Ich habe das Thema schon im englischen IOTA Forum angesprochen, aber bislang ist niemand darauf eingegangen. Deshalb versuch ich es hier nochmal:
Iota ist ja insbesondere fürs IoT konzipiert und einige große Unternehmen sind bereits investiert und entwickeln Projekte mit IOTA. Aber da IOTA wie jede andere Kryptowährung von starken Kursschwankungen betroffen ist (wir hatten bereits +/- 50% in wenigen Tagen) frage ich mich, ob das nicht Unternehmen abschreckt, zu investieren und IOTA wirklich langfristig zu nutzen. Als Unternehmer muss ich Kosten und Gewinne kalkulieren können, um wirtschaftlich zu arbeiten, was durch solche Schwankungen unmöglich ist.
Aus der Perspektive des Investors ist es wichtig, dass Unternehmen IOTA wirklich adaptieren und langfristig nutzen, damit der Preis durch die Decke geht, was wir ja alle hoffen. Aber genau dieses "Durch die Decke gehen" des Preises würde doch dazu führen, dass Unternehmen eben aufgrund des Risikos der Kursschwankungen, die ja genau so gut auch nach unten ausschlagen können, IOTA nicht nutzen werden. Eventuell wurde das hier ja schon mal diskutiert, bin auf jeden Fall gespannt eure Lösungsansätze zu hören.
Soll wohl vorerst so gelöst werden, dass man instant Euro gegen Iotas tauscht und andersrum.
Ansonsten kannst du auch mal hier reinhören ab Minute 30:00 etwa, da erzählt Dr. Carsten Stöcker ein bisschen, wie es (auch) laufen könnte:
https://omny.fm/shows/der-flaneur/e25-dr-carsten-st-cker-innogy-blockchain-energie-uDas Interview ist aus dem Mai, also mit Vorsicht zu geniessen, da Innogy ETH durch IOTA ersetzen will/wird.
Erstmal muss man sich klar machen, dass die Volatilität nur unter der Bedingung eines viel, viel höheren Preises abnehmen kann. Um das Wechselkursrisiko in der Zwischenzeit für die IOTA-Wirtschaft auszuschalten und trotzdem gebührenloses Senden und Empfangen von Geldeinheiten zu ermöglichen, müsste man kostenlos und sofort Euros gegen IOTA und IOTA gegen Euros tauschen können. Dann besteht aber die Gefahr einer Spam-Attacke auf die Wechselstube. Diese wiederum könnte man eindämmen, indem man diesen Service nur für lizensierte Kunden zur Verfügung stellt, die dann nur eine begrenzte Anzahl von Swaps pro Zeiteinheit durchführen dürften.
Allerdings muss man auch bedenken, dass das Wechselkursrisiko nicht in jedem Fall von der Nutzung von IOTA abschreckt. Dort, wo bisher noch nicht monetisierbare Ressourcen bereits vorhanden sind, mit denen aufgrund des gebührenlosen Bezahlsystems von IOTA jetzt Geld verdient werden könnte, spielt die Volatilität aus wirtschaftlicher Sicht keine Rolle, da die Alternative hier lautet, entweder Geld zu verdienen oder keines zu verdienen.
Kurzum: Die Volatilität ist ein sehr großes Problem, quasi ein Transaktionskostenpunkt, bei dem IOTA noch lange Zeit im Vergleich zum Euro notwendig schlechter abschneidet, aber kein unlösbares.
Wie ursprünglich beim Bitcoin hängt der Erfolg davon ab, dass IOTA als Geld wirklich benutzt wird. Bei BTC waren es Idealisten, die selbstgestrickte Alpaca Socks gegen virtuelles Geld getauscht haben. Jetzt ist BTC der Goldstandard einer ganzen Kryptoökonomie geworden. Bei IOTA bräuchte es gar keine Idealisten, da durch gebührenlose Micropayments bei bereits vorhandenen und bisher noch nicht monetisierten Ressourcen quasi ein wirtschaftlicher Druck besteht, IOTA zu nutzen. Deshalb vielleicht die bereits absehbare Adoption durch die Industrie anstatt durch Idealisten, die großteils noch immer an BTC glauben. Ich erinnere hier noch einmal an die Tatsache, dass der Entwickler von IOTA BCNext ist, der mit Nxt einst ein hochidealistisches System schaffen wollte und dann erkennen musste, dass dieses Experiment gescheitert ist! Gescheitert am gegenwärtigen geistigen Zustand des Menschen. Ist es so abwegig zu vermuten, dass das Ziel hinter IOTA ist, diesen Idealismus jetzt durch die Maschinenökonomie, also unabhängig vom fehlerhaften Menschen, zu realisieren?
Rein geldtheoretisch ist IOTA perfekt - besser als Fiat, Gold, BTC, NXT - und muss kein Nischengeld bleiben. Wenn unsere Zentralplaner so weiter machen wie bisher und die Österreichische Schule Recht hat, könnte sich IOTA in einem freien Wettbewerb der Währungen langfristig durchsetzen. Die Initialzündung käme aber aus der Maschinenwelt. Die Menschen übernähmen dann nur, was die Maschinen ihnen "vorgelebt" haben. Das wirft dann vielleicht matrixhafte Fragen auf
https://www.youtube.com/watch?v=L0K6Cb1ZoG4