Find die Idee interessant, verstehe aber nicht, welches Problem du damit lösen willst. 95% der User sind mit der OpenID-Implementierung von Google, Facebook, Yahoo, etc. zufrieden und der Rest ist vermutlich in der Lage, einen eigenen OpenID-Server zu betreiben. OpenID ist an sich schon dezentral, warum sollte man das mit Namecoin verknüpfen?
Die Aufgabe des Bintcoin-, bzw. Namecoin-Netzwerks ist es doch, den Besitzer einer Ressource (Bictoin, .bit-Domain) eindeutig festzulegen, aber dennoch die Transferierbarkeit zu ermöglichen. D.h. es gibt immer nur einen, der eine .bit-Domain besitzt, aber er kann sie auf jemanden anderes übertragen. Und das ganze ist dezentral verwaltet.
Warum sollte man dieses Konzept auf Identitäten übertragen? In der Regel will man doch seine eigene Identität nicht an jemand anderes transferieren.
Ich sehe einen anderen Vorteil darin, dass man bei Namecoins quasi "sicher" beliebige Daten (wie öffentliche Schlüssel) mit seiner Identität verknüpfen kann. Ohne, dass jemand das manipulieren kann, oder eine zentrale Stelle verantwortlich ist. Deshalb macht es aus meiner Sicht auf jeden Fall Sinn, Namecoins auch für Identitäten zu benützen.
Das Szenario, das du beschreibst, lässt sich auch mit SSL lösen. Viele wissen gar nicht, dass man über SSL nicht nur den Server, sondern auch den Client authentifizieren kann. Das unterstützt jeder Browser (ohne irgendwelche Plugins). Du erstellst dir ein eigenes Client-Zertifikat, welches aus Public- und Private-Key besteht. Der Private Key bleibt auf deinem Rechner, so dass die Webseite nicht dran kommt. Beim Login auf einer Seite wird ein Challenge mit dem Private Key signiert und mit dem Public Key abgeglichen. Wenn nötig, lässt du das Zertifikat noch von einer weiteren CA signieren, um das ganze gegen MITM-Angriffe abzusichern.
Ist, wie gesagt, bereits ein weit verbreiteter Standard und diese Funktionalität ist auf praktisch jedem internetfähigen Rechner in jedem Haushalt vorhanden. Wird aber nicht benutzt, weil es für den normalen User zu kompliziert ist. Da haben sich viele kluge Leute ein gut durchdachtes Konzept überlegt, und es benutzt keiner. Und ich denke, das gleiche würde auch passieren, wenn du OpenID mit Namecoins koppelst.
Klar, ich weiß (und besitze auch eins) von SSL-Client Zertifikaten. Ich würde meines auch benützen, wenn ich mich damit irgendwo einloggen könnte ... geht aber leider bei keinem einzigen Dienst, den ich verwende (außer CAcert). Außerdem sehe ich den großen Vorteil von Namecoin-Identities wie schon oben beschrieben darin, dass man damit auch gewisse Dinge öffentlich mit seiner Identität verbinden kann - wie eben zum Beispiel seinen PGP-Schlüssel, so dass sich andere User drauf verlassen können, dass der stimmt (sofern sie wissen, dass man tatsächlich die Namecoin-Identität besitzt). Klar könnte ich auch zum Beispiel meinen PGP-Schlüssel mit dem SSL-Zertifikat signieren um so zu bestätigen, dass er zu mir gehört; aber da gibt es (soweit ich weiß) noch keine einheitliche Infrastruktur, die das ermöglicht. Bei Namecoins ist das System, auch mit Identitäten umzugehen, schon vorhanden.
Ich erwarte mir ehrlich gesagt auch nicht, dass mit meinem Projekt auf einmal scharenweise Leute Namecoin-IDs beantragen, um sich damit via OpenID einzuloggen. Es war mehr eine nette Idee, die ich einfach ausprobieren möchte (und für mich selbst verwenden). Aber falls jemand die Vorstellung von Namecoin-IDs gut findet (wie ich), dann ist das sicherlich eine nützliche Anwendung dafür.