|
March 30, 2013, 09:57:50 AM |
|
1) Neue BTC werden nicht wirklich erstellt, man darf sich nur als Miner bis zu einer bestimmten Anzahl BTC aus dem Nichts an beliebige Addresse(n) senden, derzeit 25 BTC, früher mal 50. Die Berechnung dazu ist SHA256, eine Hashfunktion. Die ist an sich schon sinnvoll und wird in unterschiedlichen Bereichen angewandt. Sie ist aber nicht im Sinne von "kann man Bitcoin mining Software verwenden um Passwörter zu knacken?" nützlich, da Mining ein paar spezielle Eigenheiten hat (z.B. wird die Hashfunktion 2x angewandt und soll möglichst unter einem bestimmten Wert liegen) die sich nicht wirklich gut eignen um irgendwas anderes damit anzustellen.
Geld hat in der heutigen modernen Gesellschaft generell kaum "Wert" (es existieren weit mehr Euros und Dollars als es an Wirtschaftsleistung gibt), Bitcoin treibt das eben an die Spitze indem es einfach an Miner "verschenkt" wird und diese dann damit machen können was sie wollen. Je mehr Leute jedoch minen wollen, um auch BTC geschenkt zu bekommen, desto schwieriger wird es werden, diese auch tatsächlich zu bekommen und nach einiger Zeit kostet eben der Betrieb eines Miners auch ein paar Euro. Jetzt muss man sich dann eben überlegen, ob man das zum Spaß macht, oder ob man es irgendwie schafft z.B. ein bisschen dieses eigentlich wertlosen Geldes um EUR zu verkaufen um die Stromrechnung zu bezahlen... so entstehen dann erste Märkte etc. Mit Monopolygeld funktioniert das z.B. im Großen nicht, da man nicht genau wissen kann, wieviel davon überhaupt vorhanden ist bzw. wer das eigentlich herstellt. Du kannst dir also nie sicher sein, dass nicht dein Gegenüber plötzlich ein Bündel an 50.000er Scheinen hervorzaubert und deine mühsam verdienten 100er quasi auf einen Schlag entwertet. Bei Bitcoin (weil es ein Algorithmus verspricht dass es nur 21 Millionen geben wird) und auch einigermaßen bei USD oder EUR (weil es eine Zentralbank verspricht, dass sie nur ~2-5% mehr Geld jedes Jahr ausgibt) wird das nicht so sehr der Fall sein, daher ist man dort eher auf der sicheren Seite, informationsmäßig gesehen.
Bitcoin ist generell als Geldsystem und Transaktionssystem designt worden, daher ist es recht einfach als Geld zu verwenden. Die gleiche Technologie (man hat einen Beweis der nicht rückgängig gemacht werden kann und der einmalig ist, dass etwas zu einem gewissen Zeitpunkt/vor einem anderen Event stattgefunden hat) kann auch z.B. für Wahlen verwendet werden oder auch für Sachen wie das Domain Name System (siehe Namecoin) wo man IP Addressen mit Zeichenketten einmalig verknüpft und auch darauf baut, dass wer zuerst kommt, zuerst "mahlt".
2. Das Angebot reguliert sich alle ~2 Wochen (alle 2016 Blöcke) selbst, indem die Difficulty hoch-/runtergesetzt wird. Bei genau 10 Minuten zwischen Blöcken, sollte ja genau 4 Jahre nach Start Anfang Jänner 2009 diese Umstellung von 50 auf 25 BTC Belohnung pro Block erfolgt sein. In der Realität (dadurch, dass immer schneller gearbeitet wurde) war das schon im November der Fall. Trotzdem kein allzu großer Unterschied, wenn man bedenkt dass da um einige Größenordnungen mehr Arbeit hineingesteckt wurde. Je schwieriger es ist, Blöcke zu erzeugen, desto sicherer ist man vor Angreifern - die meisten bekannten Attacken (Bugs im Client mal außen vor gelassen) beruhen darauf, dass ein böser Miner schneller Blöcke erzeugen kann als der gesamte Rest des Netzwerks. Viele Leute unterschätzen das auch, z.B. ist das Mining mit GPUs oder CPUs schon so ineffizient im Vergleich, dass z.B. das Bitcoin Netzwerk schneller mining betreibt als vermutlich alle Supercomputer der Welt zusammengerechnet. Viele davon verwenden allerdings eben CPUs, die schon von GPUs abgehängt werden.
Je höher also die Hashrate, desto sicherer kann man sein, dass niemand plötzlich einen Supercomputer für ein paar Stunden mietet und eine Transaktion rückgängig macht.
|