt. Der Adressraum ist allerdings so astronomisch groß, dass es pratkisch unmöglich ist eine zufällige*, bereits verwendete Adresse zu finden und Bruteforce würde selbst wenn du so viele Adressen pro Sekunde testen könntest wie alle Miner Hashes/s schaffen etliche Millionen Jahre bis zum ersten Fund dauern.

Private Key: 256 Bit = 2^256 Kombinationen
= ca. 100000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000 Kombinationen **

HD Mnemonic ist etwas "unsicherer": 24 Wörter aus einem Wörterbuch mit 1024 Wörtern = 1024^24 =
ca. 1000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000 Kombinationen **

(*) Wallet mit schlechtem Zufallsgenerator sind natürlich doof, wenn der z.B. nur Adressen in einem deutlich kleineren Adressraum erzeugt. Oder "Brainwallets", die von einem Wort oder kurzen Text abgeleitet werden.
(**) Mit Kollisionen und so sind es weniger Adressen, aber auf ein paar Zehnerpotenzen kommt es da nicht an
Thomasio (OP)
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February 07, 2018, 08:54:44 PM
 #14

Ja schon klar, dass man keine bestimmte Adresse raussuchen kann.
Aber solange es nichts kostet, kann man doch einfach mal mit Zufallsgenerator irgendwelche private keys überprüfen.
Versuch macht klug und wenn irgendwo was drauf ist hat man halt Glück gehabt.
Chris601
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February 07, 2018, 08:59:21 PM
 #15

Ja schon klar, dass man keine bestimmte Adresse raussuchen kann.
Aber solange es nichts kostet, kann man doch einfach mal mit Zufallsgenerator irgendwelche private keys überprüfen.
Versuch macht klug und wenn irgendwo was drauf ist hat man halt Glück gehabt.

Genau das wird bereits getan. Es gibt da mittlerweile so etwas wie einen Mining-Pool. :-)

https://bitcointalk.org/index.php?topic=1581701.0
Thomasio (OP)
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February 07, 2018, 09:31:02 PM
 #16

Ja, so in etwa dachte ich mir das.
Danke für die Info.
inkling
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February 08, 2018, 09:38:53 AM
 #17

Ja schon klar, dass man keine bestimmte Adresse raussuchen kann.
Aber solange es nichts kostet, kann man doch einfach mal mit Zufallsgenerator irgendwelche private keys überprüfen.
Versuch macht klug und wenn irgendwo was drauf ist hat man halt Glück gehabt.

Klar, du kannst auch versuchen beim Roulette 250x hintereinander auf rot zu gewinnen, mit einem Würfel 90x hintereinander eine 6 zu würfeln oder 8x hintereinander den Lotto Jackpot zu knacken... Grin
Thomasio (OP)
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February 08, 2018, 02:25:50 PM
 #18

Na, der Vergleich hinkt aber.
Die Nadel im Heuhaufen sind in diesem Falle halt Millionen von Nadeln in einem riesengrossen Heuhaufen, sprich auch wenn die statistische Wahrscheinlichkeit was zu finden sehr klein ist, dann ist es unter 1000den von Hackern durchaus wahrscheinlich, dass irgendwer per Zufall auch mal einen Key mit Coins drauf findet.
Klar, dabei ist die Wahrscheinlichkeit, dass das ausgerechnet das eigene Konto ist nochmal ein Millionenfaches kleiner, aber für das grundsätzliche Problem macht das keinen Unterschied.
Fast jede Woche gewinnt irgendwer im Lotto und wenn nur einmal in 50 Jahren oder so ein Hacker den Jackpot zieht und "nur" eine Winzigkeit von 10 BTC oder so erwischt, dann ist das immer noch nicht sicher.
inkling
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February 08, 2018, 05:29:38 PM
 #19

Die Wahrscheinlichkeiten der Beispiele sind annähernd gleich. 1 : 2^256 sieht unscheinbar aus und es ist schwer vorstellbar, aber der Heuhaufen ist so groß wie das das sichtbare Universum, die Nadeln sind so groß wie Atome und auch wenn unter Milliarden von Hackern einer in Milliarden von Jahren einen Treffer erzielen kann, dann würde ich das durchaus als praktisch unmöglich bezeichnen.
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