Ich bin sehr gespannt auf die Gebührenunterschiede zwischen Lightning und regulären On-Chain-Transaktionen. Führen diese Einsparungen tatsächlich dazu, dass Nutzer Lightning häufiger nutzen? Und was sind die größten Probleme oder Kompromisse, wenn man Transaktionen Off-Chain und dann vielleicht wieder On-Chain verlagert, und wie wirkt sich das auf die allgemeine Sicherheit und Dezentralisierung von Bitcoin aus?
Wenn mal ein Kanal geöffnet ist sind die einzelnen Lightning Transaktionen selber sehr günstig. Wesentliches Problem ist allerdings, dass nicht immer passende Routen gefunden werden, wodurch Transaktionen scheitern können. Zumindest war das vor 2-3 Jahren noch der Fall, kA. ob das mittlerweile besser geworden ist. Auch ein Nachteil ist, dass Sender und Empfänger zum Zeitpunkt der Transaktion online sein müssen, außer sie verwenden Custodial Wallets. (bzw. sollten selbstverwaltete Lightning Wallets generell die meiste Zeit online sein um die verbundenen Channels überwachen zu können, wobei hierbei zumindest auch sogenannte Watchtowers helfen können)
Unterm Strich ist das Verwalten eines LN Wallets um einiges komplexer als ein klassisches Bitcoin Wallet welches du effektiv nur anlegen und absichern musst. Außer du verwendest eben ein Custodial Wallet, aber da hast du halt wieder das Problem der Zentralisierung und dass du die Verwahrung der Coins einer Drittpartei überlässt.
Das Öffnen/Schließen von Channels kann ggf. etwas länger dauern als eine normale Transaktion, je nachdem wie verfügbar der Node ist mit dem du direkt verbunden bist, aber sonst ist das Wechseln von On-Chain zu Off-Chain und zurück keine große Sache. Es zahlt sich halt nur nicht aus für nur 2-3 Transaktionen einen Channel aufzumachen und dann wieder zu schließen, weil du dann insgesamt wahrscheinlich mehr Gebühren zahlst als wenn du direkt On-Chain verschicken würdest (wenn ich mich recht erinnere sind nämlich die Öffnen/Schließen Transaktionen eine Spur größer und somit teurer als normale Transaktionen).