- [HowTo] Interpretation of the status values at Solomining Pool CK (solo.ckpool.org)
Hallo Leute,
ich lese mich derzeit in diverse Themen zum Mining ein und bin heute über den Solo Mining Pool des Forumnutzers
-ck- (Con Kolivas, Entwickler vom bekannten
cgminer), gestoßen, den die meisten von euch sicherlich kennen. Es handelt sich um den Pool
https://solo.ckpool.orgDiesem Pool können Solominer (ohne Registrierung) beitreten, die über Hashpower verfügen (entweder eigene Hardware oder angemietete) und einen gültigen Block zu finden versuchen. Normalerweise würde ein Solominer im stillen Kämmerlein hierzu die komplette Blockchain runterladen müssen, die jeweilige Miningsoftware konfigurieren und einrichten, usw... wer sich den Aufwand und den Speicherplatz der derzeit ~800GB großen Blockchain sparen möchte, der kann auf solche Solominingpools wie diesen zurückgreifen und den Komfort genießen. Den Komfort bezahlt man bei diesem genannten Pool mit einer Gebühr von 2% im Falle, dass ein gültiger Block gefunden und anerkannt wurde. Man erhält dann den Block-reward abzüglich der 2% Gebühren auf seine hinterlegte Walletadresse ausgezahtl. Näheres kann auf der Seite selbst oder auch auf den
von -ck- erstellten Faden zu seinem Pool entnommen werden.
Da diese Infos vielleicht für den einen oder anderen ebenfalls von großem Interesse sein könnte, erstelle ich dieses (noch zu ergänzende) HowTo, damit es als Hilfestellung von allen Forummitgliedern genutzt werden kann. Wie interpretiert man diese Werte, was genau sagen sie aus und inwiefern kann man damit was anfangen? Ich fange mal an wie ich das bisher verstanden habe. Bitte korrigiert mich, falls das falsch sein sollte und ergänzt die fehlenden Angaben, ich werde den Fred entsprechend anpassen/editieren.
Der solo.skpool.org bietet unter anderem zwei Statistiken an, dessen Ausgaben hier näher erläutert werden sollen.
Gesamtstatus des Pools
https://solo.ckpool.org/pool/pool.statusHier wird der Gesamtstatus des CK Pools angezeigt, sprich von allen momentanen Minern, die an diesem Pool teilnehmen. Jeder Miner arbeitet zwar für sich alleine, aber diese Statusseite zeigt den Gesamtstatus des Pools an. Beispielausgabe zum aktuellen Zeitpunkt mit der jeweiligen Erklärung dieser Werte:
{"runtime": 69376875, "lastupdate": 1661896296, "Users": 2641, "Workers": 15276, "Idle": 1636, "Disconnected": 640}
{"hashrate1m": "47.2P", "hashrate5m": "49.1P", "hashrate15m": "45.6P", "hashrate1hr": "29.9P", "hashrate6hr": "22.3P", "hashrate1d": "25.8P", "hashrate7d": "28.5P"}
{"diff": 236.0, "accepted": 66808936414818, "rejected": 187507983638, "bestshare": 17021964077661, "SPS1m": 346.0, "SPS5m": 350.0, "SPS15m": 347.0, "SPS1h": 342.0}
runtime = 69376875
das ist die uptime des ckpools in Sekunden angezeigt. Umgerechnet entspricht es 802 Tage, 23 Stunden, 21 Minuten und 15 Sekunden (kann mit dem folgend verlinkten Online Konverter umgerechnet werden)
lastupdate = 1661896296
entspricht dem Datum in UNIX Epoch Format. Durch beispielsweise
diesen verlinkten Onlinekonverter kann das bequem in ein menschenlesbares Datum konvertiert werden. Der Wert entspricht dem Datum
GMT: Tuesday, 30. August 2022 21:51:36 oder für uns in Deutschland +2h dazuzählen für Sommerzeit (wäre dann 23:51 Uhr)
Users = 2641
Anzahl der verbundenen Nutzer an diesen Solomining-Pool, die aktuell schürfen und somit am Mining aktiv beteiligt sind
Workers = 15276
Ein einzelner User kann nicht nur einen Worker arbeiten lassen sondern auch mehrere gleichzeitig davon. Wenn jemand z.B. angemietete Hashpower auf diesen ckpool abfeuert dann kann der Wert schwanken je nach dem wo und welches Rig er gemietet hat. Der Wert hier entspricht dem Produkt aus
aktive Nutzer * Workeranzahl pro jeweiliger NutzerIdle = 1636
Anzahl der User (oder Worker?), die aktuell nicht schürfen und sich somit im Leerlauf befinden da sie zwar mit dem Pool verbunden sind aber keine Hashpower beitragen ?
Disconnected = 640
Anzahl der User (oder Worker?), die erst kürzlich ihre Verbindung zum Pool verloren haben ?
hashrate1m = 47.2P
Entspricht dem 1-Minuten-Durchschnitt der Hashrate in Petahashes/Sekunde
hashrate5m = 49.1P
Entspricht dem 5-Minuten-Durchschnitt der Hashrate in Petahashes/Sekunde
hashrate15m = 45.6P
Entspricht dem 15-Minuten-Durchschnitt der Hashrate in Petahashes/Sekunde
hashrate1hr = 29.9P
Entspricht dem Stunden-Durchschnitt der Hashrate in Petahashes/Sekunde
hashrate6hr = 22.3P
Entspricht dem 6-Stunden-Durchschnitt der Hashrate in Petahashes/Sekunde
hashrate1d = 25.8P
Entspricht dem Tages-Durchschnitt der Hashrate in Petahashes/Sekunde
hashrate7d = 28.5P
Entspricht dem Wochen-Durchschnitt der Hashrate in Petahashes/Sekunde
diff = 236.0
Difficulty in xx ? Keine Ahnung um welchen difficulty Wert und Einheit es sich hier handelt, bitte um Infos. Ich glaube jedoch dass wenn dieser Wert "0" (null) erreicht, dann bedeutet es dass der Solo CK pool einen Block gefunden hat.
accepted = 66808936414818
Anzahl der akzeptieren Anteile (accepted shares), die vom Pool akzeptiert wurden. Es gibt zwei Arten von shares, die akzeptierte und abgelehnte. Angenommene Anteile stehen für die vom Miner geleistete Arbeit, und der Miner wird vom Pool entsprechend belohnt.
rejected = 187507983638
Anzahl der abgelehnten Anteile (rejected shares), die vom Pool abgelehnt wurden. Abgelehnte Shares stehen für Arbeit, die nicht zur Entdeckung von Blöcken beiträgt, weshalb der Pool keine Belohnung auszahlt. Der häufigste Grund für abgelehnte Anteile sind Latenzprobleme im Pool, die dazu führen, dass die Mining-Maschinen an Blöcken arbeiten, die auf der Blockchain bereits geschürft wurden. Die Ablehnungsrate ist der Anteil der abgelehnten Anteile an der Gesamtzahl der eingereichten Anteile, und je niedriger die Ablehnungsrate ist, desto besser.
bestshare = 17021964077661
Der erzielte Höchstwert eines shares, welches von einem der aktiv schürfenden Nutzer des ckpools je erreicht wurde.
SPS1m = 346.0
Keine Ahnung Minuten-Durchschnittswert, bitte um Info
SPS5m = 350.0
Keine Ahnung 5-Minuten-Durchschnittswert, bitte um Info
SPS15m = 347.0
Keine Ahnung 15-Minuten-Durchschnittswert, bitte um Info
SPS1h = 342.0
Keine Ahnung Stunden-Durchschnittswert, bitte um Info
Bezüglich difficulty:Es wird unterschieden zwischen der sogenannten "Worker Difficulty" und der "Network Difficulty", das sind zwei verschiedene Sachen und stehen nicht in Relation zueinander. Die "Worker Difficulty" ist die Größe des shares, den ein worker zu lösen versucht. Wenn die worker diff zu hoch angesetzt dann wird der worker nicht schnell genug shares lösen können, um im profitablen Bereich zu bleiben.
Diese Gesamtstatus Seite für den CK Pool kann
alle 60 Sekunden aktualisiert werden, hierzu muss man jedoch die geöffnete Seite manuell mittels der Aktualisieren-Funktion des Browsers aufrufen. Also nach 60sek. einfach F5 im Internetbrowser drücken.
EDIT: Danke für die Zusatzinfo von @lassdas, die der folgenden Antwort von ihm zu entnehmen ist.
Status eines einzelnen Benutzers
https://solo.ckpool.org/users/bc1qf00barblablaxxxxxxxxxAuf dieser URL kann die Statistik eines Nutzers betrachtet werden. Die Adresse am Ende der URI entspricht dabei zugleich den Nutzernamen und der Walletadresse, an die der Nutzer seine Auszahlung von (derzeit) 6.25
BTC (abzgl. 2% Gebühren) erhalten würde, falls er einen Blocktreffer landet.
Beispielausgabe:
{
"hashrate1m": "1.1P",
# das ist die Hashrate im Minuten-Durchschnitt, hier 1,1 PetaHashes/Sekunde (PH/s), oder 1100 Terrahashes/Sekunde (TH/s) "hashrate5m": "1.08P",
# das ist die Hashrate im 5-Minuten-durchschnitt, hier 1,08 PetaHashes/Sekunde (PH/s), oder 1080 Terrahashes/Sekunde (TH/s) "hashrate1hr": "836T",
# das ist die Hashrate im Stunden-Durchschnitt, hier 836 TerraHashes/Sekunde (TH/s), oder 836000 GigaHashes/Sekunde (GH/s) "hashrate1d": "63.2T",
# das ist die Hashrate im Tages-Durchschnitt, hier 63.2 TerraHashes/Sekunde (TH/s), oder 63200 GigaHashes/Sekunde (GH/s) "hashrate7d": "9.26T",
# das ist die Hashrate im Wochen-Durchschnitt, hier 9.26 TerraHashes/Sekunde (TH/s), oder 9260 GigaHashes/Sekunde (GH/s) "lastshare": 1661896532,
# der Zeitpunkt in UNIX-Time (kann hier online umgerechnet werden), wann der letzte share im gesamten ckpool berechnet und eingereicht wurde) "workers": 15,
# Anzahl der momentan beitragenden Worker, die der Nutzer als Hashpower an den ckpool sendet "shares": 1310000000,
# Anzahl der übermittelten Gesamt-Diff (Shares*Difficulty), die der Nutzer seit Beginn des Schürfens an den Pool abgeliefert hat "bestshare": 47433455976.63746,
# erzielter Höchstwert eines Shares für diesen Nutzer, wird bei gültigem Blockfund wieder auf Null gesetzt "bestever": 47433455976,
# erzielter Höchstwert eines Shares für diesen Nutzer, der je erreicht wurde. Dieser Wert wird auch bei einem validen Blockfund nicht zurückgesetzt und bildet somit die highscore für den Nutzer "worker": [
{
"workername": "bc1qf00barblablaxxxxxxxxx...",
# der Nutzername, der auch zeitgleich die Walletadresse für die Auszahlung darstellt, hier wird der block award im Falle eines Treffers ausgezahlt "hashrate1m": "1.1P",
# die ab hier folgenden Werte sind identisch mit oben. Warum werden die hier im Abschnitt "worker" erneut aufgelistet, bitte um Infos, damit das ebenfalls ergänzt werden kann "hashrate5m": "1.08P",
# ... "hashrate1hr": "836T",
"hashrate1d": "63.2T",
"hashrate7d": "9.26T",
"lastshare": 1661896532,
"shares": 1310000000,
"bestshare": 47433455976.63746,
"bestever": 47433455976
}
]
}
Grundlegende Infos zur Interpretation von Difficulty und BestshareWie interpretiert man nun die fürs Mining und für Erfolgsaussichten relevanten Kerndaten zu den Werten Difficulty und Bestshare bzw. Bestever ? Zunächst aber zwei wichtige Hintergrundfakten, die essentiell fürs Verständnis und der Anwendung sind. Kleiner aber wichtiger (!) Exkurs zur Schreibweise von großen Zahlen:
(1
)in Deutschland nutzen wir den Punkt (.) als Trennzeichen für die Tausender, in USA und weiteren englischsprachigen oder sonstigen ausländischen Regionen wird stattdessen das Komma als Tausender-Trennzeichen verwendet, also andersherum.
Beispiel:Wenn wir ihn Deutschland die Zahl "Eine-Million-Dreihundert-Fünfzig-Tausend-Komma-Acht" schreiben dann sieht das so aus: 1
.350
.000
,8
Wenn wir dieselbe Zahl im international gebräuchlichen Regionsformat schreiben würden, dann sind die Satzzeichen gerade andersrum, das sieht dann so aus: 1
,350
,000
.8
(2
)Dann gibt es auch einen bedeutenden Unterschied zur Namensgebung von großen Zahlen. Im Deutschen und Englischen sind die Begriffe "Million" identisch, aber bei uns heißt es z.B. Billion während dieselbe Zahl bei den Amerikanern Trillion lautet! Kleiner aber feiner Unterschied, da fallen viele Leute aus Deutschland herein und verstehen nicht, wie es zu solch einer Umrechnung kam. Es gibt long und short scales, näheres hierzu kann
HIER entnommen werden. Lange Reder, kurzer Sinn, hier eine Auflistung damit das sofort ersichtlich wird und ihr versteht was ich meine:
Zahl / Bezeichnung / SI-Präfix / PotenzZahlennamen im Deutschen:
1.000 = Tausend = K (ilo) = 10^3
1.000.000 = Million = M (ega) = 10^6
1.000.000.000 = Milliarde = G (iga) = 10^9
1.000.000.000.000 =
Billion = T (erra) =
10^121.000.000.000.000.000 = Billiarde = P (eta) = 10^15
1.000.000.000.000.000.000 = Trillion = E (xa) = 10^18
Zahlennamen im Englischen:
1.000 = Thousand = K (ilo) = 10^3
1.000.000 = Million = M (ega) = 10^6
1.000.000.000 = Billion = G (iga) = 10^9
1.000.000.000.000 =
Trillion = T (erra) =
10^121.000.000.000.000.000 = Quadrillion = P (eta) = 10^15
1.000.000.000.000.000.000 = Quintillion = E (xa) = 10^18
Wir sehen also, gleiche Zahl (z.B. 10^12, also die Ziffer Eins mit zwölf Nullen), in Deutschland sagen wir
Billion dazu, in Amerika sagt man
Trillion dazu. Warum das so wichtig ist? Ganz einfach, weil auf den meisten Webseiten, auf denen die aktuelle Bitcoin Mining Difficulty angegeben wird, steht oft der Buchstabe
T hinter der Zahl, da diese extrem hohe Zahl gerne abgekürzt wird. Nun müssen wir bedenken, dass das T für Trillion steht, aber im amerikanischen Format (!) und somit die Zahl 10^12 repräsentiert. Wir müssen das lediglich immer bedenken, wenn wir einer hohe Zahl abgekürzt mit dem Suffix '
T' begegnen. Es folgt ein realitätsnahes Beispiel zum besseren Verständnis...
Zuerst schauen wir auf die aktuelle Schwierigikeit (
Difficulty) fürs Bitcoin Netzwerk an (z.B.
HIER). Stand heute (=04.September 2022) beträgt die Schwierigkeit
30,977,051,760,460 und hinter dieser großen Zahl wird auf der zuvor verlinkten Beispielseite auch angezeigt -->
30.98 T es bedeutet schlichtweg dreißig-komma-neun-acht "Trillions" (englisch!) und entspricht 30.98 * 10^12.
Nun schauen wir auf den bestshare aus den am Anfang gezeigten Beispiel, wie hoch war der?
bestshare": 47433455976.63746
Wir erinnern uns, wir sind auf amerikanischer Schreibweise und der Punkt entspricht unserem deutschen Komma. Lassen wir also die Kleinigkeit rechts neben dem Komma mal weg, dann entspricht das der hohen Zahl 47433455976 und damit wir besser die Größenordnung abschätzen können, haue ich jetzt mal die Tausendertrennzeichen in amerikanischer Notation rein. Von rechts beginnend alle drei Ziffern ein Komma als Tausendertrennzeichen einfügen:
47433455976 =
47,433,455,976
Wenn ich die Zahl auf englisch aussprechen würde dann wäre das "47 Billion, 433 Million, 455 Thousand and 976". In Kurzschreibweise mit dem SI-Prefix wäre das die Zahl
47.4 B.
Und jetzt kommen wir der Sache schon näher. Wenn diese Zahl 47.4
B was den "bestshare" entspricht, die aktuelle Difficulty von 30.9
T erreichen oder übersteigen würde, dann würden wir höchstwahrscheinlich einen Block gefunden haben. Zur Verdeutlichung die zwei Zahlen nebeneinander aufgezeigt:
bestshare (= unser bisher erreichter Höchstwert) =
47,
433,455,976difficulty (= aktuelle Schwierigkeit des Bitcoin Netzwerks) =
30,977,
051,760,460Die 47 muss also auf 30,977 ansteigen
und hat somit einen großen Weg vor sich. Ich hoffe damit das Verständnis zwischen "bestshare" und "difficulty" etwas besser aufgezeigt haben zu können. Für Anregungen, Verbesserungsvorschläge oder weiteren für die Allgemeinheit nützlichen Informationen bin ich natürlich ganz Ohr.
N-Joy & happy mining!
citb0in
- Answer to [HowTo] Interpretation of the status values at Solomining Pool CK (solo.ckpool.org)
EDIT 27.10.2022 / wichtige Info:Ich habe heute die im zweiten Beitrag vorgestellten Solo-Mining-Pools auf die von ihnen generierte
Coinbase Transaktion hin überprüft. Für diejenigen die nicht wissen was die Coinbase Transaktion ist --> das ist die allerste Transaktion innerhalb eines Blocks, bei der die Belohnung (von derzeit 6,25 BTC) plus die dort enthaltenen Transaktionsgebühren an den glücklichen Miner ausbezahlt werden. Der coinbase Transaktion kann man somit die Auszahladresse/n entnehmen, man sieht also wohin eine Auszahlung im Falle eines Blockfunds erfolgen würde wenn der Block erfolgreich geschürft würde.
Leider haben sich bei einigen Pools
schwarze Schafe herauskristallisiert, es handelt sich offensichtlich um
SCAM. Bitte lest euch aufmerksam die
Warnungen zu den entsprechenden Pools durch und
vermeidet diese! Ihr würdet selbst im Fall eines Blockfundes keinen einzigen Satoshi erhalten und würdet euch nur grün und blau ärgern. Da es sich um betrügerische Absichten handelt, habe ich diese wichtige Info hier oben hochgezogen damit sie auch jeder zu Gesicht bekommt. Sollte jemand anders das Gegenteilige belegen können, so bin ich natürlich ganz Ohr und werde entsprechend korrigieren oder ergänzen. Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit.
Hallo Freunde des Schürfens
ich möchte euch von meinen Erfahrungen, Erlebnissen und Eindrücken erzählen, die ich in den letzten Wochen/Monate
in Bezug auf Solomining gemacht habe. Dies soll als Leithilfe (guide) dienen aber gleichzeitig auch als Erfahrungsaustausch (review) herhalten für Gleichgesinnte, die vor der ähnlichen Problemstellung stehen und Antworten suchen oder ihre eigenen Erfahrungen teilen möchten. Es soll keine Anleitung darstellen, da es den Rahmen sprengen würde, obwohl ich einige Punkte, die ich als erwähnenswert erachte, näher erläutere. Wer sich näher mit den hier vorgestellten Technologien auseinandersetzen möchte, dem steht es natürlich frei entsprechend zu recherchieren und bei Fragen neue eigene Beiträge hierzu zu erstellen. Für meinen folgenden Fred möchte ich
betonen, dass sämtliche Eindrücke die ich im Verlauf schildere rein
subjektiv sind, sie zeigen
meine persönliche Meinung und das bedingt nicht, dass es der Tatsache oder anderen Ansichtsweisen entsprechen muss. Ich beziehe mich außerdem ausschließlich und ohne Ausnahme immer auf Bitcoin, da ich von Alt-/Shitcoins nichts halte und sie auch nicht unterstütze.
1) Voraussetzung --> Hash-Power für SHA-256 Eine unabdingbare Bedingung für das Solo-Mining ist -wer hätte es gedacht- Hash-Power! Entweder besitzt man eigene Hardware wie ASIC-Miner (z.B. Bitmain Antminer, MicroBT Whatsminer, Canaan Avalonminer, usw.)
oder speziell für den SHA256-Algorithmus entwickelte USB-Miner (z.B. Gekkoscience Compac F, NewPac, usw.)
oder aber man
mietet sich die benötigte Hash-Power bei einen der zwei bekannten Anbieter/Marktplätze:
MiningRigRentals.com bzw.
www.NiceHash.com. Das Prinzip bei diesen Hashpower-Marktplätzen ist simpel: ASIC-Miner-Besitzer können ihre Hashpower wahlweise selbst nutzen zum Schürfen oder stattdessen die gesamte oder teilweise Hashpower ihres Geräts bei MRR oder NH zur Miete anbieten. Die Mietpreise auf den Marktplätzen liegen dabei verständlicherweise leicht über den Rewards, die der Besitzer eines ASIC-Miners erhalten würde wenn er selbst mit PPLNS/PPS schürfen würde. Deshalb bieten viele ASIC-Miner-Besitzer ihre Hashpower zur Miete an. Die Kunden hingegen nehmen den Aufpreis gerne in Kauf, da sie sehr genau skalieren können wann und wieviel Hashpower sie benötigen. Außerdem ist in dem vereinbarten Mietpreis alles enthalten, der Mieter bezahlt keinen Strom und muss sich auch nicht mit lauten Geräuschen auseinandersetzen, welche solch ein ASIC-Miner während den Betrieb erzeugt.
Da ich selbst zum heutigen Standpunkt noch keine eigene Mining-Hardware besitze muss ich also die gewünschte Hashpower mieten. Ich konnte mich anfangs nicht entscheiden, aber nach viel Lesen in Forumsbeiträgen hier, oder auf Reddit und sonstigen Quellen, entschied ich mich anfangs für NiceHash, einfach weil es davon mehr Lesestoff und Erfahrungsberichte gab. Es vermittelte mir den Eindruck dass NH größer/bekannter sei.
2) NiceHash.com (im Folgenden mit NH abgekürzt)Also erstmal einen Account bei NH erstellt und versucht, einen Überblick zu verschaffen. Zuerst habe ich mein Konto mit einem nicht unerheblichen
BTC Betrag "aufgeladen" indem ich von meiner privaten Wallet auf die NH-Wallet meines accounts transferiert habe. Bei dem Einzahlvorgang wird nirgends seitens NH erwähnt, dass für eine spätere Auszahlung zwingend 2FA erforderlich wird, dazu aber später mehr. Dann wollte ich Hashpower bei NH mieten. Das gestaltete sich leider alles andere als einfach, da ich das System für ziemlich konfus und nicht für intuitiv selbsterklärend halte. Die unter "Hashpower Marketplace" dargestellte Liste ist für einen Neuling auf den ersten Blick schwierig zu interpretieren. Es werden grob strukturiert zwei Märkte angezeigt namens "USA - WEST" und "EU WEST". Für diese werden jeweils 5 Spalten dargestellt: <Order ID>, <Price in BTH/PH/DAY>, <Limit in PH/s>, <Miners> und <Speed>, siehe folgenden screenshot.
Für einen Laien nicht alles verständlich und schon gar nicht intuitiv, weil man auf den ersten Blick nichts anklicken oder gar auswählen kann. Schaut man auf beispielsweise diese Zeile ...
dann versteht man, dass es sich bei ORDER ID um einen 8-stelligen Hexwert handelt, der die Herkunft des/r Anbieter/s aus vermutliche Anonymitätsgründen verschleiern soll. Die Spalte "PRICE per BTC/PH/DAY" ist ebenso verständlich, es bedeutet schlichtweg dass pro Petahash 0.0044 BTC anfallen für die Mietdauer von 24h. Was die Spalte "LIMIT" und "MINERS" jedoch ausdrücken soll, war mir erstmal schleierhaft. Im Nachhinein konnte ich in den
NH Hilfeseiten entsprechende Erklärung finden. Dort wird einem erklärt, dass man bei NH nicht ausdrücklich einen einzelnen ASIC-Miner einer einzigen Person X mietet, sondern dass es sich um zusammengefügte Hashpower aus mehreren Anbietern und Maschinen handelt. Mit
Limit wird quasi die Obergrenze der Hashpower in PH/s festgelegt, die man bei der Buchung wählen kann. Und
Miners zeigt an, aus wieviel einzelnen Mining-Anlagen dieses Angebot besteht.
Nach etwas Trial-And-Error Ausprobieren habe ich festgestellt, dass wenn man mit dem Mauszeiger auf die Spalte "Price BTC/PH/Day" schwebt, erscheint ein grüner Haken mit Pfeil und wenn man diesen mit dem Mauszeiger berührt erscheint der Text "Outbid order", was auf deutsch so viel wie "Auftrag überbieten" bedeutet. Und hier kommt eine
entscheidende Information, die man bei Nutzung von NH beachten sollte:Beim NH Marktplatz basiert alles auf dem System von Angebot und Nachfrage, sprich
der höchste Bieter erhält die Hash-Power. Man muss also sein Gebot abgeben, um die Hashpower eines Rigs anzumieten. Wenn man also einen Auftrag abgegeben hat und Hashingpower erhalten hat und diese auf den gewünschten Pool geschickt wurde, dann läuft alles erstmal soweit. Wird man jedoch plötzlich von jemand anders auf dem NH Marktplatz
überboten, dann hat man keine Hashpower mehr und steht da weil sich der Höchstbietende diese Rechenkapazität "
weggeschnappt" hat. Er hat schlichtweg mehr dafür geboten, also hat er die Hashingkapazität erhalten. Natürlich wird das dann nicht mehr berechnet und man bezahlt auch nur für die Leistung, die man erhält, so fair ist das zumindest. Sobald der andere höhere Bieter dann fertig ist oder nicht mehr bereit ist soviel zu zahlen und aufhört und man somit selbst in der NH Warteschlange ganz oben ist, geht es wieder weiter und man hat wieder Rechenleistung. Dann läuft die Abrechnung auch entsprechend weiter. Trotz allem sollte dieser Zustand für die eigene Planung immer mitberücksichtigt werden.
Mein Gesamteindruck und Fazit zu Nicehash:aus
mehreren Gründen für mich ein
absolutes No-Go:
-
um bei NH Hashpower anmieten zu können wird der Kunde gezwungen, KYC zu durchlaufen und die Hosen runterzulassen. Da ich das prinzipiell
nicht unterstütze und strikt dagegen bin war es bereits das KO-Kriterium, um auf dieser Plattform weiter tätig zu werden. Ich muss ehrlich gestehen, dass ich mich hätte vorher gründlicher auf deren Hilfeseiten informieren sollen. Aber ich hatte nicht ansatzweise damit gerechnet, dass für solch unbedeutende simple Aktionen "Hashpower mieten" KYC gefordert würde. Ich habe mich offensichtlich geirrt.
- ich wollte den höheren
BTC-Betrag wieder von NH abziehen, indem ich ihn wieder zurück auf meine private Wallet transferiere. Das war jedoch
nicht möglich und sorgte für weiteren Ärger.
NH zwingt einen dazu, Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) einzurichten, um Beträge aus NH raus irgendwohin zu überweisen. Bodenlose Frechheit! Komischerweise wurde ich
nicht zu 2FA gezwungen als ich die
Einzahlung getätigt hatte, das haben die anstandslos akzeptiert. Aber beim Auszahlen machen die es bewußt einem schwer. Kurzum: Guthaben in die NH Plattform einzubringen sehen die bei NH wohl gerne, Beträge freizugeben, die die NH Plattform wieder verlassen --> das sehen die offensichtlich nicht gerne und machen es dem Kunden absichtlich durch solche Hürden schwieriger. Von solch einer "Politik" halte ich nicht viel, das ist für mich einfach nur
Pfui! unterste Schublade.
- ich habe Dutzende Solo-Mining-Partys mitverfolgt, die mittels Hashpower auf Nicehash durchgeführt wurden. Dabei konnte ich selbst den Verlauf der Hashpower, shares, best share, usw... detailliert mitverfolgen, obwohl man selbst nicht teilgenommen haben muss. Später hierzu mehr, im Abschnitt Kano-Pool. Ein Lauf von ca. einem Tag zeigt Dutzende Aussetzer, Unterbrecher und teilweise Stillstand für mehrere Stunden. Der Grund hierfür wurde weiter oben bereits genannt ->
NH funktioniert mit Geboten und wenn einer überbietet dann wird einem die Rechenpower "weggeschnappt" und man steht mit 0 Hashes/second da. Das ist für meine Betrachtungsweise
unzuverlässig aus folgenden Gründen:
- (a) Nehmen wir an in 25h steht eine grosse Schwierigkeitserhöhung des Bitcoin-Netzwerkes bevor, die jeder einsehen und abschätzen kann. Ich möchte aber in der aktuellen Schwierigkeitsklasse noch mein Glück versuchen und 24h mit einer enormen Hashingpower schürfen. Ich buche das bei NH und es geht los. Nach ca. 6h werde ich überboten und ich hashe somit gar nicht mehr. Derjenige, der mich überboten hatte ist nach 17h fertig und ich rutsche wieder auf den höchstbietenden Platz und erhalte wieder meine gebuchte Rechenkapazität. Die würde für mich theoretisch noch 18h laufen (6h habe ich schon genutzt) aber in diesem Zeitpunkt nach 1h wurde die Schwierigkeit erhöht und ich habe aufgrund der krassen Schwierigkeitserhöhung kein Interesse mehr zu schürfen. Ich stehe blöd da, Sack zu, Sache gelaufen. Schlussendlich heißt es für mich als Mieter, ich kann keine garantierte Mietlaufzeit festlegen und somit nicht zuverlässig langfristig planen und kalkulieren.
- (b) Ich kann keine ordentliche Kostenkalkulation und langfristige Planung durchführen, weil das potentielle Mieten von Hashpower keine 'fixen' Kosten zugeordnet werden können. Ich meine damit nicht den allgemeinen und üblichen Marktoreisschwankungen sondern schlichtweg den Umstand, dass ich keine stabilen Werte für die Berechnung der Rig/Hashpower-Miete habe aufgrund dieses Angebot/Nachfrage Systems. Das ist die logische Schlussfolgerung aus Punkt a) denn sowohl Preis als auch Zeit sind als Funktion zugeordnet.
- (c) Es gibt bei NH keine Anhaltspunkte oder Kriterien, die den Zustand eines Rigs (bzw. einer Rig-Ansammlung die sich hinter der anonymisierten "Order ID" befindet) aussagekräftig darstellen, um eine Bewertung der Zuverlässigkeit zu ermöglichen. Aufgrund Mangels eines Bewertungssystems ist es dem Kunden nicht möglich in etwa abzuschätzen, ob die Rigs auch wirklich zuverlässig für den gemieteten Zeitraum arbeiten werden ohne beachtliche Hashrate Schwankungen oder gar Ausfällen wenn sie offline gehen (aus welchen Gründen auch immer). Meiner Ansicht nach gibt es lediglich einen kleinen Ansatz um den entgegenzuwirken -> Die Wert der Spalte "Miners" aus der Angebotsliste sollte möglichst hoch sein bei der Auswahl einer Order ID. Dadurch fällt es nicht stark ins Gewicht falls z.B. 2 von insgesamt 139 Miner ausfallen würden.
3) MiningRigRentals (im Folgenden mit MRR abgekürzt)Da es für mich glasklar war, dass ich niemals erstnhaft Nicehash nutzen würde, blieb somit nur noch MRR übrig, einfache Wahl
Also, dort angemeldet und mich umgesehen was MRR zu bieten hat. Auf Anhieb kam ich hier viel besser zurecht, alles klappte intuitiv und es war für mein Empfinden sehr übersichtlich. Auf [Marketplace] klicken und dann ins Suchfeld klicken und anfangen zu tippen, wenn man bei SHA2... angelangt ist werden alle drei verfügbaren Algorithmen als Treffer angezeigt:
Für Bitcoin relevant sind die rot eingefärbten zwei Treffer "Sha256" und "SHA256 Asicboost", wobei letztere bessere Mietpreise bieten und meist günstiger sind.
Hier eine Beispielübersicht für die SHA256-ASIC Rigs (Stand 15.10.2022 / gegen 19:30 Uhr):
Wenn man ein Rig auswählt, dann bekommt man ziemlich viele Informationen dazu angezeigt und kann einen Eindruck davon gewinnen, ob es sich um ein zuverlässiges Rig handelt und die angebotenen Hashraten auch auf Dauer langfristig einhält. Zum Beispiel folgendes Rig (frei gewählt von mir, ist jetzt nicht unbedingt ein Favorit von mir, also nur zufällige Auswahl zu Demonstrationszwecken):
Ich sehe den Standort (US-EAST) für dieses Rig. Das ist nicht irrelevant, da einige Poolbetreiber es erlauben bestimmte Poolserver später fürs Minen zu nutzen. Ziel sollte es sein möglichst kurze Latenzen zwischen Rig und Pool zu haben, da das ausschlaggebend für den (Miss-)Erfolg sein kann. Würde ich ein Rig in Russland anmieten und die Hashpower zu einem Pool schicken auf die US-Westküste jagen, könnte es sein dass die Verbindung viel schlechter ist als einen Poolserver in der EU zu wählen. Im worst case kann es sein, dass man einen Block zwar gefunden hat, aber bis der ins Netzwerk eingespeist und propagiert wird hat es zu lange gedauert, jemand anders war schneller und man steht blöd da ohne Belohnung (orphan block). Ich möchte nur darauf hinweisen, dass es hilfreich sein kann, den Serverstandort des Rigs zu kennen damit man es später an die Serverstandorte des genutzten Miningpools anpassen kann, falls der genutzte Pool diese Möglichkeit überhaupt anbietet. Ich sehe auch den Betreiber dieses Rigs, ich finde das sehr hilfreich, warum? Ich betreibe eine Excel-Liste für meine gesamten rentals die ich bisher gemacht habe. Ich kann mir Notizen dazu machen und kann sehr schnell und genau die guten von den schlechten Rigs rausfiltern. Wenn ich bestimmte "Owner" sehe, mit denen ich Vergangenheit schlechte Erfahrungen hatte weil sie z.B. erst spät oder gar unfreundliche auf meine Anfrage zu einem Problem reagierten, dann setze ich intern "red flag" auf diese Owner oder auch gezielt auf die Rig ID. Den gleichen Owner bzw. Rig vermeide ich dann in Zukunft erneut zu mieten. In dem Feld "Suggested Diff" kann der Rig Owner eine Difficulty eingeben, die als Richtwert gelten soll. So weiß derjenige, der das Rig mieten möchte, ob es sich um eine lowDiff oder HighDiff handelt. Bei manchen Pools kann man ja auch gezielt die Diff einstellen, so kann man gezielt und vorab die richtige Anpassung wählen damit alles reibungslos in highspeed flutscht. Der Wert unter "Optimal Difficulty" wird von MRR automatisch für das jeweilige Rig berechnet und zwar so, dass pro Minute 2-3 shares zusammenkommen. Das sorgt für den bestmöglichen throughput und einen soliden Durchschnittsverlauf. Würde die Difficulty höher abgestimmt werden so kommen weniger shares pro Minute durch und das sorgt im Langzeitverlauf (auch in den charts) für einen eher zappeligen Verlauf des Plots. Die Charts sind eine wichtige Basis um Aussagekraft über die Zuverlässigkeit darzustellen. In dem oben geposteten Screenshot sieht man im oberen Chartfenster die Live Hashrate für den kurzfristigen Zeitbereich.Der blaue Bereich zeigt den 5min Durchschnitt und somit die größten Ausschläge. Die schwarze Linie den 30min Durchschnitt und die grüne Linie den 60min Durchschnitt. Für die Langzeitbetrachtung und somit die Zuverlässigkeit schaut man sich den unteren Chart an. Der blau ausgefüllte Bereich zeigt den zum gezeigten Zeitpunkt kurzfristigen 5m Durchschnitt, die schwarze Linie den 30m Durchschnitt mit einer eher geglätteten Linie. Außerdem markiert die rote gestrichtelte Linie in beiden Chartbereichen die von diesem Rig beworbene Hashrate (in dem Beispiel 500 TH/s). Man sieht sich also den unteren Chart an, die schwarze Linie sollte sich mindestens über oder um die rote gestrichtelte Linie herum befinden. Damit hat man eine große Zuverlässigkeit, dass die angepriesene Hashrate auch durchgängig und somit langfristig erreicht und geliefert wird.
Der obere Chart zeigt die Live Hashrate, es dient zur schnellen Beurteilung ob alles ok läuft oder irgendwelche Probleme vorliegen könnten. Im Prinzip verhält es sich so: es kann sein dass das Rig kurzzeitig weniger als die hier beworbene 500 TH/s liefert, dafür liefert es aber irgendwann später eine höhere Hashrate. Hier nochmals ein Screenshot, den ich etwas später vomselben Rig gemacht habe. Da sieht man, dass sich die Live Hashrate mal kurz unter der rot-gestrichelten befand, dann aber wieder hochschoss und 634 TH/s lieferte. Die Durchschnittswerte sind relevant.
In dem Beispiel muss man mindestens 24h und kann maximal 72h mieten. Die geringmöglichste Mietdauer bei MRR allgemein beträgt 3h und obenrum gibts kein festes Limit soviel ich weiß, bzw. der Rig-Betreiber kann es sehr hoch setzen. Durch den Quick Calculator sieht man sofort wieviel BTC es kosten würde wenn man xx Stunden und yy Minuten mieten würde. Was auch möglich ist: man kann
während der Mietdauer auch verlängern falls man das möchte. Dass jedoch zu einem kleinen Aufpreis, der in Form einer Gebühr abgerechnet wird. Das wird einem jedoch transparent angezeigt wenn man die "Extension" buchen möchte.
Die Reiter [Workers] und [Rental History] finde ich ebenso sehr nützlich. Bei "Workers" kann man nämlich direkt sehen, welche Difficulty der jeweilige Worker momentan verwendet und wie die einzelnen Hashraten der jeweiligen Worker aussehen. Das kann sehr nützlich sein wenn man einen Pool nutzt, der customDiff erlaubt. Man sieht inwieweit sich also Rig und Pool synchronisiert haben und miteinander gut oder weniger gut arbeiten. Außerdem sieht man hier genau welche Miner-Software/Firmware und welcher ASIC-Miner zum Einsatz kommen und auch der Standort jedes einzelnen Workers. In dem Reiter [Rental History] kann man sich ein gutes Bild davon machen, wie zuverlässig die Mietvorgänge in der Vergangenheit waren. Grüne Farbe bedeutet, dass die beworbene Hashrate weitgehend erreicht wurde (plus minus ca. 5% liegen glaube ich im Toleranzbereich). Diese Werte bilden auch den RPI (Rig Performance Index), ein Richtwert ob das Rig zuverlässig ist und die angepriesene Hashrate auf Dauer liefert oder eben nicht. Auch sieht man, wie lange die Rigs in der Vergangenheit jeweils angemietet wurden und auch von welchem Mieter (es sei denn der Nutzer hat diese Funktion unter seinen persönlichen Einstellungen ausgeschaltet, so dass dann dort
anonym angezeigt wird).
Kommen wir nun zu den Pools und der Auswahl eines solchen ...
4) Welcher Solo-Mining Pool ?Ich hatte anfangs auf
<https://btc.com/stats/pool?pool_mode=all> geschaut, um einen Überblick über alle vorhandenen Pools zu bekommen. Allerdings werden hier alle möglichen Pools aufgelistet, die schonmal Blöcke geschürft haben. Man erkennt nicht, ob der jeweilig gelistete Pool auch Solomining bietet . Dennoch sind die Informationen auf dieser Seite interessant, später hierzu mehr.
Der Pool, der die meisten Blöcke gefunden hat lautet "
Unknown". Unbekannt deshalb, weil hier all diejenigen geschürften Blöcke enthalten sind, dessen coinbase Transakation Inhalt keinem bekannten Pool zugeordnet werden konnte. Zum Beispiel: Wenn User "lucky_miner" privat auf seiner eigenen Full-Node schürft und einen Block findet, dann kann er in die Coinbase-Transaktion freien Text reinschreiben, der dann öffentlich in der coinbase Transaktion dieses geschürften Blocks erscheint. Die großen bekannten Mining-Pools (F2Pool, Antpool, Slushpool, Binance, ViaBTC, SoloCK...) verwenden jedoch bestimmte Textmuster für die Coinbase Transaktion und deshalb ist eine eindeutige Identifizierung möglich. Kurzum: alle nicht eindeutig identifzierbaren und einem Pool zuordnungsbar geschürften Blöcke erscheinen als "Unknown". Den Platzhirsch dieser Poolliste belegt "F2Pool" wie zu sehen ist. Danach kommt "AntPool", "BTC.com", "Braiins Pool" (ehemals Slushpool), "BTCguild", "ViaBTC", "Poolin", usw. Die tatsächliche Gesamt-Hashrate der Pools kann auf dieser Seite nicht entnommen werden, ist jedoch für das Solomining völlig irrelevant.
Ursprünglich dachte ich, dass die dort aufgeführte Spalte "
Empty Blocks Count" bzw. in prozentualem Anteil ausgedrückt "
Anteil leerer Blöcke", die Anzahl der Blöcke aufzeigt, die der Pool verloren hatte und diese somit nicht zur Auszahlung kamen. Aber leere Blöcke sind lediglich Blöcke ohne jeglicher Transaktion außer der eigenen coinbase Transaktion. Es ist mir daher noch schleierhaft warum dieser Spalte "empty blocks" von Bedeutung ist und überhaupt auf dieser Seite angezeigt wird. Eine andere wichtige Sache sind die "stale shares". Es sind "shares" die der Worker zu spät zum Pool zurückgereicht hat. Ein "orphan block" stattdessen ist ein fertig geschürfter und
eigentlich valider Blöcke, dessen berechneter Hashwert unterhalb des Schwierigkeitsziels lag (target) und somit gültig wäre,
aber er wurde zu langsam durch das Netzwerk propagiert. Jemand anders hat zeitnah ebenfalls einen validen Hashwert und somit einen gültigen Block gefunden und diesen schneller als man selbst propagiert. Die längste Kette gewinnt, der nicht aktive Teil der es nicht geschafft hat wird vom Netzwerk ignoriert und es bildet sich ein Weise (orphan), der zu langsam propagierte Block wird somit fallengelassen, daher "orphan" auf deutsch "Weise". Für den Miner ist das natürlich ein Albtraum, da er sich zu früh gefreut. Deshalb sollten Schürfinteressierte und vor allem Anfänger sich immer im Klaren sein, dass es eigentlich eine schlechte Idee ist von zu Hause aus mit seinem privaten Internetanschluss (DSL, Kabel) und seiner Full-Node zu schürfen, selbst wenn man 1 GBit/s Glasfaseranbindung oder Kabelanbindung haben sollte. Es ist und bleibt ein Privathaushalt und die Anbindungen ins Internet sind einer Anbindung eines Servers im Rechenzentrum immer unterlegen. Der private Rechner durchläuft dutzende Router (Hops) und Gateways und dessen Bandbreite mit Hunderten/Tausenden anderen Nutzern im Strang geteilt. Sowohl der ASIC-Miner als auch die Full-Node sollten daher möglichst nahe einem performanten Backbone liegen. Zusätzlich dazu kann der Schürfneuling unwissend seine Position weiter verschlimmern, in dem er VPN- oder TOR-Verbindungen für sein Schürfprojekt nutzt, oder gar WiFi. Alle renommierten Mining-Pools investieren in potente Hardware mit einer verdammt schnellen Internetanbindung in verschiedenen und somit mehreren Rechenzentren/Standorten, mit DDoS-Schutz uvm.
Jetzt geht's aber erstmal weiter zur nächsten Infoseite, die uns bei der Auswahl helfen soll ..
https://MiningPoolStats.stream/bitcoinDiese Seite zeigt uns alle Pools in der Standardansicht sortiert nach der Gesamthashrate des Pools. Die Daten werden durch API von den jeweiligen Pools bezogen. Manche Pools besitzen schlichtweg keine API oder wollen bewußt keine Datenabfrage von solchen Diensten (z.B. Foundrydigital). Hier ein Beispielscreenshot wie das aussieht:
Der Platzhirsch ist hier foundrydigital, als privater kann man dort glaube ich gar nicht teilnehmen, hier hängen wirklich dicke Fische dran mit Millionen/Milliardenschwerem teurem Equipment und echt großen Mining-Farmen. Es gibt hier bestimmte Voraussetzungen, damit man überhaupt erst am Pool teilnehmen kann. Deshalb gibt es auch keine Informationen zu den verschiedenen Mining-Arten, die bereitgestellt werden, oder Erträge, oder Anzahl der Miner. Die weiteren Plätze der Top 5 teilen sich in der Regel Antpool, F2Pool, ViaBTC und Binance. Wie verwertet man nun diese Informationen, um sich einen passenden Pool auszusuchen für sein Schürfvorhaben? Nun, das hängt davon ab ob man Solo-Mining betreiben möchte oder als PPS+ bzw. PPLNS in einer Gemeinschaft schürfen will. Ich hatte mich allen Arten gewidmet und meine Erfahrungen damit gemacht.
Hier soll es aber ausschließlich um Solo-Mining handeln, also konzentriere ich mich darauf die Pools herauszufiltern, die Solo-Mining anbieten.Wir schauen in die Spalte [Pool/Fee] und suchen nach den Pools, die mit roter Schriftfarbe den Text
SOLO aufweisen. Daneben steht die Gebühr, die an den Poolbetreiber geht. Die Informationen "Mineranzahl, DailyPPS, Min.Pay, Hashrate, Blocks, LastFound" sind fürs Solo-Mining
alle irrelevant. Es tauchen manchmal Eintagsfliegen auf mit dynamischen IP-Adresse, diese Pools schenke ich jedoch keiner Aufmerksamkeit, die kommen und gehen und wirken für mich nicht seriös. Deshalb liste ich die hier auch nicht auf.
Ich picke die
Solo-Mining-Pools heraus:
5. ViaBTC.net (1 %)
21. zsolo.bid (0,5 %)
22. luckymonster.pro (0,5 %)
23. btcmill.cc (1 %)
24. solo.ckpool.org (2 %)
26. kano.is (0,5 %)
27. mining-dutch.nl (1,5 %)
30. solomining.io (1 %)
36. soloblocks.io (0,4 %)
38. aminingpool.com (0,95 %)
43. prohashing.com (1,99 %)
... und sortiere aufsteigend nach Pool-Gebühr:
soloblocks.io (0,4 %)
zsolo.bid (0,5 %)
luckymonster.pro (0,5 %)
kano.is (0,5 %)
aminingpool.com (0,95 %)
solomining.io (1 %)
btcmill.cc (1 %)
ViaBTC.net (1 %)
mining-dutch.nl (1,5 %)
prohashing.com (1,99 %)
solo.ckpool.org (2 %)
Die meisten würden sich wohl intuitiv für diejenigen mit der kleinsten Gebühr entscheiden, damit sie im Falle eines Blockfundes und Belohnungserhalt möglichst wenig Gebühren abdrücken müssen und somit mehr in die eigene Tasche geht. Aber ob alles glänzt was Gold ist? Was ich nun schildere zeigt
meine Vorgehensweise und Gedankengänge dazu. Das Ganze soll letztendlich als Anregung und Idee dienen. Ich habe mir bei MRR ein günstiges Rig gemietet für die Kurze Dauer von 3h und einer Hashrate von 100 TH/s. Die Hashrate Leistung habe ich dann abwechselnd auf die jeweiligen Pools gerichtet und ein paar aussagekräftige Bildschirmfotos erstellt und meine Erfahrungen dokumentiert. Ich habe jeden einzelnen Solo-Pool aus dieser Liste getestet, so dass ich ausfiltern und mich dann letztendlich auf einen festlegen kann.
Wie bewerte ich und welche Kriterien von Bedeutung sindInternetpräsenz:Erster Eindruck der Webseite? Sieht das ähnlich aus wie bereits bekannte Webseiten oder Pools dann werte ich das ab weil der Betreiber vermutlich Zeit sparen wollte und schnell ein Layout kopiert und leicht abgeändert hat. Ich weiß, dass es im Internet selbsttitulierte "Cryptoexperten" gibt, die als Dienstleistung einen fertig installierten und konfigurierten Mining-Pool gegen Bezahlung anbieten (indem sie open-source Pools hierzu missbrauchen, pfui). Sie bieten verschiedene Pakete zu unterschiedlichen Preisen an, je nach Funktionalitäten. Solche Layouts fallen sofort auf, vor allem auch merkt man schnell ob der Betreiber sich Mühe gemacht hat für customizing oder eben nicht. Abwerten tue ich wenn die Webseite JavaScript zwingend erfordert. Aufwerten tue ich meist, wenn ein sauberes ordentlich gehaltenes Design hervorsticht, so dass alles übersichtlich bleibt. Ich mag es schlicht und simpel, ohne viel Schnickschnack und Dutzenden Knöpfen und Reitern oder Untermenüs. So dass auch von unterwegs mit dem Smartphone direkt und schnell zugegriffen werden kann. Ich empfinde es als positiv, wenn die Statistik Daten des eigenen Miners direkt via URL aufrufbar sind. Ich werte auf, wenn ich den Eindruck gewinne, dass sich der Poolbetreiber Mühe gegeben hat möglichst viele
hilfreiche Informationen aufzuführen. Ich werte radikal ab, wenn man sich vor Nutzung des jeweiligen Pools erst registrieren
muss.
Server Standorte und Verfügbarkeit:Die meisten Pools bieten min. 1 Server und 2 verschiedene Portnummern an (siehe folgenden Absatz "Difficulty/Konfiguration"). Einige wenige bieten für die Anbindung darüber hinaus noch weitere Portnummer an, wie z.B. 443 oder 25. Das kann vorteilhaft sein für manche Konstellationen, je nachdem wo der Miner steht und man evtl. nicht über die high Ports (>1024) konnektieren könnte oder sogar dürfte. Port 25 (SMTP) und 443 (TLS) werden mit größerer Sicherheit von Router/Firewalls erlaubt. Kann ja sein dass man einen eigenen Miner irgendwo auf einem Firmengelände betreibt, das Netzwerk dort aber allen ausgehenden Datenverkehr auf unbekannten Ports blockiert. In solch einem Fall könnte man Port 443 nutzen, da das -mit etwas Glück- von der Firmenfirewall weniger restriktiv behandelt würde. Des Weiteren ist es bei MRR Voraussetzung, dass man mindestens zwei Server konfiguriert als Pool konfiguriert hat damit im Problemfall automatisch zum anderen gewechselt werden kann. Nur dann hat man Anspruch auf Rückerstattung im Problemfall und Beanstandung. Ich werte es als positiv, wenn alternative Ports vom Pool angeboten werden. Ebenso Pluspunkte gibt es, wenn der Pool nicht nur einen einzigen Server anbietet sondern mehrere über die Kontinente verteilt, vorzugsweise natürlich alles als HighEnd-Rechner in Rechenzentren mit direkter backbone Anbindung.
Difficulty Konfiguration:Alle mir bekannten Pools bieten mindestens die Funktionalität "varDiff" an. Das bedeutet, dass der Pool dem verbundenen Miner die Aufträge mit einer Anfangs-Schwierigkeit (initial diff) vergibt und dann schaut wie lange es dauert. Die meisten Pools zielen dabei auf ca. 2-3 shares pro Minute. Entsprechend erhöhen oder verringern sie die Schwierigkeit, es wird quasi
automatisch zwischen den zwei Parteien ausgehandelt und abgestimmt. Wenn der "initial diff" bei der Erstaushandlung jedoch vom Pool zu groß für den Miner erscheint, kommen die zwei nicht auf den grünen Zweig. Miner mit höheren Rechenkapazitäten können verständlicherweise auch höhere Schwierigkeiten bewältigen und vor allem schneller. Die brauchen eine hohe Diff. Deshalb bieten auch mir alle bekannten Mining-Pools ihren Nutzern die Möglichkeit, entweder lowDiff oder highDiff zu verwenden. Das wird erreicht, indem auf eine andere Portnummer verbunden wird. Das wird in der jeweiligen Anleitung des Pools beschrieben. Dann gibt es noch zusätzlich die Funktionalität "custom diff", das gibt dem Nutzer die Möglichkeit die gewünschte difficulty manuell zu definieren und festzulegen, meist über das Passwortfeld im Format "d=123456" wobei das Kürzel 'd' für difficulty steht und der Wert ist der gewünschte Wert den man konfigurieren möchte. Das sollte jedoch nur in speziellen Fällen notwendig sein, die automatische Abstimmung funktioniert meist ganz gut, insofern man richtig lowDiff oder highDiff gewählt hat. "VarDiff" und "lowDiff/highDiff via Portnummer" gehört eigentlich zum Standard, customDiff bieten nicht alle an. Ich betrachte es daher als kleinen Pluspunkt.
Frei wählbare worker-Namen zur Unterscheidung der einzelnen Durchgänge:Die meisten, aber nicht alle, der hier vorgestellten Solo-Mining-Pools erlauben es dem Nutzer, selbst festgelegte Workernamen zu verwenden. Diese Workernamen werden als Suffix an die eigene Bitcoin-Payout-Adresse drangehängt und zwar mit einem Punkt (.) oder einem Unterstrich (_) als Trennzeichen. Beispiel: die eigene Bitcoin-Adresse die als Auszahl-Adresse (payout address) verwendet werden soll lautet bc1q111222333444 und der gewünschte Workernamen würde einfach heißen bc1q111222333444.irgendebbes oder bc1q111222333444_test123 usw. Warum man das machen sollte? Ganz einfach, zur Unterscheidung und zur klaren Trennung der für den jeweiligen Durchgang (run) gesammelten Statistikdaten für die weitere Auswertung. Ich lasse z.B. heute einen Solo-Run laufen indem ich mir für 6h die Hashpower 500 TH/s miete und auf den Solo-Pool richte und dann sehe ich in den Statistikdaten des Pools wieviele shares ich geschafft habe und was mein höchster share (best diff share) war. Nehmen wir an mein 'best diff' betrug 271G. Morgen miete ich erneut Hashpower und schicke 2 PH/s für 12h an den selben Pool mit meiner selben Bitcoin-Adresse. Insofern ich den 'best diff' Wert des gestrigen Runs (aller vorherigen Runs) nicht übertroffen hätte, würde ich niemals sehen was mein 'best diff' für den aktuellen zwölfstündigen 2PH/s war, wenn er kleiner als 271G wäre. In der Statistik würde nämlich immer noch 271G stehen. Ebenso kann ich dann nicht unterscheiden und herauslesen, wieviele shares übertragen wurden im aktuellen Run. Einfach deshalb, weil jedesmal
dieselbe Bitcoin-Adresse verwendet wurde und die Daten kummuliert (=zusammengefügt) werden. Diesen Umstand kann man umgehen, indem man Workernamen wählt. In dem Fall hätte ich im ersten Run z.B. den Workernamen bc1q111222333444.500TH-6h gewählt und für den zweiten Run bc1q111222333444.2PH-12h usw... so zumindest mache
ich es, bleibt natürlich jedem selbst überlassen wie er mit den Workernamen und Infos umgeht
Direktes Mining über die eigene Bitcoin-Adresse ohne Registrierung:Absolutes No-Go ist, wenn der Solo-Pool den Nutzer zu einer Registrierung zwingt. Es geht nicht darum, dass man sich mit einer E-Mail-Adresse registrieren muss sondern darum dass man mittels eines Benutzernamens schürft, welches man bei der Registrierung verwendet hat. Zwangsbedingt folgt daraus, dass im Falle eines Blockfundes der reward von aktuell 6,25 BTC nicht direkt an seine eigene Bitcoin-Adresse ausgezahlt wird, sondern erst auf die vom Solo-Pool festgelegte zentrale Payoutadresse. Das hat der Pool-Betreiber statisch festgelegt für seinen Pool, diese Daten sind in der Coinbase Transaktion hinterlegt. In der Praxis sieht das also so aus, dass der Pool die Belohnung von 6,25 BTC bei Blockfund (reward) im ersten Schritt selbst kassiert und dann erst im Nachgang an den jeweiligen Nutzer an die vom Nutzer gewünschte und im Kundenportal eingetragene Payoutaddresse ausbezahlt. Im worst-case könnte der Mining-Pool-Betreiber rumzicken und die Auszahlung verweigern oder sonstige Hürden in den Weg legen, wie z.B. den Nutzer zwingen erstmal KYC durchzuführen bevor sie an ihn auszahlen. Oder der Betreiber verreckt vielleicht in einem Unfall oder wegen Krankheit, oder das Unternehmen (der Solo-Pool) geht hops und alles landet in einer Insolvenzmasse und man kann nur hoffen, seine Belohnung zu erhalten, die einem eigentlich zusteht. Solche Risiken würde ich bei solch hohen Beträgen von aktuell 6,25 BTC
auf keinen Fall eingehen. Alle Pools ohne Ausnahme, die kein direktes Schürfen mit seiner eigenen privaten Bitcoin-Adresse sind tabu, auch wenn ich sie für diesen Test zum Vergleich miteinbezogen hatte.
Statistik Daten und Informationen zum Solo-Mining:Auch wenn es keine Aussage über den potentiellen Erfolg zum Schürfen eines neuen Blocks darstellt, finde ich persönlich die Statistikinfo "best diff" und "best ever" als unterhaltsam. "Best Diff" ist der höchste Wert, den man erzielt hat für seine Bitcoin-Adresse/Worker und wird vom Pool automatisch auf Null zurückgesetzt wenn der jeweilige Solo-Pool einen neuen Block finden sollte (egal von welchem User auf diesem Solo-Pool). Der "best ever" jedoch bleibt, der wird nie rückgesetzt und zeigt den persönlichen 'highscore' an, der unter der angegebenen Payout-Bitcoinadresse je erreicht wurde. Man hat quasi einen Anhaltspunkt wie gut oder schlecht der eigene Lauf verlaufen ist und kann in Zukunft vergleichen. Weitere nützliche Informationen wären "Anzahl der Shares" und die "aktuelle Difficulty" die der Pool an seine Worker ausgibt. Das dient zu Performancezwecken, man kann daraus sehen wieviele Shares/min zu welcher Diff abgewickelt werden. Entsprechend könnte man den Miner<>Pool so einstellen mit z.B. customDiff um diese Arbeiten nach Gusto und Belieben anzupassen. Obwohl es nichts über die Erfolgschancen zeigt, manche mögen selbst Hand anlegen wollen und customizen, daher sind viele bereitgestellte Informationen nur von Vorteil und nie von Nachteil. Wer bestimmte Infos nicht benötigt, kann diese letztendlich einfach ignorieren. Kurzum: wenn der Pool möglichst viele Info-/Statistikdaten bietet, dann werte ich das als Pluspunkt.
Hintergrundinformationen zum Betreiber, Präsenz und Bekanntheitsgrad in der Szene:Ich durchsuche das Internet nach allen erdenklichen Informationen zum jeweiligen Pool. In erster Linie natürlich hier auf bitcointalk aber ich suche auch nach Hinweisen oder Erfahrungen auf Youtube Videos, Reddit Beiträgen, IRC-Servern oder logge mich auf deren Discord-Servern ein und verfolge die Unterhaltungen für mehrere Tage/Wochen.
Anzahl der User+Worker:
Ich betrachte, wieviel Nutzer sich diesem Pool angeschlossen haben und dort ihr Schürfglück versuchen. Der Poolbetreiber könnte diese Daten auf seiner eigenen Pool-Webseite natürlich ganz leicht faken, dennoch betrachte ich es als ungefähren Richtwert um einen Eindruck davon zu bekommen, ob der Pool nachgefragt ist oder es sich eher um eine Eintagsfliege handelt. Die Gesamthashrate eines Solo-Pools hat keine nennenswerte Bedeutung für einen Solo-Miner, da diese Leistung in keinem Zusammenhang zum Erfolg oder Misserfolg fürs Solomining steht. Sie sagt lediglich aus, dass einige wenige oder mehrere Miner Hashpower an diesen Solo-Pool senden, um ihr Schürfglück zu versuchen. Ebenso auch die Angabe von "Benutzern" oder "Workern", das dient nur als groben Anhaltspunkt zur Beurteilung der Pool-Akzeptanz der Schürfgemeinde.
Erfolgsgeschichte des Solo-PoolDie wohl am kritischsten betrachtete und wichtigste Frage in diesem Zusammenhang ist: "War der jeweilige Solo-Mining-Pool überhaupt schon mal erfolgreich, wurde hier bereits ein Block gefunden und hat der entsprechende Miner seine Auszahlung anstandslos erhalten?" Hierzu kann man sich primär
dieser BTC Pool-Liste bedienen, deren Interpretation jedoch Erklärung erfordert, um nicht fälschlicherweise Äpfel mit Birnen zu vergleichen. Man muss hier wissen, dass bei dieser Liste
alle Pools aufgelistet werden ohne Differenzierung zwischen Solo-Pool oder
Gemeinschafts-Pool bei denen via PPLNS/PPS/usw.
als Gruppe geschürft wird. Es gibt Pools, die
beide Modelle anbieten (z.B. ViaBTC oder Kano Pool). Wenn man in dieser Liste auf beispielsweise den Platz 29 "KanoPool" schaut, dann steht dort in der Spalte "geminte Blöcke" der Wert 2.433 Blöcke. Das bedeutet jedoch
nicht (!) dass soviele Blöcke im KanoPool
via Solo-Mining geschürft wurden. In Wirklichkeit hat der Kano.is Pool als Solo-Mining
keinen einzigen Block bisher gefunden. Er hat das Modell Solo-Mining auch erst vor ca. 1 Jahr eingeführt gehabt, davor hat er jahrelang exklusiv als PPLNS seine Dienste angeboten. Die angezeigten Blöcke wurden im Modell PPLNS geschürft, der letzte gefundene Block im PPLNS-Modus wurde von Kano am 25.10.2021 gefunden (
siehe Details hier). Ebenso kann man dieser Liste auch nicht entnehmen, wieviele Blöcke der große
ViaBTC-Pool im Modus Solo-Mining gefunden hat. Die Daten auf dieser Liste sind vermengt,
daher keine Aussagekraft der Spalte "geminte Blöcke" in Bezug auf Solo-Mining, diese wichtige Info sollte daher im Hinterkopf behalten werden.