Bitcoin Forum

Local => Anfänger und Hilfe => Topic started by: 1miau on November 08, 2019, 10:07:13 PM



Title: Ist "diversifizieren" in mehrere Kryptowährungen wirklich sinnvoll?
Post by: 1miau on November 08, 2019, 10:07:13 PM
Es wird ja immer wieder betont, wie wichtig es doch sei, zu diversifizieren. Man solle nicht alles auf einen Coin setzen und das investierte Geld lieber stückeln, um von einigen Kryptowährungen einen Anteil zu besitzen, damit man das Risiko streut.  
Soweit hört sich das auf den ersten Blick gut an aber was ist da in Wirklichkeit dran?



Ist Diversifikation bei Kryptowährungen überhaupt anwendbar?

Da dieser Ratschlag wohl aus dem Bereich der traditionellen Anlageklassen, wie Aktien oder Edelmetalle, zu kommen scheint, muss man erst einmal schauen, ob dieser auch bei Kryptowährungen anwendbar ist.
Hinter Aktien stehen meist große Firmen, die sich bereits am Markt etabliert haben und die Gefahr eines großen Verlustes ist deutlich geringer, besonders wenn man auf die Top-Aktien setzt, wie die Dax 30. Auch Edelmetalle wie Gold und Silber werden nicht vom einen auf den anderen Tag wertlos, daher ist dort ein großer Verlust ebenfalls sehr unwahrscheinlich.

Nimmt man jetzt als Vergleich zu den Dax 30 die Coinmarketcap 30, wird man schnell erkennen, dass sich dort sehr viele Shitcoins tummeln, selbst wenn es die TOP 30 aus mittlerweile mehr als 10.000 Kryptowährungen sind. Sogar in den TOP 10 kann man guten Gewissens mindestens 50% als Shitcoins bezeichnen, wenn manche davon nicht sogar Scam sind.
Die meisten dieser Projekte sind noch in einer sehr frühen Phase und selbst Ethereum ist sich immer noch nicht sicher, ob das mit dem PoS wirklich klappt (sowie diverse weitere Problemchen). Ethereum ist aktuell auf dem zweiten Platz, über die Spekulativität der schlechter platzierten Coins sagt das sehr viel aus. Ein Verlust von mehr als 90% ist, wie die letzten 2 Jahre gezeigt haben, nicht unüblich. Solch etwas wäre bei Aktien als auch bei Edelmetallen oder Immobilien etc. nicht denkbar.

Kryptowährungen sind von ihrer Struktur schlicht damit nicht vergleichbar, wo die Strategie des Diversifizierens bisher angewandt wurde, da die Rahmenbedingungen andere sind. Sie bieten deutlich höhere Renditen aber dafür auch ein deutlich erhöhtes Risiko.



Was war in der Vergangenheit richtig – Diversifizieren oder nicht?

Bei Kryptowährungen hat sich in den letzten beiden Jahren gezeigt, dass ein möglichst großer Anteil an Bitcoin die beste Entscheidung gewesen war. Man mag im Nachhinein immer sagen können, dass Coin xy Bitcoin ausperformt hat aber wenn man die meisten bekannten Altcoins analysiert, so haben diese seit dem Allzeithoch 2017/2018 zwischen 80 bis 95% verloren, während Bitcoin seitdem nur 50% verloren hat. In Fiat gerechnet heißt das also, dass man bei einem reinen Investment in Bitcoin mehr Geld gerettet hätte, nämlich 250% bei 80% Verlust der Altcoins und sogar 1.000% bei 95% Verlust der Altcoins. Hätte man zum ATH 1000$ investiert, hätte man nun noch 500$ in Bitcoin, jedoch nur 200$ in Shitcoin A mit einem Verlust von 80% und nur noch 50$ bei Shitcoin B mit einem Verlust von 95%. Oder die folgende Tabelle:


WährungInvestment bei AllzeithochWertverlust nach Allzeithochverbleibender Wert aktuell
__________________________________________________________________________________________________________________________
Bitcoin1000$50%500$
Shitcoin A (sagen wir Litecoin (https://coinmarketcap.com/currencies/litecoin/), damals Platz 7)1000$80%200$
Shitcoin B (sagen wir NEM (https://coinmarketcap.com/currencies/nem/), damals Platz 6)1000$95%50$


Man merkt also schnell, dass eine Diversifizierung auf mehrere Top 10 Coins sehr kontraproduktiv war, als wenn man einfach alles in Bitcoin investiert hätte. Zwar gibt es auch einzelne Kryptowährungen, die Bitcoin ausperformen, allerdings fällt das bei einer Diversifizierung kaum ins Gewicht. Und genau diese Kryptowährung zu erwischen ist zwar möglich, aber eben spekulativ. Zudem wäre auch das das Gegenteil von diversifiziert.
Wenn man also viele verschiedene Coins hält und „diversifiziert“, verlor man deutlicher als wenn man einfach nur Bitcoin gekauft hätte.

Inwieweit diese Rechnungen relevant für die Zukunft sind, muss man sehen. Im Vergleich dazu haben viele Altcoins Bitcoin im letzten Bullenmarkt ausperformt. Dass es dieses Mal erneut so sein wird, gilt als unwahrscheinlich, insbesondere aufgrund der großen Masse an mittelmäßigen Altcoins mit gleicher Zielgruppe.  



Andere Probleme des Diversifizierens: Arbeitsaufwand, mögliche Steuern, versehentliches Versenken der Coins und die Gefahr vor Malware

Ein stark diversifiziertes Portfolio bringt weitere Dinge mit sich:

Es gibt einen nicht unerheblichen Arbeitsaufwand:
- Die Projekte müssen analysiert werden, ob sie überhaut zukunftsfähig sind. Man könnte auch blind etwas auf alle TOP 10 Coins verteilen aber das wäre nicht so schlau.
- Man sollte die Projekte generell regelmäßig verfolgen, um rechtzeitig verkaufen zu können, wenn die generelle Strategie in Schieflage geraten sollte. Dies hätte zur Folge, dass man viel Zeit investieren muss, je mehr Coins man von unterschiedlichen Projekten besitzt.
- Man muss sich in die Technik einlesen, wie die Projekte funktionieren und gegebenenfalls eine eigene Wallet dafür erstellen. Das wäre insbesondere für Neulinge sehr mühsam und würde die Gefahr bringen, dass man durch eine falsche Aktion die Coins versenkt, wenn man sie unsachgemäß verwendet. Bei einer Installation von diversen Wallets gibt es ebenfalls die Gefahr, Malware herunterzuladen mit allen Konsequenzen.
- Es fallen gegebenenfalls Steuern an, wenn man innerhalb der Jahresfrist Bitcoins in Altcoins tauscht und dabei signifikanten Gewinn macht. Dann ist eine gegebenenfalls arbeitsaufwändige Dokumentation nötig.

Besitzt man lediglich einen oder wenige Coins, minimieren sich diese Faktoren stark.



Final lässt sich also sagen: Kryptowährungen sind generell riskant und spekulativ, eine hohe Gewichtung an Bitcoin im Portfolio ist jedoch am wenigsten spekulativ, am wenigsten riskant und am wenigsten Arbeit. Je mehr Altcoins man stattdessen kauft, desto spekulativer, riskanter und mehr Arbeit wird alles.


Title: Re: Ist "diversifizieren" wirklich sinnvoll?
Post by: Alabasta on November 09, 2019, 11:21:55 AM
diversifizieren mag für Großanleger, also für Leute, die richtig viel Geld haben durchaus sinnvoll sein. Aber ich mit meinem bescheidenen Vermögen habe mich für "Alles auf eine Karte" entschieden. Dass ich damit alles riskiere, ist mir natürlich bewusst, aber wenn ich meine bescheidenen Rücklagen auch noch in viele Projekte zerstückele, werde ich am Ende vielleicht einen kleinen Gewinn einstreichen können, aber richtig reich werde ich damit bestimmt nicht. Aus technischer Sicht habe ich mich für IOTA entschieden, denn das ist meiner Meinung nach das zukunftsträchtigste Projekt. Ich habe in der Vergangenheit auch schon mit zahlreichen anderen Projekten spektakuläre (mehrere 100%) Gewinne einfahren können, aber da die Basis recht klein war, ist da auch nicht die Welt bei rum gekommen. Immerhin ist dabei so viel herausgesprungen, dass ich mir von den Gewinnen 1 TI IOTA zusammenkaufen konnte. Das werde ich jetzt auf Gedeih und Verderb durchhalten entweder bis IOTA scheitert oder den großen Durchbruch erzielt. Sollte es tatsächlich eines Tages scheitern, kann ich mich trösten, nur wenige hundert Euro eingesetzt und verloren zu haben (das kann ich verschmerzen), aber wenn der Durchbruch kommt (an den ich immer noch glaube) kann ich mich zur Ruhe setzen. Das ist mir das Risiko wert.


Title: Re: Ist "diversifizieren" wirklich sinnvoll?
Post by: asche on November 09, 2019, 02:23:42 PM
Final lässt sich also sagen: Kryptowährungen sind generell riskant und spekulativ, eine hohe Gewichtung an Bitcoin im Portfolio ist jedoch am wenigsten spekulativ, am wenigsten riskant und am wenigsten Arbeit. Je mehr Altcoins man stattdessen kauft, desto spekulativer, riskanter und mehr Arbeit wird alles.


Das mag heute war sein, aber es wird unvermeidlich irgendwann nicht mehr stimmen.

Ausserdem bedeutet diversifizieren auch das man nicht nur krypto halten sollte, und das ist sogar der wichtigste Punkt.

Es ist genauso als würdest du die selbe Logik zum 2008 Krach nutzen und sagen: Am besten nur €, oder die eine oder andere Aktie. Ist aber halt Grundsätzlich falsch.

ABER, ich muss dir Recht geben, in Crypto, ist es heute so das Bitcoin König bleibt. Diversifieren sollte mon sowieso nur wenn man das Projekt kennt, versteht, und auch das Business model versteht. Das kann ich von keiner einzigen ICO behaupten ;)


Title: Re: Ist "diversifizieren" wirklich sinnvoll?
Post by: 1miau on November 09, 2019, 05:09:55 PM
Das ist mir das Risiko wert.
Ja genau. Schließlich geht es immer darum, die mögliche Chance mit dem Risiko in Relation zu setzen. Wenn man hauptsächlich auf (einen) Altcoin(s) geht, hat man höhere Chancen auf Gewinn, es ist aber auch deutlich riskanter. Wenn man die Coins genau kennt und ihnen viel zutraut und nur das investiert, was man theoretisch auch verlieren könnte, kann das durchaus eine Strategie sein.


Final lässt sich also sagen: Kryptowährungen sind generell riskant und spekulativ, eine hohe Gewichtung an Bitcoin im Portfolio ist jedoch am wenigsten spekulativ, am wenigsten riskant und am wenigsten Arbeit. Je mehr Altcoins man stattdessen kauft, desto spekulativer, riskanter und mehr Arbeit wird alles.




Das mag heute war sein, aber es wird unvermeidlich irgendwann nicht mehr stimmen.
Welcher Teil denn genau? Dass Kryptowährungen generell riskant und spekulativ sind oder dass ein hoher Anteil Bitcoin am wenigsten spekulativ ist?

Ausserdem bedeutet diversifizieren auch das man nicht nur krypto halten sollte, und das ist sogar der wichtigste Punkt.
Das stimmt, war aber nicht Thema des Artikels, sondern es ging lediglich um Diversifizierung innerhalb von Kryptowährungen. Also dass man zusätzlich zu Bitcoin z.B. mindestens 10 verschiedene Coins besitzen soll, um das Risiko zu "streuen", wie oft in Berichten gefordert, was Stand heute allerdings das Risiko erhöht. Insebesondere für unerfahrene Leute, die den Markt nicht genau kennen mit all den anderen Punkten, die ich im Artikel genannt habe. (Arbeitsaufwand, Fehler durch technische Missverständnisse etc.)

Natürlich wäre es fatal, nur auf Kryptowährungen zu setzen und alle anderen Assets zu ignorieren. Habe den Titel etwas abgeändert, dass dieses Missverständnis nicht aufkommt.


Title: Re: Ist "diversifizieren" in mehrere Kryptowährungen wirklich sinnvoll?
Post by: N0sferatu on November 12, 2019, 07:50:52 AM
Ich muss sagen, dass ich mit dem Beitrag nicht so konform gehe.  ;)

Zum einen finde ich, dass es bei deinem Artikel nicht wirklich um Diversifikation sondern eher um eine Beurteilung des Risikos von Bitcoin und Altcoins geht.
Im Grunde sagst du ja, dass Bitcoin die "sicherste" Anlage unter Kryptowährungen ist.

Allerdings sehe ich das eher als eine Momentaufnahme.
Stell dir vor, du hättest diesen Beitrag im Dezember 2017 geschrieben. Ich bin mir sicher, der Title wäre "Warum Diversifikation in Kryptowährungen so wichtig ist" gewesen.  ;)

Abgesehen davon: Was ist eigentlich "Risiko"?

mMn ist "Risiko" ein mehr oder weniger unvorhergesehens / unerwartetes / schwer kalkulierbares Ereignis, dass sich negativ auf (in diesem Fall) eine Anlageklasse auswirkt. Da, wie du ja schon festgestellt hast, das ganze Thema Kryptos noch sehr jung ist, ist, wie ich finde, das Risiko bei den meisten Kryptowährungen "gleich" hoch (bitte nicht schreien). Nehmen wir an, dass Gold auf einer Skala von 1-10 eine Risikobewertung von 1 hat (wenig Risiko), was hätte dann Bitcoin? 8 oder 9? Und wo wäre dann ETH oder LTC? Sicher nicht weit entfernt..

Von daher finde ich Diversifizierung auch unter Kryptowährungen sehr sinnvoll. Man sollte mMn aber nicht in xxx verschiedene Coins investieren, sondern sich auf einige wenige beschränken.

Mit dem Mehraufwand und möglichen Fehlern bei der Handhabung weiterer Coins hast du natürlich Recht, das liegt aber auch in der Verantwortung jedes Einzelnen.  :)


Title: Re: Ist "diversifizieren" in mehrere Kryptowährungen wirklich sinnvoll?
Post by: Lakai01 on November 12, 2019, 02:14:53 PM
Final lässt sich also sagen: Kryptowährungen sind generell riskant und spekulativ, eine hohe Gewichtung an Bitcoin im Portfolio ist jedoch am wenigsten spekulativ, am wenigsten riskant und am wenigsten Arbeit. Je mehr Altcoins man stattdessen kauft, desto spekulativer, riskanter und mehr Arbeit wird alles.
"Diversifikation" darf man eig. nie auf eine "Assetklasse" alleine beziehen. Wär ungefähr so, wie wenn ich mir 5 Immobilien kaufe, 2 in einer sauteuren Lage, 1 in einer gehobenen und den Rest in Stadtteilen mit "Entwicklungspotential" und davon ausgehe, dass ich mit geringem Risiko investiert bin, da ich ja eh 2 Immobilien in einer super Lage habe. Bricht der Immobilienmarkt ein, erwischt mich die volle Breitseite, egal ob sauteure Lage oder nicht.

Möchte man also "diversifizieren" dann muss man sein Gesamtinvestmentportfolio betrachten. Also Cryptos, Gold, Aktien, Anleihen, Immobilien etc., diese klassifizieren (wenig riskant, mittleres Risiko, Hochrisiko bspw.) und dann erst gewichten.
Bedeutet:
In meinem Crypto-Portfolio sind zwar einige Coins drinnen, wenn ich mein Gesamtinvestmentportfolio betrachte und ggfs. umschichten möchte dann zählen die Cryptos als eine einzelne (Hochrisiko-)Position und werden auch so behandelt (bspw. wenn ich 5% rausnehmen will dann aus allen Coins gleichverteilt).


Title: Re: Ist "diversifizieren" in mehrere Kryptowährungen wirklich sinnvoll?
Post by: 1miau on November 12, 2019, 11:27:52 PM
Ich muss sagen, dass ich mit dem Beitrag nicht so konform gehe.  ;)


Zum einen finde ich, dass es bei deinem Artikel nicht wirklich um Diversifikation sondern eher um eine Beurteilung des Risikos von Bitcoin und Altcoins geht.
Im Grunde sagst du ja, dass Bitcoin die "sicherste" Anlage unter Kryptowährungen ist.
Es geht ja auch darum, dass hinterfragt wird, ob Diversifikation tatsächlich auf Kryptowährungen angewandt werden kann. Dieser Trugschluss kam ja erst dadurch auf, dass gesagt wurde "Bitcoin schön und gut aber man sollte sich noch weitere Kryptowährungen holen, um zu "diversifizieren"", was in Wahrheit die Spekulativität erhöht.

Trotzdem wird diese Halbwahrheit immer wieder verbreitet:

coindex-CEO Kai Kuljurgis: „Eine Diversifizierung macht trotz hoher Bitcoin-Dominanz Sinn“ (https://www.btc-echo.de/ceo-kai-kuljurgis-von-coindex-eine-diversifizierung-macht-trotz-hoher-bitcoin-dominanz-sinn/), 17. August 2019

Quote
BTC-ECHO: Warum sollte man deiner Meinung nach sein Krypto-Portfolio diversifizieren? Letztlich richtet sich der gesamte Markt doch nach Bitcoin, oder?

Kai Kuljurgis: Die derzeitige Marktdominanz von Bitcoin ist nur eine Momentaufnahme, die bereits stark schwankt und für die Zukunft unklar ist. Eine Diversifizierung macht trotz aktuell hoher Bitcoin-Dominanz Sinn, da sich die Verhältnisse am Krypto-Markt schnell ändern können. Unter anderem ist das auch ein Grund, warum wir bei coindex Krypto-Indizes entwickeln, die datengetrieben sind und automatisch mehrere Krypto-Werte abbilden. Wenn also die Dominanz von Bitcoin plötzlich von 60 Prozent auf 50 Prozent fällt, muss man sich darum als coindex-Nutzer nicht kümmern, denn das der ausgewählten Index-Strategie folgende Portfolio wird diese Anpassung im Rahmen des Rebalancings objektiv und automatisch vornehmen.


Warum du dein Investment in Kryptowährungen diversifizieren solltest (https://coin-hero.de/wissen/warum-du-dein-investment-in-kryptowaehrungen-diversifizieren-solltest/), Datum unbekannt

Quote
Um ein optimiertes Risiko-Rendite Profil zu erreichen, ist es primär notwendig sich eine gewisse Anzahl an Anlagen, in diesem Fall, Kryptowährungen auszuwählen. Um einen guten Diversifikationseffekt zu erreichen, sind ca. 10 Kryptowährungen empfehlenswert.

...


Ja, man kann in Altcoins diversifizieren, das erhöht dann aber nicht die Sicherheit, sondern das Risiko - nach unten wie nach oben. Wobei ich stark vermute, dass es im Schnitt nach unten sein wird. Mit allem Arbeitsaufwand, Steuern etc oben drauf.

Es ist kein Geheimnis, dass die Top 10 Altcoins hin und wieder wechseln (siehe historisches Coinmarketcap (https://coinmarketcap.com/de/historical/)). Heißt, die Shitcoins, die damals wertvoll waren, sind heute im Schnitt deutlich weniger wert, wenn nicht sogar irrelevant.


Allerdings sehe ich das eher als eine Momentaufnahme.
Prinzipiell möglich aber ehrlich gesagt fehlen mir dazu die stichhaltigen Argumente, warum Shitcoins besser sein sollen als Bitcoin.


Stell dir vor, du hättest diesen Beitrag im Dezember 2017 geschrieben. Ich bin mir sicher, der Title wäre "Warum Diversifikation in Kryptowährungen so wichtig ist" gewesen.  ;)
Auch das ist prinzipiell möglich, besonders weil ich vielleicht von den großen Gewinnen geblendet worden wäre und ja eh bald ein Flippening ansteht (das dann auch so kam - nicht). Dann hätte ich wie alle große Verluste eingefahren, weil die Shitcoins, die damals oben standen, mittlerweile teilweise mehr als 90% an Wert verloren haben und garnichtmehr in den Top 10 vertreten sind. Selbst die, die noch in den Top 10 vertreten sind, haben massiv mehr verloren als BTC.
Es könnte auch gut sein, dass die Altcoins nur so extrem angestiegen sind, weil es den Trugschluss gab, zu diversifizieren und dieser Trugschluss überall angepriesen wurde. Erst alle in Bitcoins, dann in Altcoins. Dazu würde passen, dass das ATH der Altcoins erst ca. 2 Wochen später stattfand als das von Bitcoin. Wer weiß. :D



Da, wie du ja schon festgestellt hast, das ganze Thema Kryptos noch sehr jung ist, ist, wie ich finde, das Risiko bei den meisten Kryptowährungen "gleich" hoch (bitte nicht schreien).
Dem kann ich zustimmen, die meisten Altcoins sind sich eigentlich ähnlich. Langfristig verlieren sie immer mehr, wenn das Team nicht liefern kann, was es versprochen hat, andere sind direkt Scam. Zudem geht dem Team das Geld für Marketingaktionen aus, wenn der Berg premined Shitcoins auf dem sie sitzen, immer wertloser wird.

Bitcoin braucht dieses "Marketinggeld" garnicht, da es eine Marke für sich ist und hat solches Marketinggeld sogar noch nie gehabt. Das ist schon einmal ein Grund, warum Bitcoin für diese Schwäche der Shitcoins nicht anfällig ist. Je länger andere Coins ähnlich bekannt sind, desto mehr gilt das auch für sie, das gebe ich selbst zu. Aber das Ausmaß ist doch ein komplett anderes als wie es für BTC gilt.
Es ist einfach am wahrscheinlichsten, das begabte Entwicker am ehesten am Bitcoin beteiligt sind als an einem 0815 Shitcoin um daran rumzubasteln. Wenn es bessere Sachen gäbe, die sich bereits bewährt hätten, wären die bei Bitcoin sicher auf dem Index.
Es gibt nach jetzigem Stand schlicht keinen Grund, in Shitcoins zu investieren außer wenn man zocken möchte.

Ich habe definitiv nichts gegen "innovative" Shitcoins und aber es sollte jedem bewusst sein, dass die Teile dann auch spekulativ hoch zehn sind - und nicht wie angepriesen via "Diversifikation" das Risiko verringern. Das ist so ziemlich der größte Käse, der an Ratschlag existiert.


Nehmen wir an, dass Gold auf einer Skala von 1-10 eine Risikobewertung von 1 hat (wenig Risiko), was hätte dann Bitcoin? 8 oder 9? Und wo wäre dann ETH oder LTC? Sicher nicht weit entfernt..
Also da der Vitalik nicht mal weiß, ob sein PoS klappt und wie er generell das Skalierungsproblem (https://bitcoinblog.de/2019/09/03/vitalik-buterin-sorgt-sich-ueber-skalierbarkeit-von-ethereum/) löst uvm., ist Ethereum definitiv eine 30 bis oben offen. Litecoin ist nicht wirklich viel spekulativer als BTC aber da es das perfekte Beispiel für ein Shitcoin ist, sehe ich nicht viel Gründe, ihn dem Bitcoin vorzuziehen. Vielleicht war LTC für günstige Transaktionen anfang 2018 ganz nützlich. Wer seitdem verkauft hat, hat es aber nicht bereut, was die stetig abnehmende Relevanz für Shitcoins bestätigt.  ;)


Von daher finde ich Diversifizierung auch unter Kryptowährungen sehr sinnvoll. Man sollte mMn aber nicht in xxx verschiedene Coins investieren, sondern sich auf einige wenige beschränken.
Mach halt, ich suche auch immer nach guten Shitcoins. Bisher war aber nix dabei.
Den Anteil an Shitcoins halte ich so gering wie möglich, bei höherer Risikobereitschaft entsprechend mehr.  ;)


Title: Re: Ist "diversifizieren" in mehrere Kryptowährungen wirklich sinnvoll?
Post by: 1miau on November 12, 2019, 11:39:24 PM
Final lässt sich also sagen: Kryptowährungen sind generell riskant und spekulativ, eine hohe Gewichtung an Bitcoin im Portfolio ist jedoch am wenigsten spekulativ, am wenigsten riskant und am wenigsten Arbeit. Je mehr Altcoins man stattdessen kauft, desto spekulativer, riskanter und mehr Arbeit wird alles.
"Diversifikation" darf man eig. nie auf eine "Assetklasse" alleine beziehen.
Definitiv. In mehrere ungehemmt korrelierende Dinge zu investieren, ist nicht wirklich sinnvoll. Unterschiedliche Assets sind am wichtigsten, wobei auch bei Aktien, also dem selben Anlagegut, diversifiziert werden sollte. Wenn Firma xy pleite geht oder eine Sparte für Genmanipulation aus Übersee aufkauft (https://www.welt.de/wirtschaft/article193445027/Bayer-Monsanto-muss-krebskrankem-Paar-zwei-Milliarden-Dollar-zahlen.html), ist das meist unabhängig zu anderen Firmen, besonders wenn diese aus anderen Branchen kommen. Aber das ist eine andere Sache, wie man effektiv bei Aktien investiert.



Bedeutet:
In meinem Crypto-Portfolio sind zwar einige Coins drinnen, wenn ich mein Gesamtinvestmentportfolio betrachte und ggfs. umschichten möchte dann zählen die Cryptos als eine einzelne (Hochrisiko-)Position und werden auch so behandelt (bspw. wenn ich 5% rausnehmen will dann aus allen Coins gleichverteilt).
Bei mir ebenfalls. Ist ja auch nichts Falsches dabei, den großen Wurf landen zu wollen. Nur ist uns das ja auch bekannt, dass solch ein Unterfangen ein signifikant höheres Risiko bedeutet. Die Sache ist halt, wenn Neulinge den Rat bekommen: "kauft 10 versch. Kryptowährungen, um das Risiko zu minimieren." Die kaufen dann BTC und davon im weiteren Verlauf Shitcoins und ärgern sich dann, dass sie viel mehr verloren haben als wenn sie es in Bitcoin behalten hätten...

Ist wie mit den Shitcoin-Signaturen und Bitcoin-Signaturen. Bei Shitcoin-Signaturen hofft man auf eine vervielfachung des Preises, bei Bitcoin-Signaturen sind die potentiellen Beträge geringer aber sicher. Was am Ende erfolgreich war, ist bekannt. ^^


Title: Re: Ist "diversifizieren" in mehrere Kryptowährungen wirklich sinnvoll?
Post by: Lakai01 on November 13, 2019, 06:25:41 AM
Final lässt sich also sagen: Kryptowährungen sind generell riskant und spekulativ, eine hohe Gewichtung an Bitcoin im Portfolio ist jedoch am wenigsten spekulativ, am wenigsten riskant und am wenigsten Arbeit. Je mehr Altcoins man stattdessen kauft, desto spekulativer, riskanter und mehr Arbeit wird alles.
"Diversifikation" darf man eig. nie auf eine "Assetklasse" alleine beziehen.
Definitiv. In mehrere ungehemmt korrelierende Dinge zu investieren, ist nicht wirklich sinnvoll. Unterschiedliche Assets sind am wichtigsten, wobei auch bei Aktien, also dem selben Anlagegut, diversifiziert werden sollte.
Richtig, schon garnicht bei Cryptos wo es quasi den BTC als Leitwährung gibt und alles andere (ok, zu 99%) mit BTC steigt und fällt. Hier macht eine Diversifikation nur dort Sinn wo man aus voller Überzeugung davon ausgeht, dass Coin XYZ bahnbrechend Erfolg haben wird.

Ja, auch innerhalb der Assetklasse schadet es nicht nochmal zu klassifizieren, bei Immobilien genauso wie bei Aktien und Cryptos. Nur bei meiner "Werterhaltung"-Position mach ich das nicht, da is nix gesplitted :)


Title: Re: Ist "diversifizieren" in mehrere Kryptowährungen wirklich sinnvoll?
Post by: 1miau on November 16, 2019, 06:35:01 PM
In der englischsprachigen Variante dieses Beitrags hat DdmrDdmr einen interessanten Beitrag verlinkt, bei dem jemand eine Bekanntmachung von CNBC gesehen hatte, in der dazu geraten wurde, neben Bitcoin in verschiedene andere Kryptowährungen zu diversifizieren. Dabei wurden 10.000$ diversifiziert in:

30% Bitcoin
15% Ethereum
15% Ethereum Classic
10% Zcash
10% Monero
10% Ripple
5% Metal (LOL)
5% IOTA

Und natürlich gab es einen dicken Loss. Zum damaligen Zeitpunkt waren die 10.000$ insgesamt 2,44BTC wert, ein Jahr später waren es nur noch 1,22BTC, also hätte man knapp 50% der Startmenge an BTC verloren. Hier der komplette Bericht, ist sehr detailliert aufgelistet, wie diese Diversifikation nach hinten losgegangen ist (durch die Shitcoins):

The Crypto Diversification Trap (https://medium.com/bull-bitcoin/the-crypto-diversification-trap-6744b0a954a6)


Title: Re: Ist "diversifizieren" in mehrere Kryptowährungen wirklich sinnvoll?
Post by: LibertValance on November 16, 2019, 07:43:03 PM
Binance macht regelmäßig Analysen zur Korrelation.
Die aktuellste:
https://info.binance.com/en/research/marketresearch/crypto-correlations-q3-2019.html

Grafisch sieht das für Q3 dann so aus:
https://info.binance.com/en/research/marketresearch/img/issue22/chart4.png

Diversifikation bei Crypto sehe ich als sinnfrei bis kontraproduktiv an.
Wie man sieht, korreliert alles sehr stark miteinander.
Bei Alts ist zudem das Problem, dass die meisten sich nie wieder erholen.

Man kann nur Bitcoin als Investment sehen, alles andere ist Spekulation pur.
Altcoins sind in den Nebel gefeuerte Granaten: sie können überraschend treffen, meist landen sie im Nirvana und man wird nichts mehr von ihnen hören.

Im Kursverlauf-Thread habe ich ja schon vor einiger Zeit darauf hingewiesen, dass man auch in anderen Asset-Klassen vertreten sein sollte.
DAS ist Diversifikation.


Title: Re: Ist "diversifizieren" wirklich sinnvoll?
Post by: IHF on January 02, 2020, 05:11:22 PM
diversifizieren mag für Großanleger, also für Leute, die richtig viel Geld haben durchaus sinnvoll sein. Aber ich mit meinem bescheidenen Vermögen habe mich für "Alles auf eine Karte" entschieden. Dass ich damit alles riskiere, ist mir natürlich bewusst, aber wenn ich meine bescheidenen Rücklagen auch noch in viele Projekte zerstückele, werde ich am Ende vielleicht einen kleinen Gewinn einstreichen können, aber richtig reich werde ich damit bestimmt nicht.

Das hast du gut erkannt!

Cleverer Ansatz, denn ein guter Investor muss nicht groß diversifizieren. Selbst ein steinreicher Buffett betreibt so wenig Diversifikation wie möglich! Wenn du ein Investment gut einschätzen kannst, solltest du auch dein Kapital dort bündeln. Alles auf eine Karte muss zwar nicht sein, es sei denn, du hast wirklich nicht mehr zur Verfügung und möchtest ordentlich Rendite machen, aber breit streuen ist in meinen Augen mindestens so fragwürdig, wie gar nicht zu diversifizieren.

Du musst eher sehr gute Gründ haben, dein Kapital aufzuteilen und nicht umgedreht. Zumindest, wenn du wirklich vorwärts kommen möchtest.

Cheers ...


Title: Re: Ist "diversifizieren" wirklich sinnvoll?
Post by: asche on January 03, 2020, 04:45:02 PM
Cleverer Ansatz, denn ein guter Investor muss nicht groß diversifizieren. Selbst ein steinreicher Buffett betreibt so wenig Diversifikation wie möglich! Wenn du ein Investment gut einschätzen kannst, solltest du auch dein Kapital dort bündeln.

Ist halt nur grundsätzlich falsch.

Wie Buffet so schön sagt ist Diversifikation ein Schutz gegen Ignoranz. Da Niemand allwissend ist, macht es halt für jeden Investor Sinn.


Title: Re: Ist "diversifizieren" wirklich sinnvoll?
Post by: 1miau on April 30, 2020, 01:03:43 AM
Cleverer Ansatz, denn ein guter Investor muss nicht groß diversifizieren. Selbst ein steinreicher Buffett betreibt so wenig Diversifikation wie möglich! Wenn du ein Investment gut einschätzen kannst, solltest du auch dein Kapital dort bündeln.

Ist halt nur grundsätzlich falsch.

Wie Buffet so schön sagt ist Diversifikation ein Schutz gegen Ignoranz. Da Niemand allwissend ist, macht es halt für jeden Investor Sinn.
Ist halt nur grundsätzlich falsch  :P

Du musst das Zitat nämlich auch komplett bringen:

Quote from: Warren Buffett
Diversifikation ist ein Schutz gegen Unwissenheit. Sie ist wenig sinnvoll, wenn man weiß was man tut.

Und noch weitere Zitate von ihm:

Quote from: Warren Buffett
Wenn man weiß, wie man Unternehmen analysiert und Unternehmen bewertet, ist es verrückt, 50 oder 40 oder 30 Aktien zu besitzen, weil es aller Wahrscheinlichkeit nach nicht so viele wunderbare Unternehmen gibt, die für einen einzelnen Menschen verständlich sind.

Quote from: Warren Buffett
Ein wunderbares Geschäft zu haben und dann sein Geld in Nummer 30 oder 35 auf der Attraktivitätsskala zu setzen statt mehr Geld in Nummer eins zu stecken, kommt Charlie und mir einfach als Wahnsinn vor.

Also hat IHF schon damit recht, das Buffett nur so viel diversifiziert, wie nötig ist und je besser er etwas einschätzen kann, desto größer wird seine Position:

Quote from: Warren Buffett
Auch das Portfolio von Buffetts Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway zeugt davon, dass er ein Verfechter des fokussierten Ansatzes ist. Allein Apple kommt da auf einen Anteil von circa 25 Prozent.

Alle Zitate aus: https://www.deraktionaer.de/artikel/aktien/warren-buffett-so-viele-aktien-sollte-man-haben-20199598.html

Und noch mehr über seine Investmentstrategie (für Aktien, denn nur die bevorzugt er):

Investieren wie Warren Buffett: Das Geheimnis des erfolgreichsten Investors aller Zeiten (https://www.finanzen.net/ratgeber/wertpapiere/investieren-wie-warren-buffett)

Der Erfolg gibt Buffett recht aber er sagt selbst dazu, dass man die Dinge sehr gut kennen muss, die man da käuft.


Title: Re: Ist "diversifizieren" in mehrere Kryptowährungen wirklich sinnvoll?
Post by: Kevin.Krypto on May 10, 2020, 06:45:31 PM
Ich persönlich finde die Diversifikation in mehrere Kryptowährungen sinnvoll. Allerdings sollte man auf das Verhältnis zur größten Kryptowährung, dem Bitcoin, achten. Wenn du beispielsweise in 10 verschiedene Kryptowährungen investieren möchtest, dann empfehle ich dir das 80/20 Prinzip. 80% deiner Einlage gehen in Bitcoin, 20% werden auf die 10 verschiedenen Kryptowährungen mit je 2% der Einlage aufgeteilt.

Falls jetzt eine Kryptowährung komplett in sich zusammenbricht, verlierst du nur 2% deiner Einlage. Angenommen eine macht ein x10, hast du aber 20% mehr und kannst dies wieder auf 80/20 Bitcoin/Altcoins umtauschen. Somit bist du sehr risikoarm aufgestellt. Eine hohe Menge an Altcoins allerdings halt ich nicht für sinnvoll.

Der Grund für den hohen prozentualen Bitcoin-Betrag ist einfach. Bitcoin ist der Market Maker. Wenn er hoch geht, gehen viele Kryptowährungen mit, wenn Bitcoin allerdings einbricht, fallen auch viele andere Kryptwährungen stark. Daher sollte der Bitcoin ein großer Bestandteil eines Portfolios von den meisten Krypto-Hodlern sein.

Gruß,
Kevin


Title: Re: Ist "diversifizieren" in mehrere Kryptowährungen wirklich sinnvoll?
Post by: 1miau on May 11, 2020, 12:23:57 AM
Ich persönlich finde die Diversifikation in mehrere Kryptowährungen sinnvoll. Allerdings sollte man auf das Verhältnis zur größten Kryptowährung, dem Bitcoin, achten. Wenn du beispielsweise in 10 verschiedene Kryptowährungen investieren möchtest, dann empfehle ich dir das 80/20 Prinzip. 80% deiner Einlage gehen in Bitcoin, 20% werden auf die 10 verschiedenen Kryptowährungen mit je 2% der Einlage aufgeteilt.
Das hört sich im Grunde doch ganz vernünftig an.  :)
Warum aber so viele verschiedene Altcoins? Persönlich würde ich hier maximal bis zu 5 Altcoins auswählen, die man für vielversprechend hält. Mir würden allein schlicht kaum mehr Altcoins einfallen, denen ich mehr als Bitcoin zutrauen würde.



Title: Re: Ist "diversifizieren" in mehrere Kryptowährungen wirklich sinnvoll?
Post by: HeRetiK on May 11, 2020, 04:47:48 PM
Zum Thema Diversifikation hab ich mal ein Zitat gefunden das meiner Meinung nach perfekt auf den Altcoin Markt zutrifft. Paraphrasiert weil ich die Quelle leider nicht mehr finde:

Quote from: Irgendein Buch, wenn ich mich nur erinnern könnte welches
Diversifizierung bringt nichts wenn der gesamte Markt fast nur Scheiße anbietet. Im Gegenteil, man erhöht nur seine Chance in die Scheiße zu greifen.

(Das Original ist glaub ich weniger ausfällig :X)


Zur Klarifizierung: Ich will damit nicht sagen das Alts kategorisch schlecht sind. Es gibt auch Alts die ich persönlich interessant finde. Nur in einem Markt der überschwemmt ist von nutzlosen Coins und Tokens -- mal im Ernst, es ist ja so -- ist der Kosten-Nutzen / Risk-Reward Faktor von Diversifikation meiner Meinung nach sehr fragwürdig.


Title: Re: Ist "diversifizieren" in mehrere Kryptowährungen wirklich sinnvoll?
Post by: Cryptodudee on May 18, 2020, 09:41:37 AM
Der eigentliche Sinn hinter Diversifikation, so wie wir es aus dem traditionellen Finanzmarkt kennen, ist die Minimierung des Risikos bei gleichbleibenden Gewinnaussichten. Oder besser gesagt, versucht man verschiedene Assets zu holen, die mit einander nicht korrelieren. Das ist mit Altcoins im Crypto Markt nicht möglich. Bitcoin ist sozusagen schon lange Unit of Account (UoA) im Crypto Space und alles orientiert sich am Bitcoin Kurs. Somit ist eine "Diversifikation" mit Altcoins nicht zielführend. Wer aber gerne im Casino zocken geht, für den ist es sicherlich eine mögliche Variante


Title: Re: Ist "diversifizieren" in mehrere Kryptowährungen wirklich sinnvoll?
Post by: andreas8888 on May 24, 2020, 02:01:43 PM
...Dabei wurden 10.000$ diversifiziert in:

30% Bitcoin
15% Ethereum
15% Ethereum Classic
10% Zcash
10% Monero
10% Ripple
5% Metal (LOL)
5% IOTA

Und natürlich gab es einen dicken Loss...

ja - das stimmt mit dem Loss - ABER mach mal dieselbe Rechnung in einem Bullenmarkt !!!

lg


Title: Re: Ist "diversifizieren" in mehrere Kryptowährungen wirklich sinnvoll?
Post by: HeRetiK on May 24, 2020, 04:10:51 PM
...Dabei wurden 10.000$ diversifiziert in:

30% Bitcoin
15% Ethereum
15% Ethereum Classic
10% Zcash
10% Monero
10% Ripple
5% Metal (LOL)
5% IOTA

Und natürlich gab es einen dicken Loss...

ja - das stimmt mit dem Loss - ABER mach mal dieselbe Rechnung in einem Bullenmarkt !!!

lg

In einem Bullenmarkt Profit zu machen ist keine Kunst. Ziel von Diversfizierung ist in der Regel nicht Gewinnmaximierung sondern Verlustreduzierung.


Title: Re: Ist "diversifizieren" in mehrere Kryptowährungen wirklich sinnvoll?
Post by: 1miau on May 24, 2020, 09:16:10 PM
...Dabei wurden 10.000$ diversifiziert in:

30% Bitcoin
15% Ethereum
15% Ethereum Classic
10% Zcash
10% Monero
10% Ripple
5% Metal (LOL)
5% IOTA

Und natürlich gab es einen dicken Loss...

ja - das stimmt mit dem Loss - ABER mach mal dieselbe Rechnung in einem Bullenmarkt !!!

lg
Das versuchen wir gerade herauszufinden: Bitcoin vs. Alts (https://bitcointalk.org/index.php?topic=5245528.0)

15 Teilnehmer haben dabei jeweils 1.000$ Spielgeld erhalten und durften sich dafür einen Altcoin aussuchen. Am Ende des Jahres schauen wir, wie sich die Altcoins gegenüber Bitcoin geschlagen haben, verglichen in $-Gegenwert und BTC-Gegenwert.
Vermutlich könnte es so sein, dass einzelne Altcoins den Bitcoin tatsächlich ausperformen aber man im Schnitt weniger Gewinn gemacht hat, als wenn man Bitcoin behalten hätte. Der Gegenwert der Altcoins in Bitcoin dürfte also fallen.


Title: Re: Ist "diversifizieren" wirklich sinnvoll?
Post by: ndalliard on November 23, 2020, 10:27:37 AM

Quote from: Warren Buffett
Diversifikation ist ein Schutz gegen Unwissenheit. Sie ist wenig sinnvoll, wenn man weiß was man tut.


Ich habe gerade geschmunzelt, mir war nicht klar, dass das komplette Zitat von Warren Buffett so lautet.

Sobald ich Bitcoin verstanden habe bzw. der Groschen gefallen war, war für mich klar, dass alle anderen Coins totaler Quatsch sind und Bitcoin die Erfindung ist, nicht Blockchain usw. Natürlich lässt sich auch mit «Scheisse» Geld machen, aber es ist mit viel Glück verbunden und ich könnte das mit meinem Gewissen nicht vereinbaren.

Jedem das seine, wer gerne spekulieren will oder diversifizieren, soll das machen, meins ist es nicht. Viel Erfolg!


Title: Re: Ist "diversifizieren" wirklich sinnvoll?
Post by: mole0815 on November 23, 2020, 10:40:16 AM
Jedem das seine, wer gerne spekulieren will oder diversifizieren, soll das machen, meins ist es nicht. Viel Erfolg!

Passend dazu hier noch der Querverweis auf einen anderen Thread von 1miau!
Und zwar haben wir uns in Bitcoin vs. Alts (https://bitcointalk.org/index.php?topic=5245528.0) damit beschäftigt rauszufinden ob es (für den Gewinn) sinnvoll ist in mehrere Projekte zu investieren.
Es gibt wirklich ein sehr spannendes Kopf an Kopf Rennen... also noch 8)


Title: Re: Ist "diversifizieren" in mehrere Kryptowährungen wirklich sinnvoll?
Post by: Hanz-Wurscht on November 23, 2020, 11:01:53 AM
Ist immer die Frage. Will man nur Gewinne machen oder glaubt man an das ganze Ökosystem? Ich glaube nicht, dass BTC immer gleichmäßig steigt, man wird keine 100x in 5Jahren mehr machen. Da gibt es sicher andere Coins, die das noch können. Wenn man auf das ganze Ökosystem steht, dann muss man diversifizieren, denn kein Coin deckt Blockchain, Smart-Contracts, Tangle etc. ab.


Title: Re: Ist "diversifizieren" in mehrere Kryptowährungen wirklich sinnvoll?
Post by: mole0815 on November 23, 2020, 12:45:45 PM
Ist immer die Frage. Will man nur Gewinne machen oder glaubt man an das ganze Ökosystem? Ich glaube nicht, dass BTC immer gleichmäßig steigt, man wird keine 100x in 5Jahren mehr machen. Da gibt es sicher andere Coins, die das noch können. Wenn man auf das ganze Ökosystem steht, dann muss man diversifizieren, denn kein Coin deckt Blockchain, Smart-Contracts, Tangle etc. ab.

Klar ob diversifizieren sinnvoll ist oder nicht hängt auch damit zusammen was man sich erwartet.
- Möchte man so viel Gewinn wie möglich erzielen?
- Möchte man halbwegs sicher sein falls ein Projekt aus irgendeinem Grund den Bach runter geht?
- Möchte man breit aufgestellt sein um wie im Casino mit Glück richtige Projekt im Portfolio zu haben?
- Möchte man dabei sein da man von der Technik überzeugt ist?

Ich persönlich finde Diversifizierung sehr wichtig. Aber jetzt nicht zwingend nur an BTC - Altcoin gedacht sondern generell.
Aktien (wenn man sich damit auskennt), Edelmetalle (die Klassiker), Immobilien (wenn das Budget ausreicht) und natürlich Kryptos... aber so gut es geht nicht alles auf ein Pferd setzen... weder auf eine Anlageklasse beschränken noch innerhalb dieser Klasse All-In gehen.


Title: Re: Ist "diversifizieren" in mehrere Kryptowährungen wirklich sinnvoll?
Post by: HeRetiK on November 23, 2020, 03:07:28 PM
Aktien (wenn man sich damit auskennt)

*lacht in Indexfond*

Irgendwie witzig wie heutzutage niemand mehr Anleihen empfiehlt. Vor 10-15 Jahren waren die noch das um und auf für jedes ausgewogene Portfolio weil kRiSenSicHeR. löl


Aber auf alle Fälle ein super wichtiger Punkt. Fiat Investments sind zwar relativ langweilig aber trotzdem wichtig wenn man möglichst breit aufgestellt sein möchte.


Title: Re: Ist "diversifizieren" in mehrere Kryptowährungen wirklich sinnvoll?
Post by: ndalliard on November 23, 2020, 04:25:56 PM
Ich kann nicht nachvollziehen dass jemand in Aktien oder Altcoins investiert, wenn er Bitcoin verstanden hat. Aber muss ich ja auch nicht.  ;D


Title: Re: Ist "diversifizieren" in mehrere Kryptowährungen wirklich sinnvoll?
Post by: -doubleU- on November 23, 2020, 07:13:20 PM
Ich persönlich finde Diversifizierung sehr wichtig. Aber jetzt nicht zwingend nur an BTC - Altcoin gedacht sondern generell.
Aktien (wenn man sich damit auskennt), Edelmetalle (die Klassiker), Immobilien (wenn das Budget ausreicht) und natürlich Kryptos... aber so gut es geht nicht alles auf ein Pferd setzen... weder auf eine Anlageklasse beschränken noch innerhalb dieser Klasse All-In gehen.
Sehe ich inzwischen genauso... Bei Aktien bin ich auf Grund mangels Hintergrundwissen eher vorsichtig. Edelmetalle sind halt ein Klassiker in einem gesunden Anlagemix und lassen sich zum Glück auch ganz gut mit Cryptos und "Sammlerwerten" kombinieren. Bei Altcoins hat sich bei mir leider über die Jahre etwas zu viel angesammelt, so das ich hoffe jetzt zeitnah eine Ent-Diversifizierung im Cryptobereich starten zu können. Die Immobilien kommen dann, wenn der BTC Kurs sich so entwickelt wie wir alle es uns erträumen  ;D 8)


Title: Re: Ist "diversifizieren" wirklich sinnvoll?
Post by: 1miau on November 23, 2020, 11:59:49 PM

Quote from: Warren Buffett
Diversifikation ist ein Schutz gegen Unwissenheit. Sie ist wenig sinnvoll, wenn man weiß was man tut.

Jedem das seine, wer gerne spekulieren will oder diversifizieren, soll das machen, meins ist es nicht. Viel Erfolg!
Allein der Mehraufwand, diese Shitcoins zu verwalten, wäre schon Grund genug, das auf ein Minimum zu reduzieren.  :D

Aber bekanntlich führen viele Wege nach Rom und wenn wir ehrlich sind, wollen wir doch alle den einen Shitcoin besitzen, der den Bitcoin massiv ausperformt, also den Markt schlagen (wenn man Bitcoin hier als "den Markt" sieht).  ;)



Einen Aspekt, der vielleicht am stärksten unterbewertet wird, ist die "Philosophie" eines Coins. Denn mit jedem Kauf eines Coins unterstützt man in gewisser Weise eine "Philosophie", die den jeweiligen Coin ausmacht.
Das kommt bei aller Profitgier leider oft zu kurz mit gegebenenfalls weitreichenden Folgen für das Ökosystem.

  • Z.B. unterstützt man mit dem Kauf von Bitcoin die Grundprinzipien einer demokratisch-freiheitlichen Kryptowährung, die als verteiltes Peer-to-Peer Zahlungssystem so revolutionär ist.
  • Kauft man jetzt Bitcoin SV, unterstützt man den Scammer Craig Steven Wright (auch Faketoshi genannt), in seiner Agenda, Lügen zu verbreiten. Sollten mehr Leute Bitcoin SV kaufen, würde das die Grundwerte des echten Bitcoins (BTC) und die gesamte Integrität des Kryptomarktes erschüttern.
  • Oder beim Kauf des Shitcoins Ripple (XRP) aus dem Hause Ripple Labs würde man die Hersteller in ihrer Agenda unterstützen, das zentralisierte Zahlungssystem des Konzerns Ripple Labs zu etablieren, das der Grundidee des Bitcoins feindlich gegenübersteht. Man würde damit auch die betrügerischen Aktivitäten von Ripple Labs in Form von Fake-Accounts auf Twitter (https://www.trustnodes.com/2019/03/16/massive-xrp-sentiment-shill-army-uncovered) unterstützen, um unerfahrene Nutzer dazu zu bringen, XRP zu kaufen und die Devs so eine Möglichkeit haben, die rauen Mengen an XRP, die sie für sich selbst gepremined haben, auf den Markt zu werfen. Mit dieser fiesen Strategie hat es Ripple Labs auf Platz 3 nach Coinmarketcap geschafft.
  • Ein Kauf des zentralisierten Shitcoins Tron wäre eine Unterstützung des übertriebenen Marktingansatzes des Schlangenölverkäufers Justin Sun, der Hype vor Fakten stellt und damit seinen Shitcoin tatsächlich auf Platz 17 nach Coinmarketcap bringen konnte.

Natürlich gibt es hier auch gute Beispiele, wie das Unterstützen von Privacy Coins (gibt aber auch Leute, die das als negativ ansehen)  :P


Damit haben die Nutzer prinzipiell eine sehr gute Möglichkeit, die Coins bekannter zu machen, die funktionieren, nützlich und fair sind, während sie die manipulativen Scam- und Shitcoins in die Wüste schicken könn(t)en.  :)


Title: Re: Ist "diversifizieren" wirklich sinnvoll?
Post by: ndalliard on November 24, 2020, 05:06:48 AM
... und wenn wir ehrlich sind, wollen wir doch alle den einen Shitcoin besitzen, der den Bitcoin massiv ausperformt, also den Markt schlagen (wenn man Bitcoin hier als "den Markt" sieht).  ;)
Nein, ich besitze keine Shitcoins (Okay fast nicht, ein paar Schweizer Franken habe ich noch...).

Kein anderer Coin schlägt die Performance von Bitcoin. Ausser Du wählst einen willkürlichen Zeitraum. Wer versteht was Geld ist (die 10 Briefe eines Bankdirektors an seinen Sohn (https://bitcointalk.org/index.php?topic=5290142.msg55661868#msg55661868) haben mir beim Verstehen sehr geholfen) und was Bitcoin ist, der wird meine Aussage verstehen. Andere werden weiterhin hoffen, dass ihr Shitcoin der Coin ist und bekanntlich stirbt die Hoffnung zuletzt.

Das ist meine Meinung, ich bin «happy to disagagree» (andere dürfen gerne anderer Meinung sein).


Title: Re: Ist "diversifizieren" in mehrere Kryptowährungen wirklich sinnvoll?
Post by: tool84me on November 24, 2020, 05:12:16 AM
Hey,

ich lese schon länger auf bitcointalk mit, fühlte mich jedoch nie qualifiziert genug, sinnvolles von mir zu geben, glaube jedoch, dass sich das langsam ändert  ;)

diversifizieren kann sinnvoll sein und auch nicht, mMn kommt es auf die Person und die Situation an. Auf sehr langfristige Sicht 10 Jahre + würde ich es als sinnvoll erachten, Kleinstbeträge in verschiedene Altcoins aus seiner Rendite des Bitcoins zu setzen, jedoch müssen dafür bestimmte Bedingungen erfüllt sein. Zuerst muss eine fixe Summe an Gewinn aus dem Bitcoin erzielt werden, die groß genug ist, dass ein geringster Anteil des Gewinn, im Verhältnis zu dem erhöhten Risiko des Totalverluts mit dem möglichen Potential eines Boom einer Altcoin einhergeht. Die Altcoin muss auch einige Bedingungen erfüllen, sie muss sich in das persönliche Management und trading des Bitcoin einfügen. Also das traden der Altcoin, muss praktisch und bequem sein und man sollte eine gute Übersichtlichkeit gewährleisten. Wir alle haben schon die eigenartigsten Coins großartige Höhenflüge starten sehen, mit anschließender Bruchlandung. Das Investment in die Altcoin, sollte auch zum richtigen Zeitpunkt erfolgen, und damit ist nicht umbedingt nur die aktuelle Marktsituation gemeint, sondern auch seine eigene persönliche Einschätzung der Altcoin und die Wirkung auf andere, deswegen muss man zeitaufwendig, im Vorfeld sich mit der Coin auseinandersetzen. Wenn man davon ausgeht, dass von 50 verschiedenen Coins, 3 dabei sind, die zusammen jeweils das über 17 fache der Anlagesumme erzielen, dann ist es gut breit aufgestellt zu sein, da die Verluste der anderen 47 aufgefangen werden und man einen größeren Gewinn erzielt. Ich persönlich gehe davon aus, dass je länger der Bitcoin existiert, dieser immer schwerfälliger wird, weswegen der Anteil an Altcoins, die eine Ergänzung des Bitcoins übernehmen, immer größer wird. In einem oder zwei Jahren könnte so der Anteil der Altcoins, mit Boompotential steigen, sodass 5 von 50 Coins treffen. Desto größer der Bitcoin, desto näher ist dieser auch an seiner maximalen Größe, bis er sein Wachstumslimit erreicht hat. Bitcoin würde dann hauptsächlich eine Währung sein mit der man bezahlen könnte, für Investment mit großen Renditeerwartungen wäre er dann nicht mehr geeignet, weswegen es eine Altcoin geben muss, die den Wunsch nach Rendite erfüllt. Zusätzlich glaube ich auch aus technischer Sicht, dass der Bitcoin Probleme haben könnte, die eine andere Kryptowährung nicht hat, weil der Bitcoin, dann im Vergleich zu alt ist, als das man erwarten könnte, dass er flexibel genug anpassbar an Probleme ist, die man noch nicht kennt/kennen kann, zB Anzahl, Summe der gesammten Transaktionen die gleichzeitig vom Bitcoin Netzwerk übernommen werden kann oder aber auch technische Innovationen die Neuheiten ermöglichen. Die Frage die man sich stellen sollte ist, wie aktiv man wie viele Währungen in seinem Portfolio beobachten möchte, aber man sollte nicht ohne Ahnung vom traden, spontan 20 Coins kaufen, dies sollte sich natürlich Entwickeln, genau wie das persöliche Gespür, welche Coin als nächstes durchstartet, die würde man dann aber auf lange Sicht nicht verfehlen und man kann dann aus 5% des Gewinns des Bitcoins 20% der gesammten Rendite in aller investierten Coins generieren. Wer aber nicht so aktiv sein möchte, und seine Bitcoin in veschiedene andere aufteilt, um sich vor einem Crash abzusichern, kommt bei dieser extrem riskanten Anlageform nicht weit. Deswegen erst sollte man erst vernünftig mit dem Bitcoin handeln können, bis man dann winzige Teile der Rendite in andere Coins aufteilt um aber den Gesammtgewinn zu erhöhen, durch mehr Gewinn, erhält man dann mehr Sicherheit, weil man es sich dann erlauben kann tiefer zu fallen.


Title: Re: Ist "diversifizieren" wirklich sinnvoll?
Post by: HeRetiK on November 24, 2020, 10:55:00 AM
Einen Aspekt, der vielleicht am stärksten unterbewertet wird, ist die "Philosophie" eines Coins. Denn mit jedem Kauf eines Coins unterstützt man in gewisser Weise eine "Philosophie", die den jeweiligen Coin ausmacht.
Das kommt bei aller Profitgier leider oft zu kurz mit gegebenenfalls weitreichenden Folgen für das Ökosystem.

Ist meines Erachtens ein wesentlicher Aspekt der fast immer übersehen wird -- Das wir es mit einem freien Markt von nicht-staatlichen Währungen zu tun haben und dementsprechend mit unserer Geldbörse eine Stimme abgeben können ob wir z.B. kleine oder große Blöcke haben wollen, Blockchains oder DAGs, Dezentralisierung oder Zentralisierung, etc. Das ist eine nicht zu unterschätzende, neue Art von Mitspracherecht.


Auf sehr langfristige Sicht 10 Jahre + würde ich es als sinnvoll erachten, Kleinstbeträge in verschiedene Altcoins aus seiner Rendite des Bitcoins zu setzen

Die erste Challenge ist ja schon mal Alts zu finden denen eine Lebensdauer von 10 Jahre+ überhaupt zuzutrauen ist...


Nein, ich besitze keine Shitcoins (Okay fast nicht, ein paar Schweizer Franken habe ich noch...).

Ich mag deinen Style ;D


Title: Re: Ist "diversifizieren" wirklich sinnvoll?
Post by: 1miau on November 24, 2020, 06:59:13 PM
... und wenn wir ehrlich sind, wollen wir doch alle den einen Shitcoin besitzen, der den Bitcoin massiv ausperformt, also den Markt schlagen (wenn man Bitcoin hier als "den Markt" sieht).  ;)
Kein anderer Coin schlägt die Performance von Bitcoin. Ausser Du wählst einen willkürlichen Zeitraum. Wer versteht was Geld ist (die 10 Briefe eines Bankdirektors an seinen Sohn (https://bitcointalk.org/index.php?topic=5290142.msg55661868#msg55661868) haben mir beim Verstehen sehr geholfen) und was Bitcoin ist, der wird meine Aussage verstehen. Andere werden weiterhin hoffen, dass ihr Shitcoin der Coin ist und bekanntlich stirbt die Hoffnung zuletzt.
Ich würde ebenfalls davon abraten, daran zu glauben, dass Shitcoins langfristig den Bitcoin ausperformen werden, noch weniger ein Paket aus Altcoins. Nur ist es natürlich verlockend, sein Bitcoin zu vermehren, indem man temporär auf einen potentiell unterbewerteten Altcoin setzt. Wenn man sich Bitcoin vs. Alts (https://bitcointalk.org/index.php?topic=5245528.0) anschaut, ärgere ich mich schon ein wenig, das nicht getan zu haben. Auch Cardano war damals ein interessanter Altcoin, ich kaufte ihn jedoch nicht. ^^

Bitcoin vs. Alts ist einfach der langfristig wahrscheinlich sichere Gewinn vs. nahezu Totalverlust bis Shitcoin Millionär.

Das ist wie Lotto zu spielen. Im Prinzip ist das sinnlos, aber man hofft insgeheim doch auf den großen Wurf (spiele kein Lotto).  :P
Bei Shitcoins würde ich sogar sagen, ist die Wahrscheinlichkeit höher, doch signifikante Gewinne zu machen.  ;)



Hey,

ich lese schon länger auf bitcointalk mit, fühlte mich jedoch nie qualifiziert genug, sinnvolles von mir zu geben, glaube jedoch, dass sich das langsam ändert  ;)
Kein Problem, wir lernen auch immer wieder dazu, z.B. dass der Markt immer wieder aufs neue die nutzlosesten Shitcoins nach oben spült.  :D

Auf sehr langfristige Sicht 10 Jahre + würde ich es als sinnvoll erachten, Kleinstbeträge in verschiedene Altcoins aus seiner Rendite des Bitcoins zu setzen, jedoch müssen dafür bestimmte Bedingungen erfüllt sein.
Das ist eine interessante These aber meine Vermutung wäre eher, dass Shitcoins vom Hype leben, bis die Einsicht eintritt, dass deren Konzept nicht funktioniert.  :D
Viele bezeichnen Shitcoins daher als Scam, was durchaus eine zutreffende Betrachtung sein kann.
Es wäre mal interessant, irgendwann hierzu Statistiken zu bekommen: wie lange ein Altcoin "lebt" und wann er sein Allzeitoch erreicht.
Daher vermute ich eher, dass der Hype mit Allzeithoch eines Shitcoins weit vor dessen 10-jährigen Bestehens eintritt.

Deine Annahme könnte stimmen, wenn man ab dem Beginn eines Preis-Zyklus des Coins misst bis zum Hype-Allzeithoch, viele Altcoins beginnen ja mit (meist) niedrigen Einstiegspreisen (wobei die je nach ICO immer öfter überbewertet sind). 

Bitcoin erscheint nur deshalb gelegentlich so "unattraktiv", weil er "schon so hoch steht", was letztendlich durch Bitcoin vs. Alts teilweise wiederlegt wurde.

Ob Bitcoin irgendwann "gesättigt" ist und sich im Preis stabilisiert, ist ebenfalls eine interessante These. Einerseits vermutlich ja, je "etablierter" Bitcoin ist, desto unwahrscheinlicher werden starken Preiseinbüche oder Ausbrüche nach oben sein. Aber gerade durch die dann gleichzeitig gegebene bessere Anwendbarkeit, würde Bitcoin sich zunehmender Beliebtheit erfreuen und weiter im Preis steigen. Der Anstieg könnte dann eher ein gemäßigt-kontinuierlicher sein, als der aktuell in kurzer Zeit signifikante Anstieg.
Final könnte sich dann irgendwann aber tatsächlich eine "Sättigung" einstellen, wenn jeder Bitcoin besitzt (sollte es so weit kommen).


Title: Re: Ist "diversifizieren" in mehrere Kryptowährungen wirklich sinnvoll?
Post by: McWorse on November 29, 2020, 08:50:39 PM
Irgendwer sagte es hier sinngemäß:

Diversifikation kann man sich schön rechnen, wenn man den Startzeitpunkt willkürlich wählt.

Da aber die wenigsten von uns seit Anbeginn der Dinge dabei sind, ist der Startzeitpunkt immer willkürlich. Womit das Pendel - je nach Eintrittszeitpunkt - mal in die eine, oder die andere Richtung ausschlägt.

Mein persönlicher Einstiegszeitpunkt war der Spätwinter des goldenen Jahres 2017. Damals kaufte ich die ETH für 10€ das Stück (Gott habe sie seelig, denn ich vergaß das Passwort für die Wallet), die Ripple für nen halben Cent, den XVG für 0,002 Cent - und viele weitere Schätzchen, die man damals halt so kaufte. Der BTC kostete in diesem Zeitraum übrigens 1.000€.

Preisentwicklung seit meinem Einstieg bis heute:

ETH x50
XRP x100
XVG x250
BTC x15

Bei mir schlug das Pendel also deutlich Richtung Diversifikation. Ich kann sogar völlig zu recht freudig in die Hände klatschen, denn: Hurra! Ich hatte keine BTC im Portfolio!

Was folgt daraus?
Richtig:
Grau ist alle Theorie!

Denn wenn man weiß, an welchem Punkt der Markt gerade steht, ist nur die eine, oder die andere Seite die weisere.


Jruß!
McW


(Jetzt kann man mir Gewinnmaximierung vorwerfen, die im vorliegenden Thema ja nicht gelten darf. Es soll ja ausschließlich um Absicherung des Investments gehen. Nur schließt das Wort Investment die Gewinnmaximierung ja quasi mit ein. Oder kauft sich tatsächlich jemand nur einen BTC als Investment, weil der so schön bio ist und man einfach mal ein Zeichen setzen möchte? Dann wäre der Kundenkreis wohl äußerst überschaubar und das sichere Investment in die heimische Matratze ähnlich attraktiv... Aber nein: Beide Seiten haben ihre Berechtigung. Sie unterscheiden sich nur im richtigen Zeitpunkt.)


Title: Re: Ist "diversifizieren" in mehrere Kryptowährungen wirklich sinnvoll?
Post by: tool84me on December 03, 2020, 04:41:01 AM
Ein anderer Aspekt wäre noch die Durchführbarkeit einer Exit Strategie, irgendwann soll jedes Investment auch mal abgeschlossen sein, oder man möchte einem Crash ausweichen, durch geringste Anteile an Altcoins, kann man einen Weg finden, der just in dem Moment entsteht und einem sonst verborgen bleibt sein in Cryptocoins angelegtes Vermögen, vor dem Markt zu verschieben und den Wert zu erhalten, wenn man jedoch Altcoins kategorisch meidet, entfällt diese Option.


Bisher habe ich auch noch nicht viele Altcoins gefunden, denen ich eine zwar geringere Sicherheit als dem Bitcoin heute zuschreibe, jedoch diese Vergleichbar zu dem Bitcoin vor 3 bis 5 Jahren sein könnten. Das Ethereum Projekt, wurde mit einer ganz anderen Intention gegründet, als das was es heute repräsentiert. (Stichwort: Super Quantencomputer). Trotzdem hat sich das Projekt ständig weiterentwickelt, und nur alleine schon wegen dem Unterschied zum Bitcoin, wie das Mining Netzwerk betrieben wird, ist dieses aus meiner Sicht eine Ergänzung zum Bitcoin und kein Ersatz, aber aktuell würde ich jedem abraten, in Ethereum zu investieren, einfach weil der Markt gerade zu aufgeblasen ist, lieber paar Monate warten und im kommenden Crash, kleine Beträge auch in Ethereum aufsplitten, die jedoch spätestens bevor die Nodes ausgezahlt werden, in etwa 18 Monaten, wieder umgewandelt werden müssen.  


Wer ein Investment sucht, dass weniger Zeitintensiv ist und auf längere Sicht auf sein Kapital verzichten kann, für den ist Bitcoin die bessere Alternative, aber für Investoren, die gerne das traden der Marketswings mitnehmen möchten oder aktiver ihr Portfolio verwalten wollen, der kommt nicht daran vorbei, auch in noch riskantere Altcoins als den Bitcoin zu investieren, einfach weil man gerne übersieht, dass Märkte sich in drei Richtungen bewegen können, nach oben, nach unten oder gleichbleibend. Wenn man jetzt nur eine Coin hält, kann man nur dann aktiv traden, wenn der Markt es einem gerade erlaubt.


Tether und die USDCoin sind auch spannend, einfach weil der Wert sich an den US-Dollar koppelt, jedoch wie seriös die Entwickler sind und wie sicher diese gedeckt sind kann nur schwerer beurteilt werden, aber die Idee ist aus meiner Sicht, eine Ergänzung zum Bitcoin, die der Bitcoin selber nicht erfüllen kann. Deswegen ist eine Abwägung des Risiko von zentraler Bedeutung. Bald soll es auch eine Coin geben, dessen Wert sich an dem EUro koppelt und die auf den großen Exchange Plattformen gehandelt werden kann, dann wird es noch spannender.


Es gibt noch weitere Coins, die eine gute einzigartige Idee verfolgen und nicht wie 95%+ aller Altcoins nur eine schlechtere Kopie des Bitcoins sind oder von Beginn an als Scam konzipiert sind. Fakt ist aber auch, dass nur weil eine Idee gut ist, diese sich nicht zwingend durchsetzen muss, einfach weil Fehler gemacht werden können in der Umsetzung oder aber weil wer anders es besser macht. Das höhere Risiko muss sich auch lohnen können, durch einen größeren möglichen Gewinn. Ich glaube, dass je älter der Bitcoin ist, mehr gute Ergänzungen hinzukommen werden, aber dies kann nur mit gründlicher Analyse der jeweiligen Coin erfolgen und auch dann ist das Risiko hoch. Auch wenn man Glück haben sollte, und angenommen ohne gute Vorbereitung in die richtige Coin investiert, vielleicht auch 10 mal in Folge, irgendwann wird es einem zum Verhängnis und man verliert dann beim 11ten mal mehr als mit den 10 Investments zuvor dazugewonnen wurde. Deswegen muss man sich die Zeit, auch wenn es lästig ist, nehmen.


Außerdem darf man nie Geld investieren, auf das man zwingend angewiesen ist, weil man sonst in eine Situation geraten könnte, in denen der Markt gerade schlecht für einen steht, aber man sich ausbezahlen muss und so enorme Verluste generiert, ein kühler Kopf und eine ruhige Hand, kann man nur dann haben, wenn man die Zeit für sich arbeiten lassen kann. Zu jedem Zeitpunkt gibt es eine Chance, nur braucht man Zeit diese Chancen zu finden. Die Bereitschaft auch einen Totalverlust zu akzeptieren oder einen großen Teil abschreiben muss in jedem Fall aber auch vorhanden sein und das ist schwer, so richtig schwer. Der Mensch ist unvollkommen, nur weil man selber Fehler macht, bedeutet das nicht, dass andere nicht auch Fehler machen, jedoch die Geschwindigkeit aus denen man aus seinen Fehlern lernt unterscheidet uns und ich davon überzeugt, dass es Altcoins gibt/geben wird, die sich mehr lohnen als nur mit dem Bitcoin alleine, es kommt auf das Verhältnis und die eigene persönliche Situation an, wann man in die Altcoin investieren sollte (Marktsituation und auch persönliche Vorbereitung), das ist die Kunst.


P.S.: Bin mal gespannt wie viele wieder weinen werden, wenn BTC über 20k steigt und sich der Markt dann nach einiger Zeit auf 12k-14k, vielleicht mit einem dip von kurzzeitig unter 10k, regulieren wird. (USD) Oder glaubt ihr, dass das anders ablaufen wird?  :D


Title: Re: Ist "diversifizieren" in mehrere Kryptowährungen wirklich sinnvoll?
Post by: 1miau on May 12, 2022, 11:24:22 PM
Die jährliche Erinnerung, dass eine große Position an Bitcoin eine eher risikolose Anlagestrategie ist, im Vergleich zu einem altcoinlastigen Portfolio. Selbst wenn eine große Bitcoinposition von Altcoinern oft als "langweilig" kritisiert wird.
Bester Beweis: der aktuelle Kollaps des Coins "Terra Luna", auf welchem der Stablecoin "Terra USD" basiert.
Noch Anfang Mai lag der Coin "Terra Luna" bei 82 USD auf Platz 8 nach Coinmarketcap:

https://i.imgur.com/ZEC9NNN.png

Durch die Ereignisse der letzten Tage liegt er jetzt nur noch bei 0,3 Cent.  :D

https://i.imgur.com/xIl2AUl.png

https://i.imgur.com/iTrjuph.png


Altcoins bieten daher zwar hohe Profitchancen jedoch sind sie gleichzeitig sehr riskant, wie bereits 2019 bekannt war:

Nimmt man jetzt als Vergleich zu den Dax 30 die Coinmarketcap 30, wird man schnell erkennen, dass sich dort sehr viele Shitcoins tummeln, selbst wenn es die TOP 30 aus mittlerweile mehr als 10.000 Kryptowährungen sind. Sogar in den TOP 10 kann man guten Gewissens mindestens 50% als Shitcoins bezeichnen, wenn manche davon nicht sogar Scam sind.



Final lässt sich also sagen: Kryptowährungen sind generell riskant und spekulativ, eine hohe Gewichtung an Bitcoin im Portfolio ist jedoch am wenigsten spekulativ, am wenigsten riskant und am wenigsten Arbeit. Je mehr Altcoins man stattdessen kauft, desto spekulativer, riskanter und mehr Arbeit wird alles.



Title: Re: Ist "diversifizieren" in mehrere Kryptowährungen wirklich sinnvoll?
Post by: TheNewcomer on May 13, 2022, 07:20:47 PM
Die jährliche Erinnerung, dass eine große Position an Bitcoin eine eher risikolose Anlagestrategie ist, im Vergleich zu einem altcoinlastigen Portfolio. Selbst wenn eine große Bitcoinposition von Altcoinern oft als "langweilig" kritisiert wird.


An dem jetzigen Beispiel sieht man zu gut das die Menschen einfach Blind investieren oder anderen Leuten einfach hinterher rennen. Wie kann man in eine Cryptowährung investieren, bei der die Blockchain angehalten werden kann. Ich finde es schade in was sich das hinentwickelt. Am Ende des Tages kann sich eh nur Bitcoin durchsetzen. Einer der wichtigsten Punkte wenn nicht sogar der wichtigste ist, dass niemand hinter dieser Kryptowährung steht (egal ob Einzelperson oder Firma). Das macht die Währung zu einem Rohstoff meiner Meinung nach. Das wird niewieder erreicht werden. Denn jede Kryptowährung muss dann durch die Phase, in der sie einfach gekapert werden kann. Diese Phase hatte Bitcoin auch. Aber heutzutage wird das keine Kryptowährung mehr schaffen, da zu viele Menschen interressiert daran wären diese Währung einzunehmen.

Alleine aus dem Grund ist Bitcoin unaufhaltsam. Es kann einfach nie wieder so eine Währung geben.


Title: Re: Ist "diversifizieren" in mehrere Kryptowährungen wirklich sinnvoll?
Post by: mole0815 on May 13, 2022, 07:49:43 PM
Kann man nicht oft genug sagen ja.
BTC ist für viele neue User zu langweilig oder es kommt wieder das „Kann mir keinen Bitcoin leisten und kaufe daher lieber 10000 Stück von Coin xyz“ :P

Bei mir macht BTC Stand jetzt ca. 55% vom Portfolio aus und damit kann ich gut leben bzw. ruhig schlafen.


Title: Re: Ist "diversifizieren" in mehrere Kryptowährungen wirklich sinnvoll?
Post by: 1miau on May 15, 2022, 10:02:08 PM
Die jährliche Erinnerung, dass eine große Position an Bitcoin eine eher risikolose Anlagestrategie ist, im Vergleich zu einem altcoinlastigen Portfolio. Selbst wenn eine große Bitcoinposition von Altcoinern oft als "langweilig" kritisiert wird.


An dem jetzigen Beispiel sieht man zu gut das die Menschen einfach Blind investieren oder anderen Leuten einfach hinterher rennen.
Ja genau, leider ist es tatsächlich weit verbreitet, Geld in möglichst viele Altcoins zu werfen, Hauptsache man hat diversifiziert.
Wenn man explizit ein Altcoinportfolio haben möchte, kann man das ja gerne tun aber dabei ist es sehr wichtig, sich die Altcoins genau anzusehen und etwaige Risiken abzuwägen. Dabei wird man dann zu dem Schluss kommen, dass diese ziemlich spekulativ sind, da deren technische Grundlagen nicht so sattelfest wie Bitcoin sind und ihnen andererseits die Dezentralisierung fehlt, was die Anfälligkeit für weitere seltsame / "innovative" Eingriffe der Entwickler erhöht.

Ein weiterer Faktor sind diverse YouTuber, die immer wieder 0815 Shitcoins in ihren Kanälen shillen, obwohl die Altcoins nicht viel taugen. Um mehr Klicks zu generieren, sind die Videos besonders spektakulär aufgebaut, mit Attributen wie "diesen Altcoin dürft ihr nicht verpassen" etc.
Für die YouTuber ist es risikolos möglich, den Coin zu shillen, wenn sie nicht diejenigen sind, die ihn am Ende kaufen.  :D
Gibt natürlich auch seriöse Altcoin-YouTuber, die gut recherchieren aber viel Inhalt aus YouTube ist einfach Ausschuss aus zweiter Hand.

Nicht immer ist der Markt jedoch rational, was natürlich dazu führen kann, dass man selbst mit den krudesten Shitcoins enorme Gewinne erzielen kann, wie z.B. dem Shitcoin "Tron" von Justin Sun. ^^



Wie kann man in eine Cryptowährung investieren, bei der die Blockchain angehalten werden kann.
Meinst du Solana?  :D


Ich finde es schade in was sich das hinentwickelt. Am Ende des Tages kann sich eh nur Bitcoin durchsetzen. Einer der wichtigsten Punkte wenn nicht sogar der wichtigste ist, dass niemand hinter dieser Kryptowährung steht (egal ob Einzelperson oder Firma). Das macht die Währung zu einem Rohstoff meiner Meinung nach. Das wird niewieder erreicht werden. Denn jede Kryptowährung muss dann durch die Phase, in der sie einfach gekapert werden kann. Diese Phase hatte Bitcoin auch. Aber heutzutage wird das keine Kryptowährung mehr schaffen, da zu viele Menschen interressiert daran wären diese Währung einzunehmen.

Alleine aus dem Grund ist Bitcoin unaufhaltsam. Es kann einfach nie wieder so eine Währung geben.
Auf jeden Fall, Bitcoin hat wirklich eine sehr große Chance dazu, sich weiter vor den Altcoins zu etablieren.  :)

Leider haben neue Altcoins heute vor allem das Problem, dass die Entwickler dahinter profitorientiert handeln (müssen?) um eine neu aufgelegte Kryptowährung im Shitcoin-Dickicht von mittlerweile mehr als 10.000 Coins und Tokens irgendwie sichtbar werden zu lassen. Denn sonst wird sich der Coin nicht von selbst nach oben wühlen können. Selbst wenn er gut und innovativ ist, hat er ohne vorherige Bekanntheit (wie Bitcoin) und ohne eigenes, kommerzielles Marketing gegen die Marketingmaschinen der großen Altcoins keine Chance.
Diese profitorientierte Vorgehensweise bei neu aufgelegten Altcoins führt einerseits dazu, dass direkt zu Beginn viele Coins an Risikokapitalfirmen (VC) gegeben werden, wie z.B. Andreesen Horowitz und andererseits eine große Menge an Coins bei den Entwicklern verbleiben, die zu Marketingzwecken eingesetzt werden. Natürlich versuchen die Herausgeber diese Tatsache schönzureden, indem Dinge wie eine "Foundation" gegründet wird.
Wenn man nun bedenkt, dass viele Coins davon PoS sind, vergrößert das dieses Problem nochmal.

Dazu kommt, dass solch eine natürliche Phase von Bitcoin wie sie es ca. bis 2012 /2013 gab, heute nicht mehr möglich ist. Sobald ein Coin "auf dem Radar" auftaucht, schlagen die Wale zu, was nicht selten ebenfalls VC ist, wenn VC nicht bereits vorher schon involviert war.

Ich versuche wirklich immer, Altcoins eine Chance zu geben, da ich durchaus denke, dass es vorkommen kann, dass wir einen besseren Coin als Bitcoin noch sehen könnten aber bisher war das nicht der Fall. Im Gegenteil: es wird immer schwerer durch oben genannte Probleme, einen legitimen Altcoin als Bitcoin-Konkurrenz an den Markt zu bringen und zu etablieren, weshalb Bitcoin durch jedes weitere Jahr an der Spitze weiter gestärkt wird.  ;)

Bei Bitcoin wurden einfach sehr früh die richtigen Entscheidungen getroffen, dass er so einzigartig und erfolgreich werden konnte, wie er heute ist.  :)


Title: Re: Ist "diversifizieren" in mehrere Kryptowährungen wirklich sinnvoll?
Post by: TheNewcomer on May 16, 2022, 12:15:27 PM



Wie kann man in eine Cryptowährung investieren, bei der die Blockchain angehalten werden kann.
Meinst du Solana?  :D


Dazu kommt, dass solch eine natürliche Phase von Bitcoin wie sie es ca. bis 2012 /2013 gab, heute nicht mehr möglich ist. Sobald ein Coin "auf dem Radar" auftaucht, schlagen die Wale zu, was nicht selten ebenfalls VC ist, wenn VC nicht bereits vorher schon involviert war.

Ich versuche wirklich immer, Altcoins eine Chance zu geben, da ich durchaus denke, dass es vorkommen kann, dass wir einen besseren Coin als Bitcoin noch sehen könnten aber bisher war das nicht der Fall. Im Gegenteil: es wird immer schwerer durch oben genannte Probleme, einen legitimen Altcoin als Bitcoin-Konkurrenz an den Markt zu bringen und zu etablieren, weshalb Bitcoin durch jedes weitere Jahr an der Spitze weiter gestärkt wird.  ;)

Bei Bitcoin wurden einfach sehr früh die richtigen Entscheidungen getroffen, dass er so einzigartig und erfolgreich werden konnte, wie er heute ist.  :)

Ich weis nicht wie es bei Solana ist. Ich habe mich nie wirklich mit Altcoins beschäftigt außer ein bisschen mit ETH. Ich meinte eher Terra Luna. Wenn ich mich nicht täusche wurde da die Blockchain auch angehalten.

Ja das meine ich auch mit den Walen. ein neuer Coin kommt und direkt wird gekauft oder probiert etwas zu hacken. Damals hatte BTC keinen Wert und niemand kannte es. Niemand hätte geahnt, dass BTC so durch die Decke geht. Deswegen hatten Hacker ja kein Interesse.

Ich glaube nicht, dass es nochmal so etwas geben wird wie Bitcoin. Es wird einfach nie mehr diese Dezentralität erreicht werden, weil alle Profit ziehen wollen. Außer Satshi Nakamoto. Und ja es wurden richtige Entscheidungen getroffen, weil sehr viele richtige Leute daran gearbeítet haben


Title: Re: Ist "diversifizieren" in mehrere Kryptowährungen wirklich sinnvoll?
Post by: 1miau on May 16, 2022, 11:44:29 PM



Wie kann man in eine Cryptowährung investieren, bei der die Blockchain angehalten werden kann.
Meinst du Solana?  :D


Ich weis nicht wie es bei Solana ist.
Bei Solana wird öfters das Netzwerk angehalten, weil wieder irgendwas nicht funktioniert, da Solana extrem hochgezüchtet ist. Das Problem ist dort, dass jeder Node sehr hohe Anforderungen hat, um die erforderliche Leistung zu bringen und das führt zu sehr teuren Hardwareanforderungen, die sich praktisch nur Unternehmen oder sehr reiche Leute auf Dauer leisten können.

Kurze Liste mit Solana-Ausfällen:

05.05.2022: https://www.coindesk.com/tech/2022/05/03/heres-why-solana-ceased-block-production-for-seven-hours-on-saturday/
24.01.2022: https://finbold.com/heres-what-happened-with-solanas-network-recently-report/
16.12.2021: https://coingeek.com/solana-failing-again-better-to-stick-with-the-tried-and-true/
14.09.2021: https://www.coindesk.com/markets/2021/09/14/solana-validators-ready-potential-restart-amid-blockchain-outage/
04.12.2020: https://www.coindesk.com/tech/2020/12/04/solana-devs-call-all-hands-on-deck-as-unknown-bug-stops-block-production/



Ich meinte eher Terra Luna. Wenn ich mich nicht täusche wurde da die Blockchain auch angehalten.
Ja genau, das auch.  :D :D


Title: Re: Ist "diversifizieren" in mehrere Kryptowährungen wirklich sinnvoll?
Post by: 1miau on November 07, 2022, 12:37:03 AM
Mal wieder eine Erinnerung, dass das "Diversifizieren" bei Kryptowährungen nicht anwendbar ist, wie es z.B. bei Aktien der Fall ist.
Bestes Beispiel wieder einmal unser Bitcoin vs. Alts 2022, in welchem alle 6 nominierten Altcoins mehr als 50% gegenüber Bitcoin verloren haben: https://bitcointalk.org/index.php?topic=5380620.msg61251298#msg61251298

Es sind allerdings auch richtig üble Shitcoins dabei, die als sehr spekulativ einzustufen sind und daher nur bedingt repräsentativ für "Altcoins" sind.  :)


Title: Re: Ist "diversifizieren" in mehrere Kryptowährungen wirklich sinnvoll?
Post by: mr.relax on December 11, 2022, 04:40:12 PM
Im Groben und Ganzen stimmt es, Shitcoins bringen ein größeres Risiko und laufen meistens nicht BTC-antizyklisch, erhöhen also das Risiko.
Aber jeder Altcoin ist halt auch kein Shitcoin.
Es gibt ausgewählte Altcoins, die auf Dauer besser als Bitcoin liefen und einen langjährigen Usecase haben, den BTC zumindest heute nicht bietet.
Ist natürlich keine Garantie, daß das so bleibt.
Ich kenne den Thread Altcoins vs Bitcoins, und BTC läuft dort grandios besser.
Jetzt muss ich sagen, ich stecke zwar immer mal wieder was in Alts, aber in die ausgewählten dort hätte ich damals wahrscheinlich eher nichts gesteckt oder wäre schon vor sehr langer Zeit per StopLoss raus.
Es ist halt normal, daß die meisten Alts auf Dauer Rohrkrepierer sind. Deswegen darf man die auch nicht auf Ewigkeiten halten.

Es gibt auch Altcoins, die Antizyklische Tendenzen haben.
Für mich läuft zB Ethereum seit Beginn im langjährigen Chart besser als Bitcoin, ist aber zyklisch.
Damit erhöht sich das Risiko im Bärenmarkt, auf ganz lange Zeiträume wäre eine Beimischung bisher aber ganz gut gewesen-wenn man früh rein ist.
Monero hat eher eine geringe zyklische Tendenz und läuft zB in diesem Bärenmarkt recht gut, fast schon antizyklisch.
Tron läuft seit einiger Zeit, gerade in diesem Bärenmarkt,  auch gut, fragt mich nicht warum.
Im diesem Bären hat Tron schon einen Hauch von Stablecoincharakter.
BNB kennt seit Anbeginn praktisch nur ein Bergauf zum BTC.

Die allermeisten Token und Coins Boomen und Busten im Takt von BTC, nur radikaler. Aber eben nicht alle.
Es gibt eben doch Altcoins, die einen anderen Usecase als BTC haben und von daher auch sich zum diversifizieren eignen.
Dazu gibts auch viele Projekte, die  Hochrisiko sind, wahrscheinlich scheitern aber trotzdem gut und kein Scam sind.
Jetzt gibts Leute die sich sagen, egal, wenn 8 von 10 der guten Projekte scheitern, zwei machen einen ver50facher im Boom.
Wer mit dem Risiko leben will, warum nicht. Ist weniger Risikodiversifikation, mehr Chancendiversifikation.
Will man im Bärenmarkt das Risiko abbauen, ist es vielleicht am Besten, ganz das Risiko bzw den relativ sicheren Verlust vermeiden, rauszugehen und in Fiat zu tauschen.
Ich halte Crypto für so volatil in den Großen Kursschwüngen, daß es die Frage ist, kann man überhaupt im Bärenmarkt durch Diversifizieren etwas erreichen oder ist eine andere Taktik sinnvoller?
Im Bullenmarkt kann man das, nachdem Alts im Bullen häufig stärker steigen, kann eine Chancendiversifizierung Sinn machen.
Aber natürlich kann man da genauso auch daneben liegen.
Bei BTC weis man natürlich woran man ist. Cryptoinvest ist sowieso schon Hochrisiko, auch in BTC.
Will man ganz langfristig(>8 Jahre) nur etwas kaufen und dabei bleiben, dann ist die Auswahl an Coins sowieso extrem reduziert. da bleibt fast nur noch BTC übrig.
Wer weis heute schon, was ausserhalb von BTC überhaupt dann noch lebt?
Mir ist das aber schon bei BTC zu riskant, so langfristig rein zu gehen.

Was mit ziemlicher Garantie gilt: heute jeweils 5% blind in die Top 20 Coins zu verteilen, bringt innerhalb von 4 Jahren zum heutigen Einstieg, wahrscheinlich weniger, als nur BTC.
Hat man aber von heute, dem wahrscheinlichen Bottombereich,nur  2 Jahre und 6 Monate Sicht, kann das schon ganz anders aussehen, wenn man jederzeit vorher rausgehen darf. Vielleicht.


Title: Re: Ist "diversifizieren" in mehrere Kryptowährungen wirklich sinnvoll?
Post by: 1miau on December 11, 2022, 06:14:22 PM
Jetzt muss ich sagen, ich stecke zwar immer mal wieder was in Alts, aber in die ausgewählten dort hätte ich damals wahrscheinlich eher nichts gesteckt oder wäre schon vor sehr langer Zeit per StopLoss raus.
Es ist halt normal, daß die meisten Alts auf Dauer Rohrkrepierer sind.
Genau, ein Investment in Altcoins erhöht, zumindest von dem, was wir bisher am Markt gesehen haben, das Risiko. Man kann mehr Profit machen aber natürlich auch mehr Verlust.
Viele Altcoins haben früh ihr Allzeithoch und werden dann irrelevant, wenn sie technisch nicht das liefern können, was sie versprochen haben.
Siehe EOS, Nano oder auch IOTA.
Auch aus diesem Zyklus wird es in 2-3 Jahren Altcoins geben, die heute noch sehr angesehen sind aber irgendwann stetig an Boden verlieren.
Ich tippe da auf Solana und Polkadot, die als Kandidaten dem Schicksal von EOS, Nano oder auch IOTA folgen könnten.

Klar, es gibt immer wieder Altcoins, mit denen man massive Profite erzielen kann, sofern man einen passenden Einstieg erwischt und es gibt selbst Altcoins, die Bitcoin über einen längeren Zeitraum besser laufen als Bitcoin, immer wieder auch aus ziemlich irrationalen Gründen, aber unterm Strich würde ich dennoch vermuten, dass man mit einer großen Bitcoin-Position langfristig besser bedient ist und auch weniger Arbeit / Stress hat.



Ich kenne den Thread Altcoins vs Bitcoins, und BTC läuft dort grandios besser.
Aktuell ja, in den vergangenen Jahren (2020 + 2021) waren die Altcoins bei unserem Bitcoin vs. Alts stärker, was aber nur daran lag, dass 1-2 Altcoins dabei waren, die bis zu 10x besser liefen als Bitcoin.
Ohne die wäre der Unterschied weniger deutlich ausgefallen.



Ich halte Crypto für so volatil in den Großen Kursschwüngen, daß es die Frage ist, kann man überhaupt im Bärenmarkt durch Diversifizieren etwas erreichen oder ist eine andere Taktik sinnvoller?
Würde ich ebenfalls vermuten, dass es lediglich fallende Messer in unterschiedlichen Farben sind.  :D
Dann wäre es weiterhin auch die Frage, wie gut man die Zyklen abpassen kann, was ebenfalls zu Unsicherheiten führt.
Bisher hat man auf jeden Fall nicht viel falsch gemacht, wenn man 50%+ an Bitcoin langfristig hodlt. Je nach gewünschtem Risiko kann man dann in unterschiedlichem Maße auf Altcoins setzen, mit den bekannten Punkten, was Risiko / Mehraufwand angeht.



Title: Re: Ist "diversifizieren" in mehrere Kryptowährungen wirklich sinnvoll?
Post by: sam00 on December 25, 2022, 08:09:25 PM
Ich glaube auch, dass das Diversifizieren während eines Bullenmarkts die Chance erhöht, einen Topgainer im Portfolio zu haben (also wie eine art Lotterie anzusehen, wenn man einfach irgendwelche Altcoins kauft) und im Bärenmarkt in der Regel einfach nur die Performance des Portfolios verschlechtert...

Bei Aktien minimiert man das Risiko durch Diversifikation, bei Krypto ist man aber einfach am sichersten, wenn man Bitcoin hält....


Title: Re: Ist "diversifizieren" in mehrere Kryptowährungen wirklich sinnvoll?
Post by: Turbartuluk on January 29, 2023, 11:26:10 AM
Ich ich denke es ist Konsens, dass die Chancen (erwartete rendite) und das risiko (volatilität) bei altcoins größer sind.

Da die alcoins relativ stark mit BTC korrelieren dürfte der diversifizierungsaspekt vergleichsweise klein ausfallen (aber es gibt ihn!). Interessant dazu ist folgender Artikel, wobei BTC dann die risikoärmere Alternative wäre:
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Diversifikation_(Wirtschaft)

Viel entscheidender dürfte in der Praxis sein ob das Verhältnis von rendite zu risiko (vgl. Sharpe-Ratio, Sortino-Ratio, etc.) bei Alts besser oder schlechter ist als bei BTC.
Bei einzelnen coins wird man immer welche finden, die besser oder schlechter performt haben. Die Frage die sich mir stellt wäre, wie man ein "krypto-weltportfolio" zusammenbauen kann und ob das Verhältnis risiko zu rendite da mit BTC mithalten kann.
Wenn das mindestens annähernd gleichwertig ist könnte man das altcoin-portfolio zumindest als gehebelten BTC nutzen ohne das risiko eines margin calls eingehen zu müssen.

Ich kann mir aber auch gut vorstellen, dass nen breit gestreutes altcoin Portfolio ein besseres Verhältnis von Rendite zu risiko hat als BTC weil man einfach die topgainer zuverlässig mitnimmt.

Hätte ja schon mal bock das durchzurechnen, aber händisch ist das einfach viel zu aufwendig, hat da jemand nen Ansatz wie man das automatisiert machen kann?


Title: Re: Ist "diversifizieren" in mehrere Kryptowährungen wirklich sinnvoll?
Post by: 1miau on January 29, 2023, 06:48:54 PM
Da die alcoins relativ stark mit BTC korrelieren dürfte der diversifizierungsaspekt vergleichsweise klein ausfallen (aber es gibt ihn!). Interessant dazu ist folgender Artikel, wobei BTC dann die risikoärmere Alternative wäre:
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Diversifikation_(Wirtschaft)
Ja, manche Altcoins folgen Bitcoin mehr, andere weniger.
Während kurzfristig meist alle Kryptowährungen fallen / steigen, zeigt sich in der langfristigen Betrachtung doch ein großer Unterschied.
Wir haben dazu bereits viele Bitcoin vs. Alts veranstaltet:

Bitcoin vs. Alts 2023 (https://bitcointalk.org/index.php?topic=5431858.0)
Bitcoin vs. Alts Februar 2022 - Januar 2023 Edition by Sam00 (https://bitcointalk.org/index.php?topic=5379796.0)
Bitcoin vs. Alts 2022 (https://bitcointalk.org/index.php?topic=5380620.0)
Bitcoin vs. Alts 2021 (https://bitcointalk.org/index.php?topic=5306538.0)
Bitcoin vs. Alts (2020) (https://bitcointalk.org/index.php?topic=5245528.0)

Darin wird für ausgewählte Altcoins das laufende Jahr betrachtet und dieses Altcoinpaket Bitcoin gegenübergestellt.
Im letzten Jahr (Bärenmarkt) erlitten die Altcoins Verlust gegenüber Bitcoin, davor erzielten sie Gewinne gegenüber Bitcoin (Bullenmarkt), wobei in diesen Jahren stets nur 1 bis 2 Altcoins für den Gewinn verantwortlich waren. Hätten wir diese nicht im Paket gehabt, wäre das Ergebnis bei weitem nicht so positiv gewesen.
Letztendlich kann man sagen, dass Bitcoin im Bärenmarkt besser ist und Altcoins im Bullenmarkt aber man weiß halt nie, wann der Bullen- bzw. Bärenmarkt beginnt.  :D
Übergeordnet sollte Bitcoin jedoch die bessere Wahl sein, da selbst die positiven "Ausreißer-Altcoins" in den Bärenmärkten immer wieder massivst fallen.

Aber ja, wie du schreibst, müsste man vermutlich alle Top 100 oder Top 200 Altcoins dauerhaft analysieren, sonst ist das Ergebnis nicht repräsentativ.


Ich kann mir aber auch gut vorstellen, dass nen breit gestreutes altcoin Portfolio ein besseres Verhältnis von Rendite zu risiko hat als BTC weil man einfach die topgainer zuverlässig mitnimmt.
Aber auch die ganzen (fast) Totalverluste und das sind mittlerweile doch eine ganze Menge.
Kommt auch immer auf den Einstiegszeitpunkt an.


Title: Re: Ist "diversifizieren" in mehrere Kryptowährungen wirklich sinnvoll?
Post by: Turbartuluk on January 30, 2023, 12:12:23 PM
Ja die BTC vs. Alts kenne ich, aber das hat ja schon eher den Charakter eines tippspiels....

Will man eine allgemeingültige Aussage treffen können, müsste man das Stock picking bzw. das market Timing eliminieren.

Um Aussagen möglichst unabhängig vom market Timing (bei Ein-/Ausstieg) zu treffen wäre denke ich ein rendite dreieck wo alle möglichen zeitreihen abgebildet sind am besten:
https://hodl.camp/

Das macht den Vergleich dann nur kompliziert... klar kann ich so ein renditedreieck für jeden coin bauen, aber dann ist man wieder beim Stock picking.
Will man BTC mit einem Altcoin-portfolio vergleichen und nimmt dazu bswp. die top200 coins dann wird es kompliziert weil sich die top200 ja regelmäßig ändern....

Und beim Portfolio würde sich dann auch noch die Frage der gewichtung stellen, was von der Problemstellung nicht weit vom Stock picking weg ist. Die von aktien bekanntem gewichtungen nach marktkapitalisierung bzw. Equal weight lassen sich aus meiner sicht nicht sinnvoll auf kryptos übertragen.

Als Mittelweg würde sich vielleicht noch am ehesten eine mathematische Folge anbieten, also beispielsweise eine portfoliogewichtung von 0,2/n für n=2..226 wobei n der Rang des jeweiligen coins nach markkapitalisierung wäre (stablecoins ausgenommen). Für n=2..226 deshalb weil dann die Summe der folgeglieder relativ genau 5 ist und sich mit dem Faktor 0,2 entsprechend auf 1 -> 100% anpassen lässt.

bitcoin wäre n=1 also nicht im Portfolio (ist ja auch kein altcoin)
n=2 wäre ETH und wäre mit 0,2/2 = 10% im portfolio noch relativ hoch gewichtet. Bis Platz 10 (krypto top10) fällt der Anteil auf 2%, top20 noch auf 1% und top200 schließlich auf 0,1% Anteil im portfolio.

Kennt ihr gute Tools mit denen man sich so ein portfolio zusammen basteln und backtesten könnte? Evtl noch mit csv Import/Export?


Title: Re: Ist "diversifizieren" in mehrere Kryptowährungen wirklich sinnvoll?
Post by: 1miau on January 31, 2023, 01:02:09 AM
Ja die BTC vs. Alts kenne ich, aber das hat ja schon eher den Charakter eines tippspiels....

Will man eine allgemeingültige Aussage treffen können, müsste man das Stock picking bzw. das market Timing eliminieren.

Um Aussagen möglichst unabhängig vom market Timing (bei Ein-/Ausstieg) zu treffen wäre denke ich ein rendite dreieck wo alle möglichen zeitreihen abgebildet sind am besten:
https://hodl.camp/
...
Das stimmt, das wird sehr schnell sehr kompliziert und letzten Endes ist dann die Frage, wie repräsentativ die Auswahl noch ist. Gerade da die meisten Altcoins dazu tendieren, trotz frühem Hype langfristig gesehen zu scheitern (man denke nur as EOS, IOTA oder BCash, die einst in den Top 10 waren, denn diese sind nun praktisch irrelevant). Würde man z.B. die Top 100 wählen, würde man viele neue Altcoins, die früh in ihrer "Lebenszeit" hohen Gewinne abwerfen, nicht in der Auswahl haben. Jedoch die Altcoins, wie EOS, IOTA oder BCash, die in den letzten Jahren sukzessive verloren haben.

Vielleicht ist die Konzipierung eines "fairen / repräsentativen Altcoinportfolios" auch eine Idee für ein Krypto-Startup.  ;)
Nachfrage danach gibt es bestimmt und wir wären sehr neugierig zu sehen, wie es performt.  :D

Und danke für die Seite hodl.camp, habe ich mir direkt mal abgespeichert.  :)




Title: Re: Ist "diversifizieren" in mehrere Kryptowährungen wirklich sinnvoll?
Post by: Turbartuluk on February 03, 2023, 08:25:44 PM
Das stimmt, das wird sehr schnell sehr kompliziert und letzten Endes ist dann die Frage, wie repräsentativ die Auswahl noch ist. Gerade da die meisten Altcoins dazu tendieren, trotz frühem Hype langfristig gesehen zu scheitern (man denke nur as EOS, IOTA oder BCash, die einst in den Top 10 waren, denn diese sind nun praktisch irrelevant). Würde man z.B. die Top 100 wählen, würde man viele neue Altcoins, die früh in ihrer "Lebenszeit" hohen Gewinne abwerfen, nicht in der Auswahl haben. Jedoch die Altcoins, wie EOS, IOTA oder BCash, die in den letzten Jahren sukzessive verloren haben.

Soo... ich hab heute mal mit der coinmarketcap app nen bissl rum gespielt und nen ALT30 portfolio gebaut.
Als Startpunkt habe ich den 6 Januar 2019 gewählt, was zum heutigen Zeitpunkt etwa 1 kompletten Zyklus her ist, sprich sowohl Bullen- als auch Bärenmarkt enthält.
https://coinmarketcap.com/historical/20190106/
Top5 Alts damals: ETH, XRP, BCH, EOS, LTC

Ins Portfolio gekommen sind die Top30 Altcoins (ohne stable coins). Gewichtet habe ich wie oben beschrieben, d.h. jeder coin hat am 06.01.2019 eine Einmalzahlung in Höhe von 1000$/n bekommen. Am stärksten gewichtet war somit ETH mit 500$, der letzte coin der mit rein gekommen ist war BAT mit 32,26$.

Referenz ist BTC, der in besagtem Zeitraum satte 475% zugelegt hat.

Mit Blick auf die Namen der Top5 Alts sind die Erwartungen gering. XRP +10%, BCH -18%, EOS -62%. LTC hat immerhin 151% geholt, was ne gute Performance ist, aber eben auch nur 1/3 von BTC. Rausgerissen hat es dann ETH mit +942%, was den Schnitt der Top5 Alts dann immerhin noch auf 332% gebracht hat, was dann doch gar nicht soviel schlechter als BTC ist.

Mit Blick auf die Top6-30 Alts hat sich ein ähnliches Bild gezeichnet, sprich einzelne coins welche die performance hoch getrieben haben, während die Masse eher dahin dümpelte (eben doch irgendwie wie private equity).
Top Gainer waren ADA (#10 -> 100$) mit 728%, BNB (#13 -> 76,92$) mit 5115% und Doge (#22 -> 45,45$) mit 3400%.
Im Schnitt sind die Top6-30 auf 447% gekommen, was auch wieder fast mit BTC mithalten kann (man bedenke, dass wir aktuell am ende eines Bärenmarktes stehen in dem die Alts deutlich stärker geblutet haben als BTC).

Insgesamt sind die Top30 Alts im Schnitt dann immerhin noch auf 392% gekommen.

Fazit:
So klar pro BTC ist das Ergebnis finde ich nicht.
Wenn man einen wirklich langfristigen buy and hold Ansatz fährt (~10 Jahre), dann ist BTC wahrscheinlich schon die bessere Wahl.
Handelt man von Zyklus zu Zyklus (1-4 Jahre) und kombiniert das mit einer DCA Strategie (Akkumulation im bärenmarkt, Teil-/Verkauf im Bullenmarkt) sehe ich das Altcoin Portfolio aber klar vorne.

Thema krypto start-up: Reicht ja vielleicht auch erstmal wenn man das eigene krypto invest optimiert, da kommen ja bei vielen auch schon nen paar € zusammen die dann auch einen gewissen aufwand rechtfertigen.
Wenn sich da nen paar interessierte zusammen finden bin ich gerne mit am start. Betrachte mich als Ingenieur im Hinblick auf Programmiersprachen für automatisiertes trading aber eher als Legastheniker und tue mich entsprechend schwer da alleine was auf die Beine zu stellen. Dafür bringe ich im Bereich Analyse und Statistik nen paar skills mit und hab auch paar Jahre trading Erfahrung.


Title: Re: Ist "diversifizieren" in mehrere Kryptowährungen wirklich sinnvoll?
Post by: sam00 on February 04, 2023, 06:13:08 PM
~

Interessante Auswertung @Turbartuluk , das bestätigt ja nochmal die allgemein vertretene Meinung hier. Wahllos ausgesuchte Altcoins sind nicht unbedingt sicherer oder bieten keinen bestimmten Vorteil in einem Bärenmarkt.
Wenn die 30 Altcoins aber bis in den Bärenmarkt im Schnitt mit Bitcoin mithalten konnten, hätte man im Bullenmarkt den Bitcoin sicher outperformed.

Aber was macht man nun mit dieser Information? Ich werde mir nicht die Top 30, 50 oder 100 Altcoins kaufen und darauf hoffen, dass sie den Bitcoin outperformen. Das wäre mir zu viel Aufwand und auch wieder zu viel Risiko.

Da nehme ich dann lieber einzelne, interessante Projekte, von denen ich mir etwas erhoffe (Algorand, Azero, Ethereum z.B).


Title: Re: Ist "diversifizieren" in mehrere Kryptowährungen wirklich sinnvoll?
Post by: Turbartuluk on February 04, 2023, 08:23:39 PM
Naja wie du schon schreibst wäre das Ziel ja BTC im bullenmarkt outperformen zu können, indem man sicher die outperformer früh einsammelt (mit einer ganzen Menge Beifang versteht sich).
Wenn man sich die damaligen Top100 anschaut sind mit BNB, DOGE, LINK und MANA doch einige coins dabei die im bullenmarkt ein 100x hingelegt haben.

Ob man dann schlussendlich all out geht oder einfach mehr BTC akkumuliert ist ja eine individuelle Entscheidung.
Man kann es natürlich auch nutzen um steuerlich wirksame verluste anzusammeln (bei shitcoins binnen 1 jahr verluste realisieren).

Und ja, aufwendig ist das schon, würd ich auch nur machen wenn man es automatisieren kann... ob man nun einzelne Projekte raus pickt oder breit Streit ist finde ich dieselbe Diskussion wie aktiv oder passiv investieren bei aktien... man spart sich halt die komplette Analyse einzelner Projekte... ob das gut oder schlecht ist lasse ich mal unbewertet....


Title: Re: Ist "diversifizieren" in mehrere Kryptowährungen wirklich sinnvoll?
Post by: 1miau on February 04, 2023, 10:07:17 PM
Das stimmt, das wird sehr schnell sehr kompliziert und letzten Endes ist dann die Frage, wie repräsentativ die Auswahl noch ist. Gerade da die meisten Altcoins dazu tendieren, trotz frühem Hype langfristig gesehen zu scheitern (man denke nur as EOS, IOTA oder BCash, die einst in den Top 10 waren, denn diese sind nun praktisch irrelevant). Würde man z.B. die Top 100 wählen, würde man viele neue Altcoins, die früh in ihrer "Lebenszeit" hohen Gewinne abwerfen, nicht in der Auswahl haben. Jedoch die Altcoins, wie EOS, IOTA oder BCash, die in den letzten Jahren sukzessive verloren haben.

Soo... ich hab heute mal mit der coinmarketcap app nen bissl rum gespielt und nen ALT30 portfolio gebaut.
Als Startpunkt habe ich den 6 Januar 2019 gewählt, was zum heutigen Zeitpunkt etwa 1 kompletten Zyklus her ist, sprich sowohl Bullen- als auch Bärenmarkt enthält.
https://coinmarketcap.com/historical/20190106/
Top5 Alts damals: ETH, XRP, BCH, EOS, LTC
...
Referenz ist BTC, der in besagtem Zeitraum satte 475% zugelegt hat.
Interessante Auswertungen!
Damit diese akkurater sind, wäre es vielleicht noch von Belang, von Bullenmarkt zu Bullenmarkt (Allzeithoch zu Allzeithoch) oder Bärentief zu Bärentief auszuwerten, um die typischen Schwankungen zwischen Bärenmarkt und Bullenmarkt auszugeleichen, wo Altcoins respektive Bitcoin besser abschneiden.
Ich habe mal für die Top 5 von letzem Allzeithoch bis heute die Daten herausgenommen. 

Als Datum habe ich den 24.12.2017 genommen, da Bitcoin am 17.12.2017 sein Allzeithoch hatte und viele Altcoins so um den 04.01.2018 herum.
Jeder der 4 Altcoins hat damals 100 USD an Investment bekommen (4 x 100 USD) und zum Vergleich 400 USD in Bitcoin.

Das Ergebnis: aus den 400$ bei Bitcoin wurden 651$, aus den 400$ bei Altcoins wurden 331$. Die Altcoins waren also nur halb so erfolgreich wie Bitcoin, jedoch war Ethereum mehr als doppelt so erfolgreich als Bitcoin. Und Bitcoin Cash war ganz miserabel mit einem Verlust von 94 Prozent...  :D

https://i.imgur.com/YvSXINp.png



Ins Portfolio gekommen sind die Top30 Altcoins (ohne stable coins). Gewichtet habe ich wie oben beschrieben, d.h. jeder coin hat am 06.01.2019 eine Einmalzahlung in Höhe von 1000$/n bekommen. Am stärksten gewichtet war somit ETH mit 500$, der letzte coin der mit rein gekommen ist war BAT mit 32,26$.
Hatte es jetzt einmal nicht gewichtet gemacht, da das zwar interessant ist, das Bild aber doch etwas verzerrt. Bei den Top 5 jetzt aber auch nicht so relevant.

Ich schaue mal, dass ich die Tabelle etwas ausbaue, z.B. für die Top 10 und dann schauen wir später mal, wie die Daten aussehen, wenn wir ein neues Allzeithoch haben. Wobei man bei "Allzeithoch" auch immer eine Differenz von Bitcoin zu den verschiedenen Altcoins hat...
Danke für die Auswertungen auf jeden Fall!  :) :)


Title: Re: Ist "diversifizieren" in mehrere Kryptowährungen wirklich sinnvoll?
Post by: mr.relax on February 05, 2023, 10:53:38 AM
Was man bei den verschiedenen Kursentwicklungen nicht übersehen sollte, ist, wie nah man an die Peaks oder Bottoms als Normalsterblicher herankommt, diese also überhaupt nutzen kann.
Nutzt ja nix, wenn der Coin sich verzwanzigfacht, aber man nur eine verfünffachung vom Kuchen erwischt. Denn die geht bei BTC auch, zumindest bisher.
BTC läuft meist viel träger als die Altcoins.
Bei Alts sind die Kursausschläge in jede Richtung dramatischer.
Wenn man versucht, die großen Wellen mit Dauer von vielleicht 6 Monaten bis zu 3 Jahren abzugreifen, bekommt man bei hochvolatilen Alts ein Problem.
Sobald  sich da der Trend ändert, hat der Kurs einen viel größeren Abstand von der Trendlinie als zB bei BTC.
Häufig ist der Kurs bei Alts beim Trendwechsel hoch höher als beim Trendwechsel runter, obwohl der Trend vielleicht ein halbes Jahr hochging. Dann verliert man beim Trendtraden!
Dh, ja man könnte mit Alts gerade im Bullenmarkt größere Gewinne machen, aber oft ist das selbst beim eigentlich konservativen Trendtraden viel mehr Zockerei und oft nur Glückspiel.
Also bleibt dann für Trader entweder Elliot oder Peaks abfangen. Das halte ich für riskanter.
Man könnte auch nur einfach Hodln und einfach parallel zum BTC kaufen bzw verkaufen.
Beim langzeithodln bleibt die Gefahr,daß der Coin einfach unrelevant wird.

Die mit Abstand beste Chance bei den Alts, ist wahrscheinlich vor allem als Frühinvestor, so wie vor kurzem bei APT reinzugehen und so die (dünne)Chance auf einen verhundertfacher mitzunehmen.
was auch geht, ist einfach bei den Alts sehr fundamental ranzugehen. So wird meiner Meinung nach ein fundamentaler Bedarf zB bei XMR oder auch bei RUNE wachsen.
Oder man geht nur auf die ganz großen Alts, die sind etwas berechenbarer.


Title: Re: Ist "diversifizieren" in mehrere Kryptowährungen wirklich sinnvoll?
Post by: Turbartuluk on February 05, 2023, 03:29:45 PM
Soo... heute hab ich auch nochmal ein paar Rechnungen gemacht.

Ziel wäre es ja, mit einem systematischen Ansatz BTC outperformen zu können, was mit den volatileren Alts natürlich tendenziell im bullenmarkt möglich wäre. Arbeitshypothese ist dass im Bullenmarkt ein Altcoin-Portfolio besser performed als BTC und die Schwierigkeit "lediglich" im Timing bestünde.

Ich hab mir daher heute mal die letzten 2 Bullenmärkte angesehen.
Ich fange mal mit dem 1. an den ich für BTC mit dem Zeitraum 18.01.2015 bis 17.12.2017 definieren möchte.
In dem Zeitraum hat BTC ein 91x hingelegt was als Referenz herhalten soll. Von den Top30 alts waren mit LTC (#3, 240x) DASH (#12, 844x) XMR (#22, 1.358x) BCN (#23, 540x) und BTCD (#24, 220x) insgesamt 5 coins besser. Mit XRP, BTS, XLM, DOGE, MAID, NXTund RDD haben 7 weitere coins mindestens ein 10x gehabt waren aber schlechter als BTC. 3 weitere coins waren zumindest im plus und die restlichen 15 coins sind in der Bedeutungslosigkeit verschwunden.
Alle Alts gleich gewichtet käme das Top30 Alts Portfolio auf ein 116x wäre also gut 25% besser gewesen als BTC.

Den zweiten Bullenmarkt möchte ich für BTC für den Zeitraum 16.12.2018 bis 14.11.2021 definieren, wobei hier BTC ein 20x hingelegt hat.
Bei den Altcoins zeigt sich hier sehr deutlich, dass die ATH nicht mit BTC synchron laufen, viele coins hatten im Jahr 2021 zum 1. ATH von BTC (grob am 11.04.2021) höhere Kurse als später im Jahr. Sofern das der Fall war habe ich für die Top30 Alts den Kurs vom 11.04.2021 genommen.
Damit zeigt sich nun folgendes Bild: mit ETH (#3, 54x) ADA (#10, 70x) BNB (#13, 140x) DOGE (#20, 124x) und VET (#24, 47x) haben wieder 5 coins besser performed als BTC. 9 coins lagen zwischen 10x-20x, weitere 9 coins 5x-10x, die restlichen 7 coins lagen allesamt im Bereich 3,5x-5x.
Der Durchschnitt der Top30 Alts lag (gleich gewichtet) bei 21,6x und damit 8% besser als BTC. Die Streuung und die die Extreme sind auf jeden Fall kleiner geworden und die potentielle Überrendite kaum noch der Rede wert.

Also ja, das Potential einer Mehrrendite ist da, allerdings hat Mr.Relax natürlich schon recht, dass man dann auch erstmal eine strategie braucht um den Ein-/Ausstieg möglichst Bottom/ATH zu treffen. Verpasst man den Ausstieg bei BTC kann man immernoch bis zum nächsten Zyklus hodln. Bei Alts birgt das das zusätzliche Risiko dass der Bärenmarkt die coins frisst und diese nie wieder hoch kommen.

Also bin aktuell son bissl hin und her gerissen. BTC ist langfristig auf jeden Fall einfacher/sicherer und bei den Top30 Alts fällt die überreichte dann doch eher mager aus...
Das TOP30 Portfolio als monatlicher Sparplan statt als Einmalinvest würde die Aufsteiger belohnen/stärker gewichten, was tendenziell wieder gegen BTC sprich (höhere Überrendite), aber das händisch nachzurechnen ist mir dann doch nen bissl viel Handarbeit... :-\ ???


Title: Re: Ist "diversifizieren" in mehrere Kryptowährungen wirklich sinnvoll?
Post by: 1miau on February 05, 2023, 11:20:03 PM
Dann verliert man beim Trendtraden!
"Trendtraden" basiert sowieso lediglich auf Kaffeesatzleserei, denn ab wann ist ein Trend ein Trend? Im Stundenchart / Tageschart / Monatschart etc.? Ab wie vielen Kerzen ist etwas ein Trend?
Es ist nicht möglich, hier genaue Regeln zu definieren, denn "Trendtraden" ist bloße Kaffeesatzleserei.
Und wenn man denkt, es wäre ein Trend, steigt man ein und der vermeintliche "Trend" endet.  :D



Ich hab mir daher heute mal die letzten 2 Bullenmärkte angesehen.
Ich fange mal mit dem 1. an den ich für BTC mit dem Zeitraum 18.01.2015 bis 17.12.2017 definieren möchte.
Das Problem dabei dürfte sein, dass man nie wissen wird,
- ob der Bullenmarkt bereits zu Ende ist (Allzeithoch erreicht)
- ob der Bärenmarkt bereits zu Ende ist (Boden erreicht),
daher ist die Betrachtung hinterher, wenn man es besser weiß, da man das Ergebnis bereits kennt, eine idealisierte Betrachtung, die in der Realität nur mit Glück (Spekulation) angewendet werden kann.

Aus diesem Grund habe ich die Tabelle von gestern einmal mit weiteren 5 Altcoins bestückt, die damals (24.12.2017) die Top 10 dargestellt hatten und auch alle weiteren 5 Altcoins von damals haben seitdem weniger Gewinne als Bitcoin gebracht. Bitcoin hat sie also (ab 24.12.2017 bis 05.02.2023) ausperformt.
Und selbst in USD gerechnet hat keiner dieser 5 neuen Altcoins (Cardano, IOTA, NEM, Dash, Monero) zulegen können:

https://i.imgur.com/S3MbqqR.png

Das Ergebnis der Top 10 Altcoins ist sogar noch verheerender als bei den Top 5 Altcoins.



Die obige Vorgehensweise ist gut geeignet, diesen Sachverhalt nun zu einem beliebigen Zeitpunkt zu prüfen.

Will man das jetzt mit einem Graphen darstellen, müsste man alle Zeitpunkte in der Vergangenheit gegenüber heute betrachten, die damaligen Top 10 oder Top 30 Altcoins auswählen und mit Bitcoin zum damaligen Zeitpunkt gegenüber heute vergleichen.
Du hattest ja bereits eine solche Seite erwähnt (Hodl.camp (https://hodl.camp/)), in der man Bitcoin zu USD für diverse Zeitpunkte aus der Vergangenheit gegenüber dem heutigen Preis vergleichen kann und die Seite das visualisiert.
Würde man das mit den Top 30 Altcoins gegenüberstellen, hätte man allerdings das Problem, dass sich die Top 30 Altcoins immer wieder ändern.



Title: Re: Ist "diversifizieren" in mehrere Kryptowährungen wirklich sinnvoll?
Post by: mr.relax on February 06, 2023, 08:30:19 AM
Quote
"Trendtraden" basiert sowieso lediglich auf Kaffeesatzleserei, denn ab wann ist ein Trend ein Trend? Im Stundenchart / Tageschart / Monatschart etc.? Ab wie vielen Kerzen ist etwas ein Trend?
Es ist nicht möglich, hier genaue Regeln zu definieren, denn "Trendtraden" ist bloße Kaffeesatzleserei.
Und wenn man denkt, es wäre ein Trend, steigt man ein und der vermeintliche "Trend" endet
Trendtraden hat nichts mit Kerzen oder Strukturen zu tun.
Mein bester Zeitrahmen bei BTC ist der 1-Tageskerzen Chart.
Man definiert Regeln für sich,und zwar ganz konkrete,meist basierend auf Moving Averages(Durchschnittskurs in der Vergangenheit),  die sich zurückblickend auf das jeweilige Asset als Erfolgreich herausgestellt haben und hält sich eisern daran.
Trendtraden ist nur sinnvoll, wenn die jeweiligen Trends in der selbstbestimmten Regel lange genug anhalten, bei mir mindestens etwa 9 Monate.
Das funktioniert eben nur bei Assets, die nicht zu große Tageskerzen im Verhältnis zum üblichen Trendanstieg haben.
Bei den Alts ist dies meist leider nicht der Fall. Übrigens beim S&P auch nicht. Bei BTC passt es perfekt.
Ja, es gibt auch immer Fakeausbrüche. Die kann man minimieren, indem man vorher seine Regeln auf das jeweilige Asset anpasst.
Fällt der trend zu früh, macht man eben Miese, doie man konsequent auch realisiert.
Wichtig ist nur, daß es im Durchschnitt positive Gewinne sind.
Bei BTC lief meine Trendregel in den letzten 4 Jahren so, daß man seine Coins etwa ver 4-7 fachen konnte. Trotz kleineren Faketrends mit realisierten Verlusten.
Nein es ist eben keine Kaffesatzleserei, da es keine Prognosen macht. Man verwendet nur vorhandene Daten.
Anders als der Investor: Der macht Kaffesatzleserei, denn er spekuliert auf Dinge die eintreten sollen-und es hoffentlich auch tun.
Ich hatte das ja auch schon mal im Kursthread veröffentlicht mit rückwirkender Darstellung der verschiedenen Kauf und Verkaufspunkte bei BTC.
Nein es ist kein Hokuspokus.

Jetzt sagt manche einer, wenn das so einfach ist, warum machen das nicht alle?
Tja, die Profis machen das Alle, insbesonderes im S&P. Dann funktioniert es auch nicht mehr ;-)

Hier gehts aber nicht um Trendtraden, sondern um Altcoins vs Bitcoins.
Bei den Altcoins geht es eben nicht mehr, deshalb ist es dort auch nicht möglich reproduzierbar so nah an die Peaks und Bottoms zu kommen wie bei BTC.
Genau deshalb nutzt einem der viel höhere Kursausschlag bei den Alts auch wenig.
Man erwischt ihn eben entsprechend schlechter...
Das erleben in der Realität auch alle, die einfach nur intuitiv traden bzw "investieren".
Man trifft es nie und fühlt sich sogar schlecht,wenn man profit machte, weil man immer glaubt, man hätte viel mehr Gewinn machen können...ist aber gerade bei den Alts nicht so

PS: Bei BTC ist am 14 Januar der Trend ins Positive gedreht. man hätte also mit Allem bei etwa 19-21k reingehen können/sollen...
Der Trendpunkt war genau bei 17.5k, der Kurs also etwa 2-3k darüber, was bei BTC schon sehr viel ist.
Dies zeigt, daß heute viel mehr Menschen nach Trends BTC handeln als vor 4 Jahren.
Bei den Alts ist dieser Abstand relativ viel größer, was das Ganze dort eben unmöglich macht.


Title: Re: Ist "diversifizieren" in mehrere Kryptowährungen wirklich sinnvoll?
Post by: 1miau on February 06, 2023, 11:08:11 PM
Quote
"Trendtraden" basiert sowieso lediglich auf Kaffeesatzleserei, denn ab wann ist ein Trend ein Trend? Im Stundenchart / Tageschart / Monatschart etc.? Ab wie vielen Kerzen ist etwas ein Trend?
Es ist nicht möglich, hier genaue Regeln zu definieren, denn "Trendtraden" ist bloße Kaffeesatzleserei.
Und wenn man denkt, es wäre ein Trend, steigt man ein und der vermeintliche "Trend" endet
Trendtraden hat nichts mit Kerzen oder Strukturen zu tun.
Mein bester Zeitrahmen bei BTC ist der 1-Tageskerzen Chart.
Ja LOL, ey!  :D :D


Man definiert Regeln für sich,und zwar ganz konkrete,meist basierend auf Moving Averages(Durchschnittskurs in der Vergangenheit),  die sich zurückblickend auf das jeweilige Asset als Erfolgreich herausgestellt haben und hält sich eisern daran.
Und genau das ist eben keine Garantie, zuverlässig Gewinne zu erzielen, egal ob es um "Moving Averages", "Bollinger-Bänder", "Ichimoku-Wolken" oder sonstige Kaffeesatzleserei geht.
Sonst hätte schon irgendwer einen Bot geschrieben, der diese Muster handelt, einen Kredit aufgenommen und wäre Milliardär geworden.


Trendtraden ist nur sinnvoll, wenn die jeweiligen Trends in der selbstbestimmten Regel lange genug anhalten, bei mir mindestens etwa 9 Monate.
Das funktioniert eben nur bei Assets, die nicht zu große Tageskerzen im Verhältnis zum üblichen Trendanstieg haben.

Bei den Alts ist dies meist leider nicht der Fall. Übrigens beim S&P auch nicht. Bei BTC passt es perfekt.
Dein "Trendtraden" dürfte eher auf die bisher signifikant positiven Kursentwicklungen bei Bitcoin zurückzuführen sein. Immerhin hat Bitcoin seit 01/2014 = 2.700%, seit 01/2017 = 1.700% und seit 01/2020 = 220% massiv an Wert gewonnen.
Das ist das, was man klassisch als "HODLn" bezeichnet.  ;)
Ansonsten scheitert das "Trendtraden" bereits daran, dass man niemals weiß, ab wann etwas ein "Trend" ist, Kaffesatzleserei mit "Moving Averages", "Bollinger-Bänder", "Ichimoku-Wolken" ändert daran nichts.

Nun kann man versuchen, dass Allzeithoch abzupassen, dort zu verkaufen und später wieder zurückzukaufen aber das wird dann schon arg spekulativ und es gehört eine Portion Glück dazu, dass man nicht doch das Allzeithoch um ein paar Wochen verpasst, was dann schon mal eine knappe Verdopplung des Preises sein kann, die einem dabei entgeht.

Und alles darüber hinaus ist bei noch kleineren Zeiträumen lediglich Zockerei, die auf Kaffesatzleserei basiert und damit unzuverlässig ist.


Anders als der Investor: Der macht Kaffesatzleserei, denn er spekuliert auf Dinge die eintreten sollen-und es hoffentlich auch tun.
Ich würde eher erwarten, dass der Investor (z.B. Warren Buffett) Fundamentalanalyse macht.  :D
Ansonsten ist es kein Investor, sondern ein (Day-) Trader.


PS: Bei BTC ist am 14 Januar der Trend ins Positive gedreht. man hätte also mit Allem bei etwa 19-21k reingehen können/sollen...
Hinterher ist man immer schlauer, hätte ja auch sein können, dass es sich Bitcoin anders überlegt und an den 20k wieder Richtung Süden dreht.
Aber ja: ab ca. 16.000 USD steigende Bitcoinkurse zu erwaten war mit höherer Wahrscheinlichkeit eine gute Idee anstatt dort auf weiter fallende Kurse zu setzen.

Das liegt aber nicht daran, dass es ein charttechnisches Signal gab, sodern es liegt an Bitcoins Fundamentaldaten und der aktuellen Marktlage, sodass es ziemlich sinnig war, dass irgendwann die 20k wieder geknackt werden.
Generell wird man sehr viel höhere Chancen haben, bei Bitcoin auf steigende Kurse zu setzen, vor allem, nachdem der Kurs so stark gefallen war. Einen Termin x, ab dem man verlässlich sagen kann, dass es aktuell ein Trend ist, gibt es allerdings nicht. Man kann höchstens darauf "spekulieren" und da Bitcoin bisher so stark gestiegen ist, konnte man dadurch sehr gute Gewinne einfahren.
Wobei wir wieder beim HODLn wären.  :)



Title: Re: Ist "diversifizieren" in mehrere Kryptowährungen wirklich sinnvoll?
Post by: mr.relax on February 07, 2023, 08:55:28 AM
Weil das hier im Anfänger Bereich ist, und der wenig mit Tradingstrategien zu tun hat, will ich hier gar nicht zum Thema Trendtrading antworten oder miaus Antwort diskutieren.
Ich wollte eigentlich nur sagen, daß Altcoins so volatil sind, daß es noch viel schwerer ist, Bottom und Top auch nur annähernd zu treffen.
Man hat also von deren höheren Kursauschlägen dadurch auch nicht unbedingt mehr als von BTC.

Zum Thema Trendtraden hab ich einen eigenen Thread https://bitcointalk.org/index.php?topic=5438474.0 (https://bitcointalk.org/index.php?topic=5438474.0) aufgemacht.
Wer meint einzig und alleine hodln würde Gewinne maximieren, und das trotz 80% Verlust letztes Jahr, der muss es ja nicht lesen.


Title: Re: Ist "diversifizieren" in mehrere Kryptowährungen wirklich sinnvoll?
Post by: 1miau on February 07, 2023, 10:34:57 PM
Zum Thema Trendtraden hab ich einen eigenen Thread https://bitcointalk.org/index.php?topic=5438474.0 (https://bitcointalk.org/index.php?topic=5438474.0) aufgemacht.
Nein, nicht schon wieder Kaffeesatzleserei.  ::)

Wer meint einzig und alleine hodln würde Gewinne maximieren, und das trotz 80% Verlust letztes Jahr, der muss es ja nicht lesen.
Wenn man sich die Zeiträume so tendenziös herauspickt wie du, wird man zwangsläufig Trugschlüsse produzieren. So auch dieses Mal schon wieder:
Das beinhaltet bereits die falsche Annahme, dass du hier für das HODLn einen 1-Jahreshorizont als Grundlage deiner haltlosen Behauptung ausgibst, dabei wird dir jeder Experte sagen können, dass man beim HODLn zumindest einen Halving-Zyklus abwarten sollte, bevor man urteilt.
Demnach: ja, du hast mit deiner Aussage bewiesen, dass kurzzeitige Spekulationen (Trading), vermieden werden sollten.  ;)



Title: Re: Ist "diversifizieren" in mehrere Kryptowährungen wirklich sinnvoll?
Post by: Turbartuluk on February 08, 2023, 02:49:52 AM
Ich wollte eigentlich nur sagen, daß Altcoins so volatil sind, daß es noch viel schwerer ist, Bottom und Top auch nur annähernd zu treffen.
Man hat also von deren höheren Kursauschlägen dadurch auch nicht unbedingt mehr als von BTC.

Was ich nicht ganz verstehe ist warum das bei Alts nicht funktionieren soll?
Da funktionieren die einzelnen Indikatoren SMA, BB und co vielleicht nicht, aber die Entwicklung von BTC dürfte für die Alts schon ein guter indikator sein.
Und wenn ich "zuverlässig" bottom/top bei BTC erkennen könnte wüsste ich nicht warum ich dieses Signale nicht auch fürs Altcoin Portfolio nutzen können sollte...
dass man da nicht jeden Altcoin einzeln nach dessen Indikatoren tradet (egal welche man jetzt nimmt) dürfte ja irgendwie klar sein....


Title: Re: Ist "diversifizieren" in mehrere Kryptowährungen wirklich sinnvoll?
Post by: mr.relax on February 09, 2023, 10:03:12 AM
Warum das bei Altcoins  zumindest für mich viel schwerer als bei Bitcoin ist, habe ich im KaffesatzleserThread erläutert.
https://bitcointalk.org/index.php?topic=5438474.msg61733643#msg61733643


Title: Re: Ist "diversifizieren" in mehrere Kryptowährungen wirklich sinnvoll?
Post by: Turbartuluk on February 11, 2023, 12:45:03 AM
Warum das bei Altcoins  zumindest für mich viel schwerer als bei Bitcoin ist, habe ich im KaffesatzleserThread erläutert.
https://bitcointalk.org/index.php?topic=5438474.msg61733643#msg61733643

Ja, dass die Trendwechselindikatoren bei Alts nicht so gut klappen verstehe ich. Ich meinte auch eigentlich die Indikatoren auf den Bitcoin chart angewandt, aber den erkannten trendwechsel dann bei Alt coins getraded. Die hängen BTC ja eh oft nen bissl hinterher, sodass der Delay durch die EMAs direkt nen bissl abgemildert ist...
Nur ne Idee....


Title: Re: Ist "diversifizieren" in mehrere Kryptowährungen wirklich sinnvoll?
Post by: mr.relax on February 11, 2023, 09:15:02 AM
Ja normalerweise wenns für BTC aufwärts geht, steigen die Alts mehr.
Ist aber nicht immer 1:1 zeitgleich. Denn die BTC Dominanz spielt da mit.
Wenn überhaupt in Alts diversifizieren, dann natürlich vor allem, wenn es nach BTC Bullenmarkt riecht.
Ist halt wenig  Sicherheitsdiversifizieren, mehr Chancen suchen.
Ein ganz klein wenig Sicherheitsdiversifizieren ist es aber schon, denn falls tatsächlich eines fernen Tages nicht mehr BTC die Nummer Eins in Krypto sein könnte, wär es doch nichtt schlecht wenn man vielleicht zufällig die Nummer eins der Zukunft heute schon hielte.
Nur wer oder was das sein könnte(und ob es überhaupt passiert) ist halt schon ein Stochern im Nebel, ganz besonders bei Newcomercoins.
Die meisten Cryptoneueinsteiger lassen sich halt irgendeinen Altcoin aufschwätzen und stecken alles da rein.
Wenn schon Crypto, sollte man mindestens den Marktanteil von BTC auch Anteilsmäßig in Portfolio haben.
Anfänger vielleicht besser 100%.
Wenn ich mit Aktien anfange, kauf ich mir vielleicht auch besser erst mal einen MSCI als 3 Pennystocks...


Title: Re: Ist "diversifizieren" in mehrere Kryptowährungen wirklich sinnvoll?
Post by: sam00 on February 22, 2023, 09:03:56 PM
Ich denke, dass man sich halt einfach die Risiken und die Belohnung für sich abwägen. In einem richtigen Bullenmarkt kann man bestimmt mit dem ein oder anderen Altcoin seinen Gewinn erhöhen aber sobald der Bullenmarkt ein drastisches Ende nimmt, ist die Überrendite halt vielleicht auch schon wieder weg…

Langfristig möchte ich meinen Großteil des Portfolios (>90%) in Bitcoin haben und nur in Altcoins investieren, wenn mich das Projekt extrem reizt (wie z.B Azero)


Title: Re: Ist "diversifizieren" in mehrere Kryptowährungen wirklich sinnvoll?
Post by: 1miau on February 23, 2023, 02:30:40 AM
Ich denke, dass man sich halt einfach die Risiken und die Belohnung für sich abwägen. In einem richtigen Bullenmarkt kann man bestimmt mit dem ein oder anderen Altcoin seinen Gewinn erhöhen aber sobald der Bullenmarkt ein drastisches Ende nimmt, ist die Überrendite halt vielleicht auch schon wieder weg…
Ja, zum einen das und eine andere spekulative Komponente sehe ich darin ebenfalls noch:

Viele Altcoins tendieren dazu, in einem fortlaufenden Bärenmarkt immer weiter zu fallen und die dabei entstehenden Verluste holt man auch nur schwer wieder auf, wenn es dann in den Bullenmarkt geht.

Beispiel z.B. Steem (von der Plattform Steemit): wer dachte, es wäre eine gute Idee, im Herbst 2018 Steem bei knapp 1 USD zu kaufen, der merkte, dass es keine gute Idee war, als der Kurs später noch bis auf 0,10 USD fiel.
Es steig zwar wieder auf 1,41 im Bullenmarkt 2021 aber heute ist es wieder auf 0,24 USD abgesackt und hat daher die über 8 USD vom Bullenmarkt 2017 / 2018 nie mehr gesehen.


Es ist bei vielen Altcoins so, dass diese noch im Bärenmarkt stetig weiter fallen und im sogenannten Shitcoin-Loch landen. Man käuft den Shitcoin bei z.B. 1$ aber er sackt noch weiter auf 0,25 $ ab. Um dann wieder in die Gewinnzone zu kommen, benötigt man bereits ein x4 des Shitcoins.

https://i.imgur.com/U3IEMhP.png


Im Shitcoin-Loch selbst, dem Boden des Shitcoin-Bärenmarktes, herrschen Verluste von über 95% verglichen mit dem Allzeithoch, was bedeutet, dass es mindestens ein x20 des Shitcoins braucht, um allein das damalige Allzeithoch wieder zu erreichen.
Durch den Aufenhalt im Shitcoin-Loch sind viele Shitcoins jedoch so irrelevant geworden, dass kaum mehr jemand sie haben möchte, weshalb selbst ein Erreichen von 25% des damaligen Allzeithochs schwer fällt.

Ein ähnliches Muster findet man auch bei IOTA, welches sehr tief in das Shitcoin-Loch gefallen ist.

Die Problematik dabei ist: man weiß nie, wie tief das Shitcoin-Loch wirklich ist, da man sich heftig die Finger verbrennen kann, weil es schon einen Unterschied macht, ob der Preis nur 95% verglichen zum Allzeihoch fällt oder sogar 97,5%. Auf dem Papier sieht der Unterschied gering aus aber er ist enorm. Am Beispiel eines 1$ Investments:
1$ bei 90% Verlust = 0,10 $
1$ bei 95% Verlust = 0,05 $
1$ bei 97,5% Verlust = 0,025 $
1$ bei 98,75% Verlust = 0,0125 $

So hat man bei -90% Verlust noch fast 10x mehr Wert als bei -98,75%.
Und bei -98,75% müsste der Shitcoin ein knappes x10 machen, um wieder 0,10 USD zu erreichen...



Abgesehen von der Herausforderung, gerade den Altcoin zu erwischen, der einer der profitableren ist und den anderen Problematiken aus dem Anfangsbeitrag.
Möglich ist das also definitiv, gute Gewinne mit einem glücklich ausgewählten Altcoin-Portfolio zu machen aber die Risiken sind bei Shitcoins sehr hoch.  


Title: Re: Ist "diversifizieren" in mehrere Kryptowährungen wirklich sinnvoll?
Post by: Danydee72 on April 12, 2023, 03:11:19 PM
Es ist bei vielen Altcoins so, dass diese noch im Bärenmarkt stetig weiter fallen und im sogenannten Shitcoin-Loch landen.
.. ich kann nicht anders. Ich hab eine Schwäche für diese Art der Ausdrucksweise  :D

Bei mir ist es so: Bitcoin betrachte ich als Investition und Altcoins als Spekulation. Plusminus.
Nun, im Grunde bin ich mit den Altcoins nicht gut gefahren und hätte besser darauf verzichtet. "im Grunde". Es gibt ein aber:

Neben einer möglichen Diversifizierung von Coins kann ich der Möglichkeit, Strategien zu diversifizieren, was abgewinnen. Dabei kommen bei mir Altcoins ins Spiel.
Es ist absolut korrekt, dass die meisten in einem Bärenmarkt wie dem aktuellen sehr schlecht dastehen, aber trotzdem machen sie für mich Sinn. Dabei gibt es mehrere Aspekte:

  • Projektsicht: Investitionen in vielversprechende Projekte sind notwendig, um die Entwicklung der Cryptos insgesamt voranzutreiben. Ohne Investitionen keine Projekte.
  • Spekulation: Chancen auf eine Kursexplosion wird erhöht durch Diversifizierung. Natürlich unter Bezugnahme des Zitats von Warren Buffet, dass dies ein Ausdruck ist, nicht zu wissen, was man tut. Das Argument nehme ich gerne für mich in Anspruch.
  • Strategie Hochtauschen (z.B.): Die Währungen verhalten sich nicht alle gleich. Das gibt die Möglichkeit, durch Tauschen Gewinne zu machen, egal welcher Markt grade vorherrscht.

Und: Ohne das Scheitern von vielen Altcoins wüssten wir gar nicht, wie wertvoll der Bitcoin ist. Ich werde weiterhin insofern Diversifizieren, als dass ich auf den Hochspekulativen Teil mit Altcoins nicht verzichten mag. Ob es sich lohnen wird auf lange Sicht: Vielleicht.


Title: Re: Ist "diversifizieren" in mehrere Kryptowährungen wirklich sinnvoll?
Post by: Turbartuluk on April 23, 2023, 04:17:53 PM
Viele Altcoins tendieren dazu, in einem fortlaufenden Bärenmarkt immer weiter zu fallen und die dabei entstehenden Verluste holt man auch nur schwer wieder auf, wenn es dann in den Bullenmarkt geht.

Nen anderes Zitat (glaube das war auch von buffet): Buy the fkn Dip!

Aus der Perspektive ATH haste natürlich recht, da sind Altcoins eher die schlechtere Option. Sogar große coins wie Solana waren im aktuellen bären um die -97%, was heftig ist.
Aber Ziel sollte es ja sein sich möglichst im "Shitcoin-Loch" einzudecken um dann von dort aus zu starten.

Im Nachhinein lässt sich das immer leicht sagen, aber ich fand dieses mal war das wieder gut zu sehen... BTC ist im Feb/März schon wieder bullish geworden (wenn auch mit Unsicherheiten), da hat sich bei den Alts noch wenig getan....
Das ist auch das was ich in meinem letzten post meinte, die Indikatoren auf BTC laufen lassen und wenn da das kaufsignal kommt altcoins kaufen....

Bin hier mit "nur" ~50% BTC wohl auch deutlich diversifizierter als die meisten.... ob das klug ist/war werden die nächsten 1-2 Jahre zeigen...  :D


Title: Re: Ist "diversifizieren" in mehrere Kryptowährungen wirklich sinnvoll?
Post by: 1miau on April 23, 2023, 09:22:52 PM
Und: Ohne das Scheitern von vielen Altcoins wüssten wir gar nicht, wie wertvoll der Bitcoin ist.
So kann man es natürlich auch sehen. Scheiternde Shitcoins zeigen immer wieder gut auf, dass das Geld in Bitcoin sicherer aufgehoben ist.  :D



Aber Ziel sollte es ja sein sich möglichst im "Shitcoin-Loch" einzudecken um dann von dort aus zu starten.
Das ist das Ziel, allerdings ist es natürlich immer schwer, da den perfekten Einstieg zu erwischen und dann ist es noch bei vielen Shitcoins so, das diese nie wieder ihr früheres Allzeithoch erreichen, je mehr Zeit vergeht.
Da riskiert man, einen wertlosen Klumpen Shitcoins zu besitzen.
Selbst, wenn man hier über viele Shitcoins streut, wäre meine Vermutung, dass man einfach zu viele Shitcoins erwischt, die langfristig scheitern. Denn bei Shitcoins ist es leider so, dass diese immer weiter absacken, wenn ihre vermeintlich innovativen Ideen immer mehr als Klamauk enttarnt wurden (und die Besitzer der Coins das auch realisieren), weil die Coins einfach nicht den Versprechen gerecht werden, die in der Hype-Phase versprochen wurden. Die Ziele werden immer weiter in die Zukunft verschoben und irgendwann dann ganz abgesagt.
Dieser Zyklus is bei vielen Shitcoins ähnlich.
Daher werden nur die wenigsten Shitcoins wirklich wieder hoch genug steigen, um die Verluste bei den anderen Shitcoins ausgleichen zu können.

Abgesehen von dem großen Mehraufwand, den man durch Kauf, Aufbewahrung und Verkauf so vieler Shitcoins hat, verglichen zum einfachen HODLN des BTC.

Als riskante Beimischung zur größeren Gewinnsteigerung als durch HODLn, können Shitcoins durchaus dienen, auch wenn das natürlich sehr riskant ist.


Title: Re: Ist "diversifizieren" in mehrere Kryptowährungen wirklich sinnvoll?
Post by: aBaxs on May 05, 2023, 03:21:55 AM
Ich finde, dass Diversifizierung sinnvoll sein kann, solange du gut recherchierst und in solide Projekte investierst. Lege den Großteil deines Portfolios in etablierten Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum an und setze nur einen kleinen Teil für riskantere Coins ein. Bleibe immer informiert und passe dein Portfolio den Marktbedingungen an. So kannst du Chancen im Kryptomarkt nutzen und gleichzeitig das Risiko reduzieren.

Insgesamt sollten Kryptowährungen jedoch nur einen Teil des gesamten Portfolios ausmachen. Der CEO von VanEck sieht Diversifizierung in vielen Asset-Klassen gerade jetzt als besonders wichtig an, einschließlich Gold, kurzfristigen Anleihen und anderen Anlageinstrumenten.


Title: Re: Ist "diversifizieren" in mehrere Kryptowährungen wirklich sinnvoll?
Post by: 1miau on May 06, 2023, 01:33:57 AM
Ich finde, dass Diversifizierung sinnvoll sein kann, solange du gut recherchierst und in solide Projekte investierst. Lege den Großteil deines Portfolios in etablierten Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum an und setze nur einen kleinen Teil für riskantere Coins ein. Bleibe immer informiert und passe dein Portfolio den Marktbedingungen an. So kannst du Chancen im Kryptomarkt nutzen und gleichzeitig das Risiko reduzieren.
Ja, wenn man mehrere Altcoins hat, sollte man regelmäßig verfolgen, ob sich bei diesen Altcoins nicht Probleme anbahnen.
Aber auch das kostet Zeit, Zeit, die man spart, wenn man weniger Altcoins hat (oder gar keine). Abgesehen von den anderen Dingen, die Zeit verursachen, wie Sicherung, sachgemäße Verwendung des Coins (Schutz vor Malware), einzelne Umschichtung, jeweils 1-jährige Haltefrist für jede Sorte dieser Coins getrennt etc., siehe Anfangsbeitrag.

Insgesamt sollten Kryptowährungen jedoch nur einen Teil des gesamten Portfolios ausmachen. Der CEO von VanEck sieht Diversifizierung in vielen Asset-Klassen gerade jetzt als besonders wichtig an, einschließlich Gold, kurzfristigen Anleihen und anderen Anlageinstrumenten.
Das ist klar, hier geht es aber vorrangig über die Diversifizierung innerhalb der Kryptowährungen.
Dass Bitcoin als Wertspeicher in Zukunft für z.B. institutionelle Investoren sehr interessant werden wird, halt ich für sehr wahrscheinlich. Denn noch dominieren dort eher die Fragen, wie man solch hohe Summen sicher verwahrt (versichert?) und natürlich der Vorbehalt, dass Bitcoin noch "neu" ist.


Title: Re: Ist "diversifizieren" in mehrere Kryptowährungen wirklich sinnvoll?
Post by: Turbartuluk on May 06, 2023, 07:24:32 PM
Oh man, ich merke echt wie ich einen gänzlich anderen Blick auf die Sache habe.... ;D
Ob man "gut recherchiert" und in "solide Projekte" investiert hat merkt man leider immer erst im Nachhinein, daß hilft bei der erstellung also nur bedingt weiter, weil es zu diesem Zeitpunkt schlicht nicht messbar ist.
Zudem ist der Faktor Zeit hier auch ziemlich relevant, denn wenn ich breit streue und viele kleine coins nur mit vier-, drei- oder gar nur zweistelligen Beträgen mit ins Portfolio nehme, dann lohnt eine Recherche mitunter gar nicht, weil selbst ein totalverlust günstiger wäre als der arbeitslohn für die investierte Zeit zur Recherche.

Klar ist auch, dass sich viele coins nur für den Bullen lohnen, weil sie als kleine coins eben volatiler sind und entsprechend mehr wachstumspotential haben.
Ob sie dann langfristig abspacken ist daher egal, weil man idealerweise nur die hype-phase mitnimmt.
Ähnlich wie beim venture capital ist auch ne ordentliche Portion "beifang" an shitcoins in Ordnung, wenn man dadurch eben auch die wenigen Perlen mitnimmt, die nen 20x, 100x oder gar noch höher hinlegen....

Da der Markt stark mit BTC bzw. ETH korreliert schaue ich mir diese natürlich primär an. Mittels Charttechnik bekommt man eigentlich nen ganz gutes Gefühl in welcher Phase des marktzyklus man sich befindet.
Ganz genau muss man das auch nicht wissen, da sich hier durch Sparplan / DCA Ungenauigkeiten wegglätten lassen. Das "absterben" von coins ist meistens auf den bären beschränkt, da dort der Druck am höchsten ist. So ziemlich jeder coin, der das bärentief überlebt dürfte dann auch bis zum nächsten Bullenhoch überleben... die marketingaktivitäten sind ohnehin meist auf den Bullen beschränkt, das sie im bären oft verpuffen...

Also ich vertrete hier einfach mal die These, dass auch ein breit gestreutes "crypto weltportfolio" ohne Recherche der einzelnen coins/Projekte lukrativ sein kann, wenn man es zum bärentief (+/- 3 monate) anlegt und grob zum bullenhoch (~9-12 Monate nach dem halving) wieder verkauft....


Title: Re: Ist "diversifizieren" in mehrere Kryptowährungen wirklich sinnvoll?
Post by: 1miau on May 06, 2023, 11:56:51 PM
Ob man "gut recherchiert" und in "solide Projekte" investiert hat merkt man leider immer erst im Nachhinein, daß hilft bei der erstellung also nur bedingt weiter, weil es zu diesem Zeitpunkt schlicht nicht messbar ist.
Zudem ist der Faktor Zeit hier auch ziemlich relevant, denn wenn ich breit streue und viele kleine coins nur mit vier-, drei- oder gar nur zweistelligen Beträgen mit ins Portfolio nehme, dann lohnt eine Recherche mitunter gar nicht, weil selbst ein totalverlust günstiger wäre als der arbeitslohn für die investierte Zeit zur Recherche.
Daher bin ich ein Freund von "weniger ist mehr".  :D :D
Wenn man z.B. nur auf Bitcoin (75%) und Ethereum (25%) setzt, muss man praktisch nichts tun, während es bei 10+ verschiedenen Coins schon ziemlich zeitintensiv wird.
Je mehr Coins, desto mehr Zeitaufwand ist nötig.



Klar ist auch, dass sich viele coins nur für den Bullen lohnen, weil sie als kleine coins eben volatiler sind und entsprechend mehr wachstumspotential haben.
Ob sie dann langfristig abspacken ist daher egal, weil man idealerweise nur die hype-phase mitnimmt.
Aber wenn diese Shitcoins bis zum Bullenmarkt so derart an Wert verlieren, dass diese erst einmal wieder ein 5x benötigen, reicht häufig auch ein Bullenmarkt nicht, dass das Altcoinpaket in der Summe Bitcoin ausperformt, ausgehend vom eigenen Einstiegszeitpunkt.
Dieser Wertverlust (Shitcoin-Loch, siehe weiter oben), ist bei Bitcoin nicht wirklich eine Problematik, da Bitcoin auch in Bärenmärkten nicht 95%+ verliert und auch der Anstieg danach sicherer ist als bei irgendwelchen Sitcoins, für die sich dann keiner mehr interessiert (z.B. NEO, EOS, NEM, BCH oder ähnliche, mittlerweile irrelevante Shitcoins).

Das "absterben" von coins ist meistens auf den bären beschränkt, da dort der Druck am höchsten ist.
Das stimmt, im Bärenmarkt werden viele Altcoins irrelevant, weil die Aufmerksamkeit gegenüber dem Coin sinkt, weil neuere, (vermeintlich innovativere) Altcoins auf den Markt kommen (neuere Coins sind immer hipper), weil das Marketingbudget des zentralisierten Altcoins ausgegeben / durch den Kursverfall zusammengeschrumpft ist, weil die Entwickler abpringen, weil versprochene Entwicklungsschritte verzögert oder gar nicht kommen etc.
Es kann dafür viele Gründe geben, bestimmt könnte man hierzu eine lange Liste erstellen.  :)



So ziemlich jeder coin, der das bärentief überlebt dürfte dann auch bis zum nächsten Bullenhoch überleben... die marketingaktivitäten sind ohnehin meist auf den Bullen beschränkt, das sie im bären oft verpuffen...
Ja, nur bleibt damit die Problematik, ob man auch dann einsteigt, bevor der Shitcoin ins "Shitcoin-Loch" fällt. Denn wenn der Altcoin da rein fällt, wird der Weg sehr lange, bis man wieder beim Einsteigswert ist und es verstärken sich die für den Altcoin negativen Begleiteffekte (Shitcoin gerät in Vergessenheit, je länger er im Shitcoin-Loch ist, Entwickler springen ab, Marketingbudget schrumpft), was den Preisanstieg in einem Bullenmarkt stark beeinträchtigen kann.
Die Spekulation mit Shitcoins ist doch recht riskant.



Also ich vertrete hier einfach mal die These, dass auch ein breit gestreutes "crypto weltportfolio" ohne Recherche der einzelnen coins/Projekte lukrativ sein kann, wenn man es zum bärentief (+/- 3 monate) anlegt und grob zum bullenhoch (~9-12 Monate nach dem halving) wieder verkauft....
Das hört sich in der Theorie so einfach an, ist jedoch in der Praxis nur schwer umsetzbar.
Zuerst einmal sollte man sich davor hüten, blind mit dem Gießkannenprinzip Geld auf irgendwelche Shitcoins zu werfen.
Denn bekanntlich werden 95-99% aller Shitcoins langfristig gesehen ziemlich wertlos.
Da helfen auch ein paar wirklich gut im Preis gestiegene Altcoins nicht, um die Verluste der in Gießkannenprinzip ausgewählten Altcoins auszugleichen.
Selbst, wenn man auf mehrere Altcoins streut, die man sich gut angesehen hat, kostet die Nachforschung wieder sehr viel Zeit, was du ja auch oben angesprochen hast.
Die Problematik des passenden Enstieges wurde bereits erwähnt, das Shitcoin-Loch: Fällt ein Altcoin ins Shitcoin-Loch, wird der Weg sehr lange, bis der Wert des Investments in einem möglichen Bullenmarkt des Coins wieder den Einsteigswert erreicht. Zudem verstärken sich die für den Altcoin negativen Begleiteffekte (Shitcoin gerät in Vergessenheit, je länger er im Shitcoin-Loch ist, Entwickler springen ab, Marketingbudget schrumpft), was den Preisanstieg in einem Bullenmarkt stark beeinträchtigen kann.
Und dann muss man auch den Ausstieg perfekt erwischen, was nicht einfach ist, wenn man bedenkt, dass Anfang 2018 bei vielen Altcoins nach den Allzeithochs nur wenige Tage später der Kurs nur noch bei 50% des Allzeithochs lag.
Oder man hat zu früh verkauft und 2 Tage später stand der Kurs beim Doppelten dessen, was man beim Verkauf preislich erhalten hat.

Daher ist HODL mit möglichst wenigen verschiedenen Coins, die deutlich stressfreiere, zeitschonende und vermutlich auch profitablere Variante.  :)



Title: Re: Ist "diversifizieren" in mehrere Kryptowährungen wirklich sinnvoll?
Post by: Turbartuluk on May 07, 2023, 07:53:33 AM
Daher ist HODL mit möglichst wenigen verschiedenen Coins, die deutlich stressfreiere, zeitschonende und vermutlich auch profitablere Variante.  :)

Tja, da sind wir wohl einfach unterschiedlicher Auffassung (zumindest bei der Profitabilität) und mir bleibt nichts weiter als den Dissens festzustellen...  ;D


Title: Re: Ist "diversifizieren" in mehrere Kryptowährungen wirklich sinnvoll?
Post by: 1miau on May 07, 2023, 04:18:08 PM
Daher ist HODL mit möglichst wenigen verschiedenen Coins, die deutlich stressfreiere, zeitschonende und vermutlich auch profitablere Variante.  :)

Tja, da sind wir wohl einfach unterschiedlicher Auffassung (zumindest bei der Profitabilität)
Wir können gerne eine Testreihe durchführen und dabei die Profitabilität analysieren, ob Bitcoin + wenige Altcoins profitabler sind oder ein breit gestreutes Altcoinportfolio.  :)
Jeder von uns wählt seine Favoriten an Bitcoin + Altcoins aus, wir bestimmen den Einstiegszeitpunkt in den nächsten Tagen und schauen dann nach 4 Jahren, wessen Coins insgesamt besser abgeschnitten haben.

Meine Favoriten:
75% Bitcoin
15% Avalanche
10% Ethereum

Wenn du magst, kannst du deine Favoriten nennen und dann können wir diese unverbindliche Testreihe gerne starten.  :)


Title: Re: Ist "diversifizieren" in mehrere Kryptowährungen wirklich sinnvoll?
Post by: Turbartuluk on May 07, 2023, 06:59:58 PM
Wir können gerne eine Testreihe durchführen und dabei die Profitabilität analysieren, ob Bitcoin + wenige Altcoins profitabler sind oder ein breit gestreutes Altcoinportfolio.  :)
Jeder von uns wählt seine Favoriten an Bitcoin + Altcoins aus, wir bestimmen den Einstiegszeitpunkt in den nächsten Tagen und schauen dann nach 4 Jahren, wessen Coins insgesamt besser abgeschnitten haben.

Meine Favoriten:
75% Bitcoin
15% Avalanche
10% Ethereum

Wenn du magst, kannst du deine Favoriten nennen und dann können wir diese unverbindliche Testreihe gerne starten.  :)


Na ist in Ordnung, dann machen wir ne testreihe bzw. nen kleinen Wettkampf. ;)

Einstieg gerne heute, dann kann man gleich die historischen Daten von coinmarketcap nehmen:
https://coinmarketcap.com/historical/20230507/

Coinauswahl / Gewichtung wähle ich einen passiven Ansatz, d.h. ich nehme alle Top100 coins (ohne stable coins) mit der gewichtung: 1/(k*5.187377517639621) für k=1..100.
Also:
1 - BTC: 1/(1*5.187377517639621) = 19,28%
2 - ETH: 1/(2*5.187377517639621) = 9,64%
3 - BNB: 1/(3*5.187377517639621) = 6,43%
4 - XRP: 1/(4*5.187377517639621) = 4,82%
usw.

Ausstieg ist mir in 4 Jahren zu spät, da ich ja nur den Bullen mitnehmen will.
Ausstieg kann daher jeder (innerhalb der nächsten 4 Jahre) selber wählen, denke mal wirklich relevant sind eh nur die nächsten 2 Jahre.
Oder man nimmt in 4 Jahren den Portfoliowert umgerechnet in BTC (und bis dahin beliebige Aus-/Einstiege).



Title: Re: Ist "diversifizieren" in mehrere Kryptowährungen wirklich sinnvoll?
Post by: sam00 on May 07, 2023, 08:34:08 PM
Interessantes Experiment @1miau und @Turbartuluk!
Ihr könntet hier ja noch eine kleine Seitenwette eingehen, um das ganze etwas spannender zu machen :D

Die Bitcoin vs. Alts der letzten Jahre gehen ja in die gleiche Richtung wie euer Test und ähnlich wäre hier auch das internationale Portfolio Tippspiel.
Gibt es keine Rückblicke auf die bspw. Top 100 for 4 Jahren auf Coinmarketcap? Man könnte ja schon anhand von historischen Daten Rückschlüsse ziehen, welche Strategie bisher erfolgreicher war. Nicht miteingerechnet ist hier natürlich die Zeit/Nerven, die man sich mit einer simplen HODL Strategie spart.


Title: Re: Ist "diversifizieren" in mehrere Kryptowährungen wirklich sinnvoll?
Post by: Turbartuluk on May 07, 2023, 09:35:53 PM
Gibt es keine Rückblicke auf die bspw. Top 100 for 4 Jahren auf Coinmarketcap? Man könnte ja schon anhand von historischen Daten Rückschlüsse ziehen, welche Strategie bisher erfolgreicher war. Nicht miteingerechnet ist hier natürlich die Zeit/Nerven, die man sich mit einer simplen HODL Strategie spart.

Bei cmc haste schon die historischen Daten. Um Rückschlüsse auf die Strategie zu schließen müsste man aber alles mehr oder weniger händisch durchrechnen.
In post #55 hier im Faden hatte ich das mal für die Top30 Alts gemacht.

Die Frage ist ja auch nicht nur ob alts zeitweise besser performen, sondern ob man diese Phasen auch ausreichend gut treffen kann. Und weil sich Ein-/Ausstieg retrospektiv ja leicht "anpassen" lassen hier also der test im livebetrieb ohne Wissen der zukünftigen Kurse....


Title: Re: Ist "diversifizieren" in mehrere Kryptowährungen wirklich sinnvoll?
Post by: 1miau on May 07, 2023, 11:56:46 PM
Wenn du magst, kannst du deine Favoriten nennen und dann können wir diese unverbindliche Testreihe gerne starten.  :)

Na ist in Ordnung, dann machen wir ne testreihe bzw. nen kleinen Wettkampf. ;)
Alles klar, dann schauen wir einmal, wie es ausgeht.  :)


Einstieg gerne heute, dann kann man gleich die historischen Daten von coinmarketcap nehmen:
https://coinmarketcap.com/historical/20230507/
Daten sind noch nicht verfügbar. Habe daher als Startwerte Coingecko 08.05.2023, 00.59.59 als Referenz genommen:

https://www.talkimg.com/images/2023/05/12/2-100e9289712a857e0.png
https://www.talkimg.com/images/2023/05/12/2-2f39ebc6a47b132ee.png
https://www.talkimg.com/images/2023/05/12/2-3cc49e1d62186424c.png



Coinauswahl / Gewichtung wähle ich einen passiven Ansatz, d.h. ich nehme alle Top100 coins (ohne stable coins) mit der gewichtung: 1/(k*5.187377517639621) für k=1..100.
Also:
1 - BTC: 1/(1*5.187377517639621) = 19,28%
2 - ETH: 1/(2*5.187377517639621) = 9,64%
3 - BNB: 1/(3*5.187377517639621) = 6,43%
4 - XRP: 1/(4*5.187377517639621) = 4,82%
usw.
Ist in der Tabelle bereits berücksichtigt. Wenn du einen Fehler findest, gerne hier melden.  :)



Ausstieg ist mir in 4 Jahren zu spät, da ich ja nur den Bullen mitnehmen will.
Ausstieg kann daher jeder (innerhalb der nächsten 4 Jahre) selber wählen, denke mal wirklich relevant sind eh nur die nächsten 2 Jahre.
Oder man nimmt in 4 Jahren den Portfoliowert umgerechnet in BTC (und bis dahin beliebige Aus-/Einstiege).
Naja, mit beliebigen Ausstiegen kann man sich das immer etwas zurechtbiegen aber zumindest könnte man hin und wieder vergleichen, wie der aktuelle Stand ist.  :)
Daher können wir gerne Ende des Jahres ein erstes Zwischenfazit ziehen.  :)

In der Tabelle habe ich fiktive 1.000 USD auf die Coins aufgeteilt.

Hier meine Tabelle:

https://www.talkimg.com/images/2023/05/12/2-4b2726b12009755a4.png

 :) :)



Interessantes Experiment @1miau und @Turbartuluk!
Ihr könntet hier ja noch eine kleine Seitenwette eingehen, um das ganze etwas spannender zu machen :D
Das könnten wir tun, wäre aber ein sehr langer Zeitraum.  :D


Gibt es keine Rückblicke auf die bspw. Top 100 for 4 Jahren auf Coinmarketcap? Man könnte ja schon anhand von historischen Daten Rückschlüsse ziehen, welche Strategie bisher erfolgreicher war.
Das wäre möglich aber sehr aufwändig.
Vieleicht hat ja jemand die Zeit, das einmal zu prüfen.  :)


Nicht miteingerechnet ist hier natürlich die Zeit/Nerven, die man sich mit einer simplen HODL Strategie spart.
Genauuu  :)
Allein die Tabelle mit den 100 Shitcoins zu erstellen war mega nervig, vergleichen mit der kleinen Tabelle, die nur 3 Stück enthält. Und jetzt stelle man sich einmal vor, man müsste von allen 100 Shitcoins solche Kleckerbeträge kaufen. Das wäre extrem zeitintensiv, abgesehen von den Gebühren, die das wohl komplett unwirtschaftlich machen würden.
Aber für den Test können wir die 1.000 USD auch auf 100 Millionen erhöhen und tun so, als wäre es das Jeff Bezos & Elon Musk Spezial.  :D


Title: Re: Ist "diversifizieren" in mehrere Kryptowährungen wirklich sinnvoll?
Post by: sam00 on May 08, 2023, 06:58:15 AM
Das könnten wir tun, wäre aber ein sehr langer Zeitraum.  :D

Genauuu  :)
Allein die Tabelle mit den 100 Shitcoins zu erstellen war mega nervig, vergleichen mit der kleinen Tabelle, die nur 3 Stück enthält. Und jetzt stelle man sich einmal vor, man müsste von allen 100 Shitcoins solche Kleckerbeträge kaufen. Das wäre extrem zeitintensiv, abgesehen von den Gebühren, die das wohl komplett unwirtschaftlich machen würden.
Aber für den Test können wir die 1.000 USD auch auf 100 Millionen erhöhen und tun so, als wäre es das Jeff Bezos & Elon Musk Spezial.  :D

Ja wer weiß, wie viele von uns in 4 Jahren noch hier aktiv sind 8)

Ich würde unter 100€ auch in keinen Coin investieren. Da hätte man bei einem 10x wenigstens 1000€ oder eben entsprechend mehr, wenn der Coin sich wirklich durchsetzt...
Das würde in @Turbatuluk's Tabelle bedeuten, dass man ca. 52.631€ investieren müsste, um selbst mit der kleinsten Position auf die 100€ zu kommen.
Da müsste man ja fast schon in einen Krypto-ETF investieren, falls es da etwas mit niedrigen Verwaltungsgebühren gibt.


Title: Re: Ist "diversifizieren" in mehrere Kryptowährungen wirklich sinnvoll?
Post by: Turbartuluk on May 08, 2023, 07:28:42 AM
Einstieg gerne heute, dann kann man gleich die historischen Daten von coinmarketcap nehmen:
https://coinmarketcap.com/historical/20230507/
Daten sind noch nicht verfügbar. Habe daher als Startwerte Coingecko 08.05.2023, 00.59.59 als Referenz genommen:

Konnte ja keiner ahnen, dass du dich direkt gestern noch ans Werk setzt...  ;D
Heute sind die Daten jedenfalls verfügbar. Wir können aber auch die von coingecko nehmen.

Nen paar (stable)coins würde ich aber wie oben geschrieben aus der Liste aber trotzdem rausnehmen, weil die alle was anderes abbilden.
Tether, USDC, BUSD, DAI,True USD, Pax Dollar, Edgecoin, Frax, USDD, Gemini Dollar
Außerdem
Lido sETH, Tether Gold und Pax Gold

Das mit den beliebigen Ein-/Ausstiegen können wir gerne noch um "nicht rückwirkend" ergänzen. Also quasi vorab sagen müssen wann man aussteigt, dann müsste das ja auch in deinem Sinne sein... aber das breit gestreute altcoin-portfolio ist halt kein Hodl Ansatz, das hatten wir ja schon oft genug festgestellt.

@sam00: ein krypto-ETF ist ja im grunde die Idee die dahinter steht, schließlich kommt die Idee des passiven investierens in ein "weltportfolio", ggf. inkl. factor-investing also z.b. übergewichtung kleiner coins ja aus der aktien-welt.


Title: Re: Ist "diversifizieren" in mehrere Kryptowährungen wirklich sinnvoll?
Post by: 1miau on May 09, 2023, 12:31:13 AM
Das würde in @Turbatuluk's Tabelle bedeuten, dass man ca. 52.631€ investieren müsste, um selbst mit der kleinsten Position auf die 100€ zu kommen.
Ich habe die Werte sowieso noch einmal anpassen müssen und aktuell wäre es eine Gesamtmenge von über 80.000 USD, damit die Gebührenproblematik (vor allem aktuell, hehe  :D :D) nicht ins Gewicht fällt.
Der Zeitaufwand würde aber bleiben, zumindest, wenn man Wert auf "nicht deine Münzen, nicht deine Schlüssel" legt.  :)



Nen paar (stable)coins würde ich aber wie oben geschrieben aus der Liste aber trotzdem rausnehmen, weil die alle was anderes abbilden.
Tether, USDC, BUSD, DAI,True USD, Pax Dollar, Edgecoin, Frax, USDD, Gemini Dollar
Außerdem
Lido sETH, Tether Gold und Pax Gold
Oh Entschuldigung, den Teil hatte ich überlesen.
Ist jetzt bereinigt:

https://www.talkimg.com/images/2023/05/12/4-1611f19f1bbcf7d53.png
https://www.talkimg.com/images/2023/05/12/4-25a2e6261bb3e08b8.png
https://www.talkimg.com/images/2023/05/12/4-37360b15437b5e810.png


Wenn noch anderer Unrat drauf ist (außer Shitcoins) gerne schreiben, dann werfe ich das auch noch raus.  :)


Und noch einmal die andere Zusammenstellung mit angepassten Werten:

https://www.talkimg.com/images/2023/05/12/3-1e9a0672369320da2.png


Das mit den beliebigen Ein-/Ausstiegen können wir gerne noch um "nicht rückwirkend" ergänzen. Also quasi vorab sagen müssen wann man aussteigt, dann müsste das ja auch in deinem Sinne sein... aber das breit gestreute altcoin-portfolio ist halt kein Hodl Ansatz, das hatten wir ja schon oft genug festgestellt.
Dann rechnen wir es aber auch ganz realistisch mit der Steuer, die bis 1 Jahr Haltefrist auf Profite gilt, dann könntest du nach einem Jahr zu jedem beliebigen Zeitpunkt vergleichen und rausgehen, auch wenn ich das natürlich weniger repräsentativ finde, da HODLn sehr wichtig ist.
Dass HODLn bei 99% aller Shitcoins nicht funktioniert, ist klar.  :)
Der Rest ist kurzfristige Spekulation.  ;)
Aber ich denke, 1 Jahr wäre realistisch und fair.  :)



Title: Re: Ist "diversifizieren" in mehrere Kryptowährungen wirklich sinnvoll?
Post by: Turbartuluk on May 09, 2023, 01:43:50 AM
Oh Entschuldigung, den Teil hatte ich überlesen.
Ist jetzt bereinigt:

Super, danke! Bitte aber dann wieder auf 100 coins auffüllen (aus den Top120 coins), sonst kommen wir von der gewichtung her nicht auf 100%.  ::)

Ja genau, frühestmöglicher Ausstieg in 1 Jahr, danach beliebig. Und wenn das hier noch bis in den nächsten zyklus läuft, dann ggf. nochmal nen Einstieg im nächsten tief, damit man ein Vergleich zum Hodln hat.

Was das notwendige Volumen bzw. Aufwand/Fees angeht ist das Abwägenssache. Ich hatte bei binance schon einige Strategien laufen wo die trades ab 10$ oder gar 0,0001BTC (~3$) losgingen. Fees waren da kein thema, weil Binance das ja eh nur intern hin und her schiebt. Da kommt man vom Volumen her dann auch in Bereiche die (trotz nyknyc) machbar sind.
Die Frage bei einzelnen CeX ist eher ob man da alle coins zusammen bekommt, aber das sollte bei den top100 auch noch einigermaßen machbar sein.

Wie würdet ihr (rein hypothetisch) ein top500 portfolio zusammenstellen? Über uniswap + metamask?
Wie läuft das bei DeX mit den fees? Jeder kauf ist quasi eine Transaktion mit entsprechenden fees je nach Netzwerk?!


Title: Re: Ist "diversifizieren" in mehrere Kryptowährungen wirklich sinnvoll?
Post by: 1miau on May 09, 2023, 02:24:56 AM
Oh Entschuldigung, den Teil hatte ich überlesen.
Ist jetzt bereinigt:

Super, danke! Bitte aber dann wieder auf 100 coins auffüllen (aus den Top120 coins), sonst kommen wir von der gewichtung her nicht auf 100%.  ::)
Die Reihenfolge von gestern kann man jetzt aber nicht mehr 100% rekonstruieren...  ::)
Habe es mit den restlichen Coins nach Zilliqa gem. CoinMarketCap aufgefüllt mit Preisen von gestern: https://coinmarketcap.com/historical/20230507/

https://www.talkimg.com/images/2023/05/12/15d19aaa80775a4b6.png
https://www.talkimg.com/images/2023/05/12/2a18ccca6a1bd9382.png
https://www.talkimg.com/images/2023/05/12/3638502f7ac1a0d28.png

Und ohne die ganzen Shitcoins:

https://www.talkimg.com/images/2023/05/12/470989c25ac6f82e6.png



Ja genau, frühestmöglicher Ausstieg in 1 Jahr, danach beliebig. Und wenn das hier noch bis in den nächsten zyklus läuft, dann ggf. nochmal nen Einstieg im nächsten tief, damit man ein Vergleich zum Hodln hat.
Dann erstellst du aber die Shitcoin-Tabelle.  :P
Wer so viele Shitcoins kaufen will, muss es auch ausbaden.  :D

Was das notwendige Volumen bzw. Aufwand/Fees angeht ist das Abwägenssache. Ich hatte bei binance schon einige Strategien laufen wo die trades ab 10$ oder gar 0,0001BTC (~3$) losgingen. Fees waren da kein thema, weil Binance das ja eh nur intern hin und her schiebt. Da kommt man vom Volumen her dann auch in Bereiche die (trotz nyknyc) machbar sind.
Die Frage bei einzelnen CeX ist eher ob man da alle coins zusammen bekommt, aber das sollte bei den top100 auch noch einigermaßen machbar sein.
Bei den aktuellen Gebühren fällt es mir sehr leicht, abzuwägen.
Abgesehen vom Aufwand.  :)

Und wenn man es auf der Exchange liegen lässt, riskiert man ggf. eine Börsenpleite.
Okay, wenn man sie hingegen selbst aufbewahrt, hat man das Problem der Börsenpleite nicht aber extrem viel Arbeit + Gebühren.  :D
Man sieht, zu viele Shitcoins ist nie gut, egal ob man sie auf der Börse lässt oder selbst aufbewahrt.

Wie würdet ihr (rein hypothetisch) ein top500 portfolio zusammenstellen? Über uniswap + metamask?
Gar nicht.  :)

Wie läuft das bei DeX mit den fees? Jeder kauf ist quasi eine Transaktion mit entsprechenden fees je nach Netzwerk?!
Ja und Dex-Swaps sind deutlich teurer als einfache Ethereum-Transaktionen.


Title: Re: Ist "diversifizieren" in mehrere Kryptowährungen wirklich sinnvoll?
Post by: SolomonF5 on May 12, 2023, 02:09:38 PM
Es wird ja immer wieder betont, wie wichtig es doch sei, zu diversifizieren. Man solle nicht alles auf einen Coin setzen und das investierte Geld lieber stückeln, um von einigen Kryptowährungen einen Anteil zu besitzen, damit man das Risiko streut.  
Soweit hört sich das auf den ersten Blick gut an aber was ist da in Wirklichkeit dran?



Ist Diversifikation bei Kryptowährungen überhaupt anwendbar?

Da dieser Ratschlag wohl aus dem Bereich der traditionellen Anlageklassen, wie Aktien oder Edelmetalle, zu kommen scheint, muss man erst einmal schauen, ob dieser auch bei Kryptowährungen anwendbar ist.
Hinter Aktien stehen meist große Firmen, die sich bereits am Markt etabliert haben und die Gefahr eines großen Verlustes ist deutlich geringer, besonders wenn man auf die Top-Aktien setzt, wie die Dax 30. Auch Edelmetalle wie Gold und Silber werden nicht vom einen auf den anderen Tag wertlos, daher ist dort ein großer Verlust ebenfalls sehr unwahrscheinlich.

Nimmt man jetzt als Vergleich zu den Dax 30 die Coinmarketcap 30, wird man schnell erkennen, dass sich dort sehr viele Shitcoins tummeln, selbst wenn es die TOP 30 aus mittlerweile mehr als 10.000 Kryptowährungen sind. Sogar in den TOP 10 kann man guten Gewissens mindestens 50% als Shitcoins bezeichnen, wenn manche davon nicht sogar Scam sind.
Die meisten dieser Projekte sind noch in einer sehr frühen Phase und selbst Ethereum ist sich immer noch nicht sicher, ob das mit dem PoS wirklich klappt (sowie diverse weitere Problemchen). Ethereum ist aktuell auf dem zweiten Platz, über die Spekulativität der schlechter platzierten Coins sagt das sehr viel aus. Ein Verlust von mehr als 90% ist, wie die letzten 2 Jahre gezeigt haben, nicht unüblich. Solch etwas wäre bei Aktien als auch bei Edelmetallen oder Immobilien etc. nicht denkbar.

Kryptowährungen sind von ihrer Struktur schlicht damit nicht vergleichbar, wo die Strategie des Diversifizierens bisher angewandt wurde, da die Rahmenbedingungen andere sind. Sie bieten deutlich höhere Renditen aber dafür auch ein deutlich erhöhtes Risiko.


Final lässt sich also sagen: Kryptowährungen sind generell riskant und spekulativ, eine hohe Gewichtung an Bitcoin im Portfolio ist jedoch am wenigsten spekulativ, am wenigsten riskant und am wenigsten Arbeit. Je mehr Altcoins man stattdessen kauft, desto spekulativer, riskanter und mehr Arbeit wird alles.


Ich habe zu Beginn des Jhares 20 verschiedene altcoins gekauft (neben btc) weil ich genau das herausfinden wollte, ob es was bringt zu diversifizieren und ich kann so ziemlich alles bestätigen. ES NERVT einfach nur weils viel zu viel arbeit macht und im endeffekt bringt es nichts, weil altcoins die angewohnheit haben bedeutend stärker zu schwanken als bitcoin. Diese schwankungen führen bei 90% aller shitcoins dazu, dass sie ihren gesamten zugewinn ruckzuck komplett wieder verlieren, während bitcoin weite teile seines kursgewinns behalten hat.
Beispiel AGIX:
Zu beginn des Jahres habe ich mir den gekauft bei 0,36 da stand btc bei ca. 15k btc steht heute bei 26k AGIX bei 0,23 wobei er zwischenzeitig auch mal werte jenseits der 0,55 oder sogar 0,75 erreicht hat aber nie für sonderlich lange....Hätte ich AGIX also nicht als langfristiges invest sondern als Kurzzeitanlage betrachtet, hätte ich ne menge gewinn damit gemacht, aber so...hätte hätte fahrrad kette :(  und das lässt sich so auf so ziemlich alle anderen auch übertragen ob top10 oder nicht. Manche haben etwas stärker korrigiert manche etwas weniger, aber definitiv korrigieren sie alle samt extrem viel stärker als bitcoin.
Wer also langfristig geld anlegen will, sollte meiner Meinung nach NICHT in altcoins diversifizieren sondern höchtens in btc und eth alles andere sind kurzeitanlagen bei denen man sich nicht drauf verlassen sollte, dass sie ihren wert nach einem pump auch behalten dürfen.
Wer Langfristig anlegen will sollte konventionell und unkonventionell diversifizieren. ZB. Gold + Silber +Lithium + Aktien mit 70/30 für sicherheit vor rendite + Kryptos am besten nur BTC und ggf. wer möchte noch ne handvoll NFTs (aber nur die guten mit revenue share)


Title: Re: Ist "diversifizieren" in mehrere Kryptowährungen wirklich sinnvoll?
Post by: Turbartuluk on May 12, 2023, 10:49:37 PM
Wer eine passive Anlagestrategie mit langfristigem Anlagehorizont ohne viel Arbeit will, der ist mit BTC bzw. ETH Hodl sicher am besten bedient, das steht ausser Frage. Dass ein Altcoin-Portfolio eine "aktive" Angelegenheit ist, um die man sich kümmern muss, die also Arbeit macht ist auch klar, da würde hier glaube niemand widersprechen.

Und nur weil ein Coin (noch dazu kein besonders großer) mittelprächtig performed hat, kann man das nicht auf alle Alts beziehen. Wenn ich Anfang 2020 in coins wie ADA, BNB, Doge, QNT, Matic oder Mana investiert habe, sind die selbst jetzt mit teilweise -90% vom ATH immernoch mit ~1000% im Plus und haben BTC damit locker abgehängt. Genauso gibt es aber dutzende coins die bei -99,999% stehen. Solange wir also über einzelne Coins reden sind wir hier immer im Bereich anekdotischer Evidenz.

Mein Ansatz ist hier ein anderer: Wenn man pauschal in jeden coin der sagen wir Top100 investiert ist, dann bedeutet das auch, dass man auch alle Juwelen (zukünftige top10) früh mitnimmt nämlich dann wenn sie in die Top100 rutschen. Und weil man dann bereits bei sehr geringer Marktkapitalisierung einsteigt lässt das nach oben genug luft für nen 100x oder mehr. Die frage ist lediglich ob der "Beifang" an Shitcoins die Erträge auffrisst oder ob wir mit dem Ansatz trotzdem noch besser fahren als BTC hodl.
Klar ist auch, dass man am besten fährt wenn man nur den Bullen mitnimmt und vorm Bären wieder All-out geht, das gilt aber für BTC und Alts gleichermaßen.

Für den letzten Zyklus habe ich das jetzt mal wie folgt simuliert:
1. Einstieg in den Bullen war der CTO Indikator der bereits hier beschrieben wurde: https://bitcointalk.org/index.php?topic=5438474.0
2. Gewichtung entsprechend der beschriebenen 1/Rang-Systematik, wobei die Ränge (bereinigt um Stablecoins) hierher kommen: https://coinmarketcap.com/historical/20200503/
3. alles händisch bei cryptocompare eingepflegt und portfolios erstellt.

Fazit:
Das Top30 Altcoinportfolio hat BTC im Bullen klar outperformed (ca. Faktor 1,5x -2x) und hat den Vorsprung auch im Bären nicht mehr her gegeben.
https://talkimg.com/images/2023/05/12/C30defe214012a734e4.jpeg

Beim Top31-100 Altcoinportfolio war der Vorsprung im Bullen noch deutlicher (in Spitze ca. Faktor 3x), allerdings haben die coins im Bären auch stärker nachgegeben, sodass zuletzt BTC wieder gleichauf war.
https://talkimg.com/images/2023/05/12/c100bec384c453a49b54.jpeg


Title: Re: Ist "diversifizieren" in mehrere Kryptowährungen wirklich sinnvoll?
Post by: 1miau on May 13, 2023, 01:06:38 AM
Wer also langfristig geld anlegen will, sollte meiner Meinung nach NICHT in altcoins diversifizieren sondern höchtens in btc und eth alles andere sind kurzeitanlagen bei denen man sich nicht drauf verlassen sollte, dass sie ihren wert nach einem pump auch behalten dürfen.
+1
Genau das.
Es gibt so viele Faktoren, die Shitcoins zu einer schlechten, langfristigen Wertanlage machen. Die Beispiele aus deinem Kommentar zeigen das gut auf.
Was ich ebenfalls wichtig finde, ist die bei Altcoins deutliche höhere Inflation vergleichen zu Bitcoin.
Viele Altcoins sind höchst inflationär, was ich hier in diesem Artikel einmal näher beschrieben hatte: Bitcoin vs. Altcoins – bereinigte Marktkapitalisierung  (https://bitcointalk.org/index.php?topic=5412352.0)

Ein Ausschnitt daraus:

Beispiel Bitcoin:

So ist z.B. bekannt, dass Bitcoin im Jahr 2050 ca. 20.980.000 Bitcoin in Umlauf haben wird, was mit dem aktuellen Preis von 20.000 USD einer bereinigten Marktkapitalisierung von ca. 420.000.000.000 USD entsprechen würde. Gegenüber der aktuellen Situation von einer Marktkapitalisierung von ca. 382.800.000.000 USD (bei 19.140.000 BTC) wäre das lediglich ein Aufschlag von knapp 10 Prozent.  
Je näher dieser Wert gegen 0 geht, desto besser für die Wertaufbewahrung.
Praktisch alle anderen Herausforderer von Bitcoin weisen hier erheblich höhere Werte auf.



Beispiel Polkadot:

Polkadot gilt als ein hochinflationärer Altcoin, der auf nPoS (praktisch dPoS) basiert. Gemäß aktuellen Quellen beläuft sich die Inflation Polkadots auf ca. 10% jährlich, wobei diese davon abhängig sein soll, wie viel Polkadot gestaked wird. Zudem kann überschüssiges Polkadot aus Inflation auch bei abweichender Menge an gestaktem Polkadot an die Gründer zurückfließen, als auch beschlagnahmtes Polkadot, welches dann durch die Entwickler verwendet oder verbrannt werden kann.
Es gibt jedoch nur wenige Quellen über die Inflation von Polkadot, da sich Polkadot in seinen Aussagen der meisten offiziellen Quellen nur auf das erste Jahr beschränkt oder die ehemals verfügbaren Quellen gleich komplett löscht, wie hier (https://w3f-research.readthedocs.io/en/latest/polkadot/economics/1-token-economics.html#inflation-model)
Was beides ebenfalls eine rote Flagge ist.
So sind manche Informationen nur noch auf Seiten von Drittanbietern enthalten, die die damaligen, bereits sehr dünnen Dokumente analysiert haben, wie hier: https://www.coinbase.com/de/cloud/discover/solutions/polkadot-token-economics

Aktuell hat Polkadot eine Umlaufmenge von ca. 1.150.000.000 Polkadot bei einem Preis von 7,36 USD pro Polkadot, was einer aktuellen Marktkapitalisierung von ca. 8.464.000.000 USD entspricht.

Unter der Annahme 10% jährlicher Inflation würde sich die Menge an Polkadot bis 2050 auf einen Wert von ca. 16.500.000.000 Polkadot erhöhen, was gut der 12-fachen Menge des heutigen Zustands entspricht.  
Das würde mit dem aktuellen Preis von 7,36 USD pro Polkadot eine bereinigte Marktkapitalisierung von ca. 120.000.000.000 USD bedeuten, welche besorgniserregende 1400 Prozent über der heutigen Marktkapitalisierung liegen würde.
Zur Erinnerung: Bitcoin liegt hier nur bei knapp 10 Prozent.
Wer den Markt kennt, kann nur schlussfolgern, dass der Preis pro Polkadot bis 2050 entsprechend nachgeben wird.
Bei gleicher Marktkapitalisierung 2022 vs. 2050 würde der Preis pro Polkadot von heute 7,36 USD auf 0,51 USD (!) in 2050 sinken müssen.

Somit ist Polkadot ein inflationärer Shitcoin, bei dem große Mengen der in Zukunft auf den Markt kommenden Polkadot an reiche Staker gehen werden…
Der Preis pro Polkadot wird bei Betrachtung dieser bereinigten Marktkapitalisierung massiv nachgeben.

Das ist natürlich ein ziemlich krasser Gegensatz und nicht alle Shitcoins sind so inflationär wie Polkadot aber es zeigt sehr anschauliche die Problematik auf.  :)



Wer eine passive Anlagestrategie mit langfristigem Anlagehorizont ohne viel Arbeit will, der ist mit BTC bzw. ETH Hodl sicher am besten bedient, das steht ausser Frage. Dass ein Altcoin-Portfolio eine "aktive" Angelegenheit ist, um die man sich kümmern muss, die also Arbeit macht ist auch klar, da würde hier glaube niemand widersprechen.

Und nur weil ein Coin (noch dazu kein besonders großer) mittelprächtig performed hat, kann man das nicht auf alle Alts beziehen. Wenn ich Anfang 2020 in coins wie ADA, BNB, Doge, QNT, Matic oder Mana investiert habe, sind die selbst jetzt mit teilweise -90% vom ATH immernoch mit ~1000% im Plus und haben BTC damit locker abgehängt. Genauso gibt es aber dutzende coins die bei -99,999% stehen. Solange wir also über einzelne Coins reden sind wir hier immer im Bereich anekdotischer Evidenz.
Es geht ja gerade darum, dass so viele Altcoins einfach enttäuschen und dadurch fast der komplette Wert vernichtet wird, den man von diesem Shitcoin einst hatte.
Wenn man nun viele Altcoins auswählt, hat man das Problem, dass es extrem viel Arbeit ist, diese Coins erst einmal zu recherchieren und dann auch noch ale einzeln kaufen und verwahren zu müssen. Beim Verkaut der gleiche Salat schon wieder. Das macht sehr viel Arbeit und gleichzeitig ist selbst das noch keine Garantie auf Erfolg, da es eher in Richtung Glücksspiel geht.


Mein Ansatz ist hier ein anderer: Wenn man pauschal in jeden coin der sagen wir Top100 investiert ist, dann bedeutet das auch, dass man auch alle Juwelen (zukünftige top10) früh mitnimmt nämlich dann wenn sie in die Top100 rutschen. Und weil man dann bereits bei sehr geringer Marktkapitalisierung einsteigt lässt das nach oben genug luft für nen 100x oder mehr. Die frage ist lediglich ob der "Beifang" an Shitcoins die Erträge auffrisst oder ob wir mit dem Ansatz trotzdem noch besser fahren als BTC hodl.
Gena, das wäre interessant, zu untersuchen.
Mal schauen, was unsere Reihe oben dazu ergibt, wobei auch hier Einstiegs- und Ausstiegszeitpunkt die Aussage etwas verzerren können.  :)

Klar ist auch, dass man am besten fährt wenn man nur den Bullen mitnimmt und vorm Bären wieder All-out geht, das gilt aber für BTC und Alts gleichermaßen.

Für den letzten Zyklus habe ich das jetzt mal wie folgt simuliert:
1. Einstieg in den Bullen war der CTO Indikator der bereits hier beschrieben wurde: https://bitcointalk.org/index.php?topic=5438474.0
2. Gewichtung entsprechend der beschriebenen 1/Rang-Systematik, wobei die Ränge (bereinigt um Stablecoins) hierher kommen: https://coinmarketcap.com/historical/20200503/
3. alles händisch bei cryptocompare eingepflegt und portfolios erstellt.

Fazit:
Das Top30 Altcoinportfolio hat BTC im Bullen klar outperformed (ca. Faktor 1,5x -2x) und hat den Vorsprung auch im Bären nicht mehr her gegeben.


Beim Top31-100 Altcoinportfolio war der Vorsprung im Bullen noch deutlicher (in Spitze ca. Faktor 3x), allerdings haben die coins im Bären auch stärker nachgegeben, sodass zuletzt BTC wieder gleichauf war.
Das geht nicht wirklich über ein allgemeines Grundrauschen hinaus und kommt vermutlich auf wenige Altcoins an, die den Bitcoin ausperformt haben.
Ob diese auch beim nächten Zyklus dabei sind und somit das Portfolio ins Plus bringen, steht in den Sternen.
Zudem würde ich hier die Perioden herausstellen, in denen das Altcoinprotfolio besser lief: das sind lediglich die beiden starken Anstiege von März/April bis Mai 2021 und von August bis September 2021.
Zu jeder anderen Zeit lief Bitcoin besser.

Selbst, wenn man auf diese marginalen Gewinne spekuliert, die im nächsten Zyklus vielleicht nicht einmal mehr vorhanden sind, ist es die Frage, ob der zeitliche Mehraufwand diese marginalen Gewinne rechtfertigt.

Ein weiteres Problem ist wieder der Einstiegszeitpunkt, der leider auf Kaffesatzleserei basiert.
Bei der Auswertung würde es daher mehr Sinn machen, einem Mittelwert der Differenz über die gesamte Zeit darzustellen. Sich einfach den höchsten Punkt herauszusuchen und den als Referenz zu verwenden, ist nicht seriös.
Denn wenn man definitiv wüsste, wann der Bullenmarkt beginnt und endet, würde man folgerichtig nur Bitcoin kaufen müssen und hätte dann selbst ein halbes Jahr später bereits garantierten Gewinn.
Damit ist das in der Realität nicht anwendbar.

Danke trotzdem für deine Recherche, gibt ein bisschen Merit für die Mühe.  :)



Title: Re: Ist "diversifizieren" in mehrere Kryptowährungen wirklich sinnvoll?
Post by: Turbartuluk on May 13, 2023, 05:16:59 AM

~


Das geht nicht wirklich über ein allgemeines Grundrauschen hinaus und kommt vermutlich auf wenige Altcoins an, die den Bitcoin ausperformt haben.
Ob diese auch beim nächten Zyklus dabei sind und somit das Portfolio ins Plus bringen, steht in den Sternen.
Zudem würde ich hier die Perioden herausstellen, in denen das Altcoinprotfolio besser lief: das sind lediglich die beiden starken Anstiege von März/April bis Mai 2021 und von August bis September 2021.
Zu jeder anderen Zeit lief Bitcoin besser.

Selbst, wenn man auf diese marginalen Gewinne spekuliert, die im nächsten Zyklus vielleicht nicht einmal mehr vorhanden sind, ist es die Frage, ob der zeitliche Mehraufwand diese marginalen Gewinne rechtfertigt.

Ein weiteres Problem ist wieder der Einstiegszeitpunkt, der leider auf Kaffesatzleserei basiert.
Bei der Auswertung würde es daher mehr Sinn machen, einem Mittelwert der Differenz über die gesamte Zeit darzustellen. Sich einfach den höchsten Punkt herauszusuchen und den als Referenz zu verwenden, ist nicht seriös.
Denn wenn man definitiv wüsste, wann der Bullenmarkt beginnt und endet, würde man folgerichtig nur Bitcoin kaufen müssen und hätte dann selbst ein halbes Jahr später bereits garantierten Gewinn.
Damit ist das in der Realität nicht anwendbar.

Danke trotzdem für deine Recherche, gibt ein bisschen Merit für die Mühe.  :)



Natürlich kommt es hier auf die WENIGEN coins an die wirklich krass im Wert steigen, aber der Punkt ist halt dass man mit diesem Ansatz in ALLE gems investiert hat und an der wertsteigerung partizipiert.
Ob es die coins im nächsten run noch gibt ist egal, weil man ja zwischendurch alles verkauft (ist ja gerade kein hodl ansatz)... sicher ist aber dass es dann wieder einige (andere) coins geben wird die krass im Wert steigen (und seien es nur Strohfeuer wie pepe) und man da wieder investiert sein wird und wieder partizipiert...

Der Aufwand ist jetzt auch nicht so hoch, weil die Recherche eben wegfällt. Und 100 trades zu setzen ist in 1Std gemacht. Oder man automatisiert das ganze gleich.

Das Thema "Kaffeesatzleserei" brauchen wir nicht aufmachen, da haben wir einfach grundverschiedene Ansichten. Klar ist jede Auswahl an coins oder Zeiträumen "willkürlich" aber das gilt dann für BTC hodl genauso... aber ja, da werde ich dich wohl nicht mehr überzeugt bekommen (umgekehrt genauso), deswegen können wir uns das sparen....  :D


Title: Re: Ist "diversifizieren" in mehrere Kryptowährungen wirklich sinnvoll?
Post by: 1miau on May 13, 2023, 10:02:45 PM
Natürlich kommt es hier auf die WENIGEN coins an die wirklich krass im Wert steigen, aber der Punkt ist halt dass man mit diesem Ansatz in ALLE gems investiert hat und an der wertsteigerung partizipiert.
Genau, man holt sich alle besten Altcoins aus den Top 100 in die Tasche aber auch den ganzen Müll und hofft darauf, dass die Gewinne der paar besten Altcoins den ganzen anderen verlustreichen Müll ausgleichen.
Denn unterm Strich ist das die Strategie.  :)


Ob es die coins im nächsten run noch gibt ist egal, weil man ja zwischendurch alles verkauft (ist ja gerade kein hodl ansatz)...
Wenn diese Shitcoins bis man sie verkauft, in der Versenkung verschwunden sind, interessiert es doch.  ;)


sicher ist aber dass es dann wieder einige (andere) coins geben wird die krass im Wert steigen (und seien es nur Strohfeuer wie pepe) und man da wieder investiert sein wird und wieder partizipiert...
Bei solchen Strohfeuer-Shittoken wird das Strohfeuer so kurz sein, dass diese Shittoken wohl gar nicht erst ins Portfolio kommen. Pepe kam vor ca. 1 Woche in die Top 100, war zwischenzeitlich auf Platz 35 und ist nun bereits wieder auf Platz 60 abgerutscht. Gut möglich, dass er in 1 bis 2 Wochen wieder aus den Top 100 verschwunden ist.
Damit wäre er gar nicht in unser Paket gekommen, weil er nur so kurz in den Top 100 verweilt ist.
Wir nehmen ja eine Frist von über 1 Jahr an, um die Steuerfreiheit zu haben.


Der Aufwand ist jetzt auch nicht so hoch, weil die Recherche eben wegfällt. Und 100 trades zu setzen ist in 1Std gemacht.
100 Coins zu kaufen ist ernorm viel Arbeit.
Und die Arbeit wird noch mehr, wenn man alle Coins auf eine eigene Wallet senden möchte.
Denn sonst liegen die Coins mindestens 1 Jahr ungeschützt auf der Börse.
Dann kommen noch die Gebühren dazu.


Oder man automatisiert das ganze gleich.
Wer keine Coderkenntnisse hat, muss alles manuell machen.
Eine Ausnahme wäre dein Vorschlag eines ETF-Tokens (https://bitcointalk.org/index.php?topic=628413.msg62235921#msg62235921), der den Wert aller Top 100 Coins abbildet.
Ob das technisch möglich wäre, weiß ich nicht.
Da dein Vorschlag allerdings Arbeit sparen würde, finde ich den Vorschlag legitim (auch wenn ich diesen Shitcoin-Korb nicht kaufen würde).  ;)


Klar ist jede Auswahl an coins oder Zeiträumen "willkürlich" aber das gilt dann für BTC hodl genauso... aber ja, da werde ich dich wohl nicht mehr überzeugt bekommen (umgekehrt genauso), deswegen können wir uns das sparen....  :D
HODL zielt genau darauf ab, etwaige Unsicherheiten durch einen schlechten Einstieg zu minimieren, indem man einfach lange genug hält, dass der Einstiegszeitpunkt
Eine weitere Idee wäre es, jeden Monat einen gewissen Betrag zu kaufen, um die Einstiegsproblematik zu minimieren.
Dennoch gilt: der beste Zeitpunkt, Bitcoin zu kaufen, ist genau heute. Der zweitbeste Zeitpunkt ist morgen.

Und selbst nach einem starken Anstieg ist es nicht sicher, ob es besser ist, zu warten: denn gut möglich,dass der Bitcoinpreis noch viel weiter steigt. Der Bullenmarkt 2017, der 15x über dem alten Allzeithoch aus 2013/2014 lag, ist ein gutes Beispiel dafür. Viele Leute haben bereits bei 2x (2.500 USD) des Allzeithochs gedacht, der Bitcoin-Preis sei überbewertet. Ein Jahr später stand der Preis bei 10.000 USD...
Man weiß es einfach nie, ob der Kurs steigt oder fällt.
Kaffeesatzleserei.


Title: Re: Ist "diversifizieren" in mehrere Kryptowährungen wirklich sinnvoll?
Post by: Turbartuluk on July 14, 2023, 01:40:19 PM
Na ist in Ordnung, dann machen wir ne testreihe bzw. nen kleinen Wettkampf. ;)

Einstieg gerne heute, dann kann man gleich die historischen Daten von coinmarketcap nehmen:
https://coinmarketcap.com/historical/20230507/

Coinauswahl / Gewichtung wähle ich einen passiven Ansatz, d.h. ich nehme alle Top100 coins (ohne stable coins) mit der gewichtung: 1/(k*5.187377517639621) für k=1..100.
Also:
1 - BTC: 1/(1*5.187377517639621) = 19,28%
2 - ETH: 1/(2*5.187377517639621) = 9,64%
3 - BNB: 1/(3*5.187377517639621) = 6,43%
4 - XRP: 1/(4*5.187377517639621) = 4,82%
usw.

Ausstieg ist mir in 4 Jahren zu spät, da ich ja nur den Bullen mitnehmen will.
Ausstieg kann daher jeder (innerhalb der nächsten 4 Jahre) selber wählen, denke mal wirklich relevant sind eh nur die nächsten 2 Jahre.
Oder man nimmt in 4 Jahren den Portfoliowert umgerechnet in BTC (und bis dahin beliebige Aus-/Einstiege).

Ich dachte nach den schicken grünen Kerzen gestern hätte ich eine Chance mit dem Top100 Altcoinportfolio  wieder in Vorhand zu kommen. Naja, so kann man sich täuschen... Aber zumindest die Altcoindelle wurde etwas ausgebügelt.  ::)

Anbei jedenfalls mal wieder ein Update:
https://www.talkimg.com/images/2023/07/14/ZjJPT.jpeg


Title: Re: Ist "diversifizieren" in mehrere Kryptowährungen wirklich sinnvoll?
Post by: 1miau on July 14, 2023, 11:31:49 PM
Ich dachte nach den schicken grünen Kerzen gestern hätte ich eine Chance mit dem Top100 Altcoinportfolio  wieder in Vorhand zu kommen. Naja, so kann man sich täuschen... Aber zumindest die Altcoindelle wurde etwas ausgebügelt.  ::)

Danke für die Info. Da sieht man einmal wieder, wie groß der Vorsprung von Bitcoin bereits war, denn auch in Seitwärtstrends ist Bitcoin meist die bessere Wahl.  :)
Dass die Altcoins da kein Land sehen, ist schon ziemlich deutlich.

Andererseits stehen wir erst am Beginn eines möglichen Bullenmarktes und bei dem war es bisher häufig so, dass die Altcoins stärker waren.
Ist natürlich die Frage, ob der Bullenmarkt jetzt schon kommt oder ob es noch ein paar Monate seitwärts dümpelt und Bitcoin in dieser Zeit seinen Vorsprung noch mehr ausbauen kann.


Title: Re: Ist "diversifizieren" in mehrere Kryptowährungen wirklich sinnvoll?
Post by: mv1986 on July 15, 2023, 01:33:27 PM
Ich dachte nach den schicken grünen Kerzen gestern hätte ich eine Chance mit dem Top100 Altcoinportfolio  wieder in Vorhand zu kommen. Naja, so kann man sich täuschen... Aber zumindest die Altcoindelle wurde etwas ausgebügelt.  ::)

Danke für die Info. Da sieht man einmal wieder, wie groß der Vorsprung von Bitcoin bereits war, denn auch in Seitwärtstrends ist Bitcoin meist die bessere Wahl.  :)
Dass die Altcoins da kein Land sehen, ist schon ziemlich deutlich.

Andererseits stehen wir erst am Beginn eines möglichen Bullenmarktes und bei dem war es bisher häufig so, dass die Altcoins stärker waren.
Ist natürlich die Frage, ob der Bullenmarkt jetzt schon kommt oder os es noch ein paar Monate seitwärts dümpelt und Bitcoin in dieser Zeit seinen Vorsprung noch mehr ausbauen kann.

Ich meine aber, dass es doch oft so war, dass Bitcoin erstmal eine richtige Aufwärtsbewegung hingelegt hat und sobald die Dynamik dann etwas raus war, haben die Leute umgeschichtet in Altcoins und dann haben die ihren gesonderten Anstieg nochmal gehabt. Aber viele Altcoins profitieren dann so oder so, wenn Bitcoin steigt, weil viele von den Haupt-Tradingpairs ja auch in Bitcoin notiert sind (bzw. waren?). Durch die Einführung dieser zahlreichen Stablecoins kann sich das aber durchaus auch geändert haben. Ich trade bei weitem nicht mehr so viel wie früher, daher weiß das vielleicht jemand anderes genauer.

Die Sache ist halt wirklich, dass Bitcoin schlussendlich den Takt vorgibt und wenn Bitcoin aus gutem Grund abstürzt, dann bleibt da kein anderer Coin von verschont. Und wer wirkich an ein bisschen mehr Action interessiert ist, der könnte auch immer noch Leverage nutzen.

Man hat natürlich auch noch solche Externalitäten wie ein Gerichtsurteil im Fall von XRP. Aber das hat dann nicht wirklich mit Diversifizierung etwas zu tun, wenn man da grad richtig liegt, weil man XRP hält. Ich will übrigens nicht wissen, wie viele da rechtzeitig bescheid gewusst haben und XRP entsprechend gehebelt haben vor der Verkündung. Aus solchem Insiderwissen erwachsen Multimillionäre. Bitmex erlaubt einen 50x Hebel auf XRP/USD und gestern hat XRP ca 90% gemacht. Selbst wenn man auf halbem Wege verkauft, steht man bei 25x eingesetztes Kapital. Zu krass.


Title: Re: Ist "diversifizieren" in mehrere Kryptowährungen wirklich sinnvoll?
Post by: 1miau on July 15, 2023, 08:22:14 PM
Ich dachte nach den schicken grünen Kerzen gestern hätte ich eine Chance mit dem Top100 Altcoinportfolio  wieder in Vorhand zu kommen. Naja, so kann man sich täuschen... Aber zumindest die Altcoindelle wurde etwas ausgebügelt.  ::)

Danke für die Info. Da sieht man einmal wieder, wie groß der Vorsprung von Bitcoin bereits war, denn auch in Seitwärtstrends ist Bitcoin meist die bessere Wahl.  :)
Dass die Altcoins da kein Land sehen, ist schon ziemlich deutlich.

Andererseits stehen wir erst am Beginn eines möglichen Bullenmarktes und bei dem war es bisher häufig so, dass die Altcoins stärker waren.
Ist natürlich die Frage, ob der Bullenmarkt jetzt schon kommt oder os es noch ein paar Monate seitwärts dümpelt und Bitcoin in dieser Zeit seinen Vorsprung noch mehr ausbauen kann.

Ich meine aber, dass es doch oft so war, dass Bitcoin erstmal eine richtige Aufwärtsbewegung hingelegt hat und sobald die Dynamik dann etwas raus war, haben die Leute umgeschichtet in Altcoins und dann haben die ihren gesonderten Anstieg nochmal gehabt.
Aussagekräftige Statistiken dazu kenne ich keine. Meine Vermutung war eher, dass Altcoins generell volatiler sind, sowohl im Aufwärtstrend, als auch im Abwärtstrend, weshalb ich auch eher erwarten würde, dass die Altcoins bei einem Anstieg nach einer längeren Seitwärtsphase die höheren Zugewinne haben, wie z.B. nach dem letzten Tief Ende Dezember 2022:


https://www.talkimg.com/images/2023/07/15/ZcLqH.pnghttps://www.talkimg.com/images/2023/07/15/ZchGg.png

Bitcoin stieg ab diesem Tief um 28%, während Ethereum um 36% stieg. Bei anderen Altcoins war es möglicherweise noch deutlicher, dass in volatilen Phasen der Altcoin die höheren Kursänderungen hat.


Aber es wird sowieso Situationen geben, in denen es mal so und mal anders ist. Letzendlich würde ich daher vermuten, dass das im übergeordneten Maßstab nicht viel ändert, welcher langfristig sowohl im Bärenmarkt Bitcoin besser sieht und Altcoins temporär in Bullenmärkten. Das Problem daran ist jedoch, dass man nicht weiß, was ein Bullenmarkt beginnt und endet.  :)


Man hat natürlich auch noch solche Externalitäten wie ein Gerichtsurteil im Fall von XRP. Aber das hat dann nicht wirklich mit Diversifizierung etwas zu tun, wenn man da grad richtig liegt, weil man XRP hält. Ich will übrigens nicht wissen, wie viele da rechtzeitig bescheid gewusst haben und XRP entsprechend gehebelt haben vor der Verkündung. Aus solchem Insiderwissen erwachsen Multimillionäre. Bitmex erlaubt einen 50x Hebel auf XRP/USD und gestern hat XRP ca 90% gemacht. Selbst wenn man auf halbem Wege verkauft, steht man bei 25x eingesetztes Kapital. Zu krass.
Klar, das gibt es aber auch an anderen Stellen bei diversen Finanzprodukten, wo durch Insidertrading enorme Profite erzielt werden können.
Und Ripple manipuliert den Preis ja selbst schon genug.  :P


Title: Re: Ist "diversifizieren" in mehrere Kryptowährungen wirklich sinnvoll?
Post by: mv1986 on July 15, 2023, 09:14:25 PM
-
Aussagekräftige Statistiken dazu kenne ich keine. Meine Vermutung war eher, dass Altcoins generell volatiler sind, sowohl im Aufwärtstrend, als auch im Abwärtstrend, weshalb ich auch eher erwarten würde, dass die Altcoins bei einem Anstieg nach einer längeren Seitwärtsphase die höheren Zugewinne haben, wie z.B. nach dem letzten Tief Ende Dezember 2022:


https://www.talkimg.com/images/2023/07/15/ZcLqH.pnghttps://www.talkimg.com/images/2023/07/15/ZchGg.png

Bitcoin stieg ab diesem Tief um 28%, während Ethereum um 36% stieg. Bei anderen Altcoins war es möglicherweise noch deutlicher, dass in volatilen Phasen der Altcoin die höheren Kursänderungen hat.


Aber es wird sowieso Situationen geben, in denen es mal so und mal anders ist. Letzendlich würde ich daher vermuten, dass das im übergeordneten Maßstab nicht viel ändert, welcher langfristig sowohl im Bärenmarkt Bitcoin besser sieht und Altcoins temporär in Bullenmärkten. Das Problem daran ist jedoch, dass man nicht weiß, was ein Bullenmarkt beginnt und endet.  :)

Ja das war auch eher so eine subjektive Wahrnehmung und es könnte für den einen oder anderen Coin zugetroffen haben. Aber klare Statistiken habe ich da jetzt auch nicht, müsste man wohl etwas umfangreicher recherchieren.

Definitiv richtig, dass die meisten Coins da schlicht volatiler sind. Aber auch da wäre jetzt bzgl. meiner Vermutung, dass die Notierung in .../BTC als Handelspaar dazu geführt hat, noch durchaus zu recherchieren. Es war halt lange Zeit so, dass Bitcoin sowohl der Einstieg als auch der Ausstieg in andere/aus anderen Coins war. Das hatte dann nochmal so einen Beschleunigungseffekt in die jeweilige Richtung (bull/bear).

Man hat natürlich auch noch solche Externalitäten wie ein Gerichtsurteil im Fall von XRP. Aber das hat dann nicht wirklich mit Diversifizierung etwas zu tun, wenn man da grad richtig liegt, weil man XRP hält. Ich will übrigens nicht wissen, wie viele da rechtzeitig bescheid gewusst haben und XRP entsprechend gehebelt haben vor der Verkündung. Aus solchem Insiderwissen erwachsen Multimillionäre. Bitmex erlaubt einen 50x Hebel auf XRP/USD und gestern hat XRP ca 90% gemacht. Selbst wenn man auf halbem Wege verkauft, steht man bei 25x eingesetztes Kapital. Zu krass.
Klar, das gibt es aber auch an anderen Stellen bei diversen Finanzprodukten, wo durch Insidertrading enorme Profite erzielt werden können.
Und Ripple manipuliert den Preis ja selbst schon genug.  :P

Jo, da brauchen wir nicht drüber zu diskutieren :D Insiderwissen ist dann eine richtige Goldgrube an sich, weil überhaupt keine Rolle spielt, ob es hoch- oder runtergeht, solang du weißt wohin es geht. Krypto ist hier aber nochmal ein bisschen interessanter, weil diese irren Kurssprünge häufiger vorkommen und dann auch noch gehebelt werden können. Und die Manipulation durch Ripple kommt nochmal oben drauf. Im Aktienmarkt gibt es ja Transparenzpflichten, wenn man bspw. eine gewisse Anzahl an Aktien an einer Gesellschaft hält. Aber wer will denn nach einigen Jahren noch herausfinden, wem welches Wallet gehört. Das ist im Aktienmarkt mit deutlich höherem Aufwand verbunden und im Zweifel illegal, aber wenn Musk jetzt 80% von Dogecoin hält oder irgendwer bei Ripple 90% der Coins, ist das rechtlich überhaupt angreifbar? Wüsste ich so ad hoc gar nicht.



Das Ende des Bullen-/Bärenmarktes nicht zu wissen, ist eben genau das Problem bei der Spekulation mit Altcoins. Das kann extrem schnell gehen, wenn man da rumexperimentiert, dass man sich potenzielle Gewinne durch schlechtes Timing / Gier doch wieder  zunichte macht und mit Bitcoin only einfach besser gefahren wäre.


Title: Re: Ist "diversifizieren" in mehrere Kryptowährungen wirklich sinnvoll?
Post by: Turbartuluk on July 16, 2023, 05:41:43 AM

Beim Top31-100 Altcoinportfolio war der Vorsprung im Bullen noch deutlicher (in Spitze ca. Faktor 3x), allerdings haben die coins im Bären auch stärker nachgegeben, sodass zuletzt BTC wieder gleichauf war.
https://talkimg.com/images/2023/05/12/c100bec384c453a49b54.jpeg


Wenn man sich den letzten Zyklus anschaut gingen die Alts erst nen 1/2 bis 3/4 Jahr nach dem Halving so richtig ab. Insofern sind wir denke ich auch echt noch früh dran und die alts haben noch alle Möglichkeiten.
Dass BTC den Alts bisher etwas in der Entwicklung vorausgeeilt ist würde ich auch so sehen.


Das Ende des Bullen-/Bärenmarktes nicht zu wissen, ist eben genau das Problem bei der Spekulation mit Altcoins. Das kann extrem schnell gehen, wenn man da rumexperimentiert, dass man sich potenzielle Gewinne durch schlechtes Timing / Gier doch wieder  zunichte macht und mit Bitcoin only einfach besser gefahren wäre.

Das muss man so unterschreiben. Wenn man zu früh dran ist und dann erstmal in BTC umschichtet um aus den Alts raus zu kommen mag das gehen. Aber wenn man den Ausstieg verpasst und zu lange in den Alts drin bleibt kann das echt blutig ausgehen...   ::)


Title: Re: Ist "diversifizieren" in mehrere Kryptowährungen wirklich sinnvoll?
Post by: mv1986 on July 16, 2023, 10:35:00 AM


Das Ende des Bullen-/Bärenmarktes nicht zu wissen, ist eben genau das Problem bei der Spekulation mit Altcoins. Das kann extrem schnell gehen, wenn man da rumexperimentiert, dass man sich potenzielle Gewinne durch schlechtes Timing / Gier doch wieder  zunichte macht und mit Bitcoin only einfach besser gefahren wäre.

Das muss man so unterschreiben. Wenn man zu früh dran ist und dann erstmal in BTC umschichtet um aus den Alts raus zu kommen mag das gehen. Aber wenn man den Ausstieg verpasst und zu lange in den Alts drin bleibt kann das echt blutig ausgehen...   ::)

Da spricht wohl einer aus Erfahrung? :P Da kann ich mich aber ggf. einreihen. Als diese Kursexplosionen stattgefunden haben in 2017 für jeden Schrottcoin, der auch nur irgendwo und irgendwie gehandelt werden konnte, hat man schon das ein andere mal mit tränenden Augen hingeguckt und gedacht "das kann doch nicht wahr sein, wieso geht der Schrott jetzt 100x hoch?". Aber ich habe das schon öfter mal erwähnt, sobald diese Coins dann ihren Peak hatten, sind die gnadenlos abgestürzt und vor allem war die Liquidität wie aus dem Nichts verschwunden. Massenhaft Manipulation und eigentlich weiß man zum Teil nicht mal, ob die Orders im Buch bei so mancher Börse überhaupt existiert haben oder ob die da schön per Fake reingeschoben wurden.

Deshalb ist Abstand von Shitcoins wirklich sinnvoll, außer man betrachtet sowas wie einen Lottoschein, den der eine oder andere alle paar Monate mal spielt. Meine Diversifikation würde sich immer so nach bestimmten Feldern richten. Bspw. anonyme Coins, da bin ich immer noch ein Fan von XMR. Dann grundsätzlich eben BTC und für mich auch ETH, wobei sich selbst da schon die Geister scheiden insbesondere bei den BTC Maximalisten. Aber von so "das eine und sonst gar nichts" halte ich speziell im Technologiesektor nicht viel. Das lässt dann die Tatsache außen vor, dass viele Technologien es nur zu etwas gebracht haben, gerade weil es Wettbewerb und andere Ansätze gab. Das sehe ich im Kryptobereich genauso.


Title: Re: Ist "diversifizieren" in mehrere Kryptowährungen wirklich sinnvoll?
Post by: Turbartuluk on October 18, 2023, 10:07:22 PM
~

Da nun hier auch schon wieder einige Monate vergangen sind wird es mal wieder Zeit für ein update.
BTC läuft seitwärts und liegt verglichen mit dem 07.05.2023 gerademal bei -2,5%, tritt also mehr oder weniger auf der Stelle.
Das 1Miau-Portfolio mit BTC 75%, AVAX 15% und ETH 10% wurde durch AVAX ganz schön reingeritten und liegt bei -9%.
Das Crypto100-Portfolio liegt derzeit wenig überraschend hinten und notiert bei -18,5%.

Mal schauen wann wie sich die Lage dann im Bullen noch entwickelt. Ich bin da zuversichtlich und hoffe mal nicht, dass BTC aufgrund der ETFs allen davon fliegt. :D

https://www.talkimg.com/images/2023/10/18/Rigfg.png
Crypto100-Portfolio (blau) mit BTC als Benchmark (grün); erstellt mit CryptoCompare



Title: Re: Ist "diversifizieren" in mehrere Kryptowährungen wirklich sinnvoll?
Post by: mv1986 on October 18, 2023, 11:30:23 PM
~

Da nun hier auch schon wieder einige Monate vergangen sind wird es mal wieder Zeit für ein update.
BTC läuft seitwärts und liegt verglichen mit dem 07.05.2023 gerademal bei -2,5%, tritt also mehr oder weniger auf der Stelle.
Das 1Miau-Portfolio mit BTC 75%, AVAX 15% und ETH 10% wurde durch AVAX ganz schön reingeritten und liegt bei -9%.
Das Crypto100-Portfolio liegt derzeit wenig überraschend hinten und notiert bei -18,5%.

Mal schauen wann wie sich die Lage dann im Bullen noch entwickelt. Ich bin da zuversichtlich und hoffe mal nicht, dass BTC aufgrund der ETFs allen davon fliegt. :D

https://www.talkimg.com/images/2023/10/18/Rigfg.png
Crypto100-Portfolio (blau) mit BTC als Benchmark (grün); erstellt mit CryptoCompare



Ich frag mich gerade, ob die Anbieter der ETFs, also wer auch immer die dann wie vertreibt, die Assets auch tatsächlich oder zumindest per Gesetz anteilsmäßig vorhalten müssen? Ich kenne mich da ehrlich gesagt überhaupt nicht aus. Dürfte eine Bank da dann auch einfach Wetten anbieten, ohne irgendwas davon in Reserve vorzuhalten?

Ich weiß natürlich, dass das über Futures ohnehin oft der Fall ist und gerade durch Hebelgeschäfte die Parteien schlicht Wetten abschließen, aber wie sieht das konkret bei den ETFs aus? Wenn Anbieter Bitcoin dann wirklich auch im großen Stil vorhalten müssen, dann kriegt Bitcoin doch sowieso einen Push oder? Jede Bank, jedes Finanzunternehmen, dass sich da Marktanteile nicht einfach entgehen lassen will, müsste dann umfangreicher einsteigen, falls es da Vorschriften gibt. Kennt sich jemand aus?


Title: Re: Ist "diversifizieren" in mehrere Kryptowährungen wirklich sinnvoll?
Post by: Turbartuluk on October 19, 2023, 06:03:29 AM
Ich frag mich gerade, ob die Anbieter der ETFs, also wer auch immer die dann wie vertreibt, die Assets auch tatsächlich oder zumindest per Gesetz anteilsmäßig vorhalten müssen? Ich kenne mich da ehrlich gesagt überhaupt nicht aus. Dürfte eine Bank da dann auch einfach Wetten anbieten, ohne irgendwas davon in Reserve vorzuhalten?

Ich weiß natürlich, dass das über Futures ohnehin oft der Fall ist und gerade durch Hebelgeschäfte die Parteien schlicht Wetten abschließen, aber wie sieht das konkret bei den ETFs aus? Wenn Anbieter Bitcoin dann wirklich auch im großen Stil vorhalten müssen, dann kriegt Bitcoin doch sowieso einen Push oder? Jede Bank, jedes Finanzunternehmen, dass sich da Marktanteile nicht einfach entgehen lassen will, müsste dann umfangreicher einsteigen, falls es da Vorschriften gibt. Kennt sich jemand aus?

Ich würde mal vermuten da müsste man sich mal die jeweiligen Produkte der Anbieter anschauen. Grundsätzlich würde ich aber mal unterstellen, dass das Geschäftsmodell wohl sein dürfte an den Gebühren zu verdienen und nicht an den Marktschwankungen.

Wenn das eigene exposure bei 0 sein soll, den Kunden aber XXX BTC verkauft werden sollen, dann müsste ja auch zentral eingekauft werden. Und egal ob das jetzt im Spot-Markt, per CFDs / Optionen / Futures passiert dürfte der positive Effekt für die Märkte wahrscheinlich ähnlich sein.

Aber wenn du es genau wissen willst ist deine Frage vielleicht hier (https://bitcointalk.org/index.php?topic=5470000.msg62979240#msg62979240) besser aufgehoben.   ::)


Title: Re: Ist "diversifizieren" in mehrere Kryptowährungen wirklich sinnvoll?
Post by: Turbartuluk on December 26, 2023, 08:35:02 AM
Na ist in Ordnung, dann machen wir ne testreihe bzw. nen kleinen Wettkampf. ;)

Einstieg gerne heute, dann kann man gleich die historischen Daten von coinmarketcap nehmen:
https://coinmarketcap.com/historical/20230507/

Coinauswahl / Gewichtung wähle ich einen passiven Ansatz, d.h. ich nehme alle Top100 coins (ohne stable coins) mit der gewichtung: 1/(k*5.187377517639621) für k=1..100.
Also:
1 - BTC: 1/(1*5.187377517639621) = 19,28%
2 - ETH: 1/(2*5.187377517639621) = 9,64%
3 - BNB: 1/(3*5.187377517639621) = 6,43%
4 - XRP: 1/(4*5.187377517639621) = 4,82%
usw.

Nachdem nun wieder 2 Monate vergangen sind und der ein oder andere Altcoin ganz gut gelaufen ist, gibt es mal wieder ein update.

https://www.talkimg.com/images/2023/12/26/If3PT.jpeg

Nachdem das TOP100 Altcoin-Portfolio seit Mai ja sehr deutlich zurücklag (gegenüber BTC teilweise mit -20%), konnte der Abstand nunmehr deutlich verkürzt werden.
Die 1miau-Favoriten (75% Bitcoin, 15% Avalanche, 10% Ethereum) liegen dank der Kursgewinne von AVAX aber derzeit nochmal ein gutes Stück weiter vorne.

Aktueller Stand:
#1: 1miau-Favoriten mit +66%
#2: BTC mit +50%
#3: TOP100 Altcoins mit +45%

Mal schauen was 2024 dann noch so bringen wird. Sieht mir so aus als würden die Altcoins in 2024 absehbar noch Boden gutmachen und das (schlechte) Timing beim Einstieg überkompensieren. Schauen wir mal....


Title: Re: Ist "diversifizieren" in mehrere Kryptowährungen wirklich sinnvoll?
Post by: 1miau on December 26, 2023, 10:58:12 PM
Nachdem nun wieder 2 Monate vergangen sind und der ein oder andere Altcoin ganz gut gelaufen ist, gibt es mal wieder ein update.
Stimmt, da war ja etwas.  :D
Danke für die Auswertung, Merit reiche ich nach.



Nachdem das TOP100 Altcoin-Portfolio seit Mai ja sehr deutlich zurücklag (gegenüber BTC teilweise mit -20%), konnte der Abstand nunmehr deutlich verkürzt werden.
Eine Frage, die mir gekommen ist:
Tauscht sich das Top 100 Altcoin-Portfolio eigentlich bei jeder Anpassung mit den aktuellen Altcoins aus den Top 100 aus oder behält es in der Rechnung die Top 100 Altcoins bei, die wir ursprünglich zum Start hatten?

Weil um ein nachverfolgbares Ergebnis zu liefern, dürften ja immer nur die Top 100 Altcoins ausgewertet werden, die wir ursprünglich zum Start hatten.
Nur als Rückfrage.



Aktueller Stand:
#1: 1miau-Favoriten mit +66%
#2: BTC mit +50%
#3: TOP100 Altcoins mit +45%
Uiii, Gewinn  :) :)
Das wundert mich, dass ich damals so viel Altcoinzeug mit hineingenommen habe.  :D
Naja, Glück gehabt aber hätte auch anders ausgehen können, weil Avalanche hatte wirklich einen ziemlichen Durchsacker zwischendrin.

Sieht mir so aus als würden die Altcoins in 2024 absehbar noch Boden gutmachen und das (schlechte) Timing beim Einstieg überkompensieren. Schauen wir mal....
Das kann gut sein.  :)
In Bullenmärken ist die Bitcoin-Dominanz oft rückläufig gewesen, gut dass es wieder so sein wird (sofern der Bulle nun kommt).


Title: Re: Ist "diversifizieren" in mehrere Kryptowährungen wirklich sinnvoll?
Post by: Turbartuluk on January 03, 2024, 02:03:32 PM
Ups, der Beitrag ist mir durchgerutscht, nur gelesen ohne zu antworten.

Ja genau. Die Charts die ich hier Poste sind Quasi die Kursentwicklungen der Top100 von damals (7. Mai 2023). Ansonsten ließe sich das hier wohl kaum überschaubar darstellen.

Würde man die Strategie tatsächlich umsetzen, würde man aber wohl einfach einen Sparplan laufen lassen und den Sparbetrag dann auf die jeweils aktuellen Top100 aufteilen. Alternativ könnte man auch anfangs alles rein packen und dann regelmäßig ein Rebalancing durchführen, hätte dann aber unterjährige Verkäufe, was ich nicht sonderlich sympathisch fände. 

Sei es drum. Mal schauen was 2024 für den kleinen Wettstreit hier noch so im Petto hat. ;)


Title: Re: Ist "diversifizieren" in mehrere Kryptowährungen wirklich sinnvoll?
Post by: 1miau on January 03, 2024, 10:14:45 PM
Ja genau. Die Charts die ich hier Poste sind Quasi die Kursentwicklungen der Top100 von damals (7. Mai 2023). Ansonsten ließe sich das hier wohl kaum überschaubar darstellen.
Allesklar, danke für die Klarstellung.  :)
Also die Liste hier: https://bitcointalk.org/index.php?topic=5199920.60
Hast du da eine Auswertung griffbereit, welche davon bisher herausragend gut oder schlecht performt haben?
Zumindest Kaspa ist damals gerade so in die Liste hineingerutscht, auf Platz 99.
Ohne Kaspa wäre der Shitcoinberg wohl ein ganzes Stück wertloser. Auch, wenn die Position eher klein sein dürfte, müsste der Gewinn durch den enormen Preisanstieg schon sehr anständig sein.


Title: Re: Ist "diversifizieren" in mehrere Kryptowährungen wirklich sinnvoll?
Post by: Turbartuluk on January 04, 2024, 07:49:46 AM
Einstieg gerne heute, dann kann man gleich die historischen Daten von coinmarketcap nehmen:
https://coinmarketcap.com/historical/20230507/

Coinauswahl / Gewichtung wähle ich einen passiven Ansatz, d.h. ich nehme alle Top100 coins (ohne stable coins) mit der gewichtung: 1/(k*5.187377517639621) für k=1..100.
Also:
1 - BTC: 1/(1*5.187377517639621) = 19,28%
2 - ETH: 1/(2*5.187377517639621) = 9,64%
3 - BNB: 1/(3*5.187377517639621) = 6,43%
4 - XRP: 1/(4*5.187377517639621) = 4,82%
usw.

Die Liste mit allen 100 Coins kanns du unter dem Link oben einsehen, das war die damalige Reihung nach Marktkapitalisierung bei cmc. Wenn du die Liste durchschaust wird dir auffallen, dass KAS gar nicht dabei ist... ;)



Top-Performer (im Vergleich zu +50% bei BTC) sind:
https://www.talkimg.com/images/2024/01/04/sC1Bw.jpeg

Also eher viele (auch kleine) Coins und nicht der eine der mit 100x alles rausgerissen hat.

Die Low-Performer werden dagegen von "bekannte" Shitcoins angeführt... :D
https://www.talkimg.com/images/2024/01/04/sCcX9.jpeg



Oder interessieren dich eher das Ranking nach absoluten Gewinnen / Verlusten?


Title: Re: Ist "diversifizieren" in mehrere Kryptowährungen wirklich sinnvoll?
Post by: 1miau on January 06, 2024, 05:40:17 PM
Die Liste mit allen 100 Coins kanns du unter dem Link oben einsehen, das war die damalige Reihung nach Marktkapitalisierung bei cmc. Wenn du die Liste durchschaust wird dir auffallen, dass KAS gar nicht dabei ist... ;)
Hmm, scheint wirklich so, als wäre Kaspa damals noch nicht als Kryptowährung von Coinmarketcap anerkannt gewesen. Auf Coingecko war es Platz 99.  ???
Da es nur eine sehr kleine Position ist (ca. 0,2%), dürfte das den Braten eh nicht fett machen, wie ich mir das nach dem letzten Kommentar einmal durchgerechnet hatte.



Top-Performer (im Vergleich zu +50% bei BTC) sind:

...

Oder interessieren dich eher das Ranking nach absoluten Gewinnen / Verlusten?
In USD meinst du?
Weil der Vergleich zu Bitcoin oben reicht ja aus, dass man sieht, welcher Altcoin aus unserer Liste in dieser Zeit den größten Kursanstieg hingelegt / die größten Verluste eingefahren hat.  :)


Title: Re: Ist "diversifizieren" in mehrere Kryptowährungen wirklich sinnvoll?
Post by: Turbartuluk on March 01, 2024, 12:53:13 PM
Gibt mal wieder ein Update von mir:

BTC und 1miau-Partfolio (BTC/ETH/AVAX) sind aktuell gleich auf bei rund +115% im Vergleich zum 07 Mai 2023. Mein Top100 Altcoinportfolio hängt noch hinterher und steht bei "nur" +85%.

https://www.talkimg.com/images/2024/03/01/fNbcH.jpeg

Die Übersicht über die einzelnen Coins zeichnet dann aber doch ein interessantes Bild ohne extreme Ausreißer mit immerhin 21 Coins die mit ihren prozentualen Gewinnen aktuell besser dastehen als BTC.

https://www.talkimg.com/images/2024/03/01/fkf52.png


Title: Re: Ist "diversifizieren" in mehrere Kryptowährungen wirklich sinnvoll?
Post by: Lakai01 on March 02, 2024, 08:36:27 AM
Die Übersicht über die einzelnen Coins zeichnet dann aber doch ein interessantes Bild ohne extreme Ausreißer mit immerhin 21 Coins die mit ihren prozentualen Gewinnen aktuell besser dastehen als BTC.
Hättest du eventuell auch einen Direktlink auf die Liste? Die sieht prinzipiell sehr interessant aus und würd mir die gern mal im Detail ansehen!
Berücksichtigt denke ich aber nur Coins, die es im letzten Bullen bereits gegeben hat, oder?

Kaspa würde mir ansonsten z.B. auf den ersten Blick fehlen, wobei es doch recht schwierig ist hier "alle" Coins zu verfolgen. Gerade neu startende Projekte mit niedrigen Einstiegskursen legen ja schnell mal ein x2 oder x3 hin. 


Title: Re: Ist "diversifizieren" in mehrere Kryptowährungen wirklich sinnvoll?
Post by: Hanz-Wurscht on March 02, 2024, 08:53:12 AM
Was heute für Coins gehypt werden, müssen nicht die Coins von Morgen sein. Sollten zB. CBDCs kommen, dann interessiert keinen mehr ein Memecoin(-token). Für den "Schwarzmarkt" wird auch kein Bitcoin genutzt, sondern Coins, die einfach und günstig versendet werden können. Ich denke, dass wir in 10 Jahren ganz andere Coins in den Top 20 haben werden, vielleicht gibt es die noch nicht mal. Wobei BTC und ETH, meiner Meinung, da auch noch zu finden sind.


Title: Re: Ist "diversifizieren" in mehrere Kryptowährungen wirklich sinnvoll?
Post by: Turbartuluk on March 02, 2024, 10:19:03 AM
Die Übersicht über die einzelnen Coins zeichnet dann aber doch ein interessantes Bild ohne extreme Ausreißer mit immerhin 21 Coins die mit ihren prozentualen Gewinnen aktuell besser dastehen als BTC.
Hättest du eventuell auch einen Direktlink auf die Liste? Die sieht prinzipiell sehr interessant aus und würd mir die gern mal im Detail ansehen!
Berücksichtigt denke ich aber nur Coins, die es im letzten Bullen bereits gegeben hat, oder?  

Das sind einfach die Top100 nicht-Stablecoins vom 7. Mai 2023. "Mein" Altcoinportfolio bezieht sich dabei nur auf die ausgestaltete Gewichtung, nicht die Coinauswahl.

Einstieg gerne heute, dann kann man gleich die historischen Daten von coinmarketcap nehmen:
https://coinmarketcap.com/historical/20230507/

Coinauswahl / Gewichtung wähle ich einen passiven Ansatz, d.h. ich nehme alle Top100 coins (ohne stable coins) mit der gewichtung: 1/(k*5.187377517639621) für k=1..100.
Also:
1 - BTC: 1/(1*5.187377517639621) = 19,28%
2 - ETH: 1/(2*5.187377517639621) = 9,64%
3 - BNB: 1/(3*5.187377517639621) = 6,43%
4 - XRP: 1/(4*5.187377517639621) = 4,82%
usw.

Ging in der Diskussion um die Frage ob ein systematisches Altcoinportfolio (Quasi ein Krypto-Weltportfolio) im Bullen besser performt als BTC. Hab dann bei Cryptocompare einfach mal ein entsprechendes Portfolio erstellt, keine Ahnung ob man das irgendwie teilen kann, ich wüsste jedenfalls nicht wie.

Würde man solch einen Ansatz tatsächlich fahren würde man bspw. regelmäßig alle Coins kaufen die exemplarisch die Schwelle zu den Top100 überschreiten, also nicht wie hier im beispiel nur ein einmaliger Schnappschuss. Für den Faden hier wäre das aber zu aufwendig.  


Title: Re: Ist "diversifizieren" in mehrere Kryptowährungen wirklich sinnvoll?
Post by: Lakai01 on March 02, 2024, 11:26:00 AM
Was heute für Coins gehypt werden, müssen nicht die Coins von Morgen sein. Sollten zB. CBDCs kommen, dann interessiert keinen mehr ein Memecoin(-token). Für den "Schwarzmarkt" wird auch kein Bitcoin genutzt, sondern Coins, die einfach und günstig versendet werden können. Ich denke, dass wir in 10 Jahren ganz andere Coins in den Top 20 haben werden, vielleicht gibt es die noch nicht mal. Wobei BTC und ETH, meiner Meinung, da auch noch zu finden sind.
Das ist ja auch jetzt schon so wenn man sich bspw. die Top 15 des Bullen von 2017 ansieht:

https://i.postimg.cc/cHzryD09/screenshot-447.png (https://postimg.cc/r0S85Ndx)
Quelle (https://coinmarketcap.com/historical/20171126/)

Manche der hier aufgeführten Coins wie Neo sind nichtmal mehr in den Top 75 vertreten, andere wie XRP oder IOTA sind nur noch ein Schatten ihrer selbst - zumindest was den Preis betrifft. Wobei zumindest XRP nach wie vor in den Top 10 zu finden ist.

Also ja, ich gehe auch davon aus, dass die Top 10 in 10 Jahren komplett anders aussieht wie heute, ev. kann sich der eine oder andere Altcoin wie BNB oder ADA aber halten, von BTC und ETH geh ich jedoch fix aus.



[...]

Danke für die Erklärung!


Title: Re: Ist "diversifizieren" in mehrere Kryptowährungen wirklich sinnvoll?
Post by: Turbartuluk on March 21, 2024, 01:44:42 PM
Was heute für Coins gehypt werden, müssen nicht die Coins von Morgen sein. Sollten zB. CBDCs kommen, dann interessiert keinen mehr ein Memecoin(-token). Für den "Schwarzmarkt" wird auch kein Bitcoin genutzt, sondern Coins, die einfach und günstig versendet werden können. Ich denke, dass wir in 10 Jahren ganz andere Coins in den Top 20 haben werden, vielleicht gibt es die noch nicht mal. Wobei BTC und ETH, meiner Meinung, da auch noch zu finden sind.
Das ist ja auch jetzt schon so wenn man sich bspw. die Top 15 des Bullen von 2017 ansieht:

Da sind sich hier glaube ich auch alle einig, jedenfalls fiele mir jetzt keiner ein der da widersprechen würde.
Anlagehorizont für das oben besprochene Altcoinportfolio sind übrigens 1-2 Jahre bzw. 1 Bullenmarkt. ;)



Für längere Zeiträume würde ich persönlich auch zu BTC tendieren, hatte das glaube auch schon anderswo erwähnt.
Wobei mich die Idee "betting against beta", also BTC Long + Altcoins Short als Option für längere Zeiträume nach dem Kommentar von @virginorange auch nicht mehr los lässt. Gefällt mir noch um einiges besser als nur BTC Hodl.

In vielen Märkten wird hohes Risiko zu wenig bezahlt (siehe: "Low-Risk Anomalie" und "betting against beta"). Besser wir kaufen mehr Assets mit geringer Vola als weniger Assets mit höherer Vola.