Bei uns liegt der Anteil an ausländischen Arbeitnehmern bei 8%, womit ja schon ein Teil unserer Bürger Probleme hat.
Bei der Schweiz liegt dieser Anteil bei 28% (ca. 1 Mio AN) was du evtl. berücksichtigen solltest.
Überwiegend Deutsche und Italiener, bei den Löhnen in der Schweiz auch kein Wunder, aber ein Drittel ist schon crass.
Einwanderung ist generell ein Reizthema.
In einer globalisierten Welt lässt sich Vermögen innerhalb von Nanosekunden in ein anderes Land bewegen, ganz im Gegensatz zu Fabriken und Arbeitskräften, denn diese folgen zwangsläufig immer dem Kapital, was sich gerade jetzt durch die Eurokrise bemerkbar macht.
Deutschland hat hier lange einiges verschlafen was Ausländerintegration und Willkommenskultur angeht.
Früher haben wir die Leute für die USA ausgebildet. Heute ist gerade Deutschland mit seiner rückläufigen Geburtenrate auf Arbeitskräfte aus dem Ausland angewiesen.
Akademiker und ausgebildete Fachkräfte die vom Ausland zu uns kommen, lassen an Steuern und Rentenbeiträgen wesentlich mehr in unseren Kassen liegen als sie kosten und werden dringend gebraucht. Auf diese Einwanderer ist Staat und Wirtschaft natürlich aus, kein Wunder also das Deutschland z.B. viel in Reformation des indischen Bildungssystems investiert.
Was die unqualifizierten Einwanderer angeht machen diese hier wie auch z.B. in den USA den Großteil der Arbeit wofür sich die Deutschen oder Amerikaner zu fein sind, z.T. zu unwürdigen Arbeitsbedingungen und Löhnen.
Wirtschaftlich gesehen sind Einwanderer also eine große Bereicherung für jedes Land.
Der "Sozialtourismus" (wohl zurecht Unwort des Jahres 2013) betrifft mit 2% der Immigranten in Deutschland eine verschwindend geringe Anzahl und ist purer Seehofer-Populismus.
Die FDP ist also konsquent wenn sie als liberale, kapitalistische Partei sagt "mir ist egal ob du schwul, schwarz, weiß oder behindert bist, Hauptsache du machst einen guten Job", eine lobenswert tolerante Einstellung, aber die Reduktion von Menschen auf Humanes Wirtschaftskapital ist imho genauso menschenverachtend wie Ausländerfeindlichkeit.
Das die als stark nationalistisch geltenden Schweizer ihre Volksinitiative "Gegen Masseneinwanderung" durchbringen war zu erwarten.
So vielfältig und überlegen die Direkte Demokratie gegenüber der Representativen sein mag, zeigt sich an diesem Beispiel ein gravierender Nachteil; die Übervorteilung von Minderheiten.
Ein halbwegs vernünftiges Parlament hätte wohl kaum für eine so radikale Maßnahme gestimmt, die solche wirtschaftlichen und außenpolitischen Nachteile mit sich bringt.
Trotzdem wäre mehr Demokratie, insbesondere auf EU-Ebene allemal wünschenswert
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2014/02/11/papiertiger-in-bruessel-die-eu-braucht-die-schweiz-nicht-umgekehrt/