Wie die meisten wahrscheinlich mitbekommen haben, soll es ab 01.01.2026 einen Industriestrompreis von 5ct/kWh geben. Die Ausgestaltung ist zwar noch unklar, ein Paar Rahmendaten gibt es aber schon.
1.
Der Industriestrompreis soll nur für energieintensive Brachen gelten die im internationalen Wettbewerb stehen, in der Liste stehen eher "alte" Industrien wie Stahl, Zement, Keramik, etc.
Der Digitalverband Bitkom
setzt sich dafür ein, dass der Industriestrompreis auch für die Digitalwirtschaft, hier insbesondere Rechenzentren (wozu ich im Grunde auch BTC-Mining Farmen zählen würde) gelten soll.
2.
Die Subvention soll nur für max. 50% des Stromverbrauchs gelten und höchsten 3 Jahre gelten. Die 50% sind aber ein Durchschnitt, das können auch 75% im 1. Jahr bei 25% im 3. Jahr sein.
3.
Die anderen 50% werden aus dem Netz bezogen, bei Großkunden wahrscheinlich so ~15ct/kWh.
4.
Über den Industriestrompreis wird dann nur die Differenz ausgezahlt, welche in der Folge aber in Dekarbonisierung (eigene EE Stromerzeugung, Verbrauchsminderung durch Effizienzsteigerung, etc) investiert werden muss. (Bei einer Miningfarm z.B. Immersionskühlung oder Miner der nächsten Generation für mehr Effizienz?)
Ich hab mich gefragt ob es eine reale Möglichkeit gibt da ein wirtschaftlich sinnvolles Geschäftsmodell zu betreiben oder ob das in meinem Kopf eher eine "Wünsch-dir-was"-Vorstellung ist?!
Hat sich damit vielleicht schon jemand eingehender befasst oder kennt sich berufsbedingt in dem Bereich aus?
Parallel dazu habe ich mich gefragt ob man bei Netzdienlichen Verbräuchen für die Regellast (das drosseln der Miner) einen Preisnachlass für die Regellast bekommen kann (wie hoch?) oder ob man mit variablen Tarifen (Börsenstrompreis) besser fahren würde?
Als Annahme würde ich dabei einen Jahresverbrauch >100.000 kWh unterstellen, um als Großkunde zu gelten, denke als Privatkunde wäre das Unterfangen von vornherein hoffnungslos.
Umgerechnet entspräche der Verbrauch etwa dem folgenden Antrack bei >50% Auslastung.
Ich vermute das Ergebnis der Diskussion wird sein, dass es unwirtschaftlich ist, allerdings würde ich die einzelnen Möglichkeiten doch gerne mal im Detail diskutieren, um ein Gefühl dafür zu bekommen wie weit wir von einer tragfähigen Lösung weg sind...

Und damit meine ich hier explizit den Fall, dass man seinen Strom nicht selbst erzeugen kann, sondern über das Stromnetz beziehen muss.
Ich freue mich auf euren Input und bin gespannt was noch so an Ideen kommt.