Bitcoin macht die Mio., wenn es auf "normalen" Börsen gehandelt wird.
Also wenn es an der NYSE einen Ticker für "XBT" gibt.
Damit koppelt sich dann aber Bitcoin vollständig vom Shitcoin-Markt ab, der auf irgendwelchen Hinterhof-Buden wie Finex, Kraken oder Bitstamp gehandelt wird.
Solange es solche Buden gibt, die Bitcoin/Altcoin Trading anbieten, wird es auch immer Altcoins geben.
Das bestreite ich nicht.
Es wird auch in zwanzig Jahren sicherlich irgendwelche Altcoins an Hinterhofbörsen geben, nur ist die Frage, wie relevant die dann für den Kryptomarkt noch sind.
Momentan sind die Altcoins stark an Bitcoin gekoppelt.
Geht Bitcoin hoch, steigen auch die Altcoins (manchmal auch etwas früher und schneller, aber das ist nur eine kleine Ungenauigkeit).
Fällt Bitcoin, fallen auch alle Altcoins.
Man kann also sagen, dass Altcoins in gewisser Weise "Derivate" von Bitcoin sind.
Sobald aber Bitcoins an einer "echten" Börse direkt gehandelt werden, fällt diese Kopplung deshalb weg, weil derjenige Anleger, der an einer "echten" Börse handelt, zwar in der Lage ist, Bitcoins zu kaufen, nicht aber irgendwelche Altcoins.
Die große Hürde für Kapitalflüsse in den Kryptomarkt ist ja bis heute, dass man sich erst mal auf irgendeiner unseriösen, umständlichen, unsicheren Hinterhofbude wie finex, kraken oder bitstamp anmelden muss.
Realistisch betrachtet macht das doch kein vernünftig denkender Mensch außer ein paar Kryptospinnern wie uns.
Also haben wir in Zukunft voraussichtlich den Fall, dass der normale vermögende Anleger, der ein bisschen in Krypto machen möchte, gar nicht mehr die Wahl hat, ob er nun in Bitcoin oder Monero, Litecoin, Dash, was auch immer, geht.
Er kann zwangsläufig nur in Bitcoin investieren.
Ich gehe davon aus, dass es unter den normalen Anlegern heute schon zahlreiche gibt, die eigentlich auch gerne in Krypto investieren würden, es aber deshalb nicht tun, weil sie sich eben nicht bei kraken & Co. anmelden möchten, sondern sie sehnsüchtig darauf warten, das endlich in ihrer Depotverwaltung auch der Button "Bitcoin kaufen" auftaucht.
Meine Vermutung wäre, dass das eine erheblich größere Zahl mit auch einem erheblich größeren Anlagevolumen ist, als sich bisher auf dem Kryptomarkt tummeln.
Kurz gesagt:
sobald Otto Normalanleger in seinem Comdirekt-Depot Bitcoins kaufen kann, geht die Post ab.Aber eben nur für Bitcoin, nicht für all die Altcoins, die nicht an normalen Börsen gelistet sind.
Daraus folgt dann, dass der Bitcoin-Kurs steigt, während die Altcoins nicht nachziehen
können.
Folglich werden sogar die Altcoin-Fans zurück in Bitcoin gehen, weil sich dort einfach mehr Lambos finanzieren lassen.
Und das ist dann das Ende der Altcoin-Sause.
Es gibt heute schon einige und bis dahin wird's vermutlich noch wesentlich mehr geben - per Definition - utility Coins, die sich im Finanzmarkt 2.0 etablieren und diesen maßgeblich mitbestimmen werden mMn.
Das ist natürlich eine berechtigte Meinung, obwohl ich diese nicht teile.
Hierzu bitte ich aber noch zu bedenken, was ich weiter oben schon erwähnt hatte:
NYSE Ticker 2020: XBT, Ethereum Inc., Ripple Labs Inc.
[...]
Somit sind aber auch die Coins, die diese Unternehmen herausgeben, vom Bitcoin-Markt entkoppelt.
Der Börsenkurs der Unternehmen wird steigen, ihre Coins aber werden vermutlich nahezu wertlos und früher oder später abgelöst.
Gehen wir mal davon aus, dass Ethereum, Ripple und meinetwegen IOTA sich "etablieren".
Diese drei sind Unternehmen, keine Coins im engeren Sinne.
Stell dir einfach die Situation vor, wenn Vitalik Buterin "an die Börse" will.
Also an eine "echte" Börse, nicht kraken & Co.
Was wird passieren?
Die Aufsichtsbehörden der Börsen, aber auch die Börsen selbst (das sind gewinnorientierte Unternehmen) haben ein stärkeres Interesse daran, eine Neuemission einer Aktie zu begleiten, als einfach nur einen ETF auf einen Coin aufzulegen.
Ganz einfach, weil die Börsen daran deutlich mehr verdienen und die Aufsichtsbehörden mehr Kontrolle darüber haben.
D.h. die Börse NYSE z.B. wird an Vitalik herantreten und sagen:
"
Hör mal zu Junge, wir bringen dein Unternehmen gerne als Aktie an die Börse, das geht ratz fatz und macht dich über Nacht zum echten Milliardär, zusätzlich bekommst du als CEO eines großen Internet-Unternehmens ganz andere Möglichkeiten, dein Projekt weiterzuentwickeln."
Vitalik steht also vor der Wahl, entweder eine Aktie für Ethereum Inc. rauszubringen, das macht ihn dann zum
Marc Zuckerberg der Kryptowelt, mit Zugriff auf Milliarden echte Dollar und Kooperation mit Google, Microsoft, Facebook, Amazon, Apple & Co., die eventuell auch gerne ein Übernahmeangebot machen.
Oder aber er bleibt "unabhängig", bringt vielleicht irgendwann einen ETF raus, der ihm keinen Cent zusätzliches Geld einbringt, und ihn von den Möglichkeiten als CEO eines Super-Einhorns abschneidet.
Machen wir uns nichts vor: Vitalik wäre der größte Idiot, der auf diesem Planeten herumläuft, wenn er nicht die Aktie rausbringt.
Selbst für den Fall aber, dass Vitalik aus Überzeugung der Versuchung widersteht, wird es dann eben irgendein anderer machen.
Dann ist es eben nicht mehr Ethereum, sondern z.B. EOS, das den Weg des börsennotierten Unternehmens geht.
Dann lässt sich EOS von Google übernehmen, und hat auf einen Schlag die Möglichkeiten, die Google eben so bietet, zieht also mit Vollgas an Ethereum vorbei.
Damit ist dann Ethereum Teil der "abgehängten" Shitcoins an den Hinterhofbuden.
Diejenige "Smart Contract Platform", die sich als erste von Google & Co. übernehmen lässt, hat einen enormen First Mover Vorteil.
Wenn ein (Nicht-Krypto) Unternehmen sich überlegt, auf welcher Plattform sie denn ihren ICO, oder ihre Tokenisation abhalten soll, wen wird das Unternehmen wählen?
Eine Coin, die unkontrolliert von irgendwelchen "Hippies" betrieben wird, oder die Plattform, hinter der Google steht?
Wie du es auch drehst und wendest:
für Ethereum, Ripple und IOTA liegt die Zukunft als börsennotierte Unternehmen, die entweder eigenständig bleiben, oder sich sogar von Google & Co. aufkaufen lassen, bzw. wenigstens Beteiligungen der "Großen" zulassen.
Das ist mit einem ETF auf die Coin nicht möglich.
Mit einem klassischen IPO als AG ist es simpel machbar, und macht die Gründer zugleich zu "echten" Milliardären und Superstars a la Zuckerberg.