Da es ja ursprünglich um Lightning ging: Bei Lightning gibt es
eigentlich einen größeren Nachteil: Du musst deine Coins regelmäßig beobachten. Denn es gibt ein Angriffsszenario, bei dem die Person/das Unternehmen, mit dem du einen Channel eröffnest, diesen auf einen älteren "Stand" zurücksetzt. Dies kannst du zwar immer "rückabwickeln", indem du eine Art "Straf-Transaktion" postest. Aber dafür gibt es nur relativ kurze Zeit.
Wenn du die Coins allerdings nach der Eröffnung des Channels gar nicht bewegst und auch keine Zahlungen tätigst kann das eigentlich nicht passieren.
Ich würde Lightning trotzdem nicht verwenden, um Coins zu "horten". Sondern nur nach Art einer Prepaid-Karte für kleinere Beträge, die schnell ausgegeben werden sollen. Die Software ist nämlich immer noch
relativ "unreif" für große Transaktionen nicht wirklich geeignet, und es gibt durchaus noch
andere Schwachstellen, die noch Angriffe ermöglichen. Außerdem kann ich mir vorstellen, dass es schwierig wird, einen Channel-Partner zu finden, der den Channel auch offen hält, wenn du dich monatelang nicht mit dem Netzwerk verbindest.
Bei den TX-Gebühren bin ich mir zur Zeit unsicher, wie die sich entwickeln werden. 2023 waren sie ja recht hoch, aber das lag an der "Ordinals"-Welle, bei der bestimmte Token auf der Bitcoin-Blockchain emittiert wurden und wesentlich mehr Platz belegten als "normal". Inzwischen sind die Gebühren wieder stark gefallen, denn die Welle scheint sich totgelaufen zu haben (im April gab es zwar kurzzeitig den Hype auf "Runen", aber der war auch nur kurz).
Oder verstehe ich die Transaktion-Gebühr falsch. Ist es egal von welcher Adresse ich BTC schicke und die Gebühr entwickelt sich nur von der Target-Adresse? Oder spielt auch die Source-Adresse eine Rolle bei der Gebühr?
Die Gebühr hängt von der Ursprungsadresse ab. Wenn du Angst von einem Gebührenanstieg hast, ist eine Verschiebung bei niedrigen Gebühren durchaus
prinzipiell sinnvoll. Allerdings kann man damit nur dann viel sparen, wenn die Gebühr wirklich astronomisch hoch ist, denn immerhin ist deine Adresse ja bereits eine P2SH-Segwit-Adresse.
Technisch kann man das so erklären: Im Segwit-Update, um das es hier ja geht, wurde bestimmt, dass Signaturen getrennt von den anderen Daten gespeichert werden und einen "Rabatt" auf die Gebühr von 75% bekommen.
Die Signatur befindet sich in einer Transaktion jedoch in einem Teil, der von der Adresse abhängt, auf der die Coins
aktuell (also bevor die Transaktion getätigt wird) liegen. Du musst ja mit der Signatur beweisen, dass dir diese Adresse gehört.
Das heißt, du bekommst den Rabatt nur, wenn die Coins bereits auf einer Segwit-Adresse liegen.
Das tun sie bei dir ja schon, aber auf einer P2SH-Adresse. Diese bekommt zwar den "Rabatt", benötigt ein paar Bytes mehr.
Auf
dieser Seite im Bitcoinwiki (die auch einige andere Tipps zeigt, um Gebühren zu sparen) steht, dass man nach im Vergleich zu "P2SH Segwit" bei "nativ Segwit" (also in der Regel bech32) 16% Transaktionsgebühren sparen kann. Das scheint mir plausibel zu sein. Du musst aber natürlich bedenken, dass die Verschiebung selbst ja auch Geld kostet. Also müssten die Transaktionsgebühren etwa 6-7mal so hoch wie aktuell liegen, dass du überhaupt etwas sparst.