Also das sind zwei sehr unterschiedliche Versicherungsprodukte, die du hier skizzierst, aber ich halte beide für durchaus realistisch bzw schon existent.
Das erste wäre ja eine gewerbliche Versicherung, die Bitpanda abschließen müsste. Hier käme beispielsweise eine sogenannte Cyberversicherung (siehe
https://www.gdv.de/de/themen/news/das-leistet-eine-cyberversicherung-31152) in Betracht. Faktisch sind das erweiterte gewerbliche Haftpflichtversicherungen und z.B. die Gothaer hat in ihrer gewerblichen Cyber Haftpflichtversicherung auch explizit Cyber Diebstahl als versichertes Risiko angegeben. (Siehe:
https://www.gothaer.de/geschaeftskunden/gewerbliche-haftpflichtversicherung/cyber-protect/)
Das andere was du beschreibst ist eine Diebstahl bzw. Hausratsversicherung oder aber eine gesonderte Wertsachenversicherung. Laut Definition gehören unter Wertsachen im Sinne von Versicherungen auch sowas wie digitale Gutschein und Wertkarten man könnte hier also nun argumentieren, dass der Key auf einer Amazon Gutscheinkarte und der Key auf einem Paperwallet ähnlich ist und auch darunter fallen sollte. Ich kenne aber kein Präzedenzfall wo sowas mal im Streitfall geklärt wurde, aber es ist eine interessante Frage um ein paar Versicherungsmaklern den Tag zu versauen.
Die Allianz und die Gothaer haben sogar Produkte in denen Bitcoin explizit genannt wird und ihre Entwendung durch Dritte gedeckt ist. Ein Beispiel dafür ist das allsafe home Produkt (Siehe:
https://www.k-m.info/dokumente/home/KM-allsafe-home-2_0-Verbraucherinformationen_10-2018_1-01.pdf Seite 79). Andere Coins sind aber nicht abgedeckt (Warum auch immer).
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Die Versicherung wird nie wirklich überprüfen können, ob ein Schadensereignis eingetreten ist, oder ob es sich nur um Versicherungsbetrug handelt, wenn die Bitcoins weg sind.
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Das trifft auf exakt jedes Versicherungsprodukt zu. Deswegen bezahlen Versicherer ja Gutachter und Ermittler um herauszufinden ob sie zahlen müssen oder nicht, aber eine 100% Wahrheit können auch die nie liefern. Trotzdem hindert das die Versicherer nicht daran Versicherungsprodukte anzubieten. Das Betrugsrisiko ist, wie alle anderen Risiken, von den Aktuaren einfach mit einkalkuliert.
Edit:
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Um zu deiner Fragestellung zurückzukehren: Mir ist auch keine Versicherung bekannt, die einen physischen Diebstahl von Kryptowährungen für Privatpersonen abdeckt. Ich denke auch nicht, dass es sowas zeitnah aufgrund der von fsm247 bereits thematisierten Probleme geben wird.
Es gibt welche und sowohl im privaten als auch gewerblichen Rahmen werden da noch deutlich mehr kommen. Ich kenne sogar ein paar Leute, die an sowas gerade rumarbeiten.