virginorange (OP)
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August 05, 2024, 09:32:04 AM |
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Wie werde ich mein Geld sinnvoll los?
Auf Sicht von 15 Jahren erwarte ich finanzielle Überschüsse: ● Aktuell bin ich mit meiner Bitcoin Position erheblich unter Wasser. ● Ich erwarte eine inflationsbereinigte Bitcoin-Preisentwicklung von 10x auf Sicht der nächsten 10-15 Jahre. Die Marktkapitalisierung von Bitcoin ist relativ zum Nutzen zu gering und der Bitcoin Preistrend ist noch nicht gebrochen. ● Ich glaube, dass ich gut genug auf meinen privaten Schlüssel aufpassen kann, so dass ich meine Bitcoins in den nächsten Jahrzehnten nicht verlieren werde. ➤ Wenn Bitcoin tatsächlich seinen Preis verzehnfachen sollte, habe ich mehr Geld, als ich für Essen und Wohnen brauche. Ich mache mir also schon mal Gedanken, wie ich das Fell des nicht erlegten Bären verteilen werde.
Idee 1: Wohnungsnot in Deutschland lindern Die Kombination aus hohen Bauvorschriften, hohen Baukosten, hohen Zinsen und niedrigen Mieten macht den Wohnungsbau unrentabel. Der Wohnungsneubau bleibt daher deutlich hinter den Zielen der Bundesregierung und der Zuwanderung zurück. Die Folge ist eine Wohnungsknappheit. Viele Familien können sich einen Kauf nicht mehr leisten und bei der Vermietung gibt es viel mehr Mietinteressenten als Wohnungen (weil sich das Bauen nicht lohnt). Als kinderloser Doppelverdiener findet man ohne größere Probleme eine Wohnung. Wer aber nicht der optimale Mieter ist, hat es schwer. ➤ Deshalb würde ich gerne Wohnraum für Familien zur Verfügung stellen und dabei Verluste machen. Je nach finanziellen Möglichkeiten bzw. Investitionsvolumen würde ich dafür eine gemeinnützige Gesellschaft gründen. Im Erfolgsfall könnte man auch in den sozialen Wohnungsbau einsteigen.
Aufwand Geld: pro Familie / Unterkunft ein paar 100.000€ Aufwand Zeit: wenige Stunden pro Woche bis Vollzeit
Idee 2a: Bildung für gute, aber arme Menschen Die Effizienz der Entwicklungshilfe ist oft gering. Die Idee, bedürftigen Menschen nachhaltig zu helfen (z.B. statt einem Fisch eine Angel zu schenken und das Fischen zu lehren), ist nicht neu. Entwicklungshilfe ist aber oft nicht besonders effektiv. Ein Teil der Spendengelder versickert in Gehältern und Marketingausgaben der helfenden Gesellschaft. Im Empfängerland versickert ein anderer Teil in der Korruption. Manche Empfänger spezialisieren sich darauf, die Hilfe schnell zu Geld zu machen. Da werden Krankheiten vorgetäuscht, um die kostenlos erhaltenen Medikamente auf dem Schwarzmarkt zu verkaufen. Da werden Kühe statt Milch verkauft, um von der nächsten Hilfsorganisation eine neue Kuh zu erhalten. So macht der unehrliche Hilfsempfänger mehr Gewinn mit weniger Arbeit, aber die Abhängigkeit wächst.
Der ideale Stipendiat ⓐ Mein idealer Stipendienempfänger (m/w) ist intelligent, fleißig, ehrlich und hilfsbereit. Er ist unverschuldet arm. Weil er z.B. viele Geschwister hat, können seine Eltern sein Studium nicht finanzieren. Durch ein Stipendium wird dieser Person nachhaltig geholfen. ⓑ Das Gegenbeispiel wäre faul. Er studiert / bildet sich nur aus, weil er Geld verdienen muss. Mit einem Stipendium macht er es sich bequem, hört auf zu arbeiten / studieren und feiert, solange das Stipendium läuft.
Ich würde die Stipendiaten in einem zweistufigen Verfahren auswählen 1. Stufe: Schriftliche Bewerbung mit Studiengang, Noten, finanziellem und familiärem Hintergrund, um die Bedürftigkeit und den Nutzen des Stipendiums einzuschätzen. Aus diesen Bewerbern würde ich z.B. 10-20 Personen auswählen. 2. Stufe: Mit diesen 10-20 Leuten würde ich gemeinsam gemeinnützige Arbeit leisten (Müll sammeln, arme Familien unterstützen, Nachhilfe geben, unentgeltlich bei Bildungsfesten helfen), die Organisation am Laufen halten (Bewerbungen sichten, Werbung machen) und Veranstaltungen organisieren (z.B. Absolventen, die im Berufsleben stehen, einladen, damit sie über ihren Beruf erzählen). Durch diese gemeinnützige Arbeit kann ich den Charakter der Menschen (Zuverlässigkeit, Hilfsbereitschaft) viel besser einschätzen als nur durch eine schriftliche Bewerbung. So kann ich Stipendiaten auswählen, die besonders von einem Stipendium profitieren würden.
Für die Studenten lohnt sich die Mitarbeit, als sozialer Club, weil sie organisieren lernen, es kostenloses Essen gibt und vor allem die Aussicht auf ein Stipendium besteht.
Aufwand Geld: wenige 100€ pro Stipendiat und Monat Aufwand Zeit: Jährlich 2 x 1 Monat Vollzeit vor Ort plus wöchentlich 8 Stunden, wenn ich in Deutschland bin. Wenn meine Kinder groß sind 6 Monate pro Jahr. Resultat: durchgängig 10 Stipendiaten
Idee 2b: Gesundheit für die Armen Das Gesundheitssystem in ärmeren Ländern ist weniger umfassend (weniger Leistungen & Zuzahlungen) als in Deutschland. Natürlich kann ich nicht die Gesundheitsversorgung für ein ganzes Land übernehmen, also muss ich meine Mittel nach Personen und Leistungen priorisieren.
Spontan würde ich eher den Bedürftigen und jungen Menschen/Familien helfen. Am besten mit den Maßnahmen, die ihnen am meisten nützen. Da es sich bei den optimalen Maßnahmen um eine Kombination aus Lücken im Gesundheitssystem und Bedürfnissen der Bevölkerung handelt, muss ich erst herausfinden, wo genau die Lücken sind.
Ich erstelle eine Website für meine Organisation (Bezahlung von Arztrechnungen/Medikamente für Bedürftige). Ich stelle einen Vertriebler / Pharmavertreter ein, der von Arzt zu Arzt geht und (i) per Interview fragt, welche Maßnahmen aus Sicht des Arztes am hilfreichsten sind (ii) und zweitens fragt, ob wir Werbung für unsere Organisation im Wartezimmer aufhängen dürfen. Auf Basis der Interviews definiere ich die medizinischen Maßnahmen, die ich unterstütze.
❶ Patient kommt in die Praxis ❷ Patient sieht im Wartezimmer die Werbung, dass meine Organisation Maßnahme X für Zielgruppe Y finanziell unterstützt ❸ Patient geht auf die Website / Facebook-Profil und bewirbt sich ❹ Mitarbeiter wertet Bewerbungen aus (ggf. kann dies zukünftig auch eine AI machen) ❺ ich (später auch Mitarbeiter mit meiner Stichprobenkontrolle) entscheide über den Antrag ❻ Patient geht zum Arzt & wir übernehmen die Rechnung ❼ Patient fühlt sich besser ❽ in Einzelfällen (1-4x pro Jahr) machen wir Fotos / Video-Interview mit dem Patienten zum Hochladen ins Internet, um unseren Internetauftritt ein wenig aufzupeppen.
Aufwand Geld: 2000€ pro Monat, falls Zeit und Geld vorhanden lässt sich dies später größer aufsetzten Aufwand Zeit: Jährlich 1 x 1 Monat Vollzeit vor Ort plus wöchentlich 10 Stunden, wenn ich in Deutschland bin. Resultat: gesündere Menschen
Welche der drei Ideen findet ihr am besten? Gibt es offensichtliche Schwachpunkte, die einer Umsetzung im Wege stehen?
Die finanziellen Mittel für meine gemeinnützige Tätigkeit (1 oder 2a & 2b) hoffe ich in 10-15 Jahren zu haben, falls Bitcoin seinen Trend fortsetzt. Sobald meine Kinder ausgezogen sind, könnte ich auch bis zu 6 Monate im Jahr im Ausland hierfür verbringen. Als Zielland würde ich ein armes aber gehaltmäßig stabiles Land (kein Bürgerkrieg) wählen.
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