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Author Topic: Was ist eigentlich los in Deutschland?  (Read 3675 times)
qwk
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September 21, 2018, 04:35:29 PM
 #201

@nasenbart: bitte, lern quoten.
Sach ma, wenn du das Wort Volk hörst, siehst du dann mezzo vor dir?
Full Quote unter meiner Bitte, das zu lernen. ^so sieht richtiges Quoten aus.

Wenn ich an mezzo denke, kommt mir eher so ein Bild in den Sinn:

 Wink

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mezzomix
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September 21, 2018, 04:41:35 PM
 #202

Ganz genau. Kein Außenstehender.
Die Staatsgewalt geht in einer Demokratie vom Volk aus.
Das Volk ist kein Außenstehender.

Schöne Theorie. Die Realitäts sieht faktisch so aus und einige haben es auch schon bemerkt:
Das Volk ist kein Außenstehender.

Naja, lassen wir die Märchenstunde auf sich beruhen.

Du hast das Recht, und ich wüsste nicht, womit du begründen wolltest, dass dich irgendjemand daran hindert, jedes einzelne Gesetz, dem du "unterworfen" bist, in Frage zu stellen und auf seine Änderung hinzuwirken.

Ich habe auf die Änderung für mich und meine Familie bereits erfolgreich hingewirkt. Ich gönne es aber jedem anderen Menschen, für sich selbst ebenfalls auf diese Änderung hinzuwirken. Als kleiner Nebeneffekt ist diese Änderung auch finanziell sehr interessant.

Ich rufe daher jeden auf, den Vorschlag von qwk anzunehmen und für sich selbst ebenfalls umzusetzen!

Es gibt allerdings unzählige perverse Zeitgenossen, die mich (und jeden der es mir nachmacht) mit aller Gewalt daran hindern würden - wenn ich ihnen meine Änderungen im Detail erklären würde.
nasenbart
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September 21, 2018, 04:42:02 PM
 #203

@qwk
Deine Meinung zur Weisungsbefugnis und Immunität interessiert mich immer noch?
qwk
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September 21, 2018, 04:45:38 PM
 #204

@qwk
Deine Meinung zur Weisungsbefugnis und Immunität interessiert mich immer noch?
Dann quote sauber in richtigem Kontext und stelle eine Frage.
Mich selbst interessiert meine eigene Meinung im Übrigen offenkundig weniger als dich. Roll Eyes

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nasenbart
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September 21, 2018, 04:54:11 PM
 #205

@qwk
Deine Meinung zur Weisungsbefugnis und Immunität interessiert mich immer noch?
Dann quote sauber in richtigem Kontext und stelle eine Frage.
Mich selbst interessiert meine eigene Meinung im Übrigen offenkundig weniger als dich. Roll Eyes

Verzeihung, eurer Hochwohlgeboren. Ich meine natürlich Ihre fachliche Kompetenz, zu  Thematik.

Ich hoffe die Erlauchtheit fühle sich ermüssigt, mir, meiner niederen, wohlwollen erkennen zu lassen.

qwk
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September 21, 2018, 05:07:34 PM
 #206

Mich selbst interessiert meine eigene Meinung im Übrigen offenkundig weniger als dich. Roll Eyes
Verzeihung, eurer Hochwohlgeboren. Ich meine natürlich Ihre fachliche Kompetenz, zu  Thematik.
Ich hoffe die Erlauchtheit fühle sich ermüssigt, mir, meiner niederen, wohlwollen erkennen zu lassen.
Es sei Euch vergönnt, Majestät. Tongue

Im Ernst: wenn du in einem Forum eine Antwort haben möchtest, solltest du dich schon bemühen, die Frage zu spezifizieren und in einer Form aufzubereiten, die auch einfach erkennbar, für den Antwortenden verständlich und im Idealfall auch wieder gut zitierbar ist.
Das hast du bisher nicht getan, und ich habe wenig Lust, mir deine Frage jetzt mühsam zusammenzureimen und aus alten Posts den Zusammenhang zusammenzukopieren. (3x "zusammen" in einem Satz, das muss man auch erstmal hinkriegen, wenn das nicht mal das Gemeinschaftsgefühl stärkt).

Also bitte: stelle einen eigenständigen, möglichst kurzen Post zusammen, aus dem eine Frage deutlich erkennbar und im Idealfall auch für einen einfältigeren Leser wie mich verständlich ist. Dann habe ich nichts dagegen, mich gerne darum zu bemühen, dir eine Antwort, ggf. auch in Form meiner eigenen, unerheblichen Meinung, zu geben. Im Moment weiß ich, ehrlich gesagt, nicht, wo ich da überhaupt ansetzen sollte.

Damit will ich dir wirklich ausdrücklich nicht zu nahe treten, oder dich in irgendeiner Weise herabsetzen, sondern es ist einfach aus Gründen der "Threadhygiene" sinnvoll, damit sowohl mir, als auch eventuellen Dritten das Lesen und Verständnis erleichtert wird.

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September 21, 2018, 05:13:32 PM
 #207

Mal ganz ehrlich, ganz großen Respekt an qwk und mezzo

So eine ausführliche teilweise Gedankenspiele was doch in der Ausführung Zeit kostet und auf einem sagen wir mal "sachlichen" oder eher respektvollen Niveau des gegenüber findet man selten, Hochachtung ✌😉

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nasenbart
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September 21, 2018, 05:20:49 PM
 #208

Mich selbst interessiert meine eigene Meinung im Übrigen offenkundig weniger als dich. Roll Eyes
Verzeihung, eurer Hochwohlgeboren. Ich meine natürlich Ihre fachliche Kompetenz, zu  Thematik.
Ich hoffe die Erlauchtheit fühle sich ermüssigt, mir, meiner niederen, wohlwollen erkennen zu lassen.
Es sei Euch vergönnt, Majestät. Tongue

Im Ernst: wenn du in einem Forum eine Antwort haben möchtest, solltest du dich schon bemühen, die Frage zu spezifizieren und in einer Form aufzubereiten, die auch einfach erkennbar, für den Antwortenden verständlich und im Idealfall auch wieder gut zitierbar ist.
Das hast du bisher nicht getan, und ich habe wenig Lust, mir deine Frage jetzt mühsam zusammenzureimen und aus alten Posts den Zusammenhang zusammenzukopieren. (3x "zusammen" in einem Satz, das muss man auch erstmal hinkriegen, wenn das nicht mal das Gemeinschaftsgefühl stärkt).

Also bitte: stelle einen eigenständigen, möglichst kurzen Post zusammen, aus dem eine Frage deutlich erkennbar und im Idealfall auch für einen einfältigeren Leser wie mich verständlich ist. Dann habe ich nichts dagegen, mich gerne darum zu bemühen, dir eine Antwort, ggf. auch in Form meiner eigenen, unerheblichen Meinung, zu geben. Im Moment weiß ich, ehrlich gesagt, nicht, wo ich da überhaupt ansetzen sollte.

Damit will ich dir wirklich ausdrücklich nicht zu nahe treten, oder dich in irgendeiner Weise herabsetzen, sondern es ist einfach aus Gründen der "Threadhygiene" sinnvoll, damit sowohl mir, als auch eventuellen Dritten das Lesen und Verständnis erleichtert wird.


Deine fachliche Ansicht zur Weisungsbefugnis durch Innenministerium und Immunität von Regierungsbeamten, intersssiert mich mehr nicht. Und natürlich in wie fern dies GG kompatibel ist, vorallem die Weisungsbefugnis.

fsm247
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September 21, 2018, 05:21:15 PM
 #209

Mal ganz ehrlich, ganz großen Respekt an qwk und mezzo

So eine ausführliche teilweise Gedankenspiele was doch in der Ausführung Zeit kostet und auf einem sagen wir mal "sachlichen" oder eher respektvollen Niveau des gegenüber findet man selten, Hochachtung ✌😉

Sehe  ich genau so. Sehr interessant die Gedanken mitzuverfolgen.
cryptcoin_de
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September 21, 2018, 05:27:36 PM
 #210

Die Staatsgewalt geht in einer Demokratie vom Volk aus.
Also ja, so theoretisch und auf dem Papier und so schon, also laut Verfassung und bla, praktisch, na ja....

Wie kommt es sonst, dass Du und ich nahezu 50% Steuern und Abgaben zahlen, während beispielsweise Amazon, völlig ungestraft, zum deutschen Gemeinwesen praktisch nichts beitragen muss, obwohl sie das Geld mit Schwerlasttransportern aus dem Land fahren??

Was ich damit sagen will ist, wer effektiven Lobbyismus betreibt, bzw. seine Leute, wie Goldman-Sachs, an den richtigen Hebeln plaziert, der kann das mit der Gewalt und dem Volk schon geringfügig zu seinem persönlichen Vorteil verbiegen.

Der Mensch ist gierig, machtbesessen und eigentlich ne echte Plage für den Planeten und der Satz oben IMHO für die Leichtgläubigen und Märchenonkels.
Nur meine ganz private Meinung.
mezzomix
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September 21, 2018, 06:15:46 PM
Last edit: September 21, 2018, 06:25:50 PM by mezzomix
 #211

Was ich damit sagen will ist, wer effektiven Lobbyismus betreibt, bzw. seine Leute, wie Goldman-Sachs, an den richtigen Hebeln plaziert, der kann das mit der Gewalt und dem Volk schon geringfügig zu seinem persönlichen Vorteil verbiegen.

Nun, laut qwk ist das ein "normaler" Mechanismus des Systems (qwk nutzt dafür den Euphemismus "parlamentarische Demokratie"). Manche Menschen sind absolut begeistert davon, selbst wenn dieses System zu ihrem Nachteil betrieben wird. Wie wir aber herausgearbeitet haben, musst Du das nicht aktzeptieren. Im Gegenteil, Du sollst laut qwk auf Änderungen hinarbeiten und Dich nicht von irgendwelchen Regeln anderer Leute daran hindern lassen.  Cool

Jeder kann sofort selbst aktiv werden. Linke Tasche, rechte Tasche. Eine effektive Möglichkeit, seine Interessen durchzusetzen ist, den angreifenden Machthabern soviel Geld wie möglich zu entziehen. Völlig gewaltfrei. Denn nichts schädigt diese Psychopathen mehr. Geldverlust bedeutet für sie gleichzeitig Machtverlust. Lost geht's und nur keine Hemmungen, denn die haben auch keine!

Der Mensch ist gierig, machtbesessen und eigentlich ne echte Plage für den Planeten und der Satz oben IMHO für die Leichtgläubigen und Märchenonkels.
Nur meine ganz private Meinung.

Meine Meinung ist, dass es sich tatsächlich nur um sehr wenige Menschen auf diesem Planeten handelt. Die meisten der anderen Menschen sind nur Opfer, die sich (nur vordergründig oder durch das Sockholm-Syndrom tatsächlich) mit ihren Peinigern solidarisiert haben. Ganz wenige Menschen haben sich von diesen Psychopathen distanziert und weichen deren Gewaltausbrüchen und Machtausübung aus, so gut es möglich ist. Daneben gibt es noch ein paar Leute, die einfach Amok laufen, wenn der Druck zu gross wird.
KingScorpio
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September 21, 2018, 08:01:12 PM
 #212

Mal ganz ehrlich, ganz großen Respekt an qwk und mezzo

So eine ausführliche teilweise Gedankenspiele was doch in der Ausführung Zeit kostet und auf einem sagen wir mal "sachlichen" oder eher respektvollen Niveau des gegenüber findet man selten, Hochachtung ✌😉

sieht für mich eher nach ner massiven verschwendung von energie und zeit aus, wird nix verändern. aber lass die halt machen(diskutieren)

qwk
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September 22, 2018, 03:30:35 PM
 #213

Sorry, dass ich ein wenig für die Antwort gebraucht habe, aber so ganz habe ich deine Frage eigentlich immer noch nicht verstanden.

Deine fachliche Ansicht zur Weisungsbefugnis durch Innenministerium und Immunität von Regierungsbeamten, intersssiert mich mehr nicht.
Da ich kein Fachmann bin, habe ich auch keine fachliche Ansicht, so einfach ist das Wink

Aber im Ernst, das ist natürlich immer noch keine Frage, bzw. weiß ich nicht so recht, worauf du hinaus möchtest.
Das Innenministerium, bzw. der Innenminister verfügt über eine Weisungsbefugnis gegenüber seinen Angestellten und Beamten, aber das ist wohl trivial, insofern kann das nicht deine Frage sein.
Falls du auf die vor ein paar Monaten in den Medien herumgeisternde Debatte über des Innenministers Weisungsbefugnis gegenüber der Bundespolizei abzielst, ja, die gibt es.
Dass in diesem Zusammenhang häufig von der sog. Richtlinienkompetenz der Kanzlerin dem Minister gegenüber gesprochen wurde, ja, die gibt es auch.
Falls du auf die Weisungsbefugnis des Bundesinnenministers gegenüber den Innenministern der Länder abzielst, ja, auch die gibt es.

Aber ich weiß immer noch nicht, worauf du damit hinaus willst.
Vor allem weiß ich nicht, inwiefern ich dazu eine andere Ansicht haben sollte als "ja, die gibt es".

Was das wiederum mit der Immunität von Regierungsbeamten zu tun haben soll, erschließt sich mir gleich gar nicht.


Und natürlich in wie fern dies GG kompatibel ist, vorallem die Weisungsbefugnis.
Inwiefern sollte die Weisungsbefugnis denn in irgendeiner Weise mit dem GG in Konflikt geraten?
Das GG regelt, wie jede andere Verfassung auch, in erster Linie das Verhältnis zwischen Bürger und Staat.
Es regelt ausdrücklich nicht den eigentlichen Staatsapparat, bzw. gibt diesen höchstens in groben Zügen vor. Nein, das muss ich anders formulieren, da natürlich die grundlegenden Organe des Staats in der Verfassung genannt und auch größtenteils unveränderlich festgeschrieben sind. Aber deren jeweiliges Verhältnis zueinander in seiner konkreten Ausgestaltung findet sich an diversen anderen Stellen (Ordnungsrecht, Dienstrecht etc.).

Das einzige, bei dem ich noch einen Ansatz für einen "denkbaren" Verstoß gegen das GG sehen könnte, bzw. die irrtümliche Annahme, dass ein solcher vorliegt, wäre das Weisungsrecht des Bundesinnenministers gegenüber den Innenministern der Länder.
Das ist aber schon deshalb GG-konform, weil es Ausprägung des Föderalismus ist.

Aber ich muss es wirklich nochmal betonen: ich verstehe nicht, worauf du hinauswillst, bzw. wo überhaupt deine Fragestellung liegen soll?

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September 22, 2018, 03:55:11 PM
 #214

Die Staatsgewalt geht in einer Demokratie vom Volk aus.
Also ja, so theoretisch und auf dem Papier und so schon, also laut Verfassung und bla, praktisch, na ja....
Praktisch ist es so, dass wir alle paar Jahre gefragt werden, ob wir mit unseren Politikern und deren Arbeit weitestgehend einverstanden sind. Und die überwältigende Mehrheit derer, die sich dazu bequemen, am Wahlsonntag von der Couch zu kriechen, bejahen das regelmäßig.

Wenn der Bürger als Souverän in seiner unendlichen Weisheit zu der Überzeugung gelangt, dass er an den Verhältnissen nunmal offensichtlich nichts ändern möchte, dann kann man das wohl kaum zum Anlass nehmen, zu unterstellen, der Bürger hätte nicht die Möglichkeit.

Sollte es einmal bei einer Wahl zu einem Erdrutschsieg der Rosa Liste und der grauen Panther mit anschließender Bildung einer Regierung unter deren gemeinsamem Kanzlerkandidaten Klaus Wowereit kommen, und dann putscht Ursula von der Leyen gegen die neugewählte Regierung, dann steht es dir frei, eine solche Behauptung in den Raum zu stellen.
Solange das aber nicht passiert, ist das, gelinde gesagt, grober Unfug, oder, wie ich es gerne nenne: Aluhutträgerei.


Die Bürger wählen bei jeder einzelnen Wahl immer und immer wieder die selben Parteien und Politiker, und dann jammern sie, dass sich nichts ändert.
Sorry, wenn ich dafür Null Verständnis habe.


Wie kommt es sonst, dass Du und ich nahezu 50% Steuern und Abgaben zahlen, während beispielsweise Amazon, völlig ungestraft, zum deutschen Gemeinwesen praktisch nichts beitragen muss, obwohl sie das Geld mit Schwerlasttransportern aus dem Land fahren??
Wie gesagt, die Bürger hatten zigmal die Möglichkeit, Regierungen zu wählen, unter denen das (möglicherweise) anders gewesen wäre.
Haben sie aber nicht.
Im Übrigen bezahle ich nicht einmal näherungsweise 50% Steuern, und die Steuerschlupflöcher, die u.a. amazon ausnutzt, sind genau diejenigen, die deshalb nicht geschlossen werden, weil jeder halbwegs vermögende Deutsche Michel sich bisher noch gegen jeden Versuch gestellt hat, ein Steuersystem ohne solche Vorteile auch nur zu entwerfen.


Was ich damit sagen will ist, wer effektiven Lobbyismus betreibt, bzw. seine Leute, wie Goldman-Sachs, an den richtigen Hebeln plaziert, der kann das mit der Gewalt und dem Volk schon geringfügig zu seinem persönlichen Vorteil verbiegen.
Ja, Lobbyismus funktioniert.
Mit "Gewalt" hat der nur nix zu tun.
Lobbyismus ist eine (IMHO sinnvolle) Funktion des parlamentarischen Systems, damit auch Partikularinteressen von Minderheiten eine Repräsentation in einer Demokratie finden.

Dass in der Praxis damit letztlich "Geld die Welt regiert", ist ein sicherlich bedauerlicher, aber eben auch schwer zu umgehender Nebeneffekt. Es steht dir frei, einen Staatsentwurf zu präsentieren, in dem die Demokratie einerseits nicht zur Mehrheitsdiktatur verkommt und zugleich Überrepräsentation von einflussreichen Gruppen nicht möglich ist. Bisher hat das halt noch keiner geschafft.
Sofern dir das gelingt, ist dir vermutlich der Friedensnobelpreis sicher.

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nasenbart
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September 23, 2018, 04:43:27 AM
 #215

Sorry, dass ich ein wenig für die Antwort gebraucht habe, aber so ganz habe ich deine Frage eigentlich immer noch nicht verstanden.

Deine fachliche Ansicht zur Weisungsbefugnis durch Innenministerium und Immunität von Regierungsbeamten, intersssiert mich mehr nicht.
Da ich kein Fachmann bin, habe ich auch keine fachliche Ansicht, so einfach ist das Wink

Aber im Ernst, das ist natürlich immer noch keine Frage, bzw. weiß ich nicht so recht, worauf du hinaus möchtest.
Das Innenministerium, bzw. der Innenminister verfügt über eine Weisungsbefugnis gegenüber seinen Angestellten und Beamten, aber das ist wohl trivial, insofern kann das nicht deine Frage sein.
Falls du auf die vor ein paar Monaten in den Medien herumgeisternde Debatte über des Innenministers Weisungsbefugnis gegenüber der Bundespolizei abzielst, ja, die gibt es.
Dass in diesem Zusammenhang häufig von der sog. Richtlinienkompetenz der Kanzlerin dem Minister gegenüber gesprochen wurde, ja, die gibt es auch.
Falls du auf die Weisungsbefugnis des Bundesinnenministers gegenüber den Innenministern der Länder abzielst, ja, auch die gibt es.

Aber ich weiß immer noch nicht, worauf du damit hinaus willst.
Vor allem weiß ich nicht, inwiefern ich dazu eine andere Ansicht haben sollte als "ja, die gibt es".

Was das wiederum mit der Immunität von Regierungsbeamten zu tun haben soll, erschließt sich mir gleich gar nicht.


Und natürlich in wie fern dies GG kompatibel ist, vorallem die Weisungsbefugnis.
Inwiefern sollte die Weisungsbefugnis denn in irgendeiner Weise mit dem GG in Konflikt geraten?
Das GG regelt, wie jede andere Verfassung auch, in erster Linie das Verhältnis zwischen Bürger und Staat.
Es regelt ausdrücklich nicht den eigentlichen Staatsapparat, bzw. gibt diesen höchstens in groben Zügen vor. Nein, das muss ich anders formulieren, da natürlich die grundlegenden Organe des Staats in der Verfassung genannt und auch größtenteils unveränderlich festgeschrieben sind. Aber deren jeweiliges Verhältnis zueinander in seiner konkreten Ausgestaltung findet sich an diversen anderen Stellen (Ordnungsrecht, Dienstrecht etc.).

Das einzige, bei dem ich noch einen Ansatz für einen "denkbaren" Verstoß gegen das GG sehen könnte, bzw. die irrtümliche Annahme, dass ein solcher vorliegt, wäre das Weisungsrecht des Bundesinnenministers gegenüber den Innenministern der Länder.
Das ist aber schon deshalb GG-konform, weil es Ausprägung des Föderalismus ist.

Aber ich muss es wirklich nochmal betonen: ich verstehe nicht, worauf du hinauswillst, bzw. wo überhaupt deine Fragestellung liegen soll?

Ganz einfach das Weisungsrecht schützt die herrschenden vor Gesetzen, hab ich doch geschrieben.

ich zitiere aus folgender Quelle. http://neue-pressemitteilungen.de/dr-klaus-miehling-rechtsstaat-deutschland-eine-ernuechternde-analyse.html

– Gewaltenteilung
Dieser Begriff bedeutet, dass Legislative (Gesetzgebung), Judikative (Rechtsprechung) und Exekutive (Polizei) voneinander unabhängig sind. Tatsächlich jedoch ist in Deutschland eine Einflussnahme der Politik (d.h. der Legislative) auf die Rechtsprechung möglich.

So werden die 16 Richter des höchsten deutschen Gerichts, des Bundesverfassungsgerichts, jeweils zur Hälfte vom Bundestag und vom Bundesrat auf zwölf Jahre gewählt. Diese Richter entscheiden bekanntlich, ob politische Entscheidungen gegen die Verfassung, d.h. gegen das Grundgesetz verstoßen. Von wirklicher Unabhängigkeit kann also nicht gesprochen werden. Man stelle sich vor, ein normaler Angeklagter dürfte sich seinen eigenen Richter wählen!

Es ist also nicht erstaunlich, dass das Bundesverfassungsgericht mit Maßregelungen der Politik eher vorsichtig ist. Beispielsweise wurde eine Verfassungsbeschwerde gegen die nach Beurteilung zahlreicher Juristen und auch ehemaliger (!) Verfassungsrichter rechtswidrige Asylpolitik gar nicht erst zur Entscheidung angenommen. Reicht sonst ein Anfangsverdacht, um Staatsanwaltschaften und Gerichte tätig werden zu lassen, so genügten hier nicht einmal kompetente juristische Einschätzungen. Es ist offensichtlich, dass diese Verweigerung politische Gründe hatte, dass die Judikative in diesem Fall von der Legislative abhängig war.

Sie ist es aber auch im Weisungsrecht der Politik gegenüber Staatsanwälten; der Vorsitzende des Deutschen Richterbundes Jens Gnisa bezeichnet das als „Geburtsfehler“ des deutschen Staates: „Der Justizminister kann die Anweisung erteilen, Ermittlungen aufzunehmen oder fallen zu lassen, anzuklagen oder einzustellen“ (S. 180 – Literaturangaben am Ende des Textes). Der Fall Range wird noch in Erinnerung sein. Nach diesem Maßstab war die BRD also nie ein wirklicher Rechts­staat.
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September 23, 2018, 08:11:55 AM
Last edit: September 23, 2018, 08:24:41 AM by Buchi-88
 #216

Da wir schon sowieso abgewichen sind vom eigentlichen Thema und ich der Meinung bin das es sowieso lauten müsstet was ist los in Europa oder mit unserer Gesellschaft, was denkt ihr zu diesem Vorfall:

https://www.tagesanzeiger.ch/panorama/diese-ohrfeige-spaltet-frankreich/story/17716017

Ich finde das ist sinngemäß zur heutigen Zeit kein Respekt mehr usw. die Ohrfeige ist eventuell übertrieben gewesen, aber man stelle sich den Busfahrer vor der gerade fast ein Kind um gefahren hat?!

Ich habe selber eine Tochter, und ich würde mich für die Aufmerksamkeit bedanken das mein Kind unbeschadet ist, und ihn nicht anzeigen FTW. Gewalt ist abzulehnen aber ungerechtfertigt war die nicht, oder ich bin zu einer anderen Zeit aufgewachsen da hättest zu Hause gleich noch einmal eine bekommen, was absolut abzulehnen ist!

Und nein ich habe meiner kleinen noch keine gegeben es gibt andere Maßnahmen heutzutage Wink, aber bei der Straßen Überquerung kenne ich kein Pardon da wird schon mal energisch geschimpft wenn nicht geschaut wird!!

Edit:

Was interessant ist in einigen Zeitungen heißt es Ohrfeige in den anderen "schlägt"!!

https://www.rtl.de/cms/junge-springt-vor-einen-fahrenden-bus-der-fahrer-verpasst-ihm-eine-heftige-ohrfeige-4225569.html

https://www.kronehit.at/news/busfahrer-verpasst-bub-ohrfeige

https://www.20min.ch/panorama/news/story/Busfahrer-schlaegt-Schueler---Franzosen-finden-das-gut-10205569

https://www.huffingtonpost.de/entry/paris-busfahrer-schlagt-jungen-300000-menschen-sind-gegen-seine-entlassung_de_5ba613a0e4b069d5f9d32b44

Ich sehe das nicht als "schlagen", es ist mmn eine Ohrfeige!

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September 23, 2018, 10:37:45 AM
 #217

Da wir schon sowieso abgewichen sind vom eigentlichen Thema und ich der Meinung bin das es sowieso lauten müsstet was ist los in Europa oder mit unserer Gesellschaft, ...

Wir sind nie vom Thema abgewichen. Der enge Fokus hat nur den Zweck, die eigene Agenda durchzusetzen und abweichende Meinungen zu diskreditieren bzw. als Off-Topic zu deklarieren. Im Prinzip spricht dieser gesammte Thread die zugrundeliegenden Probleme an und zwar, wie Du erkannt hast, nicht nur in DE sondern in Europa bzw. der Gesellschaft.


Ich denke, dass dieser Vorfall unbeteiligte Dritte nichts angeht. Das sollen die daran Beteiligten unter sich ausmachen.

Wenn wir exemplarisch annehmen ein Jugendlicher springt mutwillig vor einen Bus, provoziert eine Notbremsung und der Fahrer schimpft, dann wäre der Fall in den meisten Fällen hier bereits abgeschlossen. Wird der Busfahrer beschimpft und der Jugendliche kassiert eine Ohrfeige, dann liegt eine Eskalation vor, die einen aussenstehenden ebenfalls nichts angeht. Eine angemessene Reaktion der Beteiligten (Eltern und Arbeitgeber) wäre, dem Jugenlichen und dem Busfahrer klarzumachen, dass ihre Eskalation nicht angemessen war. Meinen Kindern hätte ich damals klar gemacht, dass weder die Nötigung zur Notbremsung noch die Beschimpfung des Busfahrers, noch die Ohrfeige in Ordnung war. Mit der Ohrfeige hat der Fall aber dann sein Ende gefunden und die Nötigung hatte somit bereits Konsequenzen, sodass man von weitergehenden Konsequenzen absehen kann. Als Arbeitgeber hätte ich dem Busfahrer dann noch klargemacht, dass die Ohrfeige keine angemessene Reaktion war. Ende der Geschichte. Da der Jugendliche durch die Ohrfeige bereits eine entsprechende Konsequenz für sein Verhalten erfahren hat, hätte ich bezüglich der Nötigung auch von weiteren Kosnequenzen (z.B. Verwarnung und - wenn sich sowas mehrfach wiederholt - Ausschluss von der Beförderung) abgesehen.

Wenn sich jetzt gänzlich Unbeteiligte in eine abgeschlossene Sache einmischen, dann hätten diese zuallererst weitere Konsequenzen verdient. Das ist nämlich tatsächlich ein Problem für jede Gesellschaft, wie ich hier in unzähligen Beiträgen dargelegt habe. Diese Leute sind es, die für unnötige Eskalation - oft zur ihrem eigenen Vorteil - sorgen. Wenn man die Kette weiter verfolgt, dann sind es diese Leute, die letztendlich für Gewalt und Krieg verantwortlich sind.
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September 23, 2018, 01:26:31 PM
 #218

Ganz einfach das Weisungsrecht schützt die herrschenden vor Gesetzen, hab ich doch geschrieben.
Mag sein, dass du das geschrieben hast, aber eine Begründung hast du eben nicht geliefert, warum dem so sein sollte.
Und leider kann ich auch immer noch nicht erkennen, inwieweit das überhaupt einen Sinn ergeben könnte.

Die Immunität schützt die "Herrschenden", soweit ist das nachvollziehbar, und das ist ja schließlich auch so gewollt, aus hier auch schon genannten Gründen.
Das Weisungsrecht aber unterwirft den "Herrschenden" ja gerade mittelbar den Gesetzen, insofern verstehe ich nicht wirklich, wie dein Gedankengang da verläuft.


Puh, da weiß ich nicht, wo ich anfangen soll.

Ich will mal ganz hässlich mit einem blöden ad hominem starten.
Der Autor in der Quelle ist ein Musiker / Komponist.
Soweit ich das erkennen kann, ist er in dem Job auch leidlich erfolgreich.
Aber inwieweit ihn das zu grundsätzlicher Kritik an der Rechtsstaatlichkeit der Bundesrepublik Deutschland befähigt, kann ich natürlich nicht beurteilen.
Es sieht nach ein, zwei Google Suchen so aus, als wäre er in der Vergangenheit mit dem Gesetz in Konflikt geraten in Fällen, in denen es z.B. um "fortgesetzte Ruhestörung" ging.
Ich kann nachvollziehen, wenn ein Komponist sich da sehr schnell ungerecht behandelt fühlt.

Ich als Arbeitgeber fühle mich von Arbeitnehmerschutzrechten auch gerne mal gegängelt.
In meiner Eigenschaft als Vermieter ärgere ich mich ebenso oft über den Mieterschutz.
Und als Immobilieneigentümer / -Betreiber im gewerblichen Bereich frustriert mich das Thema Baurecht.
Meine persönlichen Erfahrungen in dem Bereich ermöglichen mir schon in gewissem Umfang eine gewisse, durchaus fundierte Kritik an bestimmten "Auswüchsen" unserer Justiz.
Deshalb aber gleich den gesamten Rechtsstaat in Frage zu stellen, nur weil ich mich öfter mal ungerecht behandelt fühle, käme mir nicht in den Sinn.


– Gewaltenteilung
Dieser Begriff bedeutet, dass Legislative (Gesetzgebung), Judikative (Rechtsprechung) und Exekutive (Polizei) voneinander unabhängig sind. Tatsächlich jedoch ist in Deutschland eine Einflussnahme der Politik (d.h. der Legislative) auf die Rechtsprechung möglich.
Das ist schon insofern falsch, als die Polizei nicht die Exekutive ist, sondern lediglich ein untergeordneter Teil davon.
Die Politik ist auch nicht die Legislative, sondern übernimmt sowohl legislative, als auch exekutive Aufgaben.
Wenn schon solche groben Schnitzer in der Definition vorliegen, steigert das nicht unbedingt die Erwartung in einen hohen qualitativen Anspruch des Rests.


So werden die 16 Richter des höchsten deutschen Gerichts, des Bundesverfassungsgerichts, jeweils zur Hälfte vom Bundestag und vom Bundesrat auf zwölf Jahre gewählt. Diese Richter entscheiden bekanntlich, ob politische Entscheidungen gegen die Verfassung, d.h. gegen das Grundgesetz verstoßen. Von wirklicher Unabhängigkeit kann also nicht gesprochen werden. Man stelle sich vor, ein normaler Angeklagter dürfte sich seinen eigenen Richter wählen!
Das ist schon deswegen absoluter Quatsch, weil der "Angeklagte" in jedem Fall Teil der Exekutive sein müsste, wenn man den Einzelfall betrachtet. Die Exekutive aber hat mit der Ernennung der Richter lediglich formal zu tun.
Wenn es um die Frage geht, inwieweit die Kontrollfunktion des Bundesverfassungsgerichts gegenüber der Legislative dadurch eingeschränkt ist, dass die Richter von selbiger gewählt werden, kann man das natürlich in gewissem Umfang durchaus bejahen.
Gerade wegen der langen Amtszeiten der Richter im Vergleich zu den doch deutlich kürzeren Legislaturperioden ist der Effekt zumindest nur äußerst mittelbar.

Richtig ist, dass die Judikative auf lange Sicht natürlich in gewissem Umfang mit der Legislative auf einer Linie liegt.
Das ist insofern auch sinnvoll, als die Judikative schließlich dem Willen der Legislative grundsätzlich verpflichtet ist.


Es ist also nicht erstaunlich, dass das Bundesverfassungsgericht mit Maßregelungen der Politik eher vorsichtig ist.
Es ist nicht so lange her (das war so Ende der 90er, wenn ich mich recht erinnere), da hat sich z.B. der Spiegel darüber beschwert, dass das Bundesverfassungsgericht sich sogar in zu hohem Maße in die Legislative einmischt und damit eher seine Kompetenzen überschreitet.

Natürlich kann es mal in die eine, mal in die andere Richtung ausschlagen.
Es ist vermutlich richtig, empirisch festzustellen, dass eine langfristig stabile Regierung i.d.R. die Judikative schwächt, während umgekehrt häufige Regierungswechsel die Judikative stärken.
In gewissem Sinne ist das eine beabsichtigte Funktion der Gewaltenteilung.

Aber dazu kann man durchaus anderer Meinung sein.
Das ist sozusagen eine Frage des Geschmacks.


Sie ist es aber auch im Weisungsrecht der Politik gegenüber Staatsanwälten; der Vorsitzende des Deutschen Richterbundes Jens Gnisa bezeichnet das als „Geburtsfehler“ des deutschen Staates: „Der Justizminister kann die Anweisung erteilen, Ermittlungen aufzunehmen oder fallen zu lassen, anzuklagen oder einzustellen“
Das Weisungsrecht des Justizministeriums gegenüber Staatsanwälten als "Geburtsfehler" des deutschen Staates zu bezeichnen, schießt ein wenig über's Ziel hinaus, und das weiß auch der Herr Gnisa, der im Übrigen vor allem die allgemein zu lasche Strafverfolgung durch die Exekutivorgane kritisiert, den schwarzen Peter also gerne weit weg von der eigenen Klientel schiebt. Das darf einen insofern auch nicht verwundern, als er die Interessen des Berufsstandes der Richter vertritt, und gerade dieser Berufsstand ist es, für den sich in weiten Kreisen das Bonmot "eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus" eingebürgert hat.
Was der Herr Gnisa also über die Exekutivorgane sagt, ist immer mit derselben Vorsicht zu genießen wie das, was z.B. der Vorsitzende der Ärztekammer über die Krankenkassen von sich gibt. Es ist reine Interessenpolitik.

Um aber zum Thema zurückzukehren: das Justizministerium hat ein Weisungsrecht gegenüber den Staatsanwälten. Das ist so.
Das ist im Übrigen in den meisten Ländern der Welt so, soweit mir bekannt.

Der Grund ist in erster Linie ein "finanzieller", wenn man so will.
Die Staatsanwälte sollen nicht das Geld der Steuerzahler verschwenden mit der Verfolgung von gesellschaftlich weitgehend geduldeten Vergehen.
Sonst käme ein übereifriger Staatsanwalt einfach zu schnell auf die Idee, sich seine Sporen zu verdienen, indem er mit übertriebener Härte gegen Kleindelikte vorgeht. Das will man hier in Deutschland halt nicht.

In den USA z.B. sieht die Situation komplett anders aus.
Dort lässt man den Staatsanwälten weitestgehend freie Hand, um Kleinkriminelle schnell der "starken Hand der Justiz" zu übergeben.
Der Grund ist dort im Wesentlichen, dass Richter i.d.R. von den Bürgern direkt gewählt werden. *
Deshalb profilieren sich Richter gerne medienwirksam als Hardliner, die im Zweifelsfall lieber zehn unschuldige Neger auf den elektrischen Stuhl bringen, als einmal im Zweifelsfall einen unschuldigen laufen zu lassen.

Dass das in der Praxis sicherlich nicht zu mehr, sondern zu weniger real erlebter Rechtsstaatlichkeit führt, dürfte sich von selbst verstehen.


Nach diesem Maßstab war die BRD also nie ein wirklicher Rechts­staat.
Naja, kommt halt immer auf den Maßstab an.
Wenn man irgendeine absolute Maximalforderung stellt, die dann in der praktischen Ausgestaltung eines Systems kaum umzusetzen ist, und deren Nichterfüllung zum Anlass nimmt, das System als Ganzes für gescheitert anzusehen, darf man das gerne so sehen.

Ich bleibe aber dabei, dass ich das als Aluhutträgerei bezeichne.


* wer sich jetzt wundert, was die Direktwahl der Richter mit den Staatsanwälten zu tun hat: natürlich kommen Richter und Staatsanwälte aus den selben Reihen und man hilft sich gerne mal, insbesondere innerparteilich, gegenseitig in die Steigbügel. Das ist natürlich hierzulande und überall sonst auch auf die eine oder andere Weise so.

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September 24, 2018, 11:43:21 AM
 #219

Wer - also welche höhere Instanz - hat eine absolute Rechtfertigung erteilt, über das Leben anderer Menschen in deren persönlichem Bereich zu entscheiden?
Keine.

Ich suche nicht. Ich lehne eine solche höhere Instanz ab, egal ob es sich jetzt um irgendein Gott handelt, einen gottgleichen Herrscher oder einfach um die Gründerväter.

Wenn wir schon soweit sind, hat also auch kein Aussenstehender das "naturgegebene" Recht, Gesetze aufzustellen und durchzusetzen, die die persönlichen Belange anderer Menschen oder anderer Gruppen eingreifen. Ansonsten müsste dieser Gesetzgeber von irgendeiner Instanz dazu befugt worden sein.

Natürlich kann jeder sich als Gewalttäter positionieren und einfach mit dem Recht des Stärkeren seinen Willen durchsetzen und dies dann nennen wie er will (Gesetz, Kriegsrecht, Omerta, Sharia, ...). Das ändert aber nichts daran, dass diesem Gewalttäter hierzu jegliche Legitimation fehlt - wie Du ja netterweise auch schon festgestellt hast.

Zur Beurteilung der komplexen rechtlichen Zusammenhänge fehlt Dir leider jegliche Kompetenz, da Du kein juristisches Staatsexamen abgelegt hast und nicht in allen angesprochenen Bereichen fachlich promoviert wurdest. Du kannst die deutschen Gesetze daher gar nicht beurteilen und richtig interpretieren. Daher sehe ich über Deine mangelnde Kompetenz bezüglich der Rechtsgrundlage in Form der entsprechenden Gesetze einfach hinweg.


Eine solche Ablehnung ist nur möglich, wenn man sich der Anarchie verschreibt. In einer Anarchie gibt es nur das recht des stärkeren. Bist du der Stärkste? Das bezweifel ich ganz ganz stark. Folglich gibts nur zwei Erklärungen: Du meinst du wärst allen überlegen, da kann ich dir nach den vielen Postings hier sagen, das ist definitiv nicht der Fall. Du bist weder Scrupellos noch Hemmungslos, aber diese zwei Attribute sind massgeblich für den Posten des Weltherschers. Und wenn du dich nicht unterordnest, stirbst du einfach. Kräht kein Hahn danach.

Oder

Du brauchst jemanden der dir in den ... fickt. Du willst einen ganz oben, der keinen Widerspruch zulässt. Folglich macht er alle so klein wie du dich fühlst.Und schon fühlst du nicht zumindest gleichwertig mit allen anderen, die noch über sind.

Alles andere funktioniert nicht. Jedenfalls nicht ohne das eine übergeordnete Instanz Entscheidungen trifft wenn sich Untergeordnete nicht einig werden. Ohne eine Übergeordnete Instanz brauchst du dich auch nicht auf Gesetze berufen. Auch nicht auf die, welche deiner Sache positiv gegenüber stehen. Es gibt schlicht keine Gesetze. Auch keine Moral. Den auch Moral ist ein Gesetz der Masse gegen den Einzelnen. Du bist dazu selbst viel zu sehr drauf bedacht, dir deine Gesetze rauszupicken um wirklich Gesetzlos zu sein und alle höheren Instanzen abzulehnen.

Folglich ist das kein Argument, sondern einfach nur ein Geschwaffel, weil dir echte Argumente ausgehen. Weil du dich immer weiter in deinen Hinrgespinsten verrennst.
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September 24, 2018, 12:11:47 PM
Last edit: September 24, 2018, 12:51:55 PM by mezzomix
 #220

Eine solche Ablehnung ist nur möglich, wenn man sich der Anarchie verschreibt. In einer Anarchie gibt es nur das recht des stärkeren.

Das ist das gleiche Märchen, wie mit der Demokratie. Die Abwesenheit von Herrschaft ist genau das Gegenteil vom Recht (und somit der Herrschaft) des Stärkeren.

Du brauchst jemanden der dir in den ... fickt. Du willst einen ganz oben, der keinen Widerspruch zulässt.

Du solltest vielleicht mal meine Beiträge lesen. Oder Du hast sie nicht verstanden. Ich wünsche mir nämlich das genaue Gegenteil, von dem was Du da schreibst.

Allerdings entspricht die aktuelle Realität eher dem Bild, dass Du hier zeichnest, als Du Dir selbst gegenüber jemals zugeben würdest - und vermutlich aufgrund lebenslanger Konditionierung auch zugeben kannst.

... Gesetze rauszupicken ...

Immer wieder das gleiche. Jeden, der es wagt, gegen Unrecht vorzugehen, dem wirft man vor, sich Gesetze "rauszupicken". Gleichzeitig weigerst Du Dich aber, Dich festzulegen welche Gesetze in welcher Situation für oder gegen wen tatsächlich gültig sind. Du bemerkst nicht mal, wie unlogisch es ist, in einem Rechtsstaat Gesetze willkürlich als "herausgepickt" zu deklarieren und somit eine konsequente Anwendung der Gesetze für jeden abzulehnen. Was am Ende herauskommt ist genau das Recht des Stärkeren. Der bestimmt dann, welches Gesetz er im jeweiligen Einzefall anwenden möchte und welches "herausgepickt" - und somit für den diesen Einzefall nicht anzuwenden - ist.

Du kritisierts also das Recht des Stärkeren (indem Du es für Anarchie als Kampfbegriff zur Diffamierung von Herrschaft nutzt) und unterstützt gleichzeitig das Recht des Stärkeren (also Herrschaft), wenn es unter dem Begriff "Demokratie" bzw. "Rechtsstaat" ausgeübt wird. Keine Ahnung, wie andere Leser sowas empfinden, aber das ist doch pervers!
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