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Author Topic: Gestaltung eines Cryptocoin aus Sicht der nachhaltigen Ökonomie der Bewahrung  (Read 3542 times)
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kneim (OP)
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September 26, 2016, 09:29:18 PM
 #1

Ich möchte in diesem Thread Hinweise darauf sammeln, wie ein Cryptocoin gestaltet werden muss, damit er dauerhaft, also nachhaltig, funktioniert. Und damit ist nicht die Nachhaltigkeit des Profits gemeint, sondern die Nachhaltigkeit im Sinne der Überlebensfähigkeit der Natur, von der unser Leben abhängt. Was wollen wir noch mit einem Coin, wenn wir keine Bäume und keine Fische mehr haben?

Als Grundlage dienen die nachhaltige Ökonomie der Bewahrung, und als Kontrast dazu die egozentrische Ökonomie der ewigen Steigerung (die sich in allen Aussagen genau widersprechen). Als Referenz dient die zweiseitige Zusammenfassung im humanitären Manifest für Nachhaltigkeit:

https://www.pdf-archive.com/2016/08/13/manifest4adsumus2de/

Die Erkenntnisse daraus können auf viele Coins gleichzeitig angewendet werden, ich werde bald ein paar Beispiele dazu liefern. Ich gehe aber auch davon aus, dass es nicht nur einen, sondern mehrere spezialisierte Coins geben wird, weil sich unterschiedliche Ziele selten in nur ein Werkzeug integrieren lassen.

Da die nachhaltige Ökonomie der Bewahrung widerspruchsfrei ist (im Gegensatz zur neoklassischen Ökonomie, eine Ideologie für Extremisten, deren unterschiedliche Extreme sich gegenseitig widersprechen, was irgendwann zur Gewalt führt), müssten die "richtigen" Einzellösungen für Cryptocoins prinzipiell kompatibel zueinander sein, und sich demzufolge in ein Programm integrieren lassen. Nachhaltige Lösungen fördern die Dezentralität, bevorzugen kleine Instanzen, haben intuitive und einfache Lösungen, und suchen den Ausgleich (wirken also schwankungsdämpfend).

Ich mache diesen Thread nicht auf Englisch, weil mein Englisch einfach nur schlecht ist (zumindest habe ich das Gefühl, mir einen abzubrechen).

Als meine ganz persönliche Spielwiese betrachte ich einen Coin, der als BGE und Zahlungsmittel weltweit dienen könnte (mit Einschränkung auch als Wertaufbewahrung). Darüber mache ich mir Gedanken, und lasse mir viel Zeit dabei. Im wesentlichen werde ich nachhaltige Vorzüge von verschiedenen Coins sammeln, und überlegen, ob sie sich vorteilhaft integrieren lassen. Dazu brauche ich eure Hilfe.

kneim (OP)
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September 26, 2016, 09:29:35 PM
Last edit: September 29, 2016, 05:27:56 AM by kneim
 #2

Ich wünsche mir mal was. Einen Coin, dessen Hauptziel es ist, weltweit als BGE (Bedingungsloses Grundeinkommen) eingesetzt zu werden. Was man mit ihm sonst noch machen kann, lasse ich vollkommen offen, ich werde da eine Art Wunschliste bringen, die den Regeln der nachhaltigen Ökonomie folgt. Da die nachhaltige Ökonomie der Bewahrung widerspruchsfrei ist, kann man neben dem Hauptziel häufig auch diverse nachrangige Ziele auf einfache Art und Weise implementieren. Wenn sich keine konsistenten Lösungen dafür ergeben, kann das ökonomisch gewollt sein (widerspricht also Naturgesetzen), oder die Deppen kommen einfach nicht darauf.

Die nachhaltige Ökonomie der Bewahrung führt zu banalen Lösungen, lässt also alles weg, was nicht sicher einen Nutzen bringt. Die reale Umsetzung würde in einem demokratischen Prozess durch ein Mehrzahl von Entwicklern stattfinden, die global verteilt sein müssen (und weder selbstlos noch gierig sind).

Liste der wünschenswerten Eigenschaften, sortiert nach meiner persönlichen Präferenz:

# wöchentliche Auszahlung eines BGE (bedingungsloses Grundeinkommens), für alle Menschen dieser Welt, die daran teilnehmen, gleich hoch
Ein Vorbild dafür liefert Circle: https://ourbasicincome.wordpress.com/2015/06/18/circles-universal-basic-income/
Die Inflation wäre proportional zur Anzahl der Teilnehmer, was ich für sinnvoll halte. Wie Betrug durch Mehrfachanmeldung behindert werden kann, ist noch zu klären.

# GE (Grundeinkommen) als Ergänzung zum BGE
Nach reichlicher Überlegung scheint es mir notwendig, neben dem BGE (bedingungsloses Grundeinkommen) zusätzlich noch ein GE (Grundeinkommen, also nicht bedingungslos) einzuführen. Hintergrund ist, dass es möglich sein muss, jemandem etwas wegzunehmen, der nachweislich Missbrauch betrieben hat. Im wesentlichen Denke ich an die Mehrfachanmeldung existierender Individuen, oder die Anmeldung nicht existierender Individuen.

# gleichmäßige jährliche Erhöhung der Geldmenge, die einen Verlust von Coins durch Unachtsamkeit ausgleichen soll, und eine schleichende Geldentwertung bewirken soll, um das langfristige Horten großer Vermögen zu behindern. Oder anders ausgedrückt, um Deflation zu verhindern.
Ein Vorbild dafür liefert Circle: https://ourbasicincome.wordpress.com/2015/06/18/circles-universal-basic-income/
Mein unverbindlicher Vorschlag wäre, eine wöchentliche Erhöhung um 0,0003% 0,03% (entspricht 1,57% jährlich)

# Partition intolerance
Ein Vorbild dafür liefert IOTA: https://bitcointalk.org/index.php?topic=1216479.0
Die Aufspaltung des globalen Netzwerks in sogenannte Partitionen, die sich temporär gegenseitig nicht mehr erreichen können, dürfte eines der großen Schreckensszenarien für Cryptocoins sein. Beim Bitcoin würden Miner die Transaktionen in ihrer jeweiligen Partition bestätigen, was zu zwei (oder mehr) unabhängigen Blockchains führt. Je umfassender die Nutzung des Bitcoin, desto massiver wird das Problem, ist also nicht nachhaltig.

# Verteilung der Entwickler über den Globus
Wenn es sich um einen weltweiten Coin handelt, müssen auch die Entwickler weltweit verteilt sein. Einfach damit nicht ein Staat allein dem Coin den Hahn abdrehen kann. Die Mitte könnte sich bei bis zu maximal 2 Personen innerhalb eines Staates bewegen, dann hätten wir bei 10 Entwicklern eine Dezentralität über wenigstens 5 Staaten. Einen positiven Nebeneffekt sehe ich darin, dass bei den Abständen zwischen den Entwicklern die Bildung von Seilschaften behindert wird.

# nur eine geheime Demokratie ermöglicht die Freiheit des Gewissens
Egozentriker werden immer versuchen, Menschen in ihrem Sinne zu beeinflussen oder gar unter Druck zu setzen. Deshalb müssen Abstimmungen zwingend geheim durchgeführt werden. Zur Vereinfachung schlage ich vor, dass Abstimmungen offen ausgeführt werden können. Und sobald sich nur eine einzige beteiligte Person für die Geheimhaltung entscheidet, MUSS geheim abgestimmt werden (also eine Art Veto).

# Niedrige Gebühren, im Idealfall vernachlässigbar (auch in Strom gerechnet)
Kleine Instanzen sollen gegenüber großen Instanzen nicht benachteiligt sein. Deshalb sind die Gebühren entweder proportional zu den Überweisungsbeträgen, oder für alle gleich und zugleich verschwindend gering. Dieser Punkt hat deshalb eine sehr geringe Priorität, weil die Menschen das BGE weltweit in gleicher Höhe bekommen. Falls also doch Gebühren für so einen Coin unvermeidlich sind, trifft es alle ungefähr gleich.

kneim (OP)
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September 26, 2016, 09:38:08 PM
 #3

Ich möchte mit einer Eigenschaft der meisten Coins beginnen, eine Gebühr für eine Transaktion zu erheben.

Symptom: Ich stelle fest, dass die Gebühr gleich hoch ist, unabhängig von der Größe der Transaktion. Das heißt, kleine Instanzen werden gegenüber großen benachteiligt. Das allein ist nicht das Problem, wenn das Ziel ist, kleine Teilnehmer z.B. aus dem Bitcoin bewusst heraus zu drängen. Das ist aber normalerweise nicht das Ziel, sondern meist ist das Ziel von Gebühren die Verhinderung von Spam.

Lösungsvorschlag: Die Gebühr berechnet sich aus der Anzahl der Outputs in einer Transaktion geteilt durch die Coinage der Coins in der Input-Adresse. Also: je mehr Adressen im Output angegeben werden, desto teurer. Und je höher die Coinage, desto billiger.

Ist so etwas implementierbar, kann das funktionieren? (man beachte bitte, dass die nachhaltige Ökonomie nur eine vage Beschreibung über die wünschenswerte Richtung ist, und keine exakten Vorgaben macht. Für die Lösung bleibt also endlos viel Spielraum, um sie maximal einfach zu gestalten)

kneim (OP)
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September 26, 2016, 09:52:44 PM
 #4

Ich habe etwas gegen Coins, bei denen die Entwickler so gar nicht an sich selbst denken, also selbstlos sind. Denen geht finanziell irgendwann die Luft aus, und die Entwicklung des Coins steht.

Und das andere Extrem ist so was wie Ripple, deren Erschaffer sich (soweit ich das in Erinnerung habe) 20% aller Coins für sich behalten. Die werden irgendwann so fett und träge, dass die auch nicht mehr weiter entwickeln, einfach nur unverschämt.

Wo also ist die "Mitte" bei der Bezahlung von Entwicklern, und wie ließe sich das umsetzen, wenn diese über alle Welt verstreut sind, und eigentlich anonym sind.

Ich habe dafür noch keine Lösung, jemand anderes vielleicht?

nrg1zer
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September 27, 2016, 07:48:43 AM
 #5

Interessant wird auch die Verteilung der Coins. Es gibt heute ja mehrere Möglichkeiten, allerdings wird immer der mehr coins minen/kaufen können, der vorab schon mehr besitzt. Soll die Verteilung dann auch für alle gleich sein? Momenten kann durch mehr rechenpower mehr gemined werden, oder mit mehr "Geld" bei einem ICO mehr vom coin gekauft werden. Gibt es einen Coin wo man sich als Nutzer einmal anmelden kann und jeder angemeldete Nutzer erhält sagen wir mal 1000 coins? Macht sowas Sinn? Würde dann die Wale überhaupt Interesse an sei enem Coin haben?
Wenn es Gebühren für die Transaktionen gibt, und keine neuen Coins nachkommen, wird die gesamtanzahlt stetig weniger. Solle es dann ein System wir forging geben, wo jeder Nutzer neue coins schmeiden kann?

greetz nrg1zer
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September 27, 2016, 08:52:53 AM
 #6

Lösungsvorschlag: Die Gebühr berechnet sich aus der Anzahl der Outputs in einer Transaktion geteilt durch die Coinage der Coins in der Input-Adresse. Also: je mehr Adressen im Output angegeben werden, desto teurer. Und je höher die Coinage, desto billiger.

Was ist eine Coinage?!

Die Grösse der Transaktion, wozu auch allerdings nicht nur die Outputs sondern auch die Inputs gehören, ist übrigens bei Bitcoin ein Kriterium für die Berechnung der Fee. Das halte ich für Fair, da die Transaktiondsdaten den entsprechenden Platz benötigen.

Die Coinage ist das Produkt aus (Anzahl der Coins) multipliziert mit (Alter der Coins in Tagen seit dem letzten Transfer). Darauf beruht das PoS-Minting, aber die Coinage gibt es auch beim Bitcoin (vermutlich bei allen Coins).

Die Größe der Transaktion hat vermutlich direkten Einfluss auf die Größe der Blockchain, und ist daher natürlich wichtig. Dann kann man das in meinen Vorschlag mit einfließen lassen, wenn der das nicht schon irgendwie berücksichtigt. Oder man stellt tatsächlich fest, dass der Bitcoin zu viele kleine Transaktionen nicht packen kann, und deshalb kleine Teilnehmer bewusst heraus gedrängt werden. Dass man also aufgrund der Gebühr irgendwann keine Pizza mehr damit bezahlen kann.

Daraus folgt aber wiederum, dass es einen Altcoin für die Zukunft geben MUSS, der viele kleine Transaktionen mit geringer Gebühr verarbeitet. Existiert der schon? Welcher könnte das sein?

Ich habe etwas gegen Coins, bei denen die Entwickler so gar nicht an sich selbst denken, also selbstlos sind. Denen geht finanziell irgendwann die Luft aus, und die Entwicklung des Coins steht.

Sehe ich differenzierter. Natürlich denkt jeder Entwickler im Open-Source Umfeld nur an sich selbst und seinen eigenen Vorteil. Ansonsten würde es die Projekte gar nicht geben. Du darfst aber nicht nur von Deiner eigenen Gier nach "universellen" Werten ausgehen. Der Vorteil kann auch anderer Natur sein, es muss nicht immer Geld sein. Hat das Projekt einen Nutzwert, finden sich auch Entwickler, die es pflegen. Im übrigen ist ein Geldsystem nichts, an dem man fortwährend Änderungen vornimmt.

Bitcoin ist dafür das beste Beispiel. Die früheren Entwickler sind nicht mehr dabei, trotzdem finden sich genug Menschen und auch Firmen, die an der Entwicklung interessiert sind. Es gibt inzwischen soviel Interesse, dass die Nutzer bremsen müssen (durch Verweigerung von Änderungen), um nicht in einem DAO Desaster zu enden.

Aus nachhaltiger Sicht ist alles in Waage. Aus dem Nutzwert für die Teilnehmer ergibt sich der eigene Vorteil für die Entwickler, das heißt die Teilnehmer geben den Entwicklern etwas ab von ihrem Wohlstand, um sich mit der neuen Technik das Leben einfacher zu machen. So wäre es natürlich.

Die Egozentriker sitzen allerdings auf allen Seiten, sowohl bei den Entwicklern, wie auch bei den "Nutzern", die meist doch nur beteiligt sind, um schnell reich zu werden. Der Homo Oeconomicus übervorteilt andere, stiehlt also, das kann nicht funktionieren. Ich gehe davon aus, dass der Bitcoin die nächsten Jahre vor die Hunde geht. Dort findet eine Zentralisation bei den Minern wie auch bei den Entwicklern statt, die ich als Seilschaften bezeichne. Eine Seilschaft ist wie eine Heuschreckenplage, sie ist gerichtet bzw. geordnet, und handelt wie ein einziger Organismus, vergleichbar z.B. mit Facebook. (vermutlich geht der Bitcoin vorher noch mal so richtig durch die Decke)

kneim (OP)
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September 27, 2016, 09:04:12 AM
 #7

Interessant wird auch die Verteilung der Coins. Es gibt heute ja mehrere Möglichkeiten, allerdings wird immer der mehr coins minen/kaufen können, der vorab schon mehr besitzt. Soll die Verteilung dann auch für alle gleich sein? Momenten kann durch mehr rechenpower mehr gemined werden, oder mit mehr "Geld" bei einem ICO mehr vom coin gekauft werden. Gibt es einen Coin wo man sich als Nutzer einmal anmelden kann und jeder angemeldete Nutzer erhält sagen wir mal 1000 coins? Macht sowas Sinn? Würde dann die Wale überhaupt Interesse an sei enem Coin haben?
Wenn es Gebühren für die Transaktionen gibt, und keine neuen Coins nachkommen, wird die gesamtanzahlt stetig weniger. Solle es dann ein System wir forging geben, wo jeder Nutzer neue coins schmeiden kann?

greetz nrg1zer

"Circle" ist der einzige Coin, der ein wöchentliches Grundeinkommen darstellt. Ich halte ihn jedoch für schlecht designed, vor allem weil er auf Vertrauen basiert.

Es ist nicht wichtig, ob Wale Interesse an einem Coin haben. Ein Wal müsste geringfügige Nachteile bei seinem Investment verkraften, im Vergleich zu kleinen Instanzen. Das ist Teil des Umverteilungsprozess, Arme Menschen teilen ihre Arbeitskraft, reiche Menschen ihr Vermögen.

Was mir beim Circle nicht gefällt:

Basiert auf Vertrauen. Wahrhaftiges Vertrauen gehört in die nachhaltige Ökonomie, strategisches Vertrauen in die egozentrische Ökonomie. Das wahrhaftige Vertrauen stirbt gerade aus, und blindes Vertrauen ist nicht nachhaltig. Was in der heutigen Zeit übrig bleibt, sind Seilschaften. Der Bitcoin macht das hier besser, er basiert darauf, dass man sich nicht trauen kann:

Quote
The trust reward should help to give a strong incentive to bring new people to the system.

Mein Ansatz von oben, von zufällig ausgewählten Personen identifiziert zu werden, löst auch das Problem des Vertrauens: es gibt einfach keins (bis man es sich mühsam erarbeitet hat, denke langfristig). Außerdem wird auch der Schutz der Privatsphäre einfacher, wenn die an der Identifikation beteiligten Personen sich praktisch nicht kennen.

Quote
Transitive Transactions

If A and B trust each other, and B and C trust each other, then A and C can pay each other as long as B is liquid. If A is a customer and C is a merchant, A could send money to C. The network will automatically send a-coins from A to B and b-coins in exchange for the a-coins from B to C.

Keine Überweisung hat über Dritte zu gehen, Schutz der Privatsphäre.

Quote
Q: Can I create 100 fake accounts that all trust each other and abuse the system?

A: You can create them but this will not create value. As long as nobody else trusts these accounts they can only exchange money with each other, rendering all the money worthless.

Das wirkt letztendlich wie Mauern, und ist vergleichbar mit Sezessionsbestrebungen bestimmter Regionen. Egozentrische Gruppen würden erst mal schauen, dass die andere Gruppe mehr Vermögen hat, als die eigene, bevor man ihr das Vertrauen (aus Kalkül) gibt. Das behindert den notwendigen Ausgleich, und konterkarriert ein BGE.

Mein vorläufiges Fazit: Circle ist gut gemeint, aber in der Umsetzung nicht brauchbar.

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September 27, 2016, 09:56:53 AM
 #8

Wie verhindere ich Seilschaften von Entwicklern?

Egozentriker neigen zu Seilschaften, so ähnlich wie Fraktionszwang (Ordnung gehört in die egozentrische Ökonomie, Chaos in die nachhaltige Ökonomie). Dadurch werden Gewissen und Wahrhaftigkeit behindert. Folglich müssen alle demokratischen Abstimmungen geheim erfolgen, man darf nicht ermitteln können, wer wie abgestimmt hat. (Was u.a. damit zu tun hat, dass ausnahmslos alle Menschen Deppen sind)

Wenn also das Abstimmverhalten über die zukünftige Entwicklung des Bitcoin öffentlich sind, widerspricht das der nachhaltigen Ökonomie.

Dies ist nur ein Detail, das berücksichtigt werden muss, wenn ein Coin Erfolg haben soll. Ein wichtiges Detail. Das besondere an der nachhaltigen Ökonomie ist, dass sich die Sammlung aller dieser nachhaltig gelösten Details nahtlos in der Lösung ineinander fügt, weil die nachhaltige Ökonomie widerspruchsfrei ist. Wenn sich etwas nicht zusammen fügt, dann hat man etwas übersehen. Sehr häufig versucht der Homo Oeconomicus etwas komplizierter zu lösen, als es notwendig wäre. Nachhaltige Lösungen (sofern überhaupt welche vorgesehen sind) sind banal.

kneim (OP)
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September 27, 2016, 10:24:49 AM
 #9

Natürlich sind die Entwickler (vor allem im OS Bereich) egozentrisch. Dabei sind aber nicht nur monetäre Gründe ausschlaggebend, sonder viel mehr auch die persönliche Weiterentwicklung, der Spieltrieb und vor allem die nicht monetäre Gier (Ich will das jetzt sofort haben. Gibt es nicht? Dann mache ich es eben selber!).

Ich kann nur mit extrem hohem Aufwand mir eine Meinung über Individuen oder Vorfälle bilden, also beurteilen (verurteilen nie). Der Vorteil durch das Wissen der zwei Ökonomien besteht darin, dass man mit hoher Wahrscheinlichkeit von Symptomen auf Ursachen schließen kann. Aber niemals mit Gewissheit, dazu bedarf es zusätzlicher Fragen.

Nehmen wir die Ripple-Entwickler. Ich könnte kein dort beteiligtes Individuum beurteilen oder verurteilen, dazu habe ich zu wenig Information. Aber an ihrem durchschnittlichen Verhalten kann ich mit hoher Wahrscheinlichkeit (nicht mit Gewissheit) auf ihre Ziele schließen, und die lauten Selbstbereicherung.

kneim (OP)
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September 27, 2016, 10:40:05 AM
 #10

Wie verhindere ich Seilschaften von Entwicklern?

Egozentriker neigen zu Seilschaften, so ähnlich wie Fraktionszwang (Ordnung gehört in die egozentrische Ökonomie, Chaos in die nachhaltige Ökonomie). Dadurch werden Gewissen und Wahrhaftigkeit behindert. Folglich müssen alle demokratischen Abstimmungen geheim erfolgen, man darf nicht ermitteln können, wer wie abgestimmt hat. (Was u.a. damit zu tun hat, dass ausnahmslos alle Menschen Deppen sind)

Idealerweise stimmen die Entwickler gar nicht ab, die Nutzer sollten dies machen. Und zwar durch die Wahl der Software und die Teilnahme am System.

Im übrigen sehe ich Demokratie (Herrschaft der Stimmmehrheit) nicht als wünschenswert an. Warum sollte eine Mehrheit (wie soll die überhaupt berechnet werden?!) über andere Menschen bestimmen dürfen - vor allem in Dingen, die diese Mehrheit gar nicht betrifft?

Auf die Spitze getrieben: Eine Mehrheit (z.B. 60% der Wähler bei einer Wahlbeteiligung von 20%) legt fest, dass man Dich morgen wegen abweichender Meinung aufhängen soll?! Nein, nein und nochmals nein!

Auch die Nutzer könnten durch eine demokratische Abstimmung die Entwicklung bestimmen, dann dürfen sie aber nicht geizig (eine Form der Egozentrik) sein. Humanität sucht den Ausgleich, in diesem Fall gehören Rechte und Pflichten in ein Paket. Die Gemeinschaft der Nutzer kann sich das Recht heraus nehmen, einer Entwicklergruppe Zielvorgaben machen, hat aber dann auch die Pflicht, diese angemessen dafür zu bezahlen. Kein einfaches Problem, was hier angemessen ist.

Wer sollte sonst bestimmen, als die Mehrheit. Sollte die Minderheit den Weg bestimmen? Das wäre noch absurder. Auch hier hilft wieder die "Mitte", es ändert sich so lange nichts, bis man sich einig ist. Humanität sucht die Mitte, und hält sich folglich von allen Extremen fern. Extreme sind bei der Demokratie die über 50% und die 100% Mehrheitsentscheidung. Demnach lautet meine Empfehlung für eine demokratische Entscheidung die 75% Zustimmung. Erst ab 75% Zustimmung wird umgesetzt. Die Mitte ist ein weiter Bereich, man kann also statt 75% auch 2/3 oder 80% Zustimmung wählen, aber 50% reichen als Extrem niemals aus.

Wenn Wähler mit Mehrheit bestimmen, andere Menschen zu lynchen, dann machen die das einfach. Machen wir schließlich auch, mit Drohnen, und zwar ganz ohne Mehrheit, einfach nur so, ohne Verurteilung, ohne Begründung. Wer die nachhaltige Ökonomie kennt, der bemerkt, wie sehr der Tod zum Leben dazu gehört. Wichtig ist an Lynchjustiz nur, dass man gemäß Gleichbehandlungsgrundsatz theoretisch zurück lynchen könnte. Was wiederum zur Auslöschung der Menschheit führt. Lynchen kann man nur, wenn man sich wissend glaubt. Wenn sich alle Menschen wissend glauben, lynchen sich irgendwann alle Menschen gegenseitig, auf dem Weg sind wir. Die Annahme der eigenen Vernunft ist nicht nachhaltig, deshalb stirbt sie frühzeitig.

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September 27, 2016, 11:27:48 AM
Last edit: September 29, 2016, 06:12:02 AM by kneim
 #11

Wer sollte sonst bestimmen, als die Mehrheit. Sollte die Minderheit den Weg bestimmen? Das wäre noch absurder. Auch hier hilft wieder die "Mitte", es ändert sich so lange nichts, bis man sich einig ist.

Keiner soll (über mich oder andere Menschen) bestimmen! In den wenigen Fällen, in denen über gemeinsame Interessen zu bestimmen ist, machen das die Betroffenen untereinander ab oder holen sich externe Hilfe.

Das wäre mal meine Utopie. Davon sind wir heute allerdings weit entfernt. Heute bestimmt ein kleiner Teil (praktisch sogar nur wenige Menschen) über das Leben der anderen Menschen. Vor allem in Bereichen, in denen die persönliche Freiheit ohne Not eingeschränkt wird, halte ich das für völlig inaktzeptabel. Die sogenannten Demokraten sind nichts anderes als Aggressoren, die sich eine Fassade guter Manieren verschafft haben, um damit ihre niederen gewalttätigen Triebe und Fantasien auf Kosten anderer Menschen auszuleben.

Eine der humanen Maximen heißt: "Es besteht kein Zwang zu irgend etwas".

Das ist wörtlich zu nehmen. Das bedeutet, dass kein Individuum dazu gezwungen werden kann, einen Mehrheitsentscheid zu befolgen. Das wiederum hat damit zu tun, dass es keine Gewissheiten gibt, dass also auch die Mehrheit irren kann.

Beispiel: eine Gruppe von Computerexperten trifft sich, und versucht sich auf ein Betriebsystem zu einigen. Die einen wollen Linux, die anderen Windows. Das sind die Möglichkeiten:

1) Die Gruppe einigt sich nicht, die Hälfte will Linux, die andere Windows. Folge: die Gruppe trennt sich, und es gibt zwei neue Gruppen. Wichtig ist hier nur, dass das ganze in einer humanen Welt ohne Stichelei oder Gehässigkeiten vor sich geht. Ein Individuum kann ohne weiteres an beiden Gruppen beteiligt sein. Sollte eine Gruppe sich in der Wahrhaftigkeit des Herstellers des Betriebssystems geirrt haben, dann wird sie das nachteilig zu spüren bekommen.

2) Die Gruppe einigt sich zu wenigstens 75% auf ein Betriebssystem. Dann sollten alle Teilnehmer dieses Betriebssystem unterstützen, auch wenn sie dagegen gestimmt haben. Ein Zwang zur Unterstützung besteht nie, was aber praktisch auf das Verlassen der Gruppe hinaus läuft. Ein Individuum, das gegen die Mehrheitsentscheidung war, kann auch die Mehrheitsentscheidung akzeptieren, und zusätzlich individuell das zweite Betriebssystem betreuen.

Das Gleichgewicht hier ist eines zwischen Kooperation und Konkurrenz. Kooperation bedeutet, jeder darf vom anderen abschauen, also lernen (Transparenz, Neugier), aber jeder darf auch seine eigene Meinung behalten (Konkurrenz, Zweifel). Im Idealfall bilden sich verschiedene Gruppen, und das ganz ohne Zoff. Chaos gehört in die nachhaltige Ökonomie, Ordnung durch Gleichschaltung in die egozentrische Ökonomie (Gleichschaltung ist auch das, was Konzerne wie Apple oder Facebook zur Profitmaximierung benötigen).

Die immer wieder zu hörende Forderung nach Konsens ist also dem Zusammenhalt einer Gruppe nicht zuträglich, sondern sogar abträglich, da die zweifelnden Individuen ihre Wahrhaftigkeit/Authentizität aufgeben müssen.

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September 27, 2016, 01:42:18 PM
 #12

Damit kann ich mich abfinden. Das ist allerdings etwas völlig anderes, als die praktizierte Demokratie, die (selbst in der nicht korrupten, theoretischen Form) der Herrschaft über andere Menschen dient. Dort muss dann - in Deinem Beispiel - die unterlegene Gruppe das "gewählte" Betriebssystem nutzen, oder es folgen Zwangsmassnahmen / Gewalt.

Natürlich gibt es z.B. in der Gruppe der Linux Nutzer einen Konsens. Wer anderer Meinung ist, gehört eben nicht zu dieser Gruppe und sucht sich ein anderes System. Oder er gehört zur Gruppe, hat aber daneben auch noch andere Systeme.

In Deinem Beispiel ist die Art der Wahl (Mehrheit oder Konsens) nicht relvant, weil daraus keine tatsächlichen Nachteile entstehen. Erst in Verbindung mit Zwang und Gewalt wird diese Wahl tatsächlich relevant. Ein (negatives) Beispiel ist Ethereum. Dort haben manche Börsen ihren Nutzern den Coin entzogen und in diesem Zuge die Nutzung des Forkcoin erzwungen, obwohl im Vorfeld kein Konsens über den weiteren Verlauf erzielt wurde (tatsächlich gabe es nicht mal eine ernstzunehmde Mehrheit).

So lange man zu nichts gezwungen wird, ist Demokratie tatsächlich Demokratie. Man darf die Grünen wählen, oder die AfD, man kann es aber auch sein lassen. Wenn man Gesetze als eindeutig inhuman identifiziert hat, darf man sie umgehen, behindern oder durch die Hintertüt ausnutzen (eine Hintertür für egozentrische Gesetze gibt es aus Sicht der nachhaltigen Ökonomie IMMER, eine humane Gemeinschaft wird sie finden). Eine Ausnutzung dient natürlich nicht der Selbstbereicherung, sondern der Umverteilung. Man kann selbst als Individuum zu einer Art Staat werden, wenn man sich in seiner Mitte befindet.

Nehmen wir das Beispiel Elster, das uns indirekt MS Windows aufzwingt. Das ist maximale Konzentration, weil es keine Wahlmöglichkeit gibt. Wir müssten dieses Windows eigentlich vom Finanzamt bezahlt bekommen. Außerdem habe ich gehört, dass MS ab Version 10 in seinen AGB sich ein Recht auf die Passwörter vorbehält. Damit lässt sich als Depp ein entsprechendes Schreiben an das Finanzamt aufsetzen, dass nicht sicher gestellt werden kann, dass auch nur eine Zahl in der Steuererklärung stimmt, da man keinerlei Gewissheit mehr hat, die Kontrolle über den eigenen Rechner zu haben. Selbst mir als Computer-Administrator wird niemals jemand einreden können, ich wüsste, was auf meinem Rechner wirklich läuft. Ich sehe nur die Mattscheibe, und die Software darauf wird immer komplizierter.

Wenn sich eine Gruppe gebildet hat, die sich auf Linux geeinigt hat, gibt es weitere Entscheidungen zu treffen. Wollen wir Lenovo, HP oder Dell nehmen? Wollen wir LibreOffice oder OpenOffice, wollen wir Thunderbird oder etwas anderes, wollen wir openPGP oder nicht, welchen Browser, welche Bildverwaltungs-Software, usw. So lange man sich nicht einigt, darf jeder machen, was er will. Wenn man sich zu wenigstens 75% einigt, dann kommt das in ein Protokoll, alle Teilnehmer sollten sich zur Unterstützung kommitten, und man kann es als Dienstleistung nach außen veröffentlichen. Dabei darf jeder seine Zweifel gerne behalten, aber mit einem Minimum an Konsens geht es halt auch nicht.

Zwang und Gewalt führen zu nichts. Alle Teilnehmer kommitten sich noch vor der weiteren Mehrheitsentscheidung als erstes, Mehrheitsentscheidungen von 3/4 (oder 2/3 oder 4/5) zu akzeptieren. So lange die Unterschiede zwischen den Teilnehmern gering sind, müssen die überstimmten halt zähneknirschend akzeptieren, es trifft für gewöhnlich jeden mal. Und wenn die Unterschiede zu groß werden, dann trennt sich die Gruppe einfach, ohne Zorn. Noch einmal, Chaos und Vielfalt gehören in die nachhaltige Ökonomie, nicht die Ordnung. Die Natur ist nicht umsonst so vielfältig, es gibt nicht den geringsten Grund, sich wegen Meinungsverschiedenheiten in die Haare zu geraten.

Das Beispiel mit Ethereum ist wie ein Totalausfal zu werten, und man kann nur noch die Konsequenzen ziehen. Da Ethereum sehr jung ist, hätte niemand zu viel dort hinein stecken dürfen. Vertrauen muss man sich erst erarbeiten, das dauert. Dahinter steht die humane Maxime: "Denke langfristig".

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September 27, 2016, 02:36:21 PM
 #13

Da hast Du recht, aber ich bin sicher, das Finanzamt interessiert sich nicht dafür. Sollte es Fehler geben wirst Du trotzdem verknackt, egal ob Du vorher drauf hingewiesen hast. Selbst wenn Du von den Gesetzen her im Recht wärst, werden die Beamten das Gesetz einfach ignorieren. Ihre Argumentation ist dabei letztendlich dieselbe wie Deine auch - Demokratie. Allerdings unterscheidet sich euer Verständnis darüber praktisch vollständig. Zu Deinen Lasten.  Wink

Als humaner Mensch muss ich kleine Schäden verkraften, den größeren Schaden hat IMMER der Angreifer. Bedenke, dass ALLES relativ ist. In dem Zeitraum, in dem ich einen gewissen Schaden zu verkraften habe, ist der durchschnittliche Schaden im Rest der Bevölkerung bereits viel größer. Das ist wie beim Rebalancing, oder auch bei der Gesundheit. Beim Rebalancing liegt man immer über dem Durchschnitt. Es wird schwieriger, sich gesund zu ernähren, aber man kann es im Vergleich zum Rest der Bevölkerung besser machen, dann kollabieren andere zuerst. Das Auto sollte das sparsamere sein, nicht das stärkere, dann kommt man halt etwas später an. Versucht man, "perfekt" zu werden, dann ist das ein Extrem, das unbezahlbar werden kann. Selbst angebaute ökologische Nahrungsmittel, Abschaffung des Autos, Diversifikation der Ersparnisse auf 1000 verschiedene Wertgegenstände, usw.

kneim (OP)
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September 27, 2016, 03:27:44 PM
 #14

Da hast Du recht, aber ich bin sicher, das Finanzamt interessiert sich nicht dafür. Sollte es Fehler geben wirst Du trotzdem verknackt, egal ob Du vorher drauf hingewiesen hast. Selbst wenn Du von den Gesetzen her im Recht wärst, werden die Beamten das Gesetz einfach ignorieren. Ihre Argumentation ist dabei letztendlich dieselbe wie Deine auch - Demokratie. Allerdings unterscheidet sich euer Verständnis darüber praktisch vollständig. Zu Deinen Lasten.  Wink
Als humaner Mensch muss ich kleine Schäden verkraften, den größeren Schaden hat IMMER der Angreifer. Bedenke, dass ALLES relativ ist.

Da ich den Ablauf gerade mit dem Rundfunk praktiziere, sehe ich das anders. Am Ende werde ich den Schaden haben. Beim Angreifer kann ich keinen Schaden erkennen, wenn man davon absieht, dass seine Sachbearbeiter in mir einen Störfaktor sehen.

In dem Zeitraum, in dem ich einen gewissen Schaden zu verkraften habe, ist der durchschnittliche Schaden im Rest der Bevölkerung bereits viel größer.

Eigentlich nicht. Mein Schaden ist das Schutzgeld plus Gerichtskosten plus Säumniszuschlag plus Vollstreckungskosten plus investierte Zeit. Der Rest der Bevölkerung, der ich diesen Schaden zu verdanken habe (Stichwort: real existierende "Demokratie"), zahlt nur das Schutzgeld.

Was wäre die Alternative gewesen? Eine Grundregel lautet, sich nie gegen stärkere zu wenden, die man nicht (allein) besiegen kann. Der Schaden für einen selbst wird zu groß.

1. Lösungsmöglichkeit: sich einer Gemeinschaft anschließen, die die Abwehrmaßnahme gemeinsam praktiziert und bespricht und finanziert. Das macht es für alle Teilnehmer einfacher, Stichwort Arbeitsteilung.

2. Lösungsmöglichkeit: die Rundfunk-Gebühren bezahlen, und die dadurch gesparten Kosten für den Prozess als Schwankungsdämpfer zwischen Bitcoins, Silberunzen und einer wertvollen Aktie rebalancen. Dann werden andere an den Rundfunkgebühren als erstes kollabieren.

Ich selbst bin eindeutig gegen die Rundfunkgebühren, nachdem mir klar ist, dass die Nachrichten alles andere als unabhängig sind, sondern interessen- und profitgeleitet. Die Nachrichten sind "Liebe aus Kalkül", sozusagen.

kneim (OP)
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September 28, 2016, 11:26:46 AM
 #15

Im zweiten Beitrag habe ich begonnen, meines Erachtens nachhaltige und wünschenswerte Eigenschaften für einen Cryptocoin zu sammeln, der als weltweites BGE (Bedingungsloses Grundeinkommen) dienen könnte. Ich habe nicht die geringste Ahnung, ob es dafür eine endgültige Lösung gibt.

Eine sehr wichtige Eigenschaft, die mir erstmalig aufgefallen ist, ist die "Partition intolerance" von IOTA. In dem Fall können zeitweise ganze Teilnetzwerke vom Hauptnetzwerk abgetrennt sein, und das sind ganz sicher realistische (wenn auch seltene) Szenarien, egal ob global oder regional. Und das kann eigentlich auch nur funktionieren, wenn es keine "Hauptchain" innerhalb des DAG (directed acyclic graph) gibt, denn eine "Hauptchain" ist bereits wieder eine Zentralisation, die quer über die Partitionsgrenzen laufen könnte.

IOTA: https://bitcointalk.org/index.php?topic=1216479.0

Die Aufspaltung des globalen Netzwerks in sogenannte Partitionen, die sich temporär gegenseitig nicht mehr erreichen können, dürfte eines der großen Schreckensszenarien für Cryptocoins sein. Beim Bitcoin würden Miner die Transaktionen in ihrer jeweiligen Partition bestätigen, was zu zwei (oder mehr) unabhängigen Blockchains führt. Je umfassender die Nutzung des Bitcoin, desto massiver wird das Problem, ist also nicht nachhaltig.

kneim (OP)
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September 28, 2016, 02:06:22 PM
Last edit: September 29, 2016, 06:23:45 AM by kneim
 #16

Kritisch ist, wie Entwickler im Zaum gehalten werden. Grundsätzlich gehe ich davon aus, dass keinem Menschen getraut werden kann. Das Vertrauen steigt mit der Zusammenarbeit langsam an, wird aber nie zu blindem Vertrauen. Vorläufig lehne ich irgendeine Hierarchie, z.B. in Form eines Chefentwicklers, vollständig ab, weil ich davon ausgehe, dass an einem solchen Coin anfangs sowieso nur ca. 7 Personen als Entwickler teilnehmen. Wenn es in größere Ordnungen vorstößt, mit dutzenden Entwicklern wie beim Bitcoin, muss neu diskutiert werden. Genau genommen darf es nie Hierarchien, sondern nur Spezialisierungen geben.

Wenn es sich um einen weltweiten Coin handelt, müssen auch die Entwickler weltweit verteilt sein. Einfach damit nicht ein Staat allein dem Coin den Hahn abdrehen kann. Die Mitte könnte sich bei bis zu maximal 2 Personen innerhalb eines Staates bewegen, dann hätten wir bei 10 Entwicklern eine Dezentralität über wenigstens 5 Staaten. Einen positiven Nebeneffekt sehe ich darin, dass bei den Abständen zwischen den Entwicklern die Bildung von Seilschaften behindert wird.

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September 28, 2016, 02:15:31 PM
 #17

Demokratie

Egozentriker werden immer versuchen, Menschen in ihrem Sinne zu beeinflussen oder gar unter Druck zu setzen (eine Partei, die Fraktionszwang ausübt, ist genau genommen nicht mehr wählbar. Verstößt gegen das Grundgesetz, und ist tatsächlich nicht nachhaltig). Deshalb müssen Abstimmungen zwingend geheim durchgeführt werden, nur das gewährleistet die Freiheit des Gewissens.

Bei diesen geheimen Abstimmungen ist noch das Problem zu lösen, wenn Einstimmigkeit auftritt. Dann kann ein Aggressor erkennen, wenn ein unter Druck gesetzter Entwickler nicht in seinem Sinne gewählt hat. Vorschläge?

Zur Vereinfachung schlage ich vor, dass Abstimmungen offen ausgeführt werden können. Und sobald sich nur eine einzige beteiligte Person für die Geheimhaltung entscheidet, MUSS geheim abgestimmt werden (also eine Art Veto).

Interessant wäre auch, ob jemand weiß, ob es bereits Werkzeuge für solche geheimen Abstimmungen gibt. Wenn nicht, wäre das ein interessantes neues Projekt.

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September 29, 2016, 05:25:50 AM
Last edit: September 29, 2016, 06:26:18 AM by kneim
 #18

GE (Grundeinkommen) als Ergänzung.

Nach reichlicher Überlegung scheint es mir notwendig, neben dem BGE (bedingungsloses Grundeinkommen) zusätzlich noch ein GE (Grundeinkommen, also nicht bedingungslos) einzuführen. Hintergrund ist, dass es möglich sein muss, jemandem etwas wegzunehmen, der nachweislich Missbrauch betrieben hat. Im wesentlichen Denke ich an die Mehrfachanmeldung existierender Individuen, oder die Anmeldung nicht existierender Individuen.

Der Einfachheit halber schlage ich vor, dass das GE und das BGE gleich hoch sind.

Wenn jemandem Missbrauch vorgeworfen wird, kann ihm das GE entzogen werden. Auch als Vorschlag: Das als Strafe vorenthaltene GE kann doppelt so hoch ausfallen wie der nachweislich verursachte Schaden. Umgesetzt würde es von denjenigen, die das Individuum identifiziert haben.

Ich hasse Bürokratie, und ich habe nicht die geringste Ahnung, ob und wie das umzusetzen wäre. Wird es kompliziert, dann stimmt etwas nicht an meinem Vorschlag.

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September 29, 2016, 05:44:05 AM
Last edit: September 29, 2016, 06:00:45 AM by kneim
 #19

Wie erhält ein solcher Coin seinen Wert?

So wie bei Vertrauen in einen unbekannten Menschen auch, beginnt der Wert eines Coins bei Null, und steigt mit dem Vertrauen mit der Zeit langsam an. Der Coin erhält sein Vertrauen also durch die Teilnehmer, beginnend beim ersten von ihnen. Das läuft genau so, wie es beim Bitcoin war, allerdings nicht mit der Explosivität, sondern sehr gemächlich.

Der Coin wird nur dauerhaft sein, wenn die humanen Maximen umfassend umgesetzt werden.

Es ist zwingend erforderlich, bei Null anzufangen, also bei den ärmsten Menschen dieser Erde zu beginnen. Auf sie muss der Coin praktikabel zugeschnitten sein. Für einen Gegenwert von 10 Euro pro Woche hätte man in einigen Regionen dieser Erde die Option, ein Kind in die Schule schicken, statt zur Arbeit. Es geht nicht von oben nach unten.

Nehmen wir an, wir begännen in Europa, und würden hypothetisch eine Auszahlung von Coins im Gegenwert von 100 Euro pro Woche anstreben, dann würden sich als Antwort darauf die ärmsten Menschen weltweit ebenfalls massenhaft anmelden, und den Marktpreis durch unmittelbaren Verkauf der Coins wieder in den Keller prügeln. An diesem Beispiel zeigt sich exemplarisch die Widerspruchsfreiheit der nachhaltigen Ökonomie. Nur der Ausgleich lässt sich stabil betreiben, und nur dann kann man Flüchtlingsströme verhindern.

Nehmen wir an, ein Wal beginnt spekulativ größere Mengen seines Vermögens in einen solchen Coin anzulegen, dann steigt natürlich der Preis. Um wieder in die individuelle Mitte zu kommen, werden viele der Teilnehmer einen Teil der Coins verkaufen, womit der Umverteilungsprozess von oben nach unten vollzogen wäre, den so viele zu recht fordern.

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September 29, 2016, 06:10:27 AM
Last edit: September 29, 2016, 06:29:11 AM by kneim
 #20

Zum BGE:
Zu kompliziert. Solange die restliche Welt nicht mitspielt, kann das Grundeinkommen sowieso nur für Bürger eines Staates gelten, es ist also nicht vollständig bedingungslos. Es wäre auf (sinnvollerweise hier wohnende) Bürger begrenzt. Wird das Grundeinkommen persönlich in Bar abgeholt, ist Betrug kein grosses Problem. Beim Giralgeld auch nicht, da dann die Banken für die Einhaltung der Regeln (eigentlich ist nur der Todesfall ein Problem) verantwortlich sein könnten.

Vor korrupten Beamten bei der Abwiclung ist man nie sicher. Das ist aber kein Unterschied zu den heutigen Modellen.

Im übrigen würde ich im Betrugsfall eine Rückzahlung fordern. Ist dies nicht möglich wäre eine Anrechnung des Grundeinkommen möglich. Da ich niemanden umbringen will, würde ich für diesen Fall eine Suppenküche (Sachleistung) bereitstellen und dafür die geschuldete Summe aus dem Betrug etwas erhöhen.


Man kann einen solchen Coin auch regional für Deutschland oder Europa anbieten. Da wirken die gleichen Effekte, nur räumlich begrenzt. Würde man bei einem europäischen Coin ein BGE im Gegenwert von 300 Euro monatlich auzahlen, würden auch innerhalb dieser Region die jeweils Ärmsten am meisten profitieren, z.B. Griechen oder deutsche Obdachlose. Und das wiederum ist ausgleichend. Im Prinzip versuche ich das zu durchdenken, was ich aus Überzeugung für richtig halte, und was unsere Staaten nicht umsetzen. Banken (Oligarchen) retten statt Menschen.

Eine europäische Lösung würde jedoch die Dramen an unseren Außengrenzen nicht stoppen. Außerdem ist es sehr angenehm, bei Null zu beginnen, es bleibt einfach mehr Zeit, Fehler zu korrigieren.

Es ist egal, wie betrügerisch ein Mensch ist, seine Existenz darf ihm nie genommen werden, das BGE bleibt also IMMER. Nur das GE kann ihm genommen werden. Das folgt aus der Tatsache, dass alle Täter mit größter Wahrscheinlichkeit früher auch Opfer wahren, was sie zu dem gemacht hat, was sie sind. "Die Würde des Menschen ist unantastbar" gilt für alle. Wir sind in vielen hochdotierten Positionen bereits heute Angreifer, ohne dass wir es bemerken würden.

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