Wenn ich mit Bitcoin eine Tx tätigen kann, so hat das einen Wert für mich, für den ich bezahle. Mit ethereum kann ich noch viel mehr machen, Smart Contracts ausführen, dezentral abgesichert.
FTFY
Im Ernst: das bestreitet niemand, die Frage, auf die ich auch ausführlich einging, ist eben die, ob die Inzentivierung noch gegeben ist, wenn die Vergütung für die Leistung "TX" o.ä. nicht mehr leistungsbezogen, sondern quasi "sozialisiert" erfolgt.
Ich für meinen Teil halte das für mehr als fragwürdig.
Dafür bezahlen sie mit Tx-Kosten. Davon wird ein Teil geburned. Dadurch profitiert jeder der ether besitzt.
Wie du bereits treffend beschreibst:
jeder.
Nicht alleine oder überwiegend derjenige, der die Leistung erbringt.
Der sprichwörtliche Ami würde nun etwas von "socialism" schimpfen, obgleich das hier auch nicht zutreffend ist.
Ökonomisch lässt sich eben festhalten, dass die Anreize in einem solchen System falsch gesetzt sind.
Dein Post hatte genauso wenig Infos wie meiner
Es ist möglich, dass ich mich nicht verständlich genug ausdrücke, insbesondere, wenn ich stark verkürzt kommentiere, da ich überwiegend es nicht als meine Aufgabe erachte, die Vorzüge von Ethereum zu erklären, sondern in erster Linie kritisieren würde, dass zumindest nach meinem Dafürhalten solche Vorzüge, zumindest, soweit sie mir aus den mir geläufigen Erklärungen aus dem Umfeld von Ethereum selbst bekannt sind, nicht als gegeben betrachte.
Oder kürzer gesagt: Ethereum ist in der Bringschuld, zu erklären, warum ihr neues System tatsächlich funktioniert.
Nach meinem unmaßgeblichen Kenntnisstand aus einem Jahrzehnt im "Crypto-Universum" ist für mich nicht erkennbar, dass Ethereum PoS in irgendeiner Weise funktional im Sinne eines äquivalenten Ersatzes für PoW ist.
Warum ein funktionierendes PoS eine nobelpreisträchtige Sensation wäre, habe ich mehrfach erschöpfend erörtert, das muss ich hier nicht wiederholen.
Wünschenswert ist funktionierendes dezentrales PoS. Möglich ist es nach dem mir bekannten Stand der Forschung nicht.
Den Beweis, dass Ethereum das trotzdem geschafft hat, schuldet Ethereum selbst.
In Ermangelung eines dezentralen Systems mangelt es Ethereum allerdings bereits an der Plattform, um einen solchen Nachweis zu führen.
Du versteckst deinen Hass
Ich bekenne mich offen zu meinem "Hass", auch wenn ich angemessene, sachliche Kritik nicht als Hass im eigentlichen Sinne bezeichnen würde, aber das ist Geschmacksfrage.
Dass Scammer mir seit einem Jahrzehnt regelmäßig den Vorwurf machen, ich wäre ein "Hater", und es gelte für ihre diversen Abzocken ja zunächst einmal die "Unschuldsvermutung", schüttle ich schulterzuckend ab.
Ich mein alleine Bitconnect mit reinzubringen ist entweder dumm oder du manipulierst bewusst die Leser hier.
Selbstverständlich "manipuliere" ich die Leser hier.
Das ist verdammt noch mal der Sinn eines öffentlichen Forums:
ich biete den Lesern Informationen, die sie befähigen sollen, selbst frei zu entscheiden, was sie für richtig oder falsch halten mögen.
Natürlich ist das "Manipulation", schließlich verändert sich damit ihr Kenntnisstand.
Der Verweis auf Bitconeeeect kommt im Übrigen nicht von ungefähr.
Im Gegensatz zu den meisten Mitlesern hier kann ich mich an Ethereum auch in seiner Anfangszeit, noch lange vor dem Launch, gut erinnern.
Damals war das in gewisser Weise das "Hobbyprojekt" eines ambitionierten jungen Programmierers, der sich in Bitcoin-Kreisen einen guten Ruf unter anderem als "Journalist" gemacht hatte.
Er hat dabei Ideen kombiniert, die vorher von anderen, unter anderem dacoinminster in seinem Mastercoin bereits implementiert und erprobt waren, und hat das mehr oder minder konsequent weiterentwickelt.
Die Zielsetzung war zunächst die Schaffung einer Plattform für dezentrale Smart Contracts, auf der Basis bestehender Software, die dieser Programmierer lediglich in einem Paket zusammengeschnürt hatte.
Die erste Vermarktung mittels eines "Use Case" waren, wenn ich mich recht erinnere, Prediction Markets, die unter Verwendung von sog. "Oracles" bspw. dezentrale CFDs ermöglichen sollten.
Recht schnell stellte sich heraus, dass dezentrale "Oracles" nicht möglich sind.
Zweite Vermarktungsidee waren dann AFAIR DAOs.
Dritte Vermarktungsmasche: Weltcomputer.
Vierte Masche: ICOs.
Fünfte: NFTs.
Sechste: PoS?
Und da habe ich die eine oder andere Masche sicherlich vergessen.
Ethereum hat nach einem anfangs interessanten, ambitionierten Projekt mit einer klaren Zielsetzung nach und nach den Wandel hin zu einer sich selbst stets an den nächsten Hype anpassenden Vermarktungsmaschinerie vollzogen.
Das ist historisch so wohl zu 100% zutreffend.
Das heißt nicht, dass eine solche "Selbstvermarktungs-Coin" nicht irgendwie ihre Anhänger superduperreich machen kann.
Es heißt ebenfalls nicht, dass nicht möglicherweise gar das Unternehmen Ethereum eines Tages tatsächlich das neue "Google" oder dergleichen ist.
Alles ist möglich.
Was es aber auch heißt, ist, dass es sich bei Ethereum seit einigen Jahren in erster Linie um eines handelt: ein System, das seinen Anhängern stets neue Karotten am Stock vor die Nase hält.
Die "magische Geldvermehrung mittels PoS" ist natürlich für einen SCAM eine ideale Vermarktungsmasche.
Besser kann man sich das nicht ausdenken.
"Kauf mein Produkt, und du bekommst immer noch mehr davon".
Nur reden wir Klartext: das klingt auf den ersten Blick schon nach Ponzi.
Und zwar, weil es das eben auch ist.
Dass "Mining" (ggf. auch mittels funktionierendem PoS) prinzipiell nicht automatisch unter diese Kategorie fällt, ist solange richtig, wie damit der Leistungserbringer selbst eine angemessene Vergütung für seine Leistung erhält.
Alles darüber hinaus: SCAM.
Und insofern erlaube ich mir, einfach mal aus meiner kleinen, gemeinen und gehässigen Art, dann auch mal den Hinweis, dass ich so etwas u.a. bei "Bitconeeeeeeect" irgendwie schonmal gesehen zu haben glaube.
Wenn die Leser hier das anders sehen, ist das ihr gutes Recht, dann bin ich eben einfach nur ein Hater.