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Author Topic: Bitcoin als „chinesische Finanzwaffe“?  (Read 117 times)
mole0815 (OP)
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April 16, 2021, 07:11:05 AM
 #1

Etwas clickbaiting zum Ende der Woche Grin
Zumindest Peter Thiel findet diese Aussage richtig.

Auszug aus dem Artikel:
Quote
„Auch wenn ich Pro-Krypto, Pro-Bitcoin-Maximalist bin, frage ich mich, ob man Bitcoin an diesem Punkt nicht auch teilweise als chinesische Finanzwaffe gegen die USA betrachten sollte“, sagt Thiel.

Theoretisch wäre es denkbar, dass China über diese Unternehmen eine 51-Prozent-Attacke auf das Bitcoin-Netzwerk unternimmt und BTC unter seine Kontrolle bringt.

Quelle: https://www.trendingtopics.at/krypto-investor-peter-thiel-warnt-vor-bitcoin-als-chinesische-finanzwaffe/

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April 16, 2021, 09:51:09 AM
 #2

Teilt diese Meinung jemand von euch?

Kann ich nicht beurteilen.
Wäre so ein Szenario nicht wahrscheinlicher, wenn USA von Bitcoin wirtschaftlich abhängig(er) wäre? Also beim aktuellen Status würde USA doch keinen Schaden davon haben...?
Vielleicht will Peter Thiel mit dieser Aussage die USA auch nur triezen, damit dort mehr Mining gemacht wird?
ElBiasto
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April 16, 2021, 11:59:12 AM
 #3

In wie weit würde denn China davon profitieren Huh
Bzw. In wie weit würde es den USA Schaden Huh

Kann da absolut keinen Sinn erkennen. In dem Moment in dem solch eine Attacke Erfolg hätte würde Bitcoin massiv an Wert verlieren bzw. gegen 0 gehen. Das betrifft dann Investoren aus allen Ländern.
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April 16, 2021, 12:46:29 PM
 #4

Teilt diese Meinung jemand von euch?
Kurz gesagt: ja.

Witzigerweise arbeite ich seit einiger Zeit an Überlegungen zu diesem Thema.

Fakt ist: mehr als 50% der Mining-Kapazität sind in den Händen einiger weniger chinesischer Firmen.
Es wäre für die chinesische Regierung wohl ein leichtes, diese Firmen anzuweisen, diese 51%-Capability zu eigenen, quasi-militärischen Zwecken zu missbrauchen.

Denkbar wäre in diesem Sinne insbesondere die Zensur bestimmter Transaktionen.
Beispielsweise könnte man eine Blacklist von Adressen erarbeiten, von denen aus keine Transaktionen verarbeitet werden.*

Damit wäre es also im Endeffekt der chinesischen Regierung möglich, Spends von der Adresse eines großen US-amerikanischen Player wie Coinbase o.ä. zu unterbinden.
Der Effekt, den das bspw. auf den Börsengang von Coinbase hätte, wäre sicherlich dramatisch.

Einschränkend wäre zu erwähnen, dass Sidechains wie Liquid oder auch in gewisser Weise Tether und ähnliche die Effektivität dieses Angriffs deutlich reduzieren.
Solange andere Börsen die "prinzipielle Möglichkeit" von Coinbase anerkennen, die Bitcoin eines Tages wieder überweisen zu können, wäre Coinbase praktisch in der Lage, die coins zunächst in Form von "Buchgeld" zur Verfügung zu stellen.

Zugleich ist auch klar, dass ein solcher Angriff nicht unbemerkt bliebe und auch dramatische Auswirkungen auf Bitcoin selbst hätte.
Deshalb muss die Regierung von China sicherlich gut abwägen, ob und an welchem Punkt eine solche Attacke zu rechtfertigen wäre, schließlich ist das ein insgesamt sehr kostspieliges Verfahren, in dem der Schaden für den Angreifer selbst auch sehr hoch, und möglicherweise gar höher als für den Angegriffenen** ist.

Insgesamt sehe ich darin keine konkrete Bedrohung, aus der sich eine unmittelbare Gefahr für Bitcoin und die Anleger ergibt, im Sinne der Cyber-Kriegsführung allerdings ein potentiell denkbares Szenario.


* Erläuterung: derjenige, der 51% kontrolliert, ist stets in der Lage, eine eigene, längere Kette zu produzieren, in der bestimmte Transaktionen nicht auftauchen. Das kostet ihn allerdings im Zweifel eine Menge Geld, da er stets von anderen geminte Blöcke, welche diese Transaktionen enthalten, reproduzieren müsste, und hierfür faktisch keine Block Reward erhielte. In erster Näherung kostet also der Rollback eines Blocks mindestens die Block Reward.

** im Zweifel ist der Schaden für denjenigen am höchsten, der seinerseits die meisten Bitcoins besitzt und die meisten Miner. Das ist in diesem Fall aber wohl China selbst.



Vielleicht will Peter Thiel mit dieser Aussage die USA auch nur triezen, damit dort mehr Mining gemacht wird?
Möglich.

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April 16, 2021, 01:21:04 PM
 #5

* Erläuterung: derjenige, der 51% kontrolliert, ist stets in der Lage, eine eigene, längere Kette zu produzieren, in der bestimmte Transaktionen nicht auftauchen. Das kostet ihn allerdings im Zweifel eine Menge Geld, da er stets von anderen geminte Blöcke, welche diese Transaktionen enthalten, reproduzieren müsste, und hierfür faktisch keine Block Reward erhielte. In erster Näherung kostet also der Rollback eines Blocks mindestens die Block Reward.

Da kommt mir doch gerade eine wahrscheinlich reichlich unrealistische Idee. Jemand hat schon schon kurz nach Start der Blockchain parallel eine andere Kette erzeugt, die mittlerweile viel länger ist. Welchen Aufwand müsste Betrieben werden, um diese einzubauen?
mole0815 (OP)
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April 16, 2021, 02:27:59 PM
 #6

* Erläuterung: derjenige, der 51% kontrolliert, ist stets in der Lage, eine eigene, längere Kette zu produzieren, in der bestimmte Transaktionen nicht auftauchen. Das kostet ihn allerdings im Zweifel eine Menge Geld, da er stets von anderen geminte Blöcke, welche diese Transaktionen enthalten, reproduzieren müsste, und hierfür faktisch keine Block Reward erhielte. In erster Näherung kostet also der Rollback eines Blocks mindestens die Block Reward.

Da kommt mir doch gerade eine wahrscheinlich reichlich unrealistische Idee. Jemand hat schon schon kurz nach Start der Blockchain parallel eine andere Kette erzeugt, die mittlerweile viel länger ist. Welchen Aufwand müsste Betrieben werden, um diese einzubauen?

Du meinst Satoshi hat vielleicht seine eigene (viel längere, coolere, bessere) Kette im Keller hängen und überspielt an Tag X einfach alle unsere bisherigen TX und kommt dadurch an alle BTC die es jemals gab bzw. geben wird?

Sag niemals nie Shocked

Ich hole schnell den goldenen Aluhut raus Grin

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April 16, 2021, 05:30:36 PM
 #7

Da kommt mir doch gerade eine wahrscheinlich reichlich unrealistische Idee. Jemand hat schon schon kurz nach Start der Blockchain parallel eine andere Kette erzeugt, die mittlerweile viel länger ist. Welchen Aufwand müsste Betrieben werden, um diese einzubauen?
Praktisch wäre das natürlich nur bis zum letzten "Checkpoint" möglich (dieser war in Block 295000, 09.04.2014, weil das Konzept als veraltet gilt).
Somit wäre ein "Reorg" einer rund 7 Jahre "langen" Chain notwendig, das dürfte wohl einige Stunden in Anspruch nehmen, aber im Prinzip ist es ganz simpel.
Dein Client erkennt "huch, da ist 'ne andere Chain, die ist länger, die benutze ich jetzt", also schaltet dein Client sofort auf die neue Chain um.
Bis sich diese neue Chain zunächst einmal im gesamten Netzwerk verbreitet hat, dürften möglicherweise viele Tage vergehen, weil erst ein Client den Reorg verarbeiten muss, dann werden mit ihm verbundene Clients den verarbeiten, und so weiter und so fort.

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April 18, 2021, 08:32:11 PM
 #8

Da kommt mir doch gerade eine wahrscheinlich reichlich unrealistische Idee. Jemand hat schon schon kurz nach Start der Blockchain parallel eine andere Kette erzeugt, die mittlerweile viel länger ist. Welchen Aufwand müsste Betrieben werden, um diese einzubauen?
Praktisch wäre das natürlich nur bis zum letzten "Checkpoint" möglich (dieser war in Block 295000, 09.04.2014, weil das Konzept als veraltet gilt).
Somit wäre ein "Reorg" einer rund 7 Jahre "langen" Chain notwendig, das dürfte wohl einige Stunden in Anspruch nehmen, aber im Prinzip ist es ganz simpel.

Danke. Also etwas mehr wahrscheinlich dass sowas jemand als "Backup" aufgebaut hat. Innerhalb 5 Jahre nach dem 1. Block konnte sich der eine oder andere bestimmt darüber Gedanken machen. Obwohl die Wahrscheinlichkeit davon sicherlich im promille-Bereich liegt.
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