Also umso höher die Inflation umso besser für den Schuldner.
Ist vollkommen klar. Bei Überschuldung hat der Staat immer zwei Möglichkeiten:
1. Schuldenschnitt & Währungsreform
Bei Erlassung der Schulden würden viele Banken umkippen und die Bürger wären ihre Spareinlagen, Renten- und Sozialversicherungen auf einen Schlag los (Too Big to fail / Systemrelevanz). Zusätzlich wäre das Vertrauen in die Kreditwürdigkeit des Staates und dessen Währung für zukünftige Kredite stark eingeschränkt und würde die Zinsen drastisch erhöhen.
Kein Wunder also das Merkel & Co. Papandreou in letzter Sekunde davon abgehalten haben das Griechische Volk über den Verbleib in der Eurozone abstimmen zu lassen.
2. Weg-Inflationierung der Schulden
Durch eine massive Erhöhung der Geldmenge und dessen folgender schleichender Entwertung werden auch die Schulden Stück für Stück entwertet.
Die Güter und Ressoucen eines Staates werden teurer, die Schulden werden billiger.
Die Arbeitskraft des Volkes wird gegenüber den Schulden mehr wert, die Schulden sinken. Was bei gleichbleibenden Löhnen jedoch zu einem Kaufkraftverlust der Arbeitnehmer führt. Ebenfalls werden deren Spareinlagen, Versicherungen und Renten entwertet.
Die Güter, Sachwerte und Ressourcen der Kapitalisten gewinnen durch die Teuerung an Wert, es findet eine Verteilung des Reichtums von unten nach oben statt.
inwiefern ist der Bitcoin sozial?
Bitcoin trägt selbstverständlich viele Grundzüge unseres klassischen kapitalistschen Währungssystems und ist keines Wegs absolut sozial.
Aber:
1.
Der entscheidende Vorteil liegt im eingebauten Inflationsschutz, bzw. der endgültigen Begrenzung der Geldmenge, und der daraus folgenden Unmöglichkeit der Zinserhebung im Bitcoin System. Das Guthaben der User wird somit nicht einfach durch unendliche Geldschöpfung entwertet.
2.
Die limitierte, bis 2040, stattfindende Geldschöpfung ist nicht irgendwelchen Bankenkartellen, Zentralbanken oder Staaten vorbehalten, sondern jedem User wird die Möglichkeit dazu gegeben. (auch wenn der Rahmen dieser Möglichkeiten wieder vom Kapital abhhängt, wird immerhin jedem die Möglichkeit gegeben)
Danke für den Verweis auf die "österreischische Schule". Der Artikel ist sehr interessant und klingt für mich wie eine ganzheitliche Theorie des Kapitalismus, die im Prinzip schon vor 2000 Jahren ihren Anfang hatte.
Kannst du dessen Grundaussage mal genauer erläutern?