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Author Topic: STO-Regulierungen in Deutschland?  (Read 165 times)
Midoproj (OP)
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October 26, 2018, 10:07:15 AM
 #1

Hallo und schönen Tag zusammen,

angesichts der wohl baldig in Kraft tretenden STOs (Security Token Offerings), wäre es interessant die Deutsche Gesetzgebung hierzu zu verinnerlichen.

Persönlich weiß ich lediglich, dass US-Investoren nur bei Reg-A Securities zu Investitionen befugt sind, außer es handelt sich um "accredited investors", welche auch bei Reg-D STOs partizipieren dürfen.

Hier entsprechend die zugrunde liegende Fragestellung:
Wie verhält sich diese Thematik bei Europäischen Investoren (speziell aus Deutschland). Müsste man auch den Status eines 'accredited investors' nachweisen (Kriterien werden am Ende des Posts angefügt), oder kann man (ähnlich den ICOs) grundsätzlich an allen STOs teilnehmen?

Selbige Frage stellte ich auch einem Authoren eines STO-Beitrags auf Medium , allerdings mächte ich mich nicht zu 100% auf sein halbherziges "you should be fine" verlassen.


Vielen Dank bereits im Voraus und viel Erfolg im Kryptomarkt,
Midoproj


Nachzug:Kriterien eines 'Accredited Investors' in den Vereinigten Staaten (Source: Medium):
accredited investor:
-Earn over $200,000 annually, or $300,000 when combined with the income of a spouse, for the previous two years and with the same expectation for the current year.
-Net worth (or joint net worth if married) of more than $1 million, not counting your primary residence (unless more is owed on the mortgage than the residence is worth).
-Be an institution with over $5 million in assets, like a venture fund or trust.
-Be an entity entirely made up of accredited investors.

[Hierbei sei festzuhalten, dass nur eines der Kriterien erfüllt sein muss, um sich als accredited investor zu klassifizieren]
qwk
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October 26, 2018, 10:31:24 AM
 #2

angesichts der wohl baldig in Kraft tretenden STOs (Security Token Offerings), wäre es interessant die Deutsche Gesetzgebung hierzu zu verinnerlichen.
Kurz gesagt: es gibt keine.
Lange Antwort: soweit (noch) nicht geklärt ist, was ein STO im Rahmen der deutschen oder europäischen Kapitalmarktregeln überhaupt ist, kann dir auch niemand die Frage beantworten, welche Regeln dafür gelten.

In Bezug auf ICOs hat die BaFin vor einiger Zeit eine grundlegende Stellungnahme veröffentlicht, die letztlich darauf hinausläuft, dass es für jeden ICO eine Einzelfallprüfung geben muss, welche Regeln gelten. Vermutlich kann man das auch auf STOs anwenden.


Hier entsprechend die zugrunde liegende Fragestellung:
Wie verhält sich diese Thematik bei Europäischen Investoren (speziell aus Deutschland). Müsste man auch den Status eines 'accredited investors' nachweisen (Kriterien werden am Ende des Posts angefügt), oder kann man (ähnlich den ICOs) grundsätzlich an allen STOs teilnehmen?
Hier verstehe ich deine Frage nicht ganz. Wenn du als als deutscher Investor an einem amerikanischen STO / ICO teilnimmst, und es dort Einschränkungen für deine Berechtigung zur Teilnahme gibt, hast du dich zwar "daran zu halten". Aber es ist genau genommen nicht dein Problem.
Wenn für ein Kapitalmarktprodukt die Einschränkung gilt, dass lediglich akkreditierte Käufer zugelassen sind, und der Verkäufer überprüft nicht, ob du dafür zugelassen bist, ist das in erster Linie ein Problem des Verkäufers (er wird das über vertragliche Regelungen vermutlich wieder auf dich abwälzen wollen, aber das ist i.d.R. wiederum nicht zulässig).
Anders gesagt, wenn du "unberechtigt" ein Finanzmarktprodukt erworben hast, kann man dir dieses Produkt nicht einfach wieder wegnehmen. Vielmehr entsteht ggf. eine Schadensersatzpflicht des Verkäufers für Ausfälle aufgrund von Risiken, die ein "Normalbürger" eben nicht einschätzen kann.

Im Grunde geht es bei solchen "Profi-Produkten" schließlich darum, dass der Anbieter eine vereinfachte Prospekthaftung hat, weil er eben gerade nicht an "Normalbürger" verkauft, sondern nur an Profis. Entsprechend weniger informiert er über Risiken. Verkauft er dann doch an einen Endverbraucher, hat er diesen nicht über die Risiken aufgeklärt, kann sich aber nicht aus der Haftung nehmen, weil er ja sein Angebot nur an "Profis" gemacht hat. Er muss schon aktiv dafür sorgen, dass tatsächlich auch nur Profis sein Produkt erwerben können.

In diesem Sinne schließe ich mich einem "you should be fine" an Wink
Mit der Einschränkung, dass ich davon ausgehe, dass 100% aller STOs wertlose Geldvernichtungsmaschinen sind, und zu den schlechtest denkbaren Geldanlagen weltweit gehören. Aber wenn du dein Geld unbedingt schlecht anlegen willst, nur zu Tongue

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Midoproj (OP)
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October 26, 2018, 12:11:03 PM
 #3

Hallo qwk,

erst einmal vielen Dank für deine schnelle und informative Antwort  Smiley .

Ich würde dich allerdings bitten, deine letzte Behauptung zu begründen, bzw. zu erläutern wie du zu dieser Schlussfolgerung kommst:

In diesem Sinne schließe ich mich einem "you should be fine" an Wink
Mit der Einschränkung, dass ich davon ausgehe, dass 100% aller STOs wertlose Geldvernichtungsmaschinen sind, und zu den schlechtest denkbaren Geldanlagen weltweit gehören. Aber wenn du dein Geld unbedingt schlecht anlegen willst, nur zu Tongue

Die Bitte ergibt sich daraus, dass die strengeren Regulierungen und Voraussetzungen eines STOs doch zu WENIGER betrügerischen Unternehmungen seitens der Issuer führen sollten?
Zudem ermöglichen STOs auch das Tokenisieren von Assets und Equity (was als sichereres Investment als Utility Tokens erachtet werden kann imo? So wurde beispielsweise vor Kurzem ein Grundstück in Manhatten im Wert von 30 Mio. $ tokenisiert & verkauft)

[Letzterer Paragraph soll nicht etwa zu einer Diskussion führen, sondern lediglich meine aktuelle Meinung widerspiegeln, weswegen ich dir dankbar wäre wenn du meine bisherige Ansicht korrigieren könntest, sofern ich etwas übersehe]

Besten Dank & LG
qwk
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October 26, 2018, 12:19:51 PM
 #4

Ich würde dich allerdings bitten, deine letzte Behauptung zu begründen, bzw. zu erläutern wie du zu dieser Schlussfolgerung kommst:
Mit der Einschränkung, dass ich davon ausgehe, dass 100% aller STOs wertlose Geldvernichtungsmaschinen sind, und zu den schlechtest denkbaren Geldanlagen weltweit gehören.
Die Bitte ergibt sich daraus, dass die strengeren Regulierungen und Voraussetzungen eines STOs doch zu WENIGER betrügerischen Unternehmungen seitens der Issuer führen sollten?
Zudem ermöglichen STOs auch das Tokenisieren von Assets und Equity (was als sichereres Investment als Utility Tokens erachtet werden kann
Selbst wenn wir davon ausgehen, dass die STOs "sicher" sind und kein "Betrug", heißt das ja noch lange nicht, dass es sich um gute Geldanlagen handelt.
Ich gehe vielmehr davon aus, dass, ähnlich wie bei den ICOs, auch bei den STOs sehr viel heiße Luft überteuert verkauft wird, und die Anleger wie von Sinnen überzogene Preise dafür zahlen werden.
Das führt dann nach einiger Zeit, wenn die echten Renditen mal realisiert werden, zu rapidem Preisverfall und entsprechend hohen Verlusten.

Spezifisch zum Thema Equity Tokens: da kaufst du heute ein Finanzmarktinstrument, das auf der ohnehin überhitzten Immobilienblase beruht und dann auch noch zu den Konditionen der ICO / STO Blase.
Double Bubble! Shocked
Ich halte es für sehr unwahrscheinlich, dass du damit mittel- bis langfristig ein gutes Investment tätigst.

Letztlich ist das natürlich nur meine Meinung.

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October 26, 2018, 12:45:23 PM
 #5

Gerade die "Tokenisierung" von Grundstücken zeigt doch den Schwachsinn ganz deutlich. Ohne die Details des Vertrags zu kennen, kann ich mir kaum vorstellen, dass damit ein vernünftig argumentierbarer Anteil an diesem Grundeigentum (mit allen Rechten und Pflichten die Grundeigentum mit sich bringt) verbunden ist. Aber fasse doch einfach die damit einhergehenend Grundrechte vollständig und lückenlos zusammen, um uns vom Gegenteil zu überzeugen.
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October 26, 2018, 12:50:16 PM
 #6

Gerade die "Tokenisierung" von Grundstücken zeigt doch den Schwachsinn ganz deutlich. Ohne die Details des Vertrags zu kennen, kann ich mir kaum vorstellen, dass damit ein vernünftig argumentierbarer Anteil an diesem Grundeigentum (mit allen Rechten und Pflichten die Grundeigentum mit sich bringt) verbunden ist. Aber fasse doch einfach die damit einhergehenend Grundrechte vollständig und lückenlos zusammen, um uns vom Gegenteil zu überzeugen.
"Ohne die Details des Vertrags zu kennen" ist hier der entscheidende Punkt.
Soweit ich es verstehe, handelt es sich ja hier um eine spezifische, vom US-amerikanischen Gesetzgeber regulierte Form der Beteiligung.
Damit kann das prinzipiell durchaus auch einen durchsetzbaren Rechtsanspruch auf einen spezifischen Anteil an dem Grundstück darstellen.
Aber ich kenne die Details auch nicht, insofern ist das Mutmaßung.

Man stelle sich einfach vor, man würde die Miteigentumsanteile an einem Gebäude hier in Deutschland einfach einzeln als Tokens verkaufen können.
Das wäre an sich nicht "verkehrt".

Ob es eine gute Geldanlage ist, ist wiederum eine andere Frage Wink

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October 26, 2018, 01:07:06 PM
 #7

Man stelle sich einfach vor, man würde die Miteigentumsanteile an einem Gebäude hier in Deutschland einfach einzeln als Tokens verkaufen können.
Das wäre an sich nicht "verkehrt".

Nein, wäre es nicht. Es ist allerdings in DE auch nicht so einfach, weil es in DE die Buchpflicht und die Notarpflicht gibt. Damit kannst Du "tokenisieren" soviel Du willst. Teileigentümer an einem Grundstück wirst Du ohne Notar und Grundbuchamt trotzdem nicht und verkaufen kannst Du ohne diese "Institutionen" auch kein (Teil)Grundeigentum.  Grin

Daher auch mein Vorschlag, die Bedignungen aus den USA komplett offen zu legen, damit man den Fall dort richtig bewerten kann. Alleine das Marketing lässt schon das schlimmste befürchten und leider wird dieser Schwachsinn dann viel zu oft einfach nur hirnlos nachgeplappert. In diesem Fall halte ich es für besser, erst mal solide die Grundlagen zu beschreiben und dann die "Tokenisierung" zu beklatschen - falls es dann überhaupt noch etwas positives dazu zu sagen gibt.
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October 26, 2018, 01:35:40 PM
 #8

Man stelle sich einfach vor, man würde die Miteigentumsanteile an einem Gebäude hier in Deutschland einfach einzeln als Tokens verkaufen können.
Das wäre an sich nicht "verkehrt".
Nein, wäre es nicht. Es ist allerdings in DE auch nicht so einfach, weil es in DE die Buchpflicht und die Notarpflicht gibt. Damit kannst Du "tokenisieren" soviel Du willst. Teileigentümer an einem Grundstück wirst Du ohne Notar und Grundbuchamt trotzdem nicht und verkaufen kannst Du ohne diese "Institutionen" auch kein (Teil)Grundeigentum.
Richtig, ohne Notar und Grundbuchamt kein Grundeigentumsübergang.
Da müssten schon die gesetzlichen Regelungen geändert werden, da beißt die Maus kein Faden ab.
Was ja noch lange nicht heißen muss, das man das nicht als "Token" machen kann.
Ist halt nicht besonders sinnvoll, aber das ist der ganze Token Kram ja sowieso nicht Wink


Daher auch mein Vorschlag, die Bedignungen aus den USA komplett offen zu legen, damit man den Fall dort richtig bewerten kann.
Jo. Konkreter Fall, konkrete Verträge, konkretes Angebot, konkrete Werbung.
Dann lässt sich das beurteilen.

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