Ich kenn mich ehrlich gesagt mit der globalen Explorationsdichte nicht aus, aber wenn mich jetzt jemand fragen würde, ob ich ausschließe, dass irgendwo noch unentdeckte gewaltige Bestände lagern, dann würde ich wie aus der Pistole geschossen mit nein beantworten.
Eine Sache ist halt das Gold das "existiert", da glaube ich dass du im großen und ganzen recht hast, und eine andere das realistisch wirtschaftlich "förderbare" Gold. Natürlich wird zweitere Menge immer größer, je höher der Goldpreis steigt, aber ein Großteil des unentdeckten Goldes dürfte mehr oder weniger "für immer" ungefördert bleiben. Ich gehe halt davon aus dass Gold auch nicht mehr so stark steigen wird im Preis; meine Hoffnung ist zumindest, dass wir im Moment eher politisch außergewöhnlich unsichere Zeiten sehen und wenn diese Unsicherheit sich legt auch Gold wieder von seiner Bubble runterkommen sollte.
Deshalb lautet meine (nur halbwegs informierte) Schätzung tatsächlich dass wir eher höchstens 20% zusätzliches "unentdecktes", aber gleichzeitig wirtschaftlich förderbares Gold in absehbarer Zeit finden werden. Das wäre von der Größenordnung näher an Satoshis Coins als an einer Backdoor mit 10 Millionen neuen BTC

Was nicht heißen soll dass bei Gold nicht prinzipiell tatsächlich mehr Unsicherheiten bezüglich des Angebots bestehen als bei Bitcoin, und da stimme ich dir vollkommen zu.
Gut aber da haben wir doch beide den Konsens, dass technisch zusätzlich förderbares Gold ein "Kollateralschaden" des technischen Fortschritts werden könnte. Mit anderen Worten, wenn die Technologie sich ohnehin weiterentwickelt und zwar in allen Bereichen, dann wird auch Fördertechnologie mindestens peripher davon profitieren, und evtl. sogar primär, wenn sich plötzlich Quellen finden, die dann doch das Geld Wert sind sich konkret auf die Förderung zu konzentrieren. So wie die Menschen in den Weltraum wollen oder auch so Freaks wie Stockton Rush, der mit seiner Titan unbedingt die Tiefsee erkunden wollte, so wird's auch irgendwann irgendeine Technologie geben, die eine gründlichere Untersuchung der Erdschichten zulässt. Das mag jetzt alles hypothetisch klingen, aber die Welt, in der wir heute leben mit all der Technologie, war irgendwas davon vor 100 Jahren nicht hypothetisch? Klar ein paar Sachen nicht, das Rad ist immer noch rund und befördert uns, wobei doch selbst das zur Debatte steht, dass das Rad immer das Primärelement für Fortbewegung sein wird. Magnetismus etc.
Zumal wir uns ja in einer exponentiellen Sphäre bewegen. In Jahrhunderten denkt doch gar keiner mehr. Ist immer alles eine Frage von Jahrzehnten.
In einer Sache sind wir uns trotzdem einig und deshalb überspitze ich das hier auch einfach ein bisschen, spiele mal ein bisschen den Counterpart sozusagen

Es wird jetzt nicht morgen eine Goldquelle auftauchen, die da den Bestand verdoppelt. Mein Punkt ist aber viel eher, dass das einmal mehr zeigt wie krass zuverlässig dieses "bescheuerte" Bitcoin ist. Ich benutze den Begriff, weil ich schon häufiger Diskussionen hatte, in denen Leute dann meinten, wie denn so ne bescheuerte Zahlen-Buchstaben-Kombination was wert sein könnte und man selbst müsste ja nicht ganz bei Sinnen sein, da irgendwo in so ne komische Internetsoftware sein Geld zu stecken. Dann kommt häufig das Argument Gold. Ich meine, Du kannst Dir vorstellen, dass ich dann immer ein bisschen innerlich lachen muss, weil das tatsächlich auch intelligente Leute sind zum Teil, die sowas von sich geben

(also jedenfalls intelligent auf ihrem Abschlusszeugnis).
Deine Schätzung von 20%, die könnte ich nicht mal im Ansatz einordnen. Dann fragen wir doch mal unseren Kumpel ChatGPT:
Wie viel des Erdballs, auch der Erdschichten, hat man bisher vollständig durchdrungen und erkundet?
Sehr gute Frage – und die Antwort zeigt, wie wenig vom Inneren der Erde wir tatsächlich direkt erforscht haben.
1. Durchdrungen und erkundet:
Die bisher tiefste Bohrung der Menschheitsgeschichte ist die Kola-Bohrung in Russland, die bis 1989 eine Tiefe von 12.262 Metern (12,26 km) erreichte. Das ist nur ein winziger Bruchteil der gesamten Strecke zum Erdkern.
Zum Vergleich:
Durchmesser der Erde: ca. 12.742 km
Kola-Bohrung: 12,26 km tief = nur 0,1 % des Erddurchmessers
Selbst die Erdkruste ist je nach Region zwischen 5 und 70 km dick – also haben wir nicht einmal diese äußerste Schicht vollständig durchbohrt.
2. Andere Versuche und Projekte:
Ozeanische Bohrungen reichen etwas weniger tief (z. B. der "Deep Sea Drilling Project"), maximal rund 2–3 km unter dem Meeresboden.
Geophysikalische Methoden wie Seismologie liefern indirekte Informationen über tiefere Schichten (Mantel, äußerer/innerer Kern), doch diese beruhen auf Modellierungen, nicht direkter Erkundung.
Ey @d5000 ich bin jetzt richtig hängen geblieben bei ChatGPT, weil das so verdammt spannend ist

Gut, dass wir diese Diskussion haben, weil ich mich noch nie so eingelesen habe. Ich habe diesen Post vor einer halben Stunde oder so begonnen. Ich teile nochmal ein paar Sachen:

Projekte zum Asteroidenbergbau sind schon unterwegs, dort wird aktiv geforscht. Das nur zur Info.
Meine weitere Frage an ChatGPT:
Du sagst "Asteroidenbergbau ist viel realistischer und wird voraussichtlich in den nächsten 50–100 Jahren beginnen. Dort könnte man Gold gewinnen – ohne die Erde zu durchbohren."
Wie viel Gold im Vergleich zum heutigen Bestand schätzt Du, könnte Asteroidenbergbau bringen?"
Sehr gute Frage – sie wird in Raumfahrt- und Rohstoffkreisen tatsächlich ernsthaft diskutiert. Hier eine fundierte Schätzung:
1. Wieviel Gold besitzt die Menschheit heute?
Alles je geförderte Gold auf der Erde: ca. 208.000 Tonnen (Stand 2024, World Gold Council)
Würde einen Würfel von nur ca. 21 Metern Kantenlänge füllen.
2. Wieviel Gold könnte ein Asteroid enthalten?
Manche M-Typ-Asteroiden bestehen aus metallischem Material (Eisen, Nickel, Gold, Platin).
Ein berühmtes Beispiel:
Asteroid 16 Psyche:
Durchmesser: ca. 220 km
Geschätzter Metallgehalt: mehrere Billionen Tonnen Eisen und Nickel
Enthaltenes Gold (geschätzt): 10^19 kg = 10 Billionen Tonnen
(extrem grobe Modellrechnung, hoher Unsicherheitsfaktor!)
Das wäre 50 Millionen Mal mehr Gold als je auf der Erde gefördert.
Aber: Niemand würde je den ganzen Asteroiden abbauen – schon Bruchteile könnten den Goldpreis drastisch senken.
3. Realistische Prognose für Asteroidenbergbau (1. Generation):
Erste nutzbare Zielobjekte: kleinere Asteroiden (10–500 m Durchmesser).
Potenzieller Goldgewinn pro kleinem Asteroiden: 50–500 Tonnen Gold (realistisch je nach Ziel).
Das entspricht 0,02 % bis 0,2 % der gesamten bisherigen Weltgoldmenge pro Asteroidenbergung.
Einige Dutzend solcher Missionen könnten den Weltbestand an Gold verdoppeln – also zusätzliche 200.000 Tonnen oder mehr.
Jetzt kommt der interessanteste Punkt:
5. Wirtschaftliche Realität:
Selbst eine Verdoppelung des Goldvorrats durch Space Mining könnte den Goldpreis stark drücken.
Gold könnte dann industrieller Rohstoff statt „Wertspeicher“ werden.
Hier noch eine Zusammenfassung zum Stand der Forschung und Entwicklung beim Asteroidenbergbau (Space Mining):


ChatGPT hat noch hunderte weitere interessante Aspekte erwähnt. Wie zum Beispiel, dass Verbunde wie die OPEC entstehen könnten, die den Asteroidenbergbau beschränken, um den Goldpreis künstlich hochzuhalten. Das wird sich aber nicht global durchsetzen lassen, weil Gold dann zum extrem nützlichen Massenrohstoff werden könnte.
Tja was soll ich sagen, nochmals vielen Dank für diese Diskussion, weil ich komischerweise noch nie so konkret mal nachgeschaut habe, was denn eigentlich überhaupt möglich ist. Auch noch am Rande: Die Erde hat einen Durchmesser von 12,000 Km und die tiefste Bohrung bisher beträgt rund 15 Km. Da Gold sich mit Eisen bindet, gravitiert es zum Erdkern. Die Abbaubarkeit ist fraglich, aber in der Theorie sollte viel mehr Gold hin zum Erdkern existieren, als zur Erdkruste.
Ich hoffe, dass der kleine Exkurs hier vielleicht für den einen oder anderen interessant ist

Ansonsten sorry für Wall of Text!
Edit: Ach ich fand noch eine interessante Information, vor allem, weil man das für sich selbst nie so visualisiert, dass das geförderte Gold heutzutage insgesamt vom Volumen einem Würfel mit 21 Metern Kantenlänge entspricht. Ich glaube, das gibt einem nochmal eine gute Perspektive, dass das soviel gar nicht ist, wenn man jetzt denkt, dass der Asteroidenbergbau irgendwann kommt (finde das Wort Space Mining cooler, aber 1miau mag das nicht

). Unsere Zukunft kann kommen: Bitcoin Mining + Space Mining! Haha! Vielleicht schule ich doch noch auf Astronaut um.