kneim (OP)
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August 10, 2014, 09:37:19 PM |
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Hallo kneim, Ja, es stimmt, WENN das Szenario eintritt. Bei einem anderen Kursverlauf kann sich das Ergebnis schnell ändern.
Dann nenne mir doch bitte wenigstens einen Kursverlauf, bei dem HKoV und HKmV zusammen als Erwartungswert einen höheren Profit als SN abwerfen. Gruss, Bill z.B. diese Folge: 500 > 600 > 700 > 800 > 900 > 1000
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bill86
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August 10, 2014, 10:10:59 PM |
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Moinsen kneim, Hallo kneim, Ja, es stimmt, WENN das Szenario eintritt. Bei einem anderen Kursverlauf kann sich das Ergebnis schnell ändern.
Dann nenne mir doch bitte wenigstens einen Kursverlauf, bei dem HKoV und HKmV zusammen als Erwartungswert einen höheren Profit als SN abwerfen. Gruss, Bill z.B. diese Folge: 500 > 600 > 700 > 800 > 900 > 1000 Das ist auch die einzige Möglichkeit, die mir einfällt. Deshalb antwortete ich zu einem früheren Zeitpunkt auf deinen Beitrag mit: Du gehst also davon aus, dass der Kurs ausschließlich steigen würde? Nun in diesem Fall wären HKoV und HKmV gleich. D.h. dein Vorschlag würde tatsächlich besser performen als SN.
Wie realistisch ist es eigentlich, dass der Kurs immer nur steigt? Gruss, Bill
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"Prognosen sind äußerst schwierig, vor allem wenn sie die Zukunft betreffen."
-- Kurt Tucholsky (Oder Mark Twain? Oder Winston Churchill? Wer weiß das schon so genau?)
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kneim (OP)
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August 10, 2014, 10:26:28 PM |
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z.B. diese Folge: 500 > 600 > 700 > 800 > 900 > 1000
Das ist auch die einzige Möglichkeit, die mir einfällt. Das ist, was ich vorhin angedeutet habe, bei einem Trend ist der maximale Handel nicht so toll. Noch klarer wird das bei folgender Folge: 500 > 1000 In dem Fall von Trends ist es das beste, man wartet den Sprung ab, bevor man handelt. Die Strategie ist eine endlose Folge von kleinen oder großen Gelegenheiten, die meisten wird man verpassen, daran sollte man sich gewöhnen. Es gelten die Regeln von Warren Buffett und anderen Starinvestoren, die meinten, man solle lange abwarten zwischen den Handelszeitpunkten. Das hat direkt damit zu tun, große Ausschläge abzuwarten, was bei Aktien ein paar Jahre dauert. Das gilt auch hier, weil nur bei großen Ausschlägen wirklich nennenswerter Profit anfällt. Wie realistisch ist es eigentlich, dass der Kurs immer nur steigt?
Ich bin ja seit Herbst 2011 dabei. Heftige Kurssprünge im Bereich einer Verzehnfachung gab es ca. alle 9 Monate. Ich rechne nicht damit, dass es so massiv weiter läuft. Aber nach jedem starken Kurssprung gibt es erfahrungsgemäß noch ordentliche Nachbeben.
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bill86
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August 10, 2014, 10:48:59 PM |
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Hallo kneim, Das ist, was ich vorhin angedeutet habe, bei einem Trend ist der maximale Handel nicht so toll.
Genau darauf wollte ich hinaus. Allerdings komme ich zum gegenteiligen Schluss. Das Optimum bei der Auswahl zwischen SN, HKoV, HHoV und HKmV im Szenario 500, 600, 700, 500 erreicht: BTC: 72/7 = 10.2857142857 EUR: 36000/7 = 5142.85714286
Also einen Profit von ca. 1,419%. Das ist sogar deutlich besser als die ungefähr 1,242% von HKmV alleine. Siehst du, was ich meine? Gruss, Bill
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kneim (OP)
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August 11, 2014, 08:42:11 AM |
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Hallo kneim, Das ist, was ich vorhin angedeutet habe, bei einem Trend ist der maximale Handel nicht so toll.
Genau darauf wollte ich hinaus. Allerdings komme ich zum gegenteiligen Schluss. Das Optimum bei der Auswahl zwischen SN, HKoV, HHoV und HKmV im Szenario 500, 600, 700, 500 erreicht: BTC: 72/7 = 10.2857142857 EUR: 36000/7 = 5142.85714286
Also einen Profit von ca. 1,419%. Das ist sogar deutlich besser als die ungefähr 1,242% von HKmV alleine. Siehst du, was ich meine? Gruss, Bill Ich weiß nicht, wie du den Gewinn genau ermittelst. Vorhin hast du dies kalkuliert: Das oben dargestellte Szenario (bei dem der Kurs 500, 600, 700 und danach 500 EUR erreichte) erzeugte für die Standardstrategie (SN) einen Profit von ca. 1,066% wohingegen deine Verbesserung (HKoV und HKmV) nur einen Profit von ungefähr 0,982% erwirtschaftete. Das entspricht einer Differenz von -0,084% und ist somit nicht besser als SN.
Ich selbst habe nur die dargestellte empirische Näherung zur Gewinnermittlung. Du verwirrst mich auch immer wieder von neuem. Wieso kommst du bei meinem Szenario 500 > 600 > 700 > 800 > 900 > 1000 zum gegenteiligen Schluss, wenn du 500 > 600 > 700 > 500 anwendest?
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bill86
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August 11, 2014, 12:04:45 PM |
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Tach kneim, Ich weiß nicht, wie du den Gewinn genau ermittelst. Vorhin hast du dies kalkuliert: Das oben dargestellte Szenario (bei dem der Kurs 500, 600, 700 und danach 500 EUR erreichte) erzeugte für die Standardstrategie (SN) einen Profit von ca. 1,066% wohingegen deine Verbesserung (HKoV und HKmV) nur einen Profit von ungefähr 0,982% erwirtschaftete. Das entspricht einer Differenz von -0,084% und ist somit nicht besser als SN.
Ich selbst habe nur die dargestellte empirische Näherung zur Gewinnermittlung. Dein Vorschlag teilt sich im dargestellten Szenario in die Strategien HKoV und HKmV. Dementsprechend muss bei detaillierter Betrachtung jetzt meine grobe Abschätzung gegenüber der Nulllinie aus dem letzten Beitrag korrigiert werden. Der Erwartungswert für BTC ist unter den gegebenen Umständen (50% für beide Wahrscheinlichkeiten) dann: (-23/336 + 1/28) / 2 = (-11/336) / 2 = -11/672 = -0.01636904761904762 Der Erwartungswert für EUR ist dementsprechend: (-2875/84 + 125/7) / 2 = (-1375/84) / 2 = -1375/168 = -8.18452380952381 Kurze Erklärung zu der Rechnung: Es besteht für BTC also das 50%-ige Risiko 23/336 gegenüber SN zu "verlieren" und die genauso große Chance 1/28 zu gewinnen. Für EUR ist es dasselbe in grün: Mit genau derselben Wahrscheinlichkeit werden oben 2875/84 verloren oder 125/7 gewonnen.
D.h. weil du mit der Modifikation im Durchschnitt nur in der Hälfte der Fälle den richtigen Zeitpunkt für das Gleichgewicht wählst (Wahrscheinlichkeit des Ereignisses = Wahrscheinlichkeit des Gegenereignisses = 50%), kannst du hierbei keine absoluten Zahlen mehr erwarten. Im Einzelfall kannst durchaus Glück haben und damit genau richtig liegen. Allerdings interessiert uns doch, wie gut sich das Ganze auf Dauer entwickelt bzw. ob sich das mit der Zeit rechnet. Also bemühen wir ein paar Grundlagen der Spieltheorie und kommen hierbei zu folgender Formel: Wahrscheinlichkeit(Ereignis) * Gewinn(Ereignis) + Wahrscheinlichkeit(Gegenereignis) * Gewinn(Gegenereignis)
Diese Formel findet sich z.B. in Expecti-Minimax-Spielbäumen mit zwei Alternativen. Für SN ist die Sache einfach: Das Ereignis ist 100% und das Gegenereignis 0%, deshalb verändert sich an der Rechnung nichts. Für die Halbverkauf-Komplettkauf-Modifikation sind jedoch zwei Möglichkeiten denkbar. Ereignis: Man trifft genau den richtigen Moment (höherer Profit). Gegenereignis: Man trifft nicht den richtigen Moment (niedrigerer Profit). Beide Möglichkeiten haben exakt dieselbe Wahrscheinlichkeit. Deshalb ergibt sich: Erwartungswert(Halbverkauf-Komplettkauf-Modifikation) = Wahrscheinlichkeit(HKmV) * Gewinn(HKmV) + Wahrscheinlichkeit(HKoV) * Gewinn(HKoV) =(Gewinn(HKmV) + Gewinn(HKoV)) / 2
Du verwirrst mich auch immer wieder von neuem. Wieso kommst du bei meinem Szenario 500 > 600 > 700 > 800 > 900 > 1000 zum gegenteiligen Schluss, wenn du 500 > 600 > 700 > 500 anwendest?
Das habe ich vermutlich nicht deutlich genug gemacht. Ich kam deshalb nochmal auf den Kursverlauf "500, 600, 700 und 500" zurück, um vergleichbare Zahlen nutzen zu können. Nichtsdestotrotz gilt dasselbe Prinzip für einen reinen Kursanstieg (Hausse) oder einen kontinuierlichen Kursverlust (Baisse). Damit wollte ich darauf hinweisen, dass du mit SN am Besten Gleichgewichte so spät wie möglich wiederherstellst bzw. so selten wie möglich handelst. Dadurch wird bei den obigen Alternativen der höchste Profit erzeugt. Also wenn man bei 600 einfach nichts macht und erst bei 700 und zuletzt 500 wieder das Gleichgewicht herstellt, erreicht man das beste Ergebnis. Damit ist auch beantwortet, wie gut sich das Verfahren für Trading-Bots eignet. Nämlich eher schlecht bzw. nur als Ergänzung zu einer anderen Strategie. Gruss, Bill
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kneim (OP)
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August 11, 2014, 02:25:34 PM |
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Damit wollte ich darauf hinweisen, dass du mit SN am Besten Gleichgewichte so spät wie möglich wiederherstellst bzw. so selten wie möglich handelst. Dadurch wird bei den obigen Alternativen der höchste Profit erzeugt. Also wenn man bei 600 einfach nichts macht und erst bei 700 und zuletzt 500 wieder das Gleichgewicht herstellt, erreicht man das beste Ergebnis.
Stimmt genau. Damit ist auch beantwortet, wie gut sich das Verfahren für Trading-Bots eignet. Nämlich eher schlecht bzw. nur als Ergänzung zu einer anderen Strategie.
Der Ertrag ist gering, dafür sind Verluste nicht möglich. Auch das ist wieder ein Kompromiss, man kann nicht alles haben. Also schlecht, wenn einem der Profit nicht reicht. Aber richtig, wenn man gut schlafen möchte. Am Ende muss das jeder für sich selbst entscheiden. Und der Wunsch nach hohem Profit führt zur Möglichkeit eines schmerzlichen Verlusts, was eine profitorientierte Strategie schon wieder relativiert. Wenn du mehr Gewinne haben möchtest, must du dir ja jemanden suchen, der bereit ist, abzugeben. Deine Überlegungen zu Wahrscheinlichkeiten könnten den Profit steigern. Ich kann da jedoch nicht mehr mithalten, ist zu lange her. Es soll ja eine Strategie vor allem für den normalen Bürger sein, da reicht es, selten zu handeln und ungefähr richtig zu liegen.
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bill86
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August 11, 2014, 03:58:36 PM |
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Damit ist auch beantwortet, wie gut sich das Verfahren für Trading-Bots eignet. Nämlich eher schlecht bzw. nur als Ergänzung zu einer anderen Strategie.
Der Ertrag ist gering, dafür sind Verluste nicht möglich. Auch das ist wieder ein Kompromiss, man kann nicht alles haben. Also schlecht, wenn einem der Profit nicht reicht. Aber richtig, wenn man gut schlafen möchte. Am Ende muss das jeder für sich selbst entscheiden. Und der Wunsch nach hohem Profit führt zur Möglichkeit eines schmerzlichen Verlusts, was eine profitorientierte Strategie schon wieder relativiert. Wenn du mehr Gewinne haben möchtest, must du dir ja jemanden suchen, der bereit ist, abzugeben. Das war nicht der Grund für meine Äußerung. Fassen wir es mal kurz zusammen. Es ist erkennbar, dass das antizyklische Handeln am Besten funktioniert, wenn selten und möglichst an den Extrempunkten das Gleichgewicht wiederhergestellt wird. Der Vorteil beim Einsatz eines Bots liegt darin, dass dieser ohne Pause den Markt überwachen und auf Geschehnisse reagieren kann. D.h. dieser wird in Situationen am Besten eingesetzt, in denen kürzere Zeiten zwischen Kauf und Verkauf den Profit erhöhen. Der Nachteil eines Bots ist die ständige Verbindung mit dem Internet. D.h. dieser bildet ein mögliches Sicherheitsrisiko. Um dem entgegenzuwirken, muss der Bot zusammen mit dem darunterliegenden System auf dem neuesten Stand gehalten werden. Das bedeutet, es werden Wartungsintervalle erforderlich. Die Zeit, die man vorher also per Hand das Gleichgewicht wiederherstellte, muss man dann in die Wartung des Bots investieren. Ob das jetzt soviel besser ist, möchte ich an dieser Stelle bezweifeln. Also aus meiner Sicht verschlechtert ein Bot eher die Gesamtsituation, falls man sich für die antizyklische Handelsstrategie entscheiden sollte. Zumal die wirkliche Stärke eines Bots überhaupt nicht zum Zuge kommt und durch den Charakter des Verfahrens regelrecht ausgebremst wird.
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kneim (OP)
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August 11, 2014, 09:49:48 PM |
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Für starke Kursausschläge bzw. Trends teile ich deine Einschätzung. Bei Seitwärtsbewegungen kann ein solcher Bot durchaus Sinn machen. Ich selbst verwende meinen Bot immer weniger. Meist warte ich, bis ein nennenswerter Ausschlag stattgefunden hat, wechsele ein paar Coins, und ziehe mich wieder in die Wartestellung zurück. Hat nach Mt.Gox eine durchaus beruhigende Wirkung.
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botticelli
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August 12, 2014, 06:55:20 PM Last edit: August 12, 2014, 07:25:31 PM by botticelli |
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Hallo an alle, ein netter Thread soweit. Aber ich finde nicht, dass man für die Strategie den x-ten neuen Namen erfinden sollte. Ich kenn es unter der Bezeichnung "Constant Mix" und gehört zu den dynamischen Rebalancierungs-Strategien. Ich habe mal einen etwas älteren Artikel aus dem Financial Analysts Journal von 1995 ausgegraben (Eine frühere Version wurde sogar schon 1988 veröffentlicht). http://web.stanford.edu/class/msande348/papers/PeroldSharpe.pdfEs werden 3 Strategien beschrieben: Buy & Hold, CPPI sowie Constant-Mix. Im Grunde sagen sie aus: - Buy & Hold: Bei Kursschwankungen nix tun, nur warten.
- CPPI: (Constant Proportion Portfolio Insurance) Bei Kursanstiegen nachkaufen, bei Kursabfällen verkaufen.
- Constant-Mix: Bei Kursanstiegen verkaufen, bei Kursabfällen nachkaufen.
Die Idee bei Constant-Mix ist, sich an einem gewünschten Ziel-Verhältnis zwischen seinen Assets zu orientieren, genau wie hier zuvor beschrieben und eine Werte-Balance herzustellen. Bei CPPI ist die Idee, das Risiko pro Asset mitzuziehen, also bei vom Kurs gestiegenen Assets mehr Risiko einzugehen und bei fallenden langsam zurück zu gehen. Interessanterweise ist auch bei CPPI ein essentieller Bestandteil, dass man nie 100% der dynamischen Anpassung folgt, sondern immer nur anteilig. (Man spricht von einem sogenannten "Cushion") Diese drei Strategien sind also gewissermaßen gegensätzlich und während Buy&Hold als "passiv" angesehen werden kann, befinden sich die anderen beiden Strategien an jeweils gegenüberliegenden Enden der dynamischen Anpassung. Und wie hier auch fleißig diskutiert wird, wird auch in dem Artikel schön aufgezeigt, wie welche Strategie in welchen Marktsituationen performed, nämlich: - Bei starken, langanhaltenden Abwärts/Aufwärts-Trends performed CPPI am stärksten und Constant-Mix am schlechtesten.
- Bei langanhaltenden Seitwärts-Bewegungen mit vielen "Reversals" performed Constant-Mix am besten und CPPI am schlechtesten.
Constant-Mix / Antizyklischen Handeln ist also eine Wette darauf, dass sich die Kurse seitwärts bewegen mit vielen Umkehrungen. Das ist natürlich genau dann zu erwarten, wenn man Assets wählt, die einen "stabilen Wert" (für einen) haben, also nicht langfristig auseinander driften und sich eben nicht in ihren Bewertungen krass zueinander verschieben. Interessanterweise geht der Artikel zum Ende noch auf die Gegensätzlichkeit der beiden Strategien ein. Angenommen wir haben einen Constant-Mix-Fonds und einen CPPI-Fonds mit den selben zu Grunde liegenden Assets. Dann entspricht der Kauf des Constant-Mix-Fonds gerade einem Verkauf des CPPI-Fonds und umgekehrt. Denn wie oben schon erwähnt: Performed der eine gut, performed der andere schlecht. Besonders interessant ist, dass es nach dem Artikel durchaus günstig ist, der Strategie zu folgen, die von der Minderheit angewandt wird. Denn je mehr Leute die CPPI-Strategie fahren, desto mehr Volatilität bringen sie in den Markt (Kaufen bei Anstieg, Verkaufen bei Abfall). Und viel Volatilität bedeutet, dass der Markt mehr und mehr von Reversals statt von echten Trends beeinflusst wird. Und genau dann performen ja die Constant-Mix-Strategen besser. Wenn nun aber die Mehrheit auf Constant-Mix-Strategien umsattelt, dann bremst das die Volatilität des Markets (Bei Kursabfall wird eingekauft und der Fall so gestoppt, bei Kursanstieg wird verkauft und der Anstieg so gebremst). Das führt zu immer weniger Reversals und stattdessen nur noch zu glatten Aufwärts- oder Abwärts-Trends, wo wiederum Constant-Mix (und antizyklik) versagt und CPPI gewinnt. PS: Zu den von kneim verlinkten Smart-Beta-Strategien habe ich noch nicht viel gehört, aber scheint auch wieder nur alter Wein in neuen Schläuchen zu sein. Aber wie bereits erwähnt, kann man ja nach einer Mainstream-Phase einer Strategie regelmäßig die jeweils andere Strategie promoten und unter einem neuen Namen als neues Alheilmittel vermarkten. Hier müsste man also eigentlich "antizyklisch" handeln ;-) Oder man bleibt bei Buy & Hold und schaut sich das Treiben von Beckenrand aus an, denn ob CPPI und Constant-Mix sich gegenseitig in Volatilität aufschaukeln oder abbremsen, ist dem Buy&Holder reichlich egal.
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kneim (OP)
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August 13, 2014, 10:15:14 PM Last edit: August 14, 2014, 08:25:35 AM by kneim |
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@botticelli Eine sehr interessante Abhandlung, vielen Dank. Es stimmt, diese Strategie entspricht der Strategie "Constant-Mix", auch als Rebalancing-Strategie oder Smart-Beta benannt. Also in Wirklichkeit gar nichts neues. Wann immer man in Zeitschriften über diese Strategie liest, ergibt sie einen Mehrertrag. Der Zusatzertrag vom Rebalancing hängt von der Zeitspanne ab, die man zwischen den Rebalancing-Zeitpunkten wählt. Eine Zeitung hat einen Vorteil von ca. 0,5% pro Jahr bei monatlichem Rebalancing ermittelt, einen Vorteil von ca. 1,0% pro Jahr bei jährlichem Rebalancing. Bei einer Untersuchung des Smart-Beta-Verfahrens kamen 2% bis 10% Vorteil pro Jahr heraus. Buy&Hold ist so gesehen nur ein Sonderfall von Constant-Mix, der entsteht, wenn man die Haltedauer zwischen den Rebalancing-Zeitpunkten auf große Zeitspannen (mehrere Jahre) ausdehnt. Genau das macht z.B. Warren Buffett, mit bekanntem Erfolg. Alter Wein in neuen Schläuchen: das ist sehr richtig, das haben Albert Einstein oder Satoshi Nakamoto und viele andere "Entdecker" auch so gemacht. Schon vorhandene Dinge klug neu kombiniert. Was also ist das besondere an meiner Beschreibung? Einen ersten Hinweis erhält man, wenn man die Artikel genau studiert. Dann liest man z.B., dass man sich über den Erfolg auf anderen Märkten nicht sicher ist. Man versteht also die Ursache des Erfolgs nicht. Antizyklik habe ich schon vor 10 Jahren umgesetzt, aber nicht in dieser jetzt vorgestellten Form, weil ich es vor 10 Jahren nicht vollständig verstanden habe. Das gleiche bei einer Beschreibung des Smart-Beta-Verfahrens. Dort wurde gesagt, man würde erhöhte Risiken mit dem Verfahren eingehen, wohingegen ich genau das Gegenteil behaupte: es ist risikofrei, und jeder Ausschlag ist potentieller Profit (wenn man handelt). In einem Beitrag war sogar zu lesen, dass der Ertrag um so höher ausfällt, je stärker die Schwankungen sind. Aber man konnte diesen mysteriösen Erfolg nicht einordnen. Ich muss zugeben, dass mich das gefreut hat. Dieses Nicht-Verstehen der Ökonomen zeigt sich auch darin, dass sie ihre Untersuchungen stets mit einer Gleichverteilung auf die Anlagen durchführen. Das jedoch ist nicht nötig oder sogar schädlich. Ich kann in einem Portfolio Exxon-Mobil mit 2% gewichten, und kleinere Unternehmen mit 1%, um als Großinvestor keine Markverzerrungen zu erzeugen. Oder ich kann die Gewichtungen so wählen, dass die Korrelation ausgeglichener wird. Ich zeige hier auf, durch Einführung des sich stets selbst überschätzenden "Homo Stupido", wie Erträge aus großen Ausschlägen generiert werden. Mir ist nicht bekannt, dass dieser "Homo Stupido" jemals von der Ökonomie untersucht wurde. Er ist wohl eines Menschen nicht würdig, kurz gesagt: uncool. Bei dieser Strategie empfehle ich den Handel mit langen Wartezeiten (gleich große Ausschläge), also die Strategie Constant-Mix mit einem Hang zum Buy&Hold als Sonderfall. Da ich mit dieser Strategie immer gewinne, muss die CPPI-Strategie langfristig der Verlierer sein. Spätestens dann, wenn genug Menschen der Erde antizyklisch handeln. Die vorgestellte Strategie ist eine rein passive Strategie. Wenn nun aber die Mehrheit auf Constant-Mix-Strategien umsattelt, dann bremst das die Volatilität des Markets (Bei Kursabfall wird eingekauft und der Fall so gestoppt, bei Kursanstieg wird verkauft und der Anstieg so gebremst). Das führt zu immer weniger Reversals und stattdessen nur noch zu glatten Aufwärts- oder Abwärts-Trends, wo wiederum Constant-Mix (und antizyklik) versagt und CPPI gewinnt.
Das Bremsen der Volatilität ist richtig. Deshalb bezeichne ich die Strategie auch als sozial, man könnte mit ihr ruhigen Gewissens in Lebensmittelmärkte gehen. Je mehr Menschen dieser Strategie folgen, desto mehr schmilzt der Vorteil aus den Schwankungen in sich zusammen. Der im Augenblick große Vorteil aus den Schwankungen hat seine Ursache in den irrationalen Märkten, verursacht durch die falsche verlogene neoliberale Ideologie. Die Strategie Constant-Mix gewinnt immer (an Anteilen gemessen, nicht in Euro. Das geht so lange, bis keine freien Anteile mehr da sind). Ich sage es mal so: Der CPPI-Trader treibt den Kurs, bis der Rebalancer ihn wieder einfängt. Bedenke bitte, dass meine Strategie einen antizyklischen Trade nicht erzwingt. Kein Trade ist immer möglich, dafür kann ich bei einem großen Ausschlag auch viel handeln.
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kneim (OP)
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August 14, 2014, 08:47:25 AM |
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Ein Hinweis auf die Zukunft: Sollten die Eliten diese Strategie verstehen, werden sie auch schnell die Gefahr für ihr eigenes Vermögen erkennen. Es würde nicht weniger bedeuten, als dass die arbeitende Bevölkerung wieder die volle Souveränität über das aus Arbeitskraft Ersparte erhält.
An das Vermögen der arbeitenden Bevölkerung käme man dann nur noch durch direkten Diebstahl, Vorschläge des IWF liegen bereits vor, andere Maßnahmen sind ergriffen. In euren Renten-Portfolios werden nur noch wertlose AAA-Papiere liegen, die Schuld werden laut Medien alte Menschen, Roma und Arbeitslose haben.
Die gemäß dieser Strategie notwendige Diversifikation kann zur Umverteilung großer Geldbestände aus Sparbüchern und Konten in andere wertvolle Anlageklassen führen. Das wiederum beschleunigt den Kollaps unserer Fiat-Systeme, dem größten Ponzi-Schema aller Zeiten.
Die Menschen könnten verstehen, dass Fiat nicht die einzige Möglichkeit ist, Vermögen zu speichern.
Diejenigen, die das als letzte verstehen, werden fast alles verlieren, vergleichbar mit dem Desaster auf Mt.Gox. Die Profiteure werden in den Medien angegriffen werden.
Wir leben in einem ökonomischen Krieg!
Der ist noch lange nicht ausgestanden. ETFs werden nicht umsonst so stark beworben. ETFs sind kein Sondervermögen. Die meisten ETFs verleihen die Anlagegegenstände, um Zusatzerträge zu erzielen. Bei dem kommenden Crash werden die Eigentümer von ETFs den größten Teil ihrer Einlagen verlieren, weil die verliehenen Wertpapiere von den leihenden Banken wegen Insolvenz nicht mehr zurück gegeben werden können. Die verliehenen Wertpapiere befinden sich in dem Universum von ca. 700 Billionen US-Dollar, die weltweit in Derivaten stecken.
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kneim (OP)
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September 07, 2014, 09:03:59 AM Last edit: September 18, 2014, 11:36:56 AM by kneim |
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Ich stelle jetzt hier die These auf, dass die Erkenntnis "Wer sich begnügt, gewinnt immer" auch im großen und ganzen für einzelne Unternehmen gilt. Mit meiner Strategie liegt man wenigstens im Durchschnitt, bei entsprechendem Timing auch etwas darüber, jedoch nie an der Spitze.
Auf der Suche nach Unternehmen als Anlageziel heißt das: Ein Unternehmen sollte wenigstens ein ausgeglichenes Ergebnis haben, gerne auch etwas im positiven Bereich. Vermeiden sollte man dauerhafte Verlustbringer, denn die sind finanziell nicht nachhaltig.
Extreme Gewinne oder Gewinn-Ziele (z.B. 25% Eigenkapitalrendite bei der Deutschen Bank) gefallen nur dem "Homo Oeconomicus". Diese Krebsgeschwüre sind ein deutliches Warnzeichen an jeden seriösen Investor!
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Boinkit
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September 18, 2014, 06:22:53 AM |
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Ich hab die 50:50-Methode mal versucht, anhand des realen Bitcoin-Charts zu überprüfen. Meine Modellfestlegungen: - Kurs von investing.com vom 01.07.2014-18.09.2014 (war die erste Seite, auf der ich Kursverläufe in Zahlen gefunden hab).
- Eröffnungs-, Tageshöchst- und Tagestiefstkurse interessieren mich hier nicht. Ich betrachte nur den Schlusskurs
- Gebühren hab ich auch keine eingerechnet.
- Startkapital sind 500€, d.h. ich kauf vom Anfangskurs für 250€ Bitcoins.
- Als Quote hab ich auch einfachhalber mal die 50:50 verwendet.
- Die Größe der Zahlen sollte egal sein, da ich keine Rundung verwendet hab.
Ergebnis:Nach den 2 1/2 Monaten Betrachtungszeitraum steht bei mir ein Verlust von 11,01% in der Tabelle. Irgendwie beißt sich das mit der Aussage, dass man nach der Methode immer gewinnt, außer der Bitcoin geht gegen 0.
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Freyr
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September 18, 2014, 06:46:08 AM |
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Man ist damit immer besser als Buy&Hold. Zum Vergleich: mit B&H hättest du im gleichen Zeitraum 21,7% Verlust. Ein System, was immer nur Gewinne macht, also auch in einem Bärenmarkt gibt es nicht.
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kneim (OP)
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September 18, 2014, 11:41:21 AM |
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@Boinkit Wie berechnest du den Verlust?
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schnebi
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September 18, 2014, 01:22:06 PM |
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@boinkit In € gerechnet hast du Verlust gemacht, aber in BTC gerechnet hast du Gewinn gemacht
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kneim (OP)
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September 18, 2014, 01:38:57 PM |
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@boinkit In € gerechnet hast du Verlust gemacht, aber in BTC gerechnet hast du Gewinn gemacht Wie ich an meinem Gold-Silber-Spiel gezeigt habe, sind Umrechnungen irreführend. Den fairen Wert eines Anlagegegenstands (z.B. Peercoin) kenne ich nicht, ich kenne nur den Marktpreis. Mein Ziel ist die Vermehrung von Anteilen an den wertvollen Vermögensgegenständen. Dazu habe ich eine einfache empirische Formel: https://bitcointalk.org/index.php?topic=495672.msg8266511#msg8266511Auf die Zahlen von boinkit angewendet, komme ich auf folgendes Ergebnis: Zuwachs = Wurzel( 50% * 0,6232 BTC / 0,5485 BTC + 50% * 222,47 EUR / 250,00 EUR ) - 1 = 0,650% Dein Ertrag ist 0,65%. Die Erträge wachsen überproportinal mit den Ausschlägen, deshalb rechnet es sich regelmäßig, Geduld zu haben.
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Boinkit
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September 19, 2014, 08:42:52 AM Last edit: September 19, 2014, 08:55:51 AM by Boinkit |
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Wie berechnest du den Verlust?
Barreserve + Bitcoin * aktuellem Bitcoinkurs. Im Grunde genommen kann man auch einfach die Barreserve * 2 nehmen, da 50:50-Methode. In € gerechnet hast du Verlust gemacht, aber in BTC gerechnet hast du Gewinn gemacht Das ist natürlich richtig. Ist halt Ansichtssache, ob man den Bitcoinpreis in Euro ausdrückt oder den Europreis in Bitcoins. Momentan berechne ich den Verlust noch immer auf Euro-Basis. Was mir bei meinem Modell noch aufgefallen ist: Wenn der aktuelle Kurs wieder den Anfangskurs vom 01.07. meines Modells erreichen würde, dann hätte ich in der Tat 2,6% Gewinn zu verzeichnen (ohne Gebühren). Update:Hab jetzt mal die Gebühren (0,1% bei jeder Transaktion) einberechnet. Damit wäre der Gewinn dann 2,52%. Ist tatsächlich noch mehr als ich erwartet hätte. Ich glaub, die 50:50-Methode funktioniert bei hoher Votalität im Seitwärtstrend am besten.
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kalkulatorix
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September 19, 2014, 09:19:01 AM |
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Wenn man die 50:50 Strategie auswertet, und das Ergebnis in EUR bewertet, sollte der Startkurs und Endkurs identisch sein, so lässt sich der Erfolg der Strategie für die jene, die in EUR umrechnen, am leichtesten vergleichen. Ich habe den Bereich von 24.2.2014 bis 13.8.2014 genommen, da sich hier Startpreis (409.74) und Endpreis (410.35) nur geringfügig unterscheiden. Kurse von investing.com.
Die Strategie schreibt ja nicht vor, dass jeden Tag ein Trade gemacht wird, der die Werte auf genau 50:50 aufteilt. Mich hat interessiert, wie stark der Einfluss der Handelsfrequenz ist, und wie oft man optimalerweise handeln sollte.
Die Ergebnisse (mit 0.2% Spesen):
Jeden Tag ein Trade: Gewinn 15.53 EUR Jeden Tag ein Trade, wenn Trade > 0.01 BTC: Gewinn 15.3 EUR Jeden 2ten Tag ein Trade: Gewinn 12.49, 11.81 EUR, MIttelwert 12.15 EUR ein Mal pro Woche ein Trade: Gewinn 11.74, 13.7, 10.52, 10.05, 19.23, 13.65, 12.14, Mittelwert 13.00 EUR jede 2te Woche ein Trade: Gewinn 17.51, 13.8, 13.07, 13.14, 11.19, 17.61, 13.95, 12.43, 14.29, 11.61, 12.58, 15.67, 13.05, 15.21, Mittelwert 13.93 EUR
Optimum: Gewinn 23.72 EUR
Das Optimum ist nur dann zu erreichen, wenn man einen Trade am Ende einer Serie von aufeinanderfolgenden Tagen mit Kursgewinnen oder Verlusten macht, das kann man aber erst im Nachhinein erkennen, ist also für eine Handelsstrategie ungeeignet.
Am einfachsten ist da, einfach jeden Tag einen Trade zu machen......
Bei täglichen Trades kommt man auf ein Jahr hochgerechnet auf etwas über 6% Gewinn p.a..
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