Mehrere Faktoren dürften Bitcoin die Zukunft schwierig machen.
Naja, nicht so pessimistisch. Ich würde das Ganze als Herausforderungen ansehen, von denen sich einige als unbewiesen herausstellen werden und wieder andere als zeitlich begrenzt bzw. werden diese Herausforderungen durch gesellschaftlichen Fortschritt gemeistert.
Da ist zum Einen der Stromverbrauch. Bitcoin hat den Ruf des Klimakillers. Das wird nicht folgenlos bleiben. Es schafft ein sehr schlechtes Stimmungsumfeld und Politiker werden reagieren müssen. Es wundert mich, dass Fridays For Future noch keine Anti-Bitcoin-Demos machte. Das könnte aber noch kommen.
Ja, durch steigende Preise steigt auch der Stromverbrauch aber bekanntlich sollte man die These behandeln "Ist Bitcoin klimaschädlich?"
Da wird man zum Ergebnis kommen, dass Bitcoin zwar viel Strom verbraucht, es aber eine der grünsten Industrien ist.
Wenn hier "die Bitcoiner" in dieser Diskussion faktenorientiert argumentieren, also dass Bitcoin viel Strom verbraucht aber es essentiell ist, wo dieser Strom herkommt und dass man Anreize dafür schaffen muss, diesen Strom 100% grün zu machen,
wie es dies vielfach schon gibt, wird diese Kritik am Bitcoin mit der Zeit immer weniger relevant. Es wäre also ein Argument der Sorte behebt sich durch "gesellschaftlichen Fortschritt".
Was "die Bitcoiner" nicht machen sollten, ist dieses Argument irgendwie kleinzureden oder gar Positionen einzunehmen, in denen der Klimawandel als Herausforderung kleingeredet wird. Vielmehr sollten sie diese Position klar verurteilen und stattdessen die obige, faktenorientierte Lösung favorisieren und sich dafür stark machen, rasch den Anteil erneuerbarer Energien weiter zu erhöhen.
Spannend wird es, wenn auch Shitcoiner wie die von Ripple mit ihren ge-preminten Shitcoins auf den Zug aufspringen, um Bitcoin zu schaden und ihren nutzlosen Shitcoin zu pushen.
Square says Bitcoin will compliment green energy, contradicts Ripple co-founder Ein anderes Problem ist der Verlust der Sonderstellung. Andere Kryptos kamen und kommen hoch. Der Wertanteil von Bitcoin am gesamtem Kryptomarkt hat sich deutlich verringert. Das scheint ein stabiler Trend zu sein, der sehr übel für Bitcoin ist. Je stärker der Eindruck wird, dass es beim Bitcoin "nicht mehr so läuft", je stärker werden Alternativen gesucht. Und das schafft ein weiteres Problem: Mittelfristig könnte sich die Erkenntnis durchsetzen, dass die Anzahl der Bitcoins zwar begrenzt ist, die der Kryptos aber nicht. Und es gibt welche, die sind technologisch gleichwertig oder gar besser. Warum sollte Bitcoin dann einen höheren Wert haben?
Was zum Werthaltigkeitsproblem führt: Was soll den hohen Wert von Bitcoin und auch anderen Kryptos auf Dauer begründen? Wenn es viel billigere Blockchaintechnologie gibt. Was kann man mit Bitcoin überhaupt machen? Als Währung ist Bitcoin unbrauchbar. Zu starke Schwankungen. Viel zu hoher Stromverbrauch für eine Zahlung. Man kann nur sehr große Summen sinnvoll per Bitcoin bezahlen. Das passiert verstärkt im Bereich Geldwäsche und Kriminalität. Was wiederum die Politik auf den Plan ruft.
Eine Kryptowährung wird wohl nur funktionieren, wenn sie an eine echte Währung gekoppelt wird und einen stabilen, gleichmäßigen Wert hat.
Gerade für Bitcoin gilt: es wird deshalb so verstärkt nachgefragt, da es Komponenten besitzt, die keine andere, staatliche Währung besitzt: es ist begrenzt auf 21.000.000 Stück, es ist digital und es ist zensurresistent. Diese Eigenschaften in Kombination machen Bitcoin enorm attraktiv, egal ob es darum geht, Wert aufzubewahren, unabhängig zu versenden oder schnelle, große internationale Transaktionen abzuwickeln.
Das ist der aktuelle Zustand, möglicherwiese kann Bitcoin später auch für alltägliche Bezahlungen von Kleinstbeträgen verwendet werden, was natürlich noch technisch limitiert ist.
Was eine Mögliche Konkurrenz zum Bitcoin angeht: dieses Problem haben hauptsächlich die Shitcoins, da sie so austauschbar sind. Bisher hat es trotz interessanter Konzepte schließlich keiner davon geschafft, Bitcoin das Wasser zu reichen. Und es wurde viel probiert.
Die Sache ist die, dass die Eigenschaften von Bitcoin solide sind und seine Funktionsfähigkeit gewährleisten. Ich habe bisher keine relevanten Gründe gehört, die diese Grundlage in Frage stellen.
Und dann ist da noch das Wachstumsproblem. Der Kurs von Bitcoin kann nur steigen, wenn ständig neue Käufer immer mehr dafür zu zahlen bereit sind. Dass zuletzt Milliardäre mitmachten, das wurde bejubelt. Ich dachte mir aber eher: Gut, letzte Stufe. Was soll nach den Milliardären noch kommen? Die Billionäre? Mir erschien das, wie die letzte Zündung einer letzten Raketenstufe. Aber Bitcoin ist dazu verdammt immer höher steigen zu müssen. Wenn der Treibstoff dazu fehlt, dann wird massiv abgestoßen. Und wer wird das am Wirksamsten machen? Die Milliardäre. Sie haben es jetzt in der Hand. Wenn Milliardäre zocken, dann muss sich der kleine und mittlere Anleger warm anziehen.
Bis wir an dem Punkt sind, wo jeder investiert hat, wird sehr viel Zeit vergehen. Und selbst dann werden die Leute ja weiter Geld verdienen und selbst wenn das in Bitcoin gezahlt wird, wird der Bitcoin weiter verknappt.
Und dann noch der übliche FUD. Spätestens hier habe ich den Plan, einen Gnadenmerit für einen noch bei den Grundbegriffen nicht ganz so firmen Newbie zu vergeben, endgültig verworfen.
Den hätte ich schon gegeben, auch wenn viele Annahmen des OP lediglich Annahmen bleiben. Was ich eher schade finde, ist dass keine Rückmeldung kommt. Letzter Login 24.04, danach 45 Min ausgeloggt und nicht wieder aktiv.