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Author Topic: Corona  (Read 54610 times)
qwk
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March 18, 2020, 09:59:40 AM
 #221

Mal ganz nüchtern die aktuellen Zahlen, soweit sie einigermaßen verlässlich bekannt sind.
[...]
Also 5 bis 10 Mio. in drei bis vier Monaten.
Wenn es nicht gelinge, die Infektionsfälle zu reduzieren, könne es in zwei oder drei Monaten bis zu zehn Millionen Infizierte in Deutschland geben, so Wieler.

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March 18, 2020, 10:00:17 AM
 #222

Mal ganz nüchtern die aktuellen Zahlen, soweit sie einigermaßen verlässlich bekannt sind.
Bei den Zahlen wäre ich generell etwas vorsichtig.
Selbstverständlich. Zahlen, soweit sie existieren, sind höchstwahrscheinlich nicht in einem engen wissenschaftlichen Sinne belastbar.
~
Hab gemeint, dass die Zahlen für mich nicht aussagekräftig sind, da es einen sehr hohen Anteil falsch- positiver Ergebnisse gibt.

"Die Ergebnisse der multivariat-probabilistischen Sensitivitätsanalyse stützten die Ergebnisse des Basisfalls, wobei die Wahrscheinlichkeit für die falsch-positive Rate positiver Ergebnisse über 47% lag."

Aktuell wird ja nur auf Corona- Viren getestet, in 5-15% der Fälle sind Atemwegserkrankungen auf Corona- Viren zurückzuführen, von daher auch ganz klar dass man welche findet  Smiley

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March 18, 2020, 10:48:16 AM
 #223

Hab gemeint, dass die Zahlen für mich nicht aussagekräftig sind, da es einen sehr hohen Anteil falsch- positiver Ergebnisse gibt.

"Die Ergebnisse der multivariat-probabilistischen Sensitivitätsanalyse stützten die Ergebnisse des Basisfalls, wobei die Wahrscheinlichkeit für die falsch-positive Rate positiver Ergebnisse über 47% lag."

Aktuell wird ja nur auf Corona- Viren getestet, in 5-15% der Fälle sind Atemwegserkrankungen auf Corona- Viren zurückzuführen, von daher auch ganz klar dass man welche findet
Und ich wollte darauf hinaus, dass ich da ganz bei dir bin.
Nur ändert es eben nichts / nicht viel.
Wenn die tatsächlichen Zahlen heute in Wahrheit "nur" halb so hoch sind, bedeutet das, dass sich das exponentielle Wachstum um genau einen Verdoppelungszeitraum verzögert.
Sind die tatsächlichen Zahlen nur ein Viertel so hoch, sind es zwei Verdoppelungszeiträume.
Sind die tatsächlichen Zahlen nur ein Achtel, drei Verdoppelungszeiträume.

Aus den oben genannten 10 Wochen werden also
- 11 Wochen, wenn 50% aller Tests falsch positiv sind
- 12 Wochen, wenn 75% aller Tests falsch positiv sind
- 13 Wochen, wenn 87,5% aller Test falsch positiv sind
Deshalb schrieb ich auch "Spielt das also wirklich eine Rolle?"

Es ist IMHO einfach unerheblich, wie falsch die Zahlen absolut sind.
Der Trend ist entscheidend, und der zeigt im Moment eine Verdoppelung alle drei bis vier Tage.
Ich bin optimistisch, und gehe davon aus, d ass schon relativ moderate Einschränkungen das auf eine Woche drücken können.
Totale Ausgangssperren etc. können das sicherlich auf zwei Wochen oder mehr drücken.
Das exponentielle Wachstum an sich lässt sich nicht stoppen, nur bremsen.

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March 18, 2020, 11:13:06 AM
 #224

Welche wirtschaftlichen Auswirkungen seht ihr? Massenweise Arbeitslose durch Insolvenzen? Viel neues Geld drucken? Entwertung der Währungen? Oder nur ein kurzer Knick, da sich das Fundamentale an der Wirtschaft und den Firmen eigentlich nicht geändert hat?
Um ganz ehrlich zu sein?
Einen fundamentalen Wandel.

Die Krise wird uns mindestens ein, eher zwei Jahre begleiten.
In dieser Zeit wird der globale Markt (gewissen) Einschränkungen unterliegen.
Bereits heute werden Maßnahmen ergriffen, um das Finanzmarktkarussel zu stoppen, wie bspw. das Verbot von Leerverkäufen etc.
Geld wird "gedruckt", d.h. die Verschuldung der Staaten wird nominell rasant zunehmen.
Massenarbeitlosigkeit wird es geben, wenn auch in merkwürdiger Form wie Kurzarbeit etc.

Zugleich wird das Vertrauen in die Wirtschaft schwinden, während die Menschen beginnen, zu begreifen, dass es der Staat ist, der letzten Endes die Institution darstellt, der als einziger in der Lage ist, der Situation Herr zu werden, soweit das möglich ist.
Zwangsmaßnahmen, die bisher als unvorstellbar galten, werden zur Normalität auf Monate, oder gar Jahre hinaus.

Die Bevölkerung wird auch begreifen, dass egoistisches Verhalten allen schadet.
In Italien ist heute schon zu beobachten, dass diejenigen, die sich nicht an Quarantäne-Maßnahmen halten, vom Rest der Bevölkerung angefeindet werden.

In der Folge erwarte ich, dass wir einen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Wandel erfahren werden, der die Grundlagen des bisherigen egoistischen Finanzmarkt-Kapitalismus erschüttert.
Die Corona-Krise wird im Nachgang als Zäsur bewertet werden, die in ihrem Ausmaß und ihrer Bedeutung gleichzusetzen ist mindestens mit dem Fall der Mauer.

Den Fall der Mauer hat man auch als den "Sieg des Kapitalismus" bezeichnet.
Corona wird man IMHO als das "Ende des Kapitalismus" bezeichnen.

Was danach kommt, ist ein postkapitalistisches Zeitalter, dessen genaue Ausgestaltung man bisher nicht absehen kann.

Mein erster Gedanke dazu war eigentlich:
Nein, weder die Akteure des Finanzmarkt-Kapitalismus noch die anderen Marktteilnehmer werden sich freiwillig die Butter vom Brot nehmen lassen.
Wie bei allen Krisen zuvor wird das Boot auch diesmal wieder auf Kurs gebracht, die ersten Statemens der Regierungen und Institutionen gingen auch in Richtung Banken und Wirtschaft... wir stützen euch.

###

Jetzt habe ich mir deine Aussage nochmal durch den Kopf gehen lassen und frage mich, ob da nicht doch was dran sein könnte.
Momentan ist es ja so, daß offensichtlich alle Bereiche früher oder später Hilfen benötigen werden.
Aber ist das überhaupt möglich? Können Staaten tatsächlich alles abfedern?
Und was ist mit der nächsten Krise? Was wenn in 3 Jahren wieder ein unbekanntes Virus die Runde macht?
Wie viele solcher Krisen kann man tatsächlich stemmen?

Früher hatten Unternehmen mal Kriegskassen für Übernahmen oder die Abwehr einer solchen. Sie hatten auch Eigenkapital, Immos, Geld auf der Seite.
Jetzt stehen Fluggesellschaften schon nach einer Woche vor der Pleite, andere werden verstaatlicht. Man hat das Gefühl, alle Bereiche laufen irgendwie auf des Messers Schneide, bei einer Voraussage von 2 Jahren für eine Pandemie verlieren sie schon nach 2 Wochen die Hälfte ihrer Werte an den Börsen.

Braucht es nicht wieder mehr Rücklagen? Zumindest für kleinere Krisen?
Und ist das bei den Markt- und Preismodellen überhaupt möglich? Beim kleinen Frisör, der gegen die Ketten bestehen will, mit den hohen Gewerbemieten kann ich es mir fast nicht vorstellen.
Auch nicht bei den Billigfliegern. Und auch nicht bei vielen anderen Händlern, die alle scheinbar irgendwie am Limit malochen.

Gestern kam die Nachricht, daß auf Grund der Regenfälle der letzten Wochen und Monate die Dürre in NRW vorbei sei.
Da schoß mir gleich wieder ein neues Horrorszenario durch den Kopf: was wenn der kommende Sommer nochmal heißer wird und länger dauert als 2018 und 2019. Bricht dann nach den Hitzesommern und Corona die Agrarindustrie hierzulande zusammen? Oder kann man das alles auch bzw. immer noch abfedern/vollsubventionieren?


Muß es nicht vielleicht doch oder sogar eine Zäsur geben?
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March 18, 2020, 11:46:38 AM
 #225

Alles sehr interessant...

Ich denke aber nicht, dass hier ein vernünftiger Weg eingeschlagen wird. Wer sollte den einschlagen? Trump? Boris Johnson?
Merkel, Altmaier, Scholz?! Wobei die in dieser Reihe sogar noch intellektuelle Lichtgestalten sind.

Ich befürchte auch, dass es nicht zu der Einsicht kommen wird, dass "dass egoistisches Verhalten allen schadet."
Vielmehr wird auf Basis der Existenzängste die um sich greifen werden eher noch der letzte Rest unserer "sozialen Marktwirtschaft" zurückgefahren.

Mir fehlt im Moment die Visionsfähigkeit mir die globalen Auswirkungen vorzustellen. Im direkten Umfeld kann ich mir aber vorstellen, dass die siechenden Bereiche des Einzelhandels und der Gastronomie in D erledigt sind. Da werden einige bald die Reissleine ziehen und aufgeben. Das müsste dann eigentlich auch bald den Markt für Gewerbeimmobilien betreffen.
Die schlaueren Vermieter stunden oder erlassen vielleicht Teile der Mieten (wenn sie sich das leisten können) aber so weit ich das die letzten Jahre mitbekommen habe erscheinen mir die nicht alle schlau.






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March 18, 2020, 11:51:49 AM
 #226

Der Trend ist entscheidend, und der zeigt im Moment eine Verdoppelung alle drei bis vier Tage.
Die Zahlen hängen doch ausschließlich von der Messhäufigkeit ab.
Je mehr getestet wird, desto mehr positive Ergebnisse.
Durch die ganze Panik- Mache in den Medien, wollen sich jetzt alle mit 'Hüsteln und Halskratzen' testen lassen.
Und wie gesagt: 5-15% der Atemwegserkrankungen gehen immer auf Corona- Viren zurück.

Das einzig gefährliche hier sind die ganzen Zwangsmaßnahmen.

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March 18, 2020, 12:00:18 PM
Last edit: March 18, 2020, 01:08:40 PM by bitcoincidence
 #227

Der Trend ist entscheidend, und der zeigt im Moment eine Verdoppelung alle drei bis vier Tage.
Die Zahlen hängen doch ausschließlich von der Messhäufigkeit ab.
Je mehr getestet wird, desto mehr positive Ergebnisse.
Durch die ganze Panik- Mache in den Medien, wollen sich jetzt alle mit 'Hüsteln und Halskratzen' testen lassen.
Und wie gesagt: 5-15% der Atemwegserkrankungen gehen immer auf Corona- Viren zurück.

Das einzig gefährliche hier sind die ganzen Zwangsmaßnahmen.

Es wird nach meinem Verständnis aber mit einer Art Gentest auf diese spezifischen Coronaviren getestet und nicht allgemein auf Coronaviren.

Du beziehst dich mit den falsch-positiven Ergebnissen auf die Antikörpertests - die werden bei uns meines Wissens nach nicht offiziell eingesetzt.

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March 18, 2020, 12:41:56 PM
 #228

Der Trend ist entscheidend, und der zeigt im Moment eine Verdoppelung alle drei bis vier Tage.
Die Zahlen hängen doch ausschließlich von der Messhäufigkeit ab.
Je mehr getestet wird, desto mehr positive Ergebnisse.
Nein.
Die Fehlerquote hängt davon nicht ab.
Solange die Fallzahlen absolut noch sehr klein waren, waren solche Ungenauigkeiten zu groß, als dass sich der Trend mit einer gewissen Zuverlässigkeit hätte bestimmen lassen. Solange wir also nur hunderte Fälle hatten, waren die Zahlen beinahe wertlos.
Wir reden mittlerweile aber von hunderttausenden Fällen weltweit, die alle in etwa den selben Trend bestätigen.

Nochmal: Ungenauigkeit ja.
Trend: richtig.

Es gibt einen Zeitraum x, in dem sich die Zahl der Fälle verdoppelt.
Dieser Zeitraum x beträgt derzeit (mit gewisser Vorsicht zu genießen) drei bis vier Tage.
Es kann sein, dass dieser Zeitraum x in Wahrheit nur zwei Tage beträgt, es kann auch sein, dass er eine Woche beträgt.
Unwahrscheinlich ist, dass Zeitraum x in der Größenordnung von mehr als zwei Wochen liegt, aber ganz ausschließen lässt sich das genau genommen nicht.
Um die Ausbreitung zu stoppen, müsste Zeitraum x wohl im Bereich von drei bis vier Wochen liegen, erst dann kann man davon ausgehen, dass sich zwar weitere Menschen anstecken, aber zu keinem Zeitraum mehr Menschen krank sind als zum vorherigen Vergleichszeitraum.

Das sind Fakten, soweit man sie eben beurteilen kann.
Diese Fakten unterliegen großen Unsicherheiten und Ungenauigkeiten.
Der Trend aber ist eindeutig.

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March 18, 2020, 12:46:01 PM
 #229

Je mehr getestet wird, desto mehr positive Ergebnisse.
Durch die ganze Panik- Mache Berichterstattung in den Medien, wollen sich jetzt alle mit 'Hüsteln und Halskratzen' testen lassen.

Das sieht man ja auch sehr schön an den Influenza Wochenberichten vom RKI:
Quote
Für die 10.Meldewoche (MW) 2020 wurden nach Infektionsschutzgesetz (IfSG) bislang 22.920 labor-diagnostisch bestätigte Influenzafälle an das Robert Koch-Institut übermittelt (Datenstand: 10.3.2020). Die Influenza-Aktivität ist im Vergleich zur Vorwoche wieder angestiegen.
Seit der 40. MW 2019 wurden insgesamt 145.258 labordiagnostisch bestätigte Influenzafälle an das RKI übermittelt.
Seit der 40. KW 2019 wurden insgesamt 247 Todesfälle mit Influenzavirusinfektion übermittelt.
https://influenza.rki.de/Wochenberichte/2019_2020/2020-10.pdf

vs.

Quote
Für die 9 .Meldewoche (MW) 2020 wurden nach Infektionsschutzgesetz (IfSG) bislang 18.862 labor-diagnostisch bestätigte Influenzafälle an das Robert Koch-Institut übermittelt (Datenstand: 3 .3.2020).Die Influenza-Aktivität ist im Vergleich zur Vorwoche stabil geblieben.
Seit der 40. MW 2019 wurden insgesamt 119.280 labordiagnostisch bestätigte Influenzafälle an das RKI übermittelt.
Seit der 40. KW 2019 wurden insgesamt 202 Todesfälle mit Influenzavirusinfektion an das RKI übermittelt.
https://influenza.rki.de/Wochenberichte/2019_2020/2020-09.pdf

Alle Wochenberichte: https://influenza.rki.de/Wochenberichte.aspx
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March 18, 2020, 01:10:03 PM
 #230

Es wird nach meinem Verständnis aber mit einer Art Gentest auf diese spezifischen Coronaviren getestet und nicht allgemein auf Coronaviren.

Du beruffst dich mit den falsch-positiven Ergebnissen auf die Antikörpertests - die werden bei uns meines Wissens nach nicht offiziell eingesetzt.

Du hast mich falsch verstanden: Klar wird auf einen bestimmten Coronavirus getestet.
Ändert nichts daran, dass sowieso immer 5-15% der Atemwegserkrankungen auf Corona- Viren zurückzuführen sind.
Die Ergebnisse sind halt stark davon abhängig, auf was die Leute getestet werden.

Testet man jetzt nur noch auf Influenza oder RS- Viren, wird auch hier der Trend stark ansteigen.

Und in dem von mir zuvor verlinkten Artikel, auf den du dich vermutlich beziehst, gehts um die
"Potenziell falsch-positive Rate unter den 'asymptomatischen Infizierten' bei engen Kontakten von COVID-19-Patienten"
Getestet wurde mittels Nukleinsäure-Test.

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March 18, 2020, 01:10:45 PM
 #231

Was mich aktuell etwas empört ist, dass die komplette Wirtschaft runtergefahren wird um die Risikogruppen zu schützen (also primär die Generation Ü60) und man nicht wirklich den Eindruck hat, dass diese sich besonders zurückhalten also z.B. zu Hause bleiben und nicht in Kneipen rumsitzen o.ä.

Hart gesagt wäre wohl eine Quarantäne ab Ü60 und radikale Sicherheitsmaßnahmen im Bereich von Altenheimen u.ä. wirtschaftlich sinnvoller gewesen.
Der Rest der Bevölkerung für den Covid im Verlauf nicht mal einer schweren Grippe entspricht hätte dann die für die Eindämmung erforderliche Herdenimmunität von 60-70% in wenigen Wochen durchgezogen und hätte vor allem die Wirtschaft weiter aufrecht erhalten können.

England scheint ja diesen Weg gehen zu wollen.
Für SPD und CDU wäre diess vorgehen aber vermutlich zu riskant, weil die munteren Rentner ihre Wählergruppe sind.

Das stimmt so nur leider überhaupt nicht.
Es ist eine Risikogruppe, das meint nicht dass die anderen kein Risiko haben. Sondern nur dass die Wahrscheinlichkeit eines schweren Verlaufs der behandelt werden muss geringer, bzw eben höher ist.

Unterstellen wir mal die Nichtrisikogruppe benötigt in 2% der Fälle stationäre Behandlung (schwer/unmöglich dafür aktuell belastbare Zahlen zu finden. Die Zahl halte ich aber nicht für total unrealistisch)
DE hat ca 25k Bett mit Beatmungsmöglichkeit. Unterstellen wir mal dass davon durch Verschiebung aller nicht Lebensnotwendigen Operationen sehr optimistische 40% für COVID19 frei sind.
unter 60 Jahren dürften es in De ca 58 Millionen Menschen geben. Dann ist es eine ganz einfache Rechnung dass dein Vorschlag mit verdammt vielen Toten enden würde.

England hat zwischenzeitlich auch schon umgedacht. Und du willst doch nicht ernsthaft ein Vorgehen von solchen Clowns wie Boris und Trump vorschlagen?



...
Kann mir mal jemand echt erklären warum alle Klopapier horten ? ...
Muss nun los. Zewa kaufen  Grin  Ist halt die doppelte Ration nach dem Durchsägen  Wink....
a) die scheißen sich vor Angst in die Hosen
b) du warst wohl schon lange nicht mehr einkaufen, Zewa ist auch schon lange weg

Das problem ist ja dass hamstern auf Mikroebene betrachtet zwischenzeitlich schon schlüssig erscheint.
Wenn ich sehen ok seit 1 Woche gibt es kein Klopapier mehr. Wenn ich jetzt warte bis ich wirklich welches benötige, bekomme ich uU gar keins...


@qwk
stell die Palette doch in Biete ein. Will sehen wann wir Klopapierrollen BTC Parität haben ;-)


Ich schätze die Zahl der infizierten ja deutlich höher ein. Hier im Großraum Stuttgart habe ich jetzt von mehreren Leuten mit Symptomen gehört, die wegen fehlenden Kapazitäten abgewiesen wurden. Tests aktuell wohl nur für Risikogruppe, bei Kontakt mit einer positiv getesteten Person oder Rückkehr aus Risikogebiet, aber das sollte jetzt ja wegfallen.

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 #232

@qwk
stell die Palette doch in Biete ein. Will sehen wann wir Klopapierrollen BTC Parität haben
I just bought a roll of toilet paper for one Bitcoin. Wink

https://xkcd.com/2280/

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March 18, 2020, 01:47:53 PM
 #233

Was mich aktuell etwas empört ist, dass die komplette Wirtschaft runtergefahren wird um die Risikogruppen zu schützen (also primär die Generation Ü60) und man nicht wirklich den Eindruck hat, dass diese sich besonders zurückhalten also z.B. zu Hause bleiben und nicht in Kneipen rumsitzen o.ä.

Hart gesagt wäre wohl eine Quarantäne ab Ü60 und radikale Sicherheitsmaßnahmen im Bereich von Altenheimen u.ä. wirtschaftlich sinnvoller gewesen.
Der Rest der Bevölkerung für den Covid im Verlauf nicht mal einer schweren Grippe entspricht hätte dann die für die Eindämmung erforderliche Herdenimmunität von 60-70% in wenigen Wochen durchgezogen und hätte vor allem die Wirtschaft weiter aufrecht erhalten können.

England scheint ja diesen Weg gehen zu wollen.
Für SPD und CDU wäre diess vorgehen aber vermutlich zu riskant, weil die munteren Rentner ihre Wählergruppe sind.

Das stimmt so nur leider überhaupt nicht.
Es ist eine Risikogruppe, das meint nicht dass die anderen kein Risiko haben. Sondern nur dass die Wahrscheinlichkeit eines schweren Verlaufs der behandelt werden muss geringer, bzw eben höher ist.

Unterstellen wir mal die Nichtrisikogruppe benötigt in 2% der Fälle stationäre Behandlung (schwer/unmöglich dafür aktuell belastbare Zahlen zu finden. Die Zahl halte ich aber nicht für total unrealistisch)
DE hat ca 25k Bett mit Beatmungsmöglichkeit. Unterstellen wir mal dass davon durch Verschiebung aller nicht Lebensnotwendigen Operationen sehr optimistische 40% für COVID19 frei sind.
unter 60 Jahren dürften es in De ca 58 Millionen Menschen geben. Dann ist es eine ganz einfache Rechnung dass dein Vorschlag mit verdammt vielen Toten enden würde.

England hat zwischenzeitlich auch schon umgedacht. Und du willst doch nicht ernsthaft ein Vorgehen von solchen Clowns wie Boris und Trump vorschlagen?
Nein, natürlich nicht. Das war ein Gedankenspiel. Es wäre in der unkontrollierten Variante vermutlich wirklich Wahnsinn.
Aber ich fände aber eine Ausgangssperre für Ü65 durchaus sinnvoll. Kalifornien scheint das auch angeordnet zu haben.

Im Bild die Sterblichkeitsraten soweit sie aus China bekannt sind. Die Prozentzahlen der Komplikationen suche ich noch.





Ich schätze die Zahl der infizierten ja deutlich höher ein. Hier im Großraum Stuttgart habe ich jetzt von mehreren Leuten mit Symptomen gehört, die wegen fehlenden Kapazitäten abgewiesen wurden. Tests aktuell wohl nur für Risikogruppe, bei Kontakt mit einer positiv getesteten Person oder Rückkehr aus Risikogebiet, aber das sollte jetzt ja wegfallen.

Ich denke auch dass die Dunkelziffer riesig ist. Man hätte viel mehr testen sollen. Dann könnte man eben auch die Komplikationsrisiken für die verschiedenen Altersgruppen besser einschätzen u.ä. und  gäbe es jetzt auch eine grosse Zahl an Menschen die wissen, dass sie immun sind und die Möglichkeiten hätten anderen gefahrlos zu helfen u.ä.

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March 18, 2020, 02:16:46 PM
 #234

Man hätte viel mehr testen sollen.
Wie denn?
Ich meine, mich zu erinnern, dass noch Anfang letzter Woche die Testkapazitäten bei rund 20.000 Tests pro Tag lagen.*
Wenn sich heute eine Million Menschen testen lassen wollen, dauert es 50 Tage, bis die Tests durch sind.
Ich gehe mal davon aus, dass die Kapazitäten schon jetzt deutlich gesteigert werden konnten, aber das geht halt auch nicht über Nacht.

Derzeit ist es leider so, dass es notwendig ist, ausschließlich diejenigen zu testen, bei denen auch ein sehr gut begründeter Verdacht besteht.

Allerdings bedeutet das im Umkehrschluss auch, dass, solange sich die Kriterien für den Test nicht ändern, die Zahlen von heute jedenfalls sehr gut vergleichbar sind mit denen von gestern oder vorgestern.
Würde man nun heute "magisch" alle Menschen testen, kämen wir tatsächlich zu einer enormen statistischen Verzerrung, weil die Zahl der bestätigten Infektionen natürlich sofort die gesamte Dunkelziffer abdecken würde.

Insofern ist es aus rein statistischer Sicht sogar so, dass man nicht mehr testen sollte, sondern die Kriterien beibehalten.
Andererseits wird man natürlich deutlich mehr testen, wenn die Kapazitäten steigen.

In Summe ergibt sich dadurch sicherlich eine Verzerrung.
Wie groß diese ist, hängt davon ab, wie stark die Testkapazitäten ansteigen im Verhältnis zur Zahl der Infizierten.
Wachsen die Testkapazitäten langsamer als sich das Virus verbreitet,  bedeutet das sogar eine Verzerrung nach unten.
Steigen die Testkapazitäten schneller als die Ausbreitung des Virus, kommt es zu einer Verzerrung nach unten.


* Nochmal kurz gegoogelt, angeblich 12.000 Test pro Tag:
In Deutschland gibt es pro Tag eine Testkapazität von rund 12 000, so verlautete am Dienstag
Anderswo lese ich von 2.500 Test in Bayern, etc. Es ist unübersichtlich.

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March 18, 2020, 04:34:17 PM
 #235

Einziger Lichtblick sind derzeit eigentlich die Zahlen aus Wuhan.
Sofern man denen trauen kann, lässt sich Corona mit den dort geltenden Maßnahmen sehr effektiv eindämmen.
In Anbetracht der sehr geringen Zahl neuer Fälle (angeblich nur ein einziger heute und einer gestern), lockert man die Maßnahmen bereits.

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March 18, 2020, 05:30:00 PM
 #236

Man hätte viel mehr testen sollen.
Wie denn?
Ich meine, mich zu erinnern, dass noch Anfang letzter Woche die Testkapazitäten bei rund 20.000 Tests pro Tag lagen.*
o.k. - good point...  Roll Eyes
die 20.000 Tests/Tag liest man immer bei Südkorea und das gilt als sehr viel.
Aber Testkapazitäten ausweiten könnte da natürlich auch eine Option sein und die hätte man auch schon vor einigen Wochen hochfahren können.
Ich kann aber nicht beurteilen ob da alles was möglich war unternommen wurde.

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 #237


a) die scheißen sich vor Angst in die Hosen
b) du warst wohl schon lange nicht mehr einkaufen, Zewa ist auch schon lange weg

Das problem ist ja dass hamstern auf Mikroebene betrachtet zwischenzeitlich schon schlüssig erscheint.
Wenn ich sehen ok seit 1 Woche gibt es kein Klopapier mehr. Wenn ich jetzt warte bis ich wirklich welches benötige, bekomme ich uU gar keins...


Und wenn man dann noch 1 Paket findet, kommt man sich auch irgendwie dämlich vor.  Cool

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March 18, 2020, 05:37:20 PM
 #238

Man hätte viel mehr testen sollen.
Wie denn?
Ich meine, mich zu erinnern, dass noch Anfang letzter Woche die Testkapazitäten bei rund 20.000 Tests pro Tag lagen.*
o.k. - good point...  Roll Eyes
die 20.000 Tests/Tag liest man immer bei Südkorea und das gilt als sehr viel.
Aber Testkapazitäten ausweiten könnte da natürlich auch eine Option sein und die hätte man auch schon vor einigen Wochen hochfahren können.
Ich kann aber nicht beurteilen ob da alles was möglich war unternommen wurde.


In Südkorea waren es durchschnittlich 12.000 Tests pro Tag, maximal könnten 20.000 Test pro Tag verarbeitet werden.
Stand 12.03.: https://www.spiegel.de/politik/ausland/coronakrise-was-die-welt-von-suedkorea-lernen-kann-a-7253c248-e3dd-40e9-93fd-351a1d50db1f

Ich bin eigentlich zu 100% sicher, daß man in allen Ländern, die Corona ernst nehmen, die Tests gerne und so schnell als möglich maximieren würde.
Aber so schnell lassen sich wohl auch die Laborkapazitäten nicht einfach so erweitern.
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March 18, 2020, 06:01:58 PM
 #239

Hier noch andere Zahlen, aber ganz aktuell.
Aktuell 20-30.000 Tests am Tag (auch wieder etwas vage)
https://www.br.de/nachrichten/bayern/corona-tests-labore-am-limit,Rtav6dl


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March 18, 2020, 06:59:38 PM
 #240

In Südkorea waren es durchschnittlich 12.000 Tests pro Tag, maximal könnten 20.000 Test pro Tag verarbeitet werden.
Gut, also durchschnittlich 12000 Tests pro Tag.

Im Durchschnitt waren es bisher 296 Fälle pro Tag, macht bei 12000 Tests 2,46%.
Am Höhepunkt waren es 805 neue Fälle an einem Tag, macht bei 12000 Tests 6,7%.
https://www.worldometers.info/coronavirus/country/south-korea/

Ich wiederhole mich ja nur ungern aber 5-15% der Atemwegserkrankungen sind immer auf Corona Viren zurückzuführen.
 
Hinzu kommt, dass der aktuelle Charite Test ein sogenannter "inhouse"- Test ohne Zulassungsverfahren ist.
Würde empfehlen, dass sich jeder wenigstens ein Interview von Herrn Wodarg (Lungenfacharzt und Seuchenexperte) zu dem Thema ansieht.

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