naja ich denke mal der angemessene bitcoin preis dürfte bei 350 euro liegen.
Wenn ich ehrlich bin (und die Zukunft mal aussen vor lasse): eher 3,50€. Bitcoin ist ein echt besch-eidenes Zahlungssystem. Mittwoch im Restaurant hab ich das wieder mal gemerkt. Diese Warterei manchmal... völlig unzeitgemäß, und das soll dann vielleicht bald der Standard sein? (keine 0-conf mehr?!?). Ausserdem geht das alles nicht ohne Netz und teuer wird es auch bald. Jedenfalls können nur ein paar Leute mitmachen bei dem Spaß (1 MB Blöcke). Ist doch nicht Massentauglich das alles.
Was ich damit sagen will: du meinst später in deinem Post $600 zum Jahresende sei spekulativ und ohne Fundament. Da kann ich nur sagen: selbst $50 sind spekulativ. Um die paar Anwendungsfälle abzudecken die Bitcoin wirklich bedient (Darknet-Handel, Wikileaks-Spenden, Cryptolocker, vielleicht ein paar Kapitalflüchter) reicht wahrscheinlich ein Preis von
$5, da bei diesen Anwendungen die coins nicht lange gehalten werden müssen.
Der Rest des Preises ist rein spekulativ. Ich nenne es gerne auch "Sparen" (auch wenn derzeit noch der "Investitionseffekt" fehlt).
Das hört sich jetzt alles sehr negativ an, ist es aber nicht. Versteh mich nicht falsch: es
darf spekulativ sein, soll sogar, anders geht's nicht, wie ich meine. Jedenfalls nicht in diesem Stadium. Wir sind immer noch verdammt früh am start hier und jetzt muss sich erstmal eine Funktion von Bitcoin herauskristallisieren: store of wealth (oder "multiplier of wealth"). Ja, es ist dazu absolut notwendig, daß wir Bitcoins durch die gegend schieben können, ohne Grenzen und ohne Zensur, ansonsten sehe ich da keinen Wert. Es geht ja um Freiheit, das Geld muss fliessen können. Aber beim Wert von Geld geht's halt immer um Vertrauen. Und das braucht Zeit (zum aufbauen, abbauen geht schnell).
Ich sehe die Sache mit der Blocksize und dem Skalieren mittlerweile auch gelassener. Klar, ich hätte gerne 8MB Blöcke, sofort, um die nächste Rally nicht zu behindern. Oder am besten gar keine künstliche Begrenzung. Aber ich verstehe auch die Ängste derer, die das nicht wollen und es löst auch nicht das Problem. Wir brauchen eine Lösung um Bitcoin zu skalieren, einfach größere Blöcke werden auf dauer nicht funktionieren... da müssen wir jetzt irgendwie durch und klar: es wird schwierig und könnte auch sogar sein, daß eine Altcoin die Show stiehlt. Nicht angenehm und kostet uns ein paar Jährchen und einige vielleicht ein Vermögen,... aber wenn's denn sein muss. Ich bin mir ziemlich sicher: es gibt eine Lösung, denn: nicht alle Micro-Transactions müssen so sicher sein wie eine Transaktion von der Bundesbank zum IWF über 200.000 BTC. Das kann man doch ausnutzen, da lässt sich doch wohl ein System finden mit dem man diese beiden extreme und alles dazwischen abdecken kann: von "schnell und billig" für den Kaffee bis "sicher aber teuer" für die Erbschaft, indem man die Forderung aufgibt, daß jede Node alles wissen muss. Natürlich alles unter dem erhalt der wichtigen features (oder gar Ausbau) Pseudonymität, Zensur-resistenz, de-zentralisierung, offen für alle player,... (was ich bei lightning übrigens irgendwie nicht so richtig sehe)
Alerdings: auch während Scaling weiterhin ungelöst ist kann ich mir trotzdem vorstellen, daß der Bitcoin-Preis noch 1, 2 Blasen hinlegt. Außerdem gibt es ja noch den "grauen Schwan" einer weiteren Verschärfung der Krise unseres fiat/banken-Systems. Ich bleib also weiterhin "drin" im Bitcoin.