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Author Topic: BAFIN VERBIETET GEWERBLICHEN BITCOINHANDEL  (Read 14008 times)
2weiX (OP)
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October 08, 2012, 01:28:11 PM
 #21

Benötigt man auch eine BaFin-Lizenz, wenn man auf Forex-Märkten handelt? Wenn man ein Makler ist, dann anscheinend schon, aber wenn man das nicht auf fremde Rechnung macht wohl nicht, ansonsten muesste jeder um Genehmingung bitten, der sich irgendwo beim Online-Makler registriert oder ein Forex-Programm herunterladet.

Man kann auch evtl. argumentieren, dass die Grösse der Tätigkeit zu klein ist, also die Handelsplattformbetreiber keine Dienstleistungen "in einem Umfang erbringen, der einen in kaufmännischer Weise eingerichteten Geschäftsbetrieb erfordert" (Zitat Gesetz). Die Beweislast liegt am Anbieter, zumindest theoretisch jedoch wäre es denkbar.

Wenn man den Handel nur vermittelt und nicht selbst kauft/verkauft, das alleine ist kein Grund für Ausnahme.

Man sollte also BaFin kontaktieren, und versuchen nachzuweisen dass die Tätigkeit nich mit der Gewinnabsicht betrieben wird und klein ist, da der Markt dafür nicht gross genug ist.

naja, wenn du 1x im monat deine geminedeten (tentetenteteten) coins verkaufst bist du raus.
wenn du so wie ich ständig an- und verkaufst (und zwar MENGEN), dann biste wohl im Ar...

Die Argumentation daß man selbst und auf eigenes Risiko handelt bringt da wahrscheinlich nichts.
sippsnapp
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October 08, 2012, 01:53:37 PM
 #22

Der letzte stand den ich hatte war das bitcoin weder zahlungsmittel, währung oder einen wertgegenstand darstellen und deshalb als tauschgut gelten sollten.

Es geht ja auch um die frage in wie weit man selber handelt.
Am beispiel von bitocin.de oder mtgox wird lediglich ein service zur vermittlung von handel angeboten, was in keinem fall unter diese paragraphen fällt so weit ich das beurteilen kann.
Wie es sich mit der aufbewahrung von bitcoin verhält (beispielsweise bitcoins deposited @ bitcoin.de oder mtgox) kann ich nicht genau sagen, würde aber spekulieren, solange als tauschgut eingestuft kein thema.

Ich denke probleme gibts erst wenn ich zb eine tauschplatofrm eröffnen wollte (auf dem legalen weg) wo ich selber bitcoin ankaufe und verkaufe, das wäre aktiver handel.

Πάντα ῥεῖ
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October 08, 2012, 01:55:40 PM
 #23

Der letzte stand den ich hatte war das bitcoin weder zahlungsmittel, währung oder einen wertgegenstand darstellen und deshalb als tauschgut gelten sollten.

Es geht ja auch um die frage in wie weit man selber handelt.
Am beispiel von bitocin.de oder mtgox wird lediglich ein service zur vermittlung von handel angeboten, was in keinem fall unter diese paragraphen fällt so weit ich das beurteilen kann.
Wie es sich mit der aufbewahrung von bitcoin verhält (beispielsweise bitcoins deposited @ bitcoin.de oder mtgox) kann ich nicht genau sagen, würde aber spekulieren, solange als tauschgut eingestuft kein thema.

Ich denke probleme gibts erst wenn ich zb eine tauschplatofrm eröffnen wollte (auf dem legalen weg) wo ich selber bitcoin ankaufe und verkaufe, das wäre aktiver handel.



nein, probleme gibts wenn du 1000 bitcoins kaufst bei 8 und verkaufst bei 9 und das mehr als zwei, drei mal im jahr.

sippsnapp
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October 08, 2012, 02:03:51 PM
 #24

In dem wisch ging es um finanzdienstleistung.
Naja, solange es keine urteile gibt sind solche diskussionenen eh nonsense.

Πάντα ῥεῖ
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chrisLG
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October 08, 2012, 02:35:01 PM
 #25

Das KWG unterscheidet bei den Finanzdienstleistungsinstituten in Institute die Eigenhandel betreiben (also selber Finanzinstrumente und ähnliches an- und verkaufen) und in Institute die keinen Eigenhandel betreiben (also z.B. nur die Plattform zur Verfügung stellen über die gehandelt wird). Je nach dem um welche Art Finanzdienstleistungsinstitut es sich handelt gelten unterschiedliche Anforderungen an das Eigenkapital (125.000 € ohne Eigenhandel, 730.000 € mit Eigenhandel).

Ich hab' das Schreiben jetzt noch mal in Ruhe gelesen und auf mich wirken lassen.

Der Schluss, den ich aus dem Schreiben ziehe ist folgender: Jeder der gewerblich mit Bitcoin handelt scheint ein genehmigungspflichtiges eigenhandelndes Finanzinstitut zu betreiben.

Hierdurch macht die BaFin das gewerbliche Tauschen von Bitcoin in Fiatgeld (und umgekehrt) de facto unmöglich. Um eine Dienstleistung wie BitPay anbieten zu können bräuchte man 730.000 € Eigenkapital. Portale wie bitcoin.de (die selber nicht handeln), würden dann mit "lediglich" 125.000 Euro ausgestattet werden müssen. Genehmigungspflichtig wäre beides.

Was (nach meinem Verständnis) laut dem Schreiben problemlos möglich ist und keiner Genehmigungspflicht unterliegt ist der Tausch von Waren und Dienstleistungen gegen Bitcoin. Das gewerbsmäßige Tauschen von Waren/Dienstleistungen gegen Bitcoin ist allerdings dann immer noch mit Problemen behaftet, da man spätestens bei der Steuererklärung den "Wert" der ertauschten Bitcoins zur Ermittlung der Einkünfte heranziehen müsste. Wenn es aber keinen legalen Markt für das Veräußern der Bitcoins gibt ist die Ermittlung des "Wertes" nicht unproblematisch. Ob die Finanzverwaltung der Argumentation folgt, die Bitcoins hätten einen Wert von 0,00 € da man Sie nicht umtauschen könne, wage ich zu bezweifeln.

Edit: Umstrukturiert...
chrisLG
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October 08, 2012, 02:51:42 PM
 #26

In dem wisch ging es um finanzdienstleistung.
Naja, solange es keine urteile gibt sind solche diskussionenen eh nonsense.

Äh ja. Nur möchte wohl niemand der Beklagte in einem entsprechenden Urteil sein.
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October 08, 2012, 05:53:06 PM
 #27

In dem wisch ging es um finanzdienstleistung.
Naja, solange es keine urteile gibt sind solche diskussionenen eh nonsense.

Äh ja. Nur möchte wohl niemand der Beklagte in einem entsprechenden Urteil sein.


gotta love solche kommentare ala "könnte gefährlich sein, geht schonmal vor...."
Ente
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October 09, 2012, 07:37:01 AM
 #28

Als Laie und interessierter Zuschauer denke ich, für ein paar gewerblich handelnde wird das Schreiben eine reine Hiobsbotschaft sein. Aber andererseits: Der Schritt zu Rechtssicherheit und damit zu Regulation und Einschränkung ist absolut nötig, und nur eine Frage der Zeit. Ich freue mich eher, dass es schon so schnell seinen Lauf nimmt! Hey, Bitcoin wird direkt namentlich erwähnt, zählt nicht mehr zu "ferner liefen". Da müssen wir durch, ich sehe es als "growing pains". Auch wenn sich akut kein Bafin-Cert-Profiunternehmen abzeichnet, nötig ist die ganze Chose nunmal.
Und trotzdem bleibt Bitcoin für mich, als User, anonym und dezentral. Jetzt sogar Bafin-legitimiert, da ich nichts gewerbsmäßiges mit Bitcoin zu tun habe. Und selbstverständlich wird Bitcoin niemals komplett konform, durchleuchtet und zertifiziert werden, genausowenig wie Onlineglücksspiel und Offshore*.
Also: Ein weiterer, nötiger, schmerzhafter Schritt zum Global Player! :-)

Nein, leider kann ich nichts inhaltlich konkretes beitragen, aber eine Meinung hat ja schließlich jeder ;-)

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October 09, 2012, 09:23:08 AM
 #29

In dem wisch ging es um finanzdienstleistung.
Naja, solange es keine urteile gibt sind solche diskussionenen eh nonsense.

Äh ja. Nur möchte wohl niemand der Beklagte in einem entsprechenden Urteil sein.

gotta love solche kommentare ala "könnte gefährlich sein, geht schonmal vor...."

Was erwartest Du, das Dir jemand die Kastanien aus dem Feuerr holt? Geht ja schliesslich um Dein Geschäftsmodell. Dem Endanwender dürfte es mehr oder weniger egal sein, Bitcoins privat tauschen ist nicht verboten und darüber hinaus im Ausland meist auch günstiger als MtGOX+5%  zu machen. Und wenn 'unser Berliner' einem Gast mal 10 oder 20 Eur in BTC oder umgekehrt eintauscht düfte dies als Nebentätigkeit ebenfalls von der Bafin nicht beanstandet werden, weil Nebentätigkeit.

Aus Sicht des Bitcoinanwenders dürften halbwegs geschlossene Bitcoin-Waren-kreisläufe auch viel interessanter sein, was natürlich nicht heißt das der ein oder andere Steuereuro dem Standort Deutschland gut tun würde. Also Interessenverband gründen, Unterschriften sammeln und ganz wichtig: Politiker belatschern.
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October 09, 2012, 09:43:19 AM
 #30

.. Also Interessenverband gründen ..

DAS spukt mir schon eine ganze Weile im Kopf rum:
"Verein zur Förderung von Kryptowährungen e.V."

Sollten sich genug Leute finden, die ernsthaft Zeit (Vereinsgründung, danach Pressearbeit und Beratung) investieren wollen.. Ich bin dabei! :-)

/OT

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October 09, 2012, 10:39:00 AM
 #31

.. Also Interessenverband gründen ..

DAS spukt mir schon eine ganze Weile im Kopf rum:
"Verein zur Förderung von Kryptowährungen e.V."

Sollten sich genug Leute finden, die ernsthaft Zeit (Vereinsgründung, danach Pressearbeit und Beratung) investieren wollen.. Ich bin dabei! :-)

/OT

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Am 1.11. wird Andreas Baum aka @rka dem Bitcoinstammtisch beiwohnen.
Vielleicht kann der uns ein paar Tips geben.

Ich meine eine Cryptocurrencyconsultancygroup gibts doch schon :-D
wersaup
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October 10, 2012, 03:18:18 PM
 #32

In dem wisch ging es um finanzdienstleistung.
Naja, solange es keine urteile gibt sind solche diskussionenen eh nonsense.

Äh ja. Nur möchte wohl niemand der Beklagte in einem entsprechenden Urteil sein.

gotta love solche kommentare ala "könnte gefährlich sein, geht schonmal vor...."

Was erwartest Du, das Dir jemand die Kastanien aus dem Feuerr holt? Geht ja schliesslich um Dein Geschäftsmodell. Dem Endanwender dürfte es mehr oder weniger egal sein, Bitcoins privat tauschen ist nicht verboten und darüber hinaus im Ausland meist auch günstiger als MtGOX+5%  zu machen. Und wenn 'unser Berliner' einem Gast mal 10 oder 20 Eur in BTC oder umgekehrt eintauscht düfte dies als Nebentätigkeit ebenfalls von der Bafin nicht beanstandet werden, weil Nebentätigkeit.

Aus Sicht des Bitcoinanwenders dürften halbwegs geschlossene Bitcoin-Waren-kreisläufe auch viel interessanter sein, was natürlich nicht heißt das der ein oder andere Steuereuro dem Standort Deutschland gut tun würde. Also Interessenverband gründen, Unterschriften sammeln und ganz wichtig: Politiker belatschern.

haha - die politiker werden schon belatscht - von milliardenschweren banken. da haben wir keine chance. Im übrigen bin ich nicht der meinung, dass Regulierung ein positiver schritt für den Bitcoin ist. eigentlich sollte es die regierung einen dreck angehen, was wir mit unseren bitcoins machen. deregulierung des marktes sollte der logischere schritt sein
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October 10, 2012, 04:29:40 PM
 #33

haha - die politiker werden schon belatscht - von milliardenschweren banken. da haben wir keine chance. Im übrigen bin ich nicht der meinung, dass Regulierung ein positiver schritt für den Bitcoin ist. eigentlich sollte es die regierung einen dreck angehen, was wir mit unseren bitcoins machen. deregulierung des marktes sollte der logischere schritt sein

Wirkliche Deregulierung würde dann aber auch bedeuten das wenn ein Trojaner die Deine Wallet ausliest und die Bitcoins auf ein anderes Konto überweist Dir der Staat mitteilt: Geht uns nichts an, hätten sie halt besser aufgepasst.Und nein, ich halte es für eine irrige Annahme einen 'mündigen Bürger' zu postulieren der zig Seiten  AGB auf alle möglichen und unmöglichen Eventualitäten abklopfen soll was selbst bei höchstrangingen Richtern dann meist Monate dauert. Sei es Vertragsrecht, Gesundheitsrecht, Baurecht etc.

Ich will ja nicht in Abrede stellen das das Zustandekommen der Gesetze derzeit nur schwerlich mit dem Weg der demokratischen Willensbildung in Einklang zu bringen sind. Aber ob man nur weill alle paar Wochen mal der ein oder andere Autofahrer auf der Autobahn die falsche Spur benutzt halte ich die Idee die Benüzung der Autobahn generell nach Gutdünken freizugeben für eine schlechte Idee.

Btw. Deregulierung war doch eine der Mantren das so ziemlich jede Partei die letzten 10 25 20 jahre vor sich hergetragen hat. Das Ergebnis ist allenthalben zu bewundern.
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October 10, 2012, 04:54:41 PM
 #34

haha - die politiker werden schon belatscht - von milliardenschweren banken. da haben wir keine chance. Im übrigen bin ich nicht der meinung, dass Regulierung ein positiver schritt für den Bitcoin ist. eigentlich sollte es die regierung einen dreck angehen, was wir mit unseren bitcoins machen. deregulierung des marktes sollte der logischere schritt sein

Wirkliche Deregulierung würde dann aber auch bedeuten das wenn ein Trojaner die Deine Wallet ausliest und die Bitcoins auf ein anderes Konto überweist Dir der Staat mitteilt: Geht uns nichts an, hätten sie halt besser aufgepasst.Und nein, ich halte es für eine irrige Annahme einen 'mündigen Bürger' zu postulieren der zig Seiten  AGB auf alle möglichen und unmöglichen Eventualitäten abklopfen soll was selbst bei höchstrangingen Richtern dann meist Monate dauert. Sei es Vertragsrecht, Gesundheitsrecht, Baurecht etc.

Ich will ja nicht in Abrede stellen das das Zustandekommen der Gesetze derzeit nur schwerlich mit dem Weg der demokratischen Willensbildung in Einklang zu bringen sind. Aber ob man nur weill alle paar Wochen mal der ein oder andere Autofahrer auf der Autobahn die falsche Spur benutzt halte ich die Idee die Benüzung der Autobahn generell nach Gutdünken freizugeben für eine schlechte Idee.

Btw. Deregulierung war doch eine der Mantren das so ziemlich jede Partei die letzten 10 25 20 jahre vor sich hergetragen hat. Das Ergebnis ist allenthalben zu bewundern.

So ist es!
Ich habe nichts gegen Politiker per se - nur gegen die Hohlköppe, die uns angeblich zur Zeit representieren! :-)

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herzmeister
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October 10, 2012, 06:19:30 PM
 #35

Btw. Deregulierung war doch eine der Mantren das so ziemlich jede Partei die letzten 10 25 20 jahre vor sich hergetragen hat. Das Ergebnis ist allenthalben zu bewundern.

Stalin und Öko-Hippies sind auch beide links ne.

Der FDP-Neoliberalismus-Mief hat nix mit dem Agorismus oder Libertarismus zu tun, den viele Bitcoin-Freunde v.a. aus Übersee hier vertreten.

https://localbitcoins.com/?ch=80k | BTC: 1LJvmd1iLi199eY7EVKtNQRW3LqZi8ZmmB
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October 10, 2012, 07:43:39 PM
 #36

Ich raff hier ein paar sachen nicht:

  • bitcoin.de handelt doch garnicht mit bitcoins. Die vermitteln nur und machen bitcoin-escrow. Inwiefern kann also das Schreiben für bitcoin.de überhaupt relevant sein. Ich vermute eher, das Schreiben ist an jemanden gerichtet, der in größerem Umfang gewerbsmässig bitcoins kauft und verkauft, oder?
  • Das Schreiben selbst verwirrt mich: was ist "monetärer Wert" und "privates Netzgeld"? Sind das juristische Begriffe aus irgendeinem Gesetz? Sagt das Schreiben jetzt aus, bitcoins seien E-Geld oder nicht oder im Sinne von welchen Gesetzten? Kann das jemand in eine klarere Form "übersetzen"?
  • Die sagen hier "Gewerbsmässiger Handel"... wenn ich nun 1000 BTC kaufe und später wieder verkaufe und damit €1000 Gewinn mache, dann fällt da Kapitalertragssteuer an, aber inwiefern soll ich denn bitte hier wem eine Finanzdiestleistung geliefert haben?

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October 10, 2012, 07:48:15 PM
 #37

Btw. Deregulierung war doch eine der Mantren das so ziemlich jede Partei die letzten 10 25 20 jahre vor sich hergetragen hat. Das Ergebnis ist allenthalben zu bewundern.

Das Beten von Mantren hilft auch meist nicht viel, zumindest was die Veränderung der "fassbaren Welt" angeht.

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October 10, 2012, 11:17:45 PM
 #38

Btw. Deregulierung war doch eine der Mantren das so ziemlich jede Partei die letzten 10 25 20 jahre vor sich hergetragen hat. Das Ergebnis ist allenthalben zu bewundern.

Das Beten von Mantren hilft auch meist nicht viel, zumindest was die Veränderung der "fassbaren Welt" angeht.

Was mich betrifft gibts jetzt ne Eule mehr in Athen.  (Für die die in Deutsch und/oder
 Geschichte gepennt haben, nein ich meine nicht Frau Merkel). Allerdings haben besagte Parteien ja nun einiges davon umgesetzt, Deregulierung des Finanzmarkte durch Eichel, schon vergessen, Deregulierung  von Post, Telekommunikation, etc. tolle Sache, die Privaten engabieren sich da wo Geld verdient wird und in den entlegeneren Gegenden zahlt der Steuerzahler dann die Infrastrukturentwicklung etc ...


Stalin und Öko-Hippies sind auch beide links ne.

Der FDP-Neoliberalismus-Mief hat nix mit dem Agorismus oder Libertarismus zu tun, den viele Bitcoin-Freunde v.a. aus Übersee hier vertreten.

Definiere erstmal was links ist (wenn ich der FDP trauen darf, mindestens die halbe CDU), zu Okö-Hippies möchte ich mich da nicht festlegen (ein paar schwarze oder rote Schafe werden schon bei sein) und zu Stalin hab ich ehrlich gesagt keine Ahnung. Das so ziemlich jeder andere Politiker 'den Russen' besser getan hätte, unbenommen. Aber Machtgeilheit, Skrupellosigkeit und Größenwahn haben vermutlich recht wenig mit links,rechts oder 'mitte' zu tun.

Was die Bitcoin-Freunde aus Übersee angeht, so sehe ich die Sache da zwiespältig, auf die Fehler des derzeitigesn Systems hinweisen ist gut und richtig, aber ob man da immer das Kind mit dem Bade ausschütten sollte, wage ic hzu bezweifeln. Nur mal so 2 Punkte: privat organisierte Unternehmen machen 'alles' besser als staatliche Unternehmen. Aber wenn ich da an das Beispiel Kalifornien - Mutterland des Goldenen Kapitalismus - denke, und da speziell an die Elektrizitätsversorgung zeigt die Geschichte das nach der Privatisierund dort die Gesellschaften zu Freude der Shareholder jedes Jahr gute Gewinne ausgeschüttet hat aber die Kostenfresser Netzausbau und Wartung vernachlässigt oder vertagt hat, bis das Ärgernis derartige Ausmaße annahm das heute wieder der überwiegende Teil der E-Versorgung in kommunaler Hand liegt. Ausserdem las ich vor einiger Weile das es Amerikaner gibt die zwar 'den Sozialstaat'  wegen 'Eigenverantwortung' etc. ablehnen, gleichzeitig aber ohne rot zu werden oder den Widerspruch zu erkennen staatliche Sozialunterstützung in Anspruch nehmen.

Ich hab mit die beiden von Dir verlinkten Artikel (aus Zeitgründen) nicht wirklich durchgelesen, so ein bischen was zum Libertarismus.

Quote
Wie Liberale betonen auch Libertäre, dass jedes Individuum das Recht dazu habe, das zu tun, was immer es möchte, solange dadurch die Freiheit anderer Individuen nicht verletzt werde.

Ehrlich das klingt gut, klingt für mich aber so wie wie ein alter Indianerhäuptling dem ein Entwicklungshelfer (der Staat) erklärt das Brandrodung falsch sei. Und dann fängt der Indianer an zu argumentieren: Das haben unsere Väter und Vätersvärter so gemacht und das zurück bis zur Erschaffung der Welt und es hat immer gut funktioniert.

Die Welt ist dermaßen klein geworden, das funktioniert größtenteils einfach nicht, mal abgesehn davon das die immerweiter voranschreitende Privatisierung am kommunalen Eigentum und  Nutzungsrechten auch nur eine Enteignung der Gesellschaft ist.
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October 11, 2012, 05:56:49 AM
 #39

Ich raff hier ein paar sachen nicht:

  • bitcoin.de handelt doch garnicht mit bitcoins. Die vermitteln nur und machen bitcoin-escrow. Inwiefern kann also das Schreiben für bitcoin.de überhaupt relevant sein. Ich vermute eher, das Schreiben ist an jemanden gerichtet, der in größerem Umfang gewerbsmässig bitcoins kauft und verkauft, oder?
  • Das Schreiben selbst verwirrt mich: was ist "monetärer Wert" und "privates Netzgeld"? Sind das juristische Begriffe aus irgendeinem Gesetz? Sagt das Schreiben jetzt aus, bitcoins seien E-Geld oder nicht oder im Sinne von welchen Gesetzten? Kann das jemand in eine klarere Form "übersetzen"?
  • Die sagen hier "Gewerbsmässiger Handel"... wenn ich nun 1000 BTC kaufe und später wieder verkaufe und damit €1000 Gewinn mache, dann fällt da Kapitalertragssteuer an, aber inwiefern soll ich denn bitte hier wem eine Finanzdiestleistung geliefert haben?

a) §1 KWG Abs 1a Satz 1b: Der Betrieb eines multilateralen Systems, das die Interessen einer Vielzahl von Personen am Kauf und Verkauf von Finanzinstrumenten innerhalb des Systems und nach festgelegten Bestimmungen in einer Weise zusammenbringt, die zu einem Vertrag über den Kauf dieser Finanzinstrumente führt (Betrieb eines multilateralen Handelssystems)
Doch, das KWG trifft auf bitcoin.de und bitcoin auch zu. Daß es in diesem Schreiben nicht erwähnt wird ist klar, denn in dem Schreiben geht es nicht um bitcoin.de

b) Bitcoins sind, wenn sie nur gegen Waren getauscht werden, so was wie rosa gummipunkte, also völlig uninteressant für Vadder Staat. Denn ob ich mit Dir Gummipunkte für zwei Bier oder saure Pommes gegen zwei Stunden putzen tausche, ist dem Staat egal, solange der "monetäre Wert" dieses "privaten Netzgeldes" (pommes, gummipunkte) im geschlossenen Kreislauf bleibt.

c) Das ist Definitionssache (abgesehen davon, daß die interessante Frage der besteuerbarkeit jetzt erst wirklich saftig wird), denn wnen du das 1x im Jahr machst ist das okay, Aber 1x im Monat? 1x die Woche? Täglich? Nicht ohne Grund ist die Umschreibung des Tatbestandes recht vage. Zu "Finanzdienstleistung": Du hast mit Finanzkonstrukten gehandelt, und das dürfen nur Banken, punctum!








chrisLG
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October 11, 2012, 06:05:45 AM
 #40

c) Das ist Definitionssache (abgesehen davon, daß die interessante Frage der besteuerbarkeit jetzt erst wirklich saftig wird), denn wnen du das 1x im Jahr machst ist das okay, Aber 1x im Monat? 1x die Woche? Täglich? Nicht ohne Grund ist die Umschreibung des Tatbestandes recht vage. Zu "Finanzdienstleistung": Du hast mit Finanzkonstrukten gehandelt, und das dürfen nur Banken, punctum!

Das war eine gute Erklärung, genau so habe ich das Schreiben auch verstanden. Solange du Bitcoin nicht gegen Geld tauschst ist alles gut (erst dann ist es eine Finanzdienstleistung). Wenn du es gegen Geld tauschst, stellt sich die Frage ob du es gewerbsmäßig tust. §1 Abs. 1a KWG sagt hierzu

Quote
Finanzdienstleistungsinstitute sind Unternehmen, die Finanzdienstleistungen für andere gewerbsmäßig oder in einem Umfang erbringen, der einen in kaufmännischer Weise eingerichteten Geschäftsbetrieb erfordert, und die keine Kreditinstitute sind.

Also auch das Gründen eines Vereins scheidet aus, sobald der Verein in einem Umfang Bitcoins tauscht (oder das Tauschen von Bitcoins organisiert) dass er einen in kaufmännischer Weise eingerichteten Geschäftsbetrieb erfordert (was ziemlich schnell der Fall ist).

Sprich: Wenn du es mit Gewinnerzielungsabsicht und auf gewisse Dauer tust, ist es gewerblich und gehnemigungspflichtig. Wenn du es ohne Gewinnerzielungsabsicht oder nur kurz tust, aber einen Geschäftsbetrieb dafür brauchst ist es ebenfalls genehmigungspflichtig. Wenn du ab und zu (nicht auf Dauer) Bitcoins tauschst (Wichtig: Das Tauschvolumen spielt hier offensichtlich keine Rolle) ist es wohl unproblematisch.

IANAL.
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