Lol, auf sowas und mehr sind wir schon lange vor dir gekommen. Ok, der Typ im Video hat es masslos übertrieben und ist deswegen in der Fahnundungssendung XY gelandet. Dort sind wirklich nur die absolut Härtesten ihrer Branche publiziert worden.
Bis in die 80er waren die Kontrollen seitens des Finanzamtes einfach zu lasch. Ich war damals als Ingenieur Europaweit unterwegs Anlagen der Firma bei der ich gearbeitet habe in Betrieb zu nehmen. Mein erster Job nach dem Studium, auf Montage draussen lernt man in einem Jahr mehr als in 5 Jahren im Büro. Hotel wurde zb Quittung über 7 Tage ausgestellt, auch wenn man nur 5 Tage(4 Nächte) dort war. Mit dem Geld des Hotels und den Tagesspesen für diese Tage konnte man zurück fahren aus dem nahen Ausland. Weiter entfernt hat man zwar etwas drauf legen müssen, aber dafür dieses Ticket wiederum als Privatheimreise absetzen können. Das hat bei den Steuersätzen die man als Lediger hatte, locker die Differenz aufgefangen.
Ende der 80er, anfang der 90er wurde dann vom FA massiv in Kontrollen bei den Spesen und Reisekosten investiert. Mit dem Einzug von Kopierern in die Büros hat man Kopien angefertigt. So sind die Belege dann beim Finanzamt eingegangen und man war ausser wegen Betrug auch noch wegen Steuerhinterziehung dran. Und das kann einem noch 20 Jahre später das Genick brechen. Heute muss man schon 3 Etagen tiefer in der Trickkiste wühlen um noch eine Lücke zu finden.
Ich habe auch mein Geld bekommen, als ich nach dem Studium in Frankfurt (aber ich war IMMER bei meinen Eltern 150km entfernt gemeldet als Hauptwohnsitz) ein Vorstellungsgespräch hatte, aber dann nicht genommen wurde. Ich bin mit der Strassenbahn hin, der Persochef sagte dann: wir rechnen die KM für Hauptwohnsitz als Pauschale, ist das OK? Die Firmen haben gerne mal ein paar Mark rausgerückt. Das war also garnicht so ungewöhnlich und sollte ein "danke schön, aber wir haben 5 gute Leute und nur eine Stelle zu besetzen, 4 müssen wir nunmal absagen" sein. Direkt Geld geben war nicht erlaubt, also hat man es auf Umwegen gegeben.
