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Author Topic: Ökonomische Theorien rund um den Bitcoin  (Read 48942 times)
paul2000
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March 12, 2015, 12:06:02 AM
 #41

Wenn ich nicht die Hoffnung auf den Bitcoin im Hinterkopf hätte, würde ich jetzt komplett im Sechseck springen!!! Meine Rentenaussichten sind a) mager b) in 20 Jahren selbst bei der angeblich niedrigen Inflation nur noch die Häfte wert, und c) jetzt kommt einer und druckt einfach so 1 Billion Euro!

was du beschreibst hat ja nur zum teil mit der geldpolitik zu tun, deine renten aussichten sind zb auch deshalb so mager da die gesellschaft immer älter wird. eine gemässigte inflation kann jedoch ohne probleme in deine rente eingebaut werden. es ist ja nicht so das du exakt dieselbe rente bekommst wie ein rentner heute! die renten von heute sind ja auch zigfach höher als die der 80er jahre.


Frag mal jemanden auf der Strasse was "ultra lockere Geldpolitik" bedeutet!

erhlich gesagt ist "jemand auf der strasse" der letzte den ich fragen würde sobald es um wirtschaftliche zusammenhänge geht. bei den meisten regiert da nicht die ratio sondern die emotion und in finanzfragen ist das nunmal ziemlich verheerend.

ja draghi pumpt Billionen Euro in die Märkte und ja das kann zu Inflation führen, aber auch ein Pessimist sollte anerkennen das es bisher nunmal keinerlei Anzeichen einer Inflation gibt; und von einer wirklich galoppierenden schonmal garnicht. ein risiko besteht natürlich zweifellos. das besteht jedoch auch bei einer DEflation. nicht vergessen die wirtschaftskrise 1929 mit anschliessendem weltkrieg war eine Krise durch DEflation und nicht INflation.



Aber es ist doch richtig: Wenn im Moment 10 Billionen Euro vorhanden sind, und dann 1 Billion nachgedruckt wird, sinkt mein Anteil an der Gesamtmenge um 10% oder?


ImI
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March 12, 2015, 12:12:24 AM
 #42

Wenn ich nicht die Hoffnung auf den Bitcoin im Hinterkopf hätte, würde ich jetzt komplett im Sechseck springen!!! Meine Rentenaussichten sind a) mager b) in 20 Jahren selbst bei der angeblich niedrigen Inflation nur noch die Häfte wert, und c) jetzt kommt einer und druckt einfach so 1 Billion Euro!

was du beschreibst hat ja nur zum teil mit der geldpolitik zu tun, deine renten aussichten sind zb auch deshalb so mager da die gesellschaft immer älter wird. eine gemässigte inflation kann jedoch ohne probleme in deine rente eingebaut werden. es ist ja nicht so das du exakt dieselbe rente bekommst wie ein rentner heute! die renten von heute sind ja auch zigfach höher als die der 80er jahre.


Frag mal jemanden auf der Strasse was "ultra lockere Geldpolitik" bedeutet!

erhlich gesagt ist "jemand auf der strasse" der letzte den ich fragen würde sobald es um wirtschaftliche zusammenhänge geht. bei den meisten regiert da nicht die ratio sondern die emotion und in finanzfragen ist das nunmal ziemlich verheerend.

ja draghi pumpt Billionen Euro in die Märkte und ja das kann zu Inflation führen, aber auch ein Pessimist sollte anerkennen das es bisher nunmal keinerlei Anzeichen einer Inflation gibt; und von einer wirklich galoppierenden schonmal garnicht. ein risiko besteht natürlich zweifellos. das besteht jedoch auch bei einer DEflation. nicht vergessen die wirtschaftskrise 1929 mit anschliessendem weltkrieg war eine Krise durch DEflation und nicht INflation.



Aber es ist doch richtig: Wenn im Moment 10 Billionen Euro vorhanden sind, und dann 1 Billion nachgedruckt wird, sinkt mein Anteil an der Gesamtmenge um 10% oder?


Ja tut es. Für dich viel entscheidender ist jedoch die tatsächliche KAUFKRAFT deiner Rente/Einkommen/etc. Und solange es hier keine Veränderung gibt bleibt für dich  alles exakt gleich.

Edit: Um es anders auszudrücken ob zb Bill Gates morgen statt 100Mrd$, 120Mrd$ hat ist für dich vollkommen schnuppe. Was für DICH wichtig ist und deine Rente, ist ob du morgen für einen Euro noch dieselbe Menge Brötchen bekommst wie heute. Also in anderen Worten: Kaufkraft.
paul2000
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March 12, 2015, 12:21:54 AM
 #43

Wenn ich nicht die Hoffnung auf den Bitcoin im Hinterkopf hätte, würde ich jetzt komplett im Sechseck springen!!! Meine Rentenaussichten sind a) mager b) in 20 Jahren selbst bei der angeblich niedrigen Inflation nur noch die Häfte wert, und c) jetzt kommt einer und druckt einfach so 1 Billion Euro!

was du beschreibst hat ja nur zum teil mit der geldpolitik zu tun, deine renten aussichten sind zb auch deshalb so mager da die gesellschaft immer älter wird. eine gemässigte inflation kann jedoch ohne probleme in deine rente eingebaut werden. es ist ja nicht so das du exakt dieselbe rente bekommst wie ein rentner heute! die renten von heute sind ja auch zigfach höher als die der 80er jahre.


Frag mal jemanden auf der Strasse was "ultra lockere Geldpolitik" bedeutet!

erhlich gesagt ist "jemand auf der strasse" der letzte den ich fragen würde sobald es um wirtschaftliche zusammenhänge geht. bei den meisten regiert da nicht die ratio sondern die emotion und in finanzfragen ist das nunmal ziemlich verheerend.

ja draghi pumpt Billionen Euro in die Märkte und ja das kann zu Inflation führen, aber auch ein Pessimist sollte anerkennen das es bisher nunmal keinerlei Anzeichen einer Inflation gibt; und von einer wirklich galoppierenden schonmal garnicht. ein risiko besteht natürlich zweifellos. das besteht jedoch auch bei einer DEflation. nicht vergessen die wirtschaftskrise 1929 mit anschliessendem weltkrieg war eine Krise durch DEflation und nicht INflation.



Aber es ist doch richtig: Wenn im Moment 10 Billionen Euro vorhanden sind, und dann 1 Billion nachgedruckt wird, sinkt mein Anteil an der Gesamtmenge um 10% oder?


Ja tut es. Für dich viel entscheidender ist jedoch die tatsächliche KAUFKRAFT deiner Rente/Einkommen/etc. Und solange es hier keine Veränderung gibt bleibt für dich  alles exakt gleich.

Betrachten wir das System mal als Black Box, bei der ich nicht weiß ob/wieviel meine Kaufkraft sich verändern wird.

Von ausserhalb der Black Box kommt jetzt ZUSÄTZLICH noch meine Reduktion um 10% und da wird sofort klar, daß das nichts neutrales sein kann!
ImI
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March 12, 2015, 12:31:34 AM
 #44

Wenn ich nicht die Hoffnung auf den Bitcoin im Hinterkopf hätte, würde ich jetzt komplett im Sechseck springen!!! Meine Rentenaussichten sind a) mager b) in 20 Jahren selbst bei der angeblich niedrigen Inflation nur noch die Häfte wert, und c) jetzt kommt einer und druckt einfach so 1 Billion Euro!

was du beschreibst hat ja nur zum teil mit der geldpolitik zu tun, deine renten aussichten sind zb auch deshalb so mager da die gesellschaft immer älter wird. eine gemässigte inflation kann jedoch ohne probleme in deine rente eingebaut werden. es ist ja nicht so das du exakt dieselbe rente bekommst wie ein rentner heute! die renten von heute sind ja auch zigfach höher als die der 80er jahre.


Frag mal jemanden auf der Strasse was "ultra lockere Geldpolitik" bedeutet!

erhlich gesagt ist "jemand auf der strasse" der letzte den ich fragen würde sobald es um wirtschaftliche zusammenhänge geht. bei den meisten regiert da nicht die ratio sondern die emotion und in finanzfragen ist das nunmal ziemlich verheerend.

ja draghi pumpt Billionen Euro in die Märkte und ja das kann zu Inflation führen, aber auch ein Pessimist sollte anerkennen das es bisher nunmal keinerlei Anzeichen einer Inflation gibt; und von einer wirklich galoppierenden schonmal garnicht. ein risiko besteht natürlich zweifellos. das besteht jedoch auch bei einer DEflation. nicht vergessen die wirtschaftskrise 1929 mit anschliessendem weltkrieg war eine Krise durch DEflation und nicht INflation.



Aber es ist doch richtig: Wenn im Moment 10 Billionen Euro vorhanden sind, und dann 1 Billion nachgedruckt wird, sinkt mein Anteil an der Gesamtmenge um 10% oder?


Ja tut es. Für dich viel entscheidender ist jedoch die tatsächliche KAUFKRAFT deiner Rente/Einkommen/etc. Und solange es hier keine Veränderung gibt bleibt für dich  alles exakt gleich.

Betrachten wir das System mal als Black Box, bei der ich nicht weiß ob/wieviel meine Kaufkraft sich verändern wird.

Von ausserhalb der Black Box kommt jetzt ZUSÄTZLICH noch meine Reduktion um 10% und da wird sofort klar, daß das nichts neutrales sein kann!

Das Problem ist nur dass die "Black Box" ein extrem komplexes System ist und 10% mehr nicht zwangsläufig bedeutet das diese 10% tatsächlich im Umlauf sein müssen. Es gibt sozusagen "Puffer" und "Abstellgleise" und "eingefrorenes Kapital" etc etc. Wäre es so einfach das 10% reinschütten automatisch zu bestimmten Effekten führen würde, dann gäbe es wahrscheinlich (fast) keine Krisen mehr, aber es verhält sich nicht so. Schau dir zB Japan an dort läuft die Notenpresse seit Jahrzehnten und das Land kommt einfach nicht aus seinem deflationären Sog raus. Warum ist das so?  Der Grund liegt unter anderem darin das der Staat die gesamte Liquidität wieder aufsaugt indem er Schulden macht. Auch ist viel Kapital aus Japan rausgeflossen und wurde per "carry-trade" in anderen Regionen der Welt angelegt.
Man sieht also es ist immer verdammt komplex und schwer vorherzusehen und eine Black Box muss nicht automatisch "wasserdicht" sein. Die Gleichung 10% rein bedeutet 10% mehr drin stimmt einfach so nicht.

Im Grunde könnte man sagen die "Black Box" ist nach allen Seiten offen und kommuniziert mit anderen "Black Boxes", was vorrausplanen unglaublich schwer macht.
Daher fahren die Notenbanken sozusagen immer "auf Sicht" und orientieren sich an den aktuellen Daten. Niemand kann wissen was in 1-2 Jahren ist.
numismatist
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March 12, 2015, 12:35:07 AM
 #45

Schritt Eins ist es sein Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. Und dann schauen, wer im Sechseck springt.
Einfach andere "da oben" machen zu lassen hat noch nie geholfen. Überall und jederzeit. Schau dich um, hier und jetzt, und in der Geschichtsschreibung.
Übrigens Twix soll jetzt umbenannt werden in "Die Schokoriegel"

bennana
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March 12, 2015, 07:32:51 AM
 #46



Ist das wiedermal diese typische deutsche Lust am Untergang?  Grin



German Angst vom Feinsten.
franz2 (OP)
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March 12, 2015, 07:37:39 AM
 #47

Im Moment wird die größte Blase der Weltgeschichte aufgeblasen (Staatsanleihen).

Die Staaten versuchen die Schulden durch

http://de.m.wikipedia.org/wiki/Finanzrepression

los zu werden.

In den USA wird das wohl klappen. Die haben einen einheitlichen Wirtschaftsraum.

In der EU ist das alles viel schlimmer, weil total unterschiedliche Staaten unter eine Währung gepresst sind.

Dass kann nicht auf Dauer gut gehen, das sehen wir gerade.

Ich habe für mich eine Strategie entwickelt um mich zu wehren:

Eigene Immobilie
Gold
Aktien
Bitcoins
Etwas Usd Cash

KEIN Euro im Moment.

Ich habe schon seit Jahren das Vertrauen in unsere Politik verloren.

Wahlplakat der CDU zum Euro 1999
http://cdn.webfail.com/upl/img/7fd748832e4/post2.jpg

Liesst sich heute wie Realsatiere

Unsere Politiker sind Lügner und Betrüger.  Wer denen vertraut hat hinterher Pech gehabt...
franz2 (OP)
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March 12, 2015, 07:41:24 AM
Last edit: March 12, 2015, 08:22:12 AM by franz2
 #48



Ist das wiedermal diese typische deutsche Lust am Untergang?  Grin



German Angst vom Feinsten.

Es ist das Lernen aus der Geschichte. Die einen kommen gut durch die Geschichte. Die anderen werden immer wieder neu überrascht. Sie haben immer wieder Pech...

Pechvögel...

Alles schon mal da gewesen. Man muss nur aus der Geschichte lernen.

Ich vertraue Bitcoins viel mehr als dem Euro...

Man kann sich entsprechend vorbereiten.
Micky25
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March 12, 2015, 09:48:13 AM
 #49


Ist das wiedermal diese typische deutsche Lust am Untergang?  Grin

a.) haben wir keine Inflation und schon gar keine "Inflation ausser Kontrolle"

und

b.) sind die wirtschaftlichen Aussichten der Unternehmen alles andere als "sehr schlecht". Im Gegenteil! Mit dem dem Eurokurs dürften gerade Siemens, VW und Co Rekorde verbuchen.

Dass uns der schwache Euro in irgendwelcher Weise nutzt, halte ich für ein Ammenmärchen und absichtliche Lüge. Deutschland exportiert am meisten innerhalb der EU/Eurozone.

http://de.sott.net/article/16497-Weniger-verkaufte-Waren-Deutscher-Export-sinkt



franz2 (OP)
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March 12, 2015, 10:09:14 AM
 #50

Vor allem werden keinerlei Rückstellungen für die ganzen uneinbringlichen Hilfskredite gemacht.

Würde man das machen, wären jetzt schon die Ergebnisse katastrophal...

Als Unternehmer ist man zu so etwas verpflichtet. Man muss sichere Ausfälle abschreiben...

Aber dann müssten unsere Politiker ja ihre Lügen eingestehen...
Luis1
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March 12, 2015, 11:07:06 AM
 #51

Das ist jetzt eine Diskussion die mit dem Kursverlauf des Bitcoins nichts zu tun hat.

Trotzdem ist es eine hochinteressante Thematik. Ich kann nur jedem empfehlen, sich mit den geldtheoretischen Grundlagen der Österreichischen Schule der Nationalökonomie zu befassen. Es gibt einen "Österreicher", nämlich Prof. Guido Hülsmann, der sich intensiv mit dieser Thematik befasst.

Ich schlage vor, dass wir hierzu einen eigenen Thread eröffnen. Was das ganze mit Bitcoins zu tun hat?

Cryptocoins sind die Lösung der monetären Konjunkturtheorie der Österreicher. Diese Denkschule ist eigentlich die ideologische Grundlage für die Bitcoindiskussion.

Hier mal einige Videos von Hülsmann:

https://www.youtube.com/watch?v=37J7d5DC3tI
https://www.youtube.com/watch?v=5EMfSx0WCkM
https://www.youtube.com/watch?v=O1A0RiJpN5w&list=PLFB8A751BF3356474
https://www.youtube.com/watch?v=sV0OcvylweM

Eine Buchempfehlung:

Die Krise der Inflationskultur. Geld, Finanzen und Staat in Zeiten der kollektiven Korruption. Jörg Guide Hülsmann. FBV Verlag, Edition Lichtschlag.

Weitere Österreicher sind: Thorsten Polleit, Phillip Bagus.
Ein Philsoph: Hans Hermann Hoppe.

Einfach bei Youtube googeln.

Achtung: Diese Videos könnten ihr Welbild verändern.
blueshoe
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March 12, 2015, 11:26:22 AM
 #52

Was soll man da diskutieren? Irgendwann fällt die Kaufkraft und dann wird wieder gearbeitet.
Luis1
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March 12, 2015, 01:21:49 PM
 #53

Quote
Was soll man da diskutieren? Irgendwann fällt die Kaufkraft und dann wird wieder gearbeitet.

Ludwig von Mises hat in den 20er Jahren das Scheitern des Sozialismus vorausgesagt. Warum?

Weil im Sozialismus keine Kostenrechnung möglich ist. Welche Funktion hat denn der Preis in einer freien Wirtschaft?
Der Preis führt letzten Endes zu einer effektiven Ressourcenverteilung. Eine Ressource ist knapp. Deshalb hat sie einen Preis. Ist ein Wirtschaftsgut nicht knapp, sondern unbegrenzt verfügbar, dann bildet sich keine Nachfrage und kein Preis. Luft zum Beispiel wird in zahlreichen Produktionsprozessen gebraucht, ist aber nicht kanpp, und hat aus diesem Grund keinen Preis. Der Preis spiegelt also die Knappheit eines Wirtschaftsgutes. Wird das Wirtschaftsgut knapper, dann erhöht sich der Preis. Das führt dann dazu, dass dieses Wirtschaftsgut in den Produktionsprozessen dorthin wandert, wo es am schwersten austauschbar ist. Dort, wo es durch preisgünstigere Alternativen ausgetauscht werden kann, wird es auch ausgetauscht. Der Preis regelt in einer Marktwirtschaft die Ressourcenverteilung und verhindert ein Verschwenden der Ressourcen.

Im Sozialismus sind alle Produktionsgüter im Eigentum des Staates. Es gibt keine private Nachfrage nach Produktionsgütern, und damit auch keine Preisbildung. Ein staatlicher Unternehmer weiss deshalb auch nicht, welche Form der Produktion am meisten Sinn macht. Er fischt immer im Trüben. Das führt zwangsäufig zur Ressourcenverschwendung und zur Verarmung. Diese Erkenntnis hatte Mises in den 20er Jahren, als der Sozialismus als die zukunftsträchtigste Wirtschaftsform galt. Er hat Recht behalten.

Was ist nun der Preis des Geldes? Warum hat Geld überhaupt einen Preis? Der Zins spiegelt die Zeitpräferenz wieder. Wenn ich auf einen Konsum bewusst verzichte, und diesen Koonsum für den Zeitraum eines Jahres verschiebe, dann hat dieser Konsum in einem Jahr für mich einen geringeren Wert als der sofortige Konsum. Dieser Wertverlust ist der Zins. Wenn ich jemenden Geld verleihe, und er verspricht mir, dieses Geld in einem Jahr zurückzugeben, dann werde ich eine Abgeltung für meinen Konsumverzicht verlangen. Der Zins ist der Wert der Zeitpräferenz. Je mehr Geld ich besitze, desto leichter wird mir dieser Konsumverzicht fallen. Der Zins wird niedriger. Je knapper die Ressource Geld ist, desto teurer wird es.

Wie kann Geld verwendet werden: Grundsätzlich gibt es zwei Formen der Verwendung: Kauf kurzlebiger Verbrauchsgüter (Konsumgüter) oder Sparen. Beim Sparen unterscheidet man zwischen Horten und Investieren. Geld kann also verkonsumiert oder gespart werden. Ist die Sparquote, also das Geldangebot hoch, dann sinkt er Preis, ist die Sparquote niedrig, dann steigt er. Umgekehrt verhält es sich mit der Konsumquote. Je mehr konsumiert wird, desto weniger Geld ist für Investitionen vorhanden, und desto höher wird der Zins. Dieser hohe Zins ist natürlich ein Anreiz für Konsumverzicht und Sparen. Dadurch wird die Sparquote wieder steigen, die Zinsen fallen, der Anreiz verringert sich usw. Der Preis des Geldes steuert also die Konsum- und die Sparquote einer Volkswirtschaft. Diesen Preis würde mam Gleichgewichtszins nennen. Diesen Gleichgewichtszins gibt es in unserem Geldsystem nicht, weil unser Geldsystem planwirtschaftlich organisiert ist. Der Leitzins wird von Zentralbanken festgelegt, und ist kein Marktphänomen. Dieser Leitzins ist zwangsläufig falsch. Ist er zu niedrig, dann löst er Investitionen aus, welche bei vorhandener Ressourcenlage nicht beendet werden können. Er führt zur Ressourcenverschwendung, weil zahlreiche dieser Investitionen wieder abgewickelt werden müssen.

Kann eine Geldvermehrung den Wohlstand erhöhen? Nein. Aus Sicht der klassischen Ökonomie ist die Menge des Geldes für den Wohlstand der Volkswirtschaft irrelevant. Der Wohlstand hängt allein von der Güterausstattung der Volkswirtschaft ab. Eine Geldvermehrung führt immer zu einer Bereicherung einiger auf Kosten anderer, also zu einer Umverteilung. Ein Wohlstandszuwachs ist nicht möglich. Jene, welche das neu geschaffene Geld zuerst erhalten, können natürlich noch zu unveränderten Preisen einkaufen, jene, welche das Geld später erhalten, müssen bereits zu inflationierten Preisen einkaufen (Cantillon-Effekt). Eine Geldmengenausweitung ist also immer eine Umverteilung von den späteren Geldnutzern zu den früheren Geldnutzern.

Wenn die Geldmenge aber gundsätzlich irrelevant ist, dann würde ja auch eine fixe Geldmeng genügen, welche sich nicht vermehren lässt. Und das ist der Bitcoin. Er ist auf die maximale Menge von 21 Millionen begrenzt. Bei steigendem Wirtschaftswachstum hat eine fixe Geldmenge natürlich immer einen deflationären Charakter. Und nach Meinung der Keynesianer ist das die grösste Katastrophe. Deflation führe bekanntlich unweigerlich in die Deflationsspirale, und damit in den Untergang.

Hülsmann zeigt auf, dass das nicht so ist. Er erklärt, warum eine deflationäre Phase in einem Klima der Dauerinflation katastrophal enden muß. Aber er erklärt auch, dass es eben die Dauerinflation ist, bzw. das künstlich geschaffene Klima dieser Dauerinflation, welche die Ursache für den deflationären Untergang ist. Gibt es von vorneherein kein planwirtschaftlich organisiertes Geld, dann fehlt natürlich auch die Möglichkeit einer Geldmengensteuerung, und damit auch die Möglichkeit einer planwirtschaftlichen Dauerinflation. Ob dieses Geld dann deflatinär ist oder inflationär ist unter diesen Umständen nicht mehr bedeutend. Die Wirtschaft wird sich auf dieses Geld einstellen. Gibt es einen Wettbewerb an Geld, dann wird sich jenes Geld durchsetzen, welches am besten geeignet ist. Diese Gelder sind dann marktwirtschaftlich erzeugt, und unterliegen auch dessen Bedingungen. Was es aus Sicht der Österreichischen Schule der Nationalökonomie braucht, ist also ein Wettbewerb der Gelder.

Diese wirtschaftliche Denkschule ist also die theoretische Grundlage für die Notwendigkeit von Cryptocoins. Nicht mehr  und nicht weniger.
blueshoe
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March 12, 2015, 02:42:00 PM
Last edit: March 12, 2015, 02:52:15 PM by blueshoe
 #54

So weit so verständlich.
Was ich noch zu bedenken geben würde:
Was ist der Sinn des Lebens?

Wenn es der Sinn des Lebens ist, ihm einen Sinn zu geben,
dann stellt sich mir zu deiner Ausführung die nächste Frage:
Dient unser Wirtschafts- und Geldsystem unserem Sinn des Lebens?

Und etwas drittes möchte ich zu bedenken geben:
Ist denn Deflation ...
(ich denke es als Verbilligung der Produkte bis zur Einstellung der Produktion und Arbeitslosigkeit)
 ... bei über 200 Jahren gestiegener Produktivität
und ist nicht damit auch die Verringerung von Wirtschaftwachstum
das eigentliche Ziel, wie wir die Erde retten können?
Anders: Ist die künstliche Inflation, die wir schaffen zum Wirtschaftswachstum,
nicht die Beschleunigung eines Krebsgeschürs?

Wäre es nicht sinnvoller mit Deflation zu leben lernen?
Und wenn die Menscheit bei steigender Produktivität die Wirtschaftsleistung konstant hält?
Wäre es nicht auch sinnvoller den Menschen das zurückzugeben,
was sie durch Technik und Intelligenz erreicht haben?
Das ist Zeit. Zeit Inspirationen zu erleben.

Was das jetzige Wirtschaftssystem und die künstliche Inflation eigentlich tut, ist:
Uns wird Zeit gestohlen.

Zu den Altcoins und Bitcoins ...
Das sind die ersten Flugversuche und Abstürze.
Was ihnen fehlt, ist die Verfügbarkeit ohne Strom und
Preisstabilität.
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March 12, 2015, 03:09:17 PM
 #55

...
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Das sind die ersten Flugversuche und Abstürze.
Was ihnen fehlt, ist die Verfügbarkeit ohne Strom und
Preisstabilität.



Verfügbarkeit ohne Strom fehlt? Wie ist das gemeint? Es gibt doch eine Reihe von physischen Bitcoins und Scheinen.
Der Preis des Bitcoins ist so volatil weil der Markt noch so klein ist. Das gibt sich aber sobald Bitcoin ausgewachsen ist.


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March 12, 2015, 03:12:46 PM
 #56

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Zu den Altcoins und Bitcoins ...
Das sind die ersten Flugversuche und Abstürze.
Was ihnen fehlt, ist die Verfügbarkeit ohne Strom und
Preisstabilität.



Verfügbarkeit ohne Strom fehlt? Wie ist das gemeint? Es gibt doch eine Reihe von physischen Bitcoins und Scheinen.
Der Preis des Bitcoins ist so volatil weil der Markt noch so klein ist. Das gibt sich aber sobald Bitcoin ausgewachsen ist.

Ehrlich gesagt kenne ich btc schon als er noch 3 Euro gekostet hat.
Aber das mit den physischen Bitcoins habe ich bis heute noch nicht verstanden.
Welche sind denn da vertrauenswürdig?
Die sehen so aus als wenn irgendein Kunstspinner sich einen Scherz erlaubt.

Edit:
Mir ist der Bitcoin zu teuer zur Zeit. Weil es relativ gesehen Höchstkurse sind.
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March 12, 2015, 03:28:06 PM
 #57

...
Zu den Altcoins und Bitcoins ...
Das sind die ersten Flugversuche und Abstürze.
Was ihnen fehlt, ist die Verfügbarkeit ohne Strom und
Preisstabilität.



Verfügbarkeit ohne Strom fehlt? Wie ist das gemeint? Es gibt doch eine Reihe von physischen Bitcoins und Scheinen.
Der Preis des Bitcoins ist so volatil weil der Markt noch so klein ist. Das gibt sich aber sobald Bitcoin ausgewachsen ist.

Ehrlich gesagt kenne ich btc schon als er noch 3 Euro gekostet hat.
Aber das mit den physischen Bitcoins habe ich bis heute noch nicht verstanden.
Welche sind denn da vertrauenswürdig?
Die sehen so aus als wenn irgendein Kunstspinner sich einen Scherz erlaubt.

Edit:
Mir ist der Bitcoin zu teuer zur Zeit. Weil es relativ gesehen Höchstkurse sind.

Ja, das mit der Vertrauenwürdigkeit ist so eine Sache.

Die hier machen einen recht guten Eindruck:
https://www.bitcoinsuisse.ch/de/zertifikate-info/

oder der Klassiker Cassasius Coins aber die gibt es nicht mehr direkt zu kaufen.

Luis1
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March 12, 2015, 03:56:37 PM
 #58

ad blueshoe

Inflation hat nichts mit Wirtschaftswachstum zu tun. Im 19. Jahrhundert hat es immer wieder inflationäre Phasen und deflationäre Phasen gegeben. Wachstum und Deflation passt zusammen. Das ist eine Aussage von Hülsmann. Tendenziell ist Deflation weniger schädlich als Inflation.

Wirtschaftswachstum kann auch mit sinkendem Ressourcenverbrauch funktionieren. Wir müssen nicht notwendigerweise auf Wachstum verzichten, wenn wir Ressourcen schonen wollen.

Der Sinn des Lebens besteht auch im menschlichen Handeln. Jeder Mensch handelt, er verfolgt Ziele, er hat Präferenzen.
Jeder Mensch hat zumindest das Interesse am Leben. Daraus folgt dann zwangsläufig das Interesse den eigenen Körper am Leben zu erhalten. Er hat Interesse sich mit Nahrung zu versorgen, mit Kleidung, und allem anderen dazu notwendigem. Diese Interessen zwingen ihn zum Handeln. Auch ein Eigentumsrecht lässt sich erkennen: Das Recht auf Eigentum am eigenen Körper. Wir empfinden uns als Verfügungsberechtigte unseres Körpers. Niemand käme auf die Idee, dass er nicht Eigentümer des eigenen Körpers wäre.

Wenn es aber ein Eigentumsrecht am eigenen Körper gibt, dann hat der Mensch auch Interesse am Eigentum an Mitteln, die notwendig sind, um diese Souverenität am Körper behaupten zu können. Eigentum erlangen kann man durch Inbesitznahme von Gütern, an denen sonst keiner Interesse hat. Gibt es genügend Mittel, dann wird es wohl auch keine Konflikte geben. Werden die Mittel knapp, dann wird es zwangsläufig Konflikte um die Verteilung der Mittel geben. Menschen werden dazu übergehen, im Zuge von freiwilligen Tauschhandlungen Eigentum zu tauschen. Nicht jeder muß dann zwangsläufig alles für seine Existenz notwendige selbst erzeugen. Er kann die Güter auch im Zuge von Tauschhandlungen erlangen. Dazu ist aber auch das Recht auf Eigentum notwendig. Ich kann nur tauschen, worüber ich das Verfügungsrecht besitze.

Eine komplexe Tauschwirtschaft kann sich aber nur entwickeln, wenn sich Geld als Tauschmittel etabliert. Geld ist somit ein Marktphänomen. Es hat sich spontan am Markt entwickelt. (Geldtheorie nach Carl Menger). Es hat einen langen Prozeß der Enteignung gebraucht, damit Geld zu dem wurde, was es heute ist. Ein Monopol des Staates, also ein Mittel des Rechtes. Durch das Geldmonopol hat der Staat ein Machtinstrument in der Hand. Papiergeld oder Fiatgeld könnte niemals spontan entstehen.

Machen wir ein Gedankenexperiment: Eine Gruppe von Menschen landet auf einer Insel. Es gibt reichhaltiges Angebot an Gütern. Nahrung ist genug vorhanden. Es gibt also ursprünglich keine Konflikte, jeder nimmt, was er glaubt zu benötigen. Es bilden sich unterschiedliche Begabungen. Einer kann besonders gut Schuhe erzeugen, ein anderer erweist sich als begabt im Hüttenbau. Ein Dritter ist ein besonders guter Jäger und seine Frau macht aus den Fällen gute Kleidung. Wieder ein anderer ist ein besonders guter Landwirt usw. Die Menschen beginnen, die Produkte zu tauschen, zum gegenseitigen Nutzen. Ein Tauschmittel, also Geld, kann sich entwickeln. Aber es muß zwangsläufig etwas sein, was knapp ist. Dadurch erhält es Wert. Es schafft Vertrauen. Es ist kein Zufall, dass sich auf der Welt Edelmetalle als Tauschmittel etabliert haben. Gold, Silber und Kupfer sind knapp. Die daraus geprägten Münzen hatten Wert. Der Wert ergibt sich aus dem Materialwert. Das Material hatte aufgrund der Knappheit einen Wert. Und es hat sich gezeigt, dass es sinnvoll ist, ein Tauschmittel zu verwenden. Jetzt muß man nicht mehr Eier gegen Schuhe tauschen, sondern man kann gegen Goldmünzen tauschen, die dann auch wieder gegen andere Güter getauscht werden. Die Menschen lernen, diesen Goldstücken zu vertrauen, weil jeder ihren natürlichen Wert akzeptiert, der sich aus der Knappheit der Ressource ergibt. Soweit so gut.

Jetzt taucht ein neuer Mensch auf. Nennen wir ihn Draghi. Er hat eine geniale Idee: Er erzeugt bedrucktes Papier. Und er versucht die anderen davon zu überzeugen, dass dieses Papier wertvoll ist. Wenn wir alle daran glauben würden, so sagt er, dann könnte es funktionieren. Und wir könnten das Gold dazu verwenden, unseren Frauen schönen Schmuck zu erzeugen. Als Tauschmittel würden wir es nicht mehr brauchen. Draghi kann und will uns aber nicht sagen, wieviele dieser bedruckten Scheine er zu erzeugen gewillt ist. Das läge in seinem Ermessensspielraum, sagt er. Und es wäre für uns alle gut, dass wir das akzeptieren, er würde nämlich versuchen, dieses Geld wertbeständig zu gestalten. Zumindest würde er den Wertverlust auf 2% einzugrenzen versuchen.

Frage: Würde der Rest der Menschen auf dieses Angebot einsteigen? Würde der Bauer seinen Schweiß vergießen, um seine Kartoffel gegen die Draghi-Papierscheine zu tauschen?
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March 12, 2015, 04:11:39 PM
Last edit: March 12, 2015, 04:30:51 PM by blueshoe
 #59

Ach so geht das. Der Schlüssel ist nicht lesbar eingebettet und man müßte den Schein zerreißen um ihn zu lesen.

@Luis1
Nein, wir glauben auch nicht an Draghi-Geld.  
Du schreibst etwas zu viel. Wir sind auch off topic.
Das ist Politik.
Jeder, der etwas Erspartes hat, weiß in Deutschland, dass er um die Kaufkraft des Ersparten gebracht wird.
Wie gesagt, das gehört hier thematisch nicht rein.
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March 12, 2015, 04:34:48 PM
 #60

Frage: Würde der Rest der Menschen auf dieses Angebot einsteigen? Würde der Bauer seinen Schweiß vergießen, um seine Kartoffel gegen die Draghi-Papierscheine zu tauschen?

Die Frage ist wohl, würde dieser Bauer so dumm sein, seinen Schweiß für Bitcoins zu vergiessen? oder für Litecoins, oder Dogecoins, oder Hinzcoins oder Kunzcoins. Natürlich würde er nur seine eigenen Bauer-Coins akzeptieren, und die auch nur  zu einem Bruchteil des Verkaufswertes. Weil er dann nämlich überhaupt nicht mehr  Schweiß vergiessen müsste sondern in einem  schicken Büro seine Bauer-Coins  emittieren könnte.
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