Bitcoin ist auch dahingehend interessant, weil es viele althergebrachte Theoriegebäude der Makroökonomen über'n Haufen wirft. Denn die gehen immer von einem monolithischen System mit
einer Währung und
einer Zentralbank aus. Auch bei der österreichischen Schule wird meist von irgendeinem dominierenden Tauschmittel ausgegangen (Gold, regression theorem, Gresham's law, blah).
Da Bitcoin auf absehbare Zeit jedoch parallel zu Fiatwährungen laufen wird, kann man auch gut auf die Arbeit von
Prof Bernard Lietaer aufsetzen, der nicht weniger als einer der Mitbegründer des Euro ist, aber nun für Komplementärwährungen missioniert:
http://www.youtube.com/watch?v=T9EI2PrDpmwAuch wenn sein Fokus natürlich ein anderer ist (Nachhaltigkeit etc), und er wahrscheinlich den Bitcoin daher gar nicht mal so toll findet. Von diesen ganzen alternativen Geldtheoretikern geht er aber noch am wissenschaftlichsten vor. Dieses Papier finde ich sehr interessant:
http://www.scribd.com/doc/26248658/Is-Our-Monetary-Structure-a-Systemic-Cause-for-Financial-Instability-Bernard-LietaerBitcoin ist meiner Meinung nach im Moment noch auch quasi eine Lokalwährung, i.e. eine Nischenwährung für nerdige Crypto-Anarchisten, auch wenn der Scope natürlich global ist. Somit kann der Bitcoin daher ebenso wie von Lietaer beschrieben das Fiat-Geldsystem ausbalancieren und damit die Gesamtwirtschaft stabilisieren.