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Author Topic: Bitcoins und Strafverfolgung  (Read 4411 times)
neuling007 (OP)
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December 05, 2011, 06:27:45 PM
 #1

Hallo,

ich bin relativ neu in der Bitcoin-Materie und eine Frage lässt mich momentan nicht los. Ich hab bisher nirgends Informationen oder Erfahrungen diesbezüglich gefunden.

Es gibt ja diverse Laundery-Services für Bitcoin. Wenn ich das Prinzip richtig verstanden habe werden dort Bitcoins Transaktionen gesammelt und man bekommt im Endeffekt Bitcoins die eine andere History haben als die eingezahlten Bitcoin.

Nun könnte ich mir vorstellen das einige Leute diesen Service in Anspruch nehmen weil sie die Bitcoin unrechtmäßig erworben haben oder gar erst durch eine Straftat an diese gelangt sind. Jetzt bekommt ja jemand der diesen Service ebenfalls nutzt die Bitcoin die aus so einer Quelle stammen.

Wenn Strafverfolgungsbehörden jetzt wegen einer Straftat im Zusammenhang mit diesen Bitcoin ermitteln ist es ja naheliegend das sie sich die Transaktionshistorie anschauen. Sie können in dem Moment ja noch nicht wissen das diese Bitcoin über so einen Service quasi gewaschen worden sind. Bekommt der neue Besitzer dieser Bitcoin nun Ärger mit den Behörden oder gar eine Anzeige wenn er diese irgendwo einlöst?

Aber auch ohne diese Services, wenn ich jetzt einfach besten Gewissens von jemanden Bitcoin bekomme kann ich ja schlecht herausfinden ob diese nicht aus einer Straftat oder Ähnlichem stammen. Ich kann mir ehrlich gesagt garnicht vorstellen das so etwas noch nie vorgekommen ist.

Wie verhält es sich mit diesem Sachverhalt?

MfG
neuling007
neuling007 (OP)
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December 05, 2011, 06:46:48 PM
 #2

Ja das ist natürlich richtig allerdings seh ich da schon massive Probleme, erst einmal das irgendwann schon eine gewisse menge bitcoin in verbindung mit straftaten gebracht werden könnten und das würde ja jedes mal bedeuten das man sich mit den Behörden auseinander setzen muss wenn man z.B. ein größeres Portal betreibt was beispielsweise Premiumleistungen gegen Bitcoin anbietet oder sonst irgendetwas.

Zweitens wird bitcoin doch nicht als Währung angesehen oder? Viel mehr als eine Ware. So wenn ich im "Reallife" eine Ware erhalte die aus einer Straftat stammt oder jemanden gestohlen wurde oder ähnliches dann ist das ja Hehlerware und somit hab ich kein Anrecht mehr auf den Besitz dieser Ware. Im obrigen Szenario könnte das für jemanden der irgendwelche Dienstleistungen oder so anbietet ein immenses Verlustrisiko bedeuten, oder?
robocop
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December 16, 2011, 01:32:27 PM
 #3

@neuling

Die Sache bei den Bitcoins ist, dass sie nicht bzw. nur sehr begrenzt greifbar sind.
U.a. weiß man ja nicht, welche Adresse zu welchem Besitzer gehören und solange die wallets (Schlüssel) nicht in die Hände der Behörden gelangen, so gibt es auch keinen Beweis, ergo wird man als "Betrüger" keine Verlustrisiken befürchten müssen.

Wiederum stelle ich mir die Frage, für welche Leistungen werden Bitcoins gezahlt.
Wenn Beispielsweise ein Dieb seine Waren in Bitcoins verkauft, so ist dies nachweisbar und so wird man den Wert in EURO, etc. umrechnen und ihn in Rechnung stellen.
Wenn jemand Schwarzgeld mit Bitcoins waschen will, so ist der Wert und Verfolgbarkeit des Schwarzgeldes nachweisbar und bestrafbar, selbst wenn das Geld dann schon wieder in anderen Händen ist.
Wenn z.B. Extremisten mittels Bitcoin Waffen, etc. kaufen, so ist der Kauf illegal und ebenfalls verfolgbar.

Der Bitcoin ist mehr ein gutes Versteck für die gemachte "Beute" oder ein anonymes Zahlungsmittel um illegale Machenschaften besser verschleiern zu können, wie es heute mittels Bargeld oder Gold gemacht wird. 
D.h. im Grunde ändert sich am heutigen Tatbestand recht wenig, denn jede Tat dient der realen Bevorteilung und bleibt auch weiterhin real nachweisbar.
anu
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February 09, 2012, 08:24:42 AM
 #4


Aber auch ohne diese Services, wenn ich jetzt einfach besten Gewissens von jemanden Bitcoin bekomme kann ich ja schlecht herausfinden ob diese nicht aus einer Straftat oder Ähnlichem stammen. Ich kann mir ehrlich gesagt garnicht vorstellen das so etwas noch nie vorgekommen ist.

Wie verhält es sich mit diesem Sachverhalt?

So einfach ist das nicht, denn es gibt überhaupt keine "Coins". Es gibt nur Konten. Wie auf der Bank. Sofern nicht alles Geld auf dem Konto aus illegitimen Transaktionen stammt, macht die Frage: "Stammt dieser Euro aus der illegitimen Transaktion" keinen Sinn. Genauso ist es mit Bitcoin auch.

Es ist aber auch egal: Wenn ein Krimineller mit illegitim Verdienten Geld bei Dir etwas kauft, dann wird DEIN Geschäft dadurch nicht illegitim. Damit sind das Deine Euros, Bitcoins oder was auch immer.

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February 09, 2012, 08:29:21 AM
 #5

So einfach ist das nicht, denn es gibt überhaupt keine "Coins". Es gibt nur Konten. Wie auf der Bank.

So gesehen gibt es auch keine Konten, es gibt nur Transaktionen.

lg Thomas
anu
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RepuX - Enterprise Blockchain Protocol


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February 09, 2012, 08:31:39 AM
 #6

So einfach ist das nicht, denn es gibt überhaupt keine "Coins". Es gibt nur Konten. Wie auf der Bank.

So gesehen gibt es auch keine Konten, es gibt nur Transaktionen.

Es gibt Bitcoin Adressen und die unterliegen denselben Buchhaltungsregeln wie Konten.

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February 09, 2012, 08:44:07 AM
 #7

So einfach ist das nicht, denn es gibt überhaupt keine "Coins". Es gibt nur Konten. Wie auf der Bank.

So gesehen gibt es auch keine Konten, es gibt nur Transaktionen.

Es gibt Bitcoin Adressen und die unterliegen denselben Buchhaltungsregeln wie Konten.

Muss aber nicht, Bitcoin braucht keine Adressen. Du musst nur beweisen, dass du der Empfänger der Transaktion bist.

lg Thomas
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