Ja, es sind Fehler drin.
Ja, leider für meinen Geschmack auch recht "peinliche".
Wenn er von "nigerianischen Kwacha" (6:28) spricht, kräuseln sich mir als (u.a.) Besitzer der
sambischen Währung Kwacha ein wenig die Zehennägel
Aber davon ab, ist die grundsätzliche Idee "Bitcoin wird verboten" im Sinne einer Analogie zu historischen Goldverboten natürlich weder sonderlich neu, noch (zumindest in meinen Augen) besonders relevant.
Ja, Bitcoin könnte verboten werden. Ein international wirksames Verbot aber halte ich dabei für ausgeschlossen, eine Einigung Chinas, Russlands, der USA und der EU ist arg weit hergeholt. Aber selbst wenn, gäbe es noch Ausweichmärkte, insbesondere im nahen Osten, welche sich die Gelegenheit kaum entgehen ließen, hier in die Bresche zu springen, um sich ihrerseits als neue Finanzzentren zu etablieren (was ja ohnehin ihr erklärtes Ziel ist).
Insofern: als These sicherlich interessant, nur in meinen Augen nicht haltbar.
Alles in allem sehe ich da eine potentielle Bedrohung für die kurzfristige Kursentwicklung.
Es ist keine Frage, dass bspw. ein US-Verbot von Bitcoin einen ziemlichen "Crash" zur Folge hätte.
Aber ich erlaube mir auch, darauf hinzuweisen, dass ein US-Verbot von Bitcoin umgekehrt dem US-Dollar möglicherweise einen erheblichen Vertrauensverlust bescheren könnte, wenn die Bürger bemerken, dass sich dieses Fiat-Geld nurmehr mit Verboten stabilisieren lässt.
Insofern gehe ich für den Fall eines US-Verbots von einem kurzfristigen Schaden für Bitcoin aus, aber eher einem mittel- bis langfristigen für den US-Dollar.
Und hier muss ich jetzt mal eine Lanze für die FED brechen: die hat ihrerseits fähige Leute, die sich dieser Gefahr wohl bewusst sein dürften.
Entsprechend erwarte ich eher, dass die Abwägung dieses Risikos ein Verbot verhindern dürfte, und stattdessen eine Strategie der engeren Kontrolle gefahren wird.
Letztere nämlich wäre nicht zuletzt auch ein gutes Mittel gegen Kapitalflucht und Steuervermeidung.
Diese Strategie der engeren Kontrolle aber sehen wir schon seit Jahren, sowohl in den USA als auch in Europa.
Wenn man mal ganz nüchtern drüber nachdenkt, dann nähert der Bitcoin sich jetzt tatsächlich einem Kursniveau, wo er der staatlichen Geldpolitik im großen Maßstab in die Quere kommen könnte.
Das ist schon schwieriger zu beurteilen.
"Staatliche Geldpolitik" ist in erster Linie die Stützungs-Funktion der nationalen Ökonomie, die zu den (impliziten oder expliziten) Aufgaben einer Zentralbank gehört.
Ich kann nicht erkennen, wieso Bitcoin eine Bedrohung für diese Funktion darstellen sollte, und auch dieser Professor konnte das nicht erhellen.
Beim Gold war die Frage stets eine andere, da (zumindest dem Anspruch nach) gold-"gedeckte" Währungen in einem Abhängigkeitsverhältnis zur Verbreitung von Gold standen.
Deshalb konnte ein Gold-Verbot in Bezug auf die Zentralbank-Tätigkeit wirksam sein.
Das ist beim Bitcoin ganz sicher nicht gegeben.
In dieser Hinsicht wäre Bitcoin eher vergleichbar mit Immobilien als mit Gold.
Staaten verbieten auch nicht das private Immobilieneigentum, um ihre Geldpolitik zu stützen, einfach weil es da keinen (näheren) Zusammenhang gibt (wobei in gewisser Weise Zwangshypotheken in der Vergangenheit zumindest ein probates Mittel der Wiederherstellung von Fiat-Währungen waren, aber das ist wieder etwas anderes).
Ich frage mich allerdings ob es zu einem Verbot eine Alternativen gibt, die vielleicht sogar allen helfen würde.
Ja, die gibt es.
Die vollständige Akzeptanz als Komplementärwährung unter Beibehaltung der bestehenden Regularien, wie sie für Fiat-Geld gelten.
Damit wäre es Banken legal möglich, Bitcoin-Buch-Geld auf der Basis der geltenden Kernkapitalquoten innerhalb eines Währungsraums zu schöpfen, womit der deflationäre Charakter von Bitcoin ausgehebelt wäre.
Die "Mär von den maximal 21 Millionen Bitcoins" wäre dann für weite Teile der "normalen" Wirtschaftswelt widerlegt, womit auch der Druck auf den Kurs, die resultierende Kapitalflucht und ganz allgemein die Attraktivität von Bitcoin als Alternative zum Fiat-Geld deutlich reduziert wäre.
In dem Sinne könnten Staaten "Inflation" in den Bitcoin bringen, und ein wenig die Luft aus diesem Druckkochtopf lassen.