Die OTAs haben keine Preishoheit, sie legen nämlich keine Preise fest.
Ich als Hotelier sage "mein Zimmer kostet 90 EUR".
Dann will ich, dass dieses Zimmer auch auf booking.com für 90 EUR verkauft wird.
Ich habe kein Interesse daran, dass es irgendeine Webseite im Internet gibt, wo das Zimmer für 89 EUR angeboten wird.
Wenn überhaupt, will ich einen günstigeren Preis exklusiv selbst anbieten.
Aber doch nur in Teilen Europas oder?
Überall dort wo die Ratenparität noch in Kraft ist, sieht es anders aus.
Dort wird den Online- Portalen vertraglich garantiert, dass diese immer den besten Zimmerpreis anbieten können.
Demnach geben die Hotels die Preishoheit auf.
Mein Ziel ist es auch nicht, die Kosten für den Kunden zu senken
Ich will meine eigenen Kosten senken.
Und zwar insbesondere in Relation zu meinem Umsatz.
Es nützt mir also wenig, meine Kosten z.B. um 5% zu senken, wenn zugleich mein Umsatz um 10% sinkt.
Die Frage ist halt, wie das außerhalb der EU aussieht, wo man vielleicht wirklich bis zu 30% Provisionen an die OTAs abgeben muss.
Ja, zumal auf diesem spezifischen Markt ein enormes Überangebot an Vertriebskanälen existiert.
Priceline hat seinerzeit (so wird gemunkelt) Milliarden ausgegeben, um auf dem Markt Fuß zu fassen.
Das die gesammelten Millionen für das Vorhaben zu wenig sein könnten, ist leider auch meine Befürchtung.
Aber ich verstehe immer noch nicht so ganz, wo überhaupt Kosten / Gebühren anfallen sollten, die eingespart werden.
Bei booking.com, Expedia, HRS und Co. gibt es keine Gebühren.
Es gibt lediglich die Kommission, also eine Vermittlungsprovision.
OTAs: 10-30% Vermittlungsprovisionen; keine sonstigen Gebühren
GOeureka: keine Vermittlungsprovisionen; 5% bei Zahlung in Fiat, BTC und ETH ; keine Gebühren bei Zahlung in 'GO- Token'
Natürlich sind die nichts Neues.
Aber noch einmal die Frage: wer bezahlt die?
Jedes Treueprogramm, jede Bonusmeile, jeder Vielbucherrabatt, jede Freiübernachtung lässt sich letztlich herunterbrechen auf einen prozentualen geldwerten Vorteil.
Bekommst du jedes zehnte Bier umsonst, hast du einen 10% Rabatt.
Wer bezahlt das?
GOeureka oder die Hotels?
Die Hotels natürlich.
Es werden ja nur die
bereits vorhandenen Treueprogramme in der Plattform integriert.
Aber wie soll das Geschäftsmodell von GOeureka dann aussehen?
Wenn es keine Kommission gibt, hat GOeureka auch kein Geld für Werbung.
Wenn es keine Werbung machen kann, kann es auch keine Buchungen für die Hotels generieren.
Dann ist es bedeutungslos.
5% auf Zahlungen in Fiat, BTC, ETH + die gesammelten Mittel aus dem Token Sale
Ob das schlussendlich ausreicht, kann ich nicht beurteilen.
Ich weiß nicht, wie ich das erklären soll.
Wenn ich davon ausgehe, dass auf einem Markt bereits zahlreiche Teilnehmer langjährig erfolgreich sind, und in einem harten Wettbewerb zueinander stehen, dann folgt daraus:
in diesem Markt sind die Margen durch den gegenseitigen Preiskampf schon so klein, dass sie nicht mehr kleiner werden können.
Einsparpotentiale existieren dann eigentlich nicht mehr.
Die Luft ist raus.
Wenn ein Hotel jetzt aber 30% Provisionen (ja ich weiß, in DE ist es weniger) für die OTA- Partnerschaft zahlen muss, dann geht das doch stark auf Kosten der Marge eines Hotels.
Manchmal kann man durch Technologie plötzlich neue Einsparpotentiale eröffnen, das wäre plausibel, aber ich sehe das in diesem konkreten Fall einfach nicht, weil ich hier auch wirklich keinen guten Einsatzzweck für Blockchain sehe.
Im Gegenteil da es sich bei OTA um einen notwendigen Konzentrationsprozess (Stichwort: gemeinsames Marketing) handelt, widerspricht das an sich den typischen Anwendungsfällen, bei denen Blockchain überhaupt in Frage kommt.
Naja, "Den Mittelsmann in der Hotelbranche zu beseitigen" ist doch eigentlich wieder ein klassischer Blockchain Anwendungsfall.
neue Einsparpotentiale:
- keine Kommissionsgebühren
- keine 'Händlergebühren' bei Zahlung in Kryptowährungen (die gewöhnlich von Kreditkartenanbietern und Zahlungs-Gateways erhoben werden)
Aber wie gesagt: Bin nicht vom Fach - mir gefällt einfach die Vision des Projekts.