Ist es fair, dass mir jemand mein Erspartes Geld entwerten darf ohne das mir jemand erklärt, dass es so ist?
Keine Ahnung, ob es fair wäre.
Allerdings gehört zumindest das Grundprinzip der Inflation und des Fiat-Gelds zum Curriculum wohl der meisten weiterführenden Schulen in Deutschland.
Du hast keine Ahnung ob es fair ist, wenn jemand kommt und dein Geld/Zeit entwertet.
Lies noch einmal. Ich weiß nicht, ob es fair
wäre, wenn man dein Geld entwertet,
ohne es dir zu erklären.
Ich kann dies nicht beurteilen, weil dem nicht so ist.
Dein Geld "wird entwertet", aber es wurde dir jedenfalls erklärt, dass dem so ist.
Insofern ist es für dich in jedem Fall fair, völlig unabhängig davon, ob es für den von dir genannten, hypothetischen Fall, fair wäre.
Kommt das nicht einem Diebstahl gleich? Dir wird Lebenszeit gestohlen!
Wie kommst du darauf?
Die Inflation steuert sich mittelbar aus Angebot und Nachfrage am Geldmarkt.
Variierende Preise sind ein kennzeichnendes Merkmal freier Märkte.
Jetzt durfte ich dich doch schon ein wenig besser kennenlernen und bin überzeugt, dass du dich schon mal mit dem Gold Standard auseinandergesetzt oder?
Sofern du mit "damit auseinandergesetzt" meinst, dass ich gelernt habe, warum der Goldstandard in der Tat eine ökonomisch desaströse Politik der Zwangswirtschaft gegen einen freien Markt war

Natürlich profitieren Banken nicht von einer Rezession, jedoch führen diese eine Rezession durch blinde Gier von Rendite herbei.
Wie gesagt, erschließt sich mir nicht ganz, wie du auf den Gedanken kommst, dass ausgerechnet Banken, die davon nicht sonderlich profitieren, und die dazu auch allenfalls mittelbar befähigt wären, Rezessionen der Realwirtschaft irgendwie "herbeiführen" könnten, aus welcher Motivation auch immer.
Wie ich hier leider herauslesen kann, hältst du Bitcoin nicht aus Überzeugung, sondern nur aus Sicht der Rendite.
Keine Ahnung, an welcher Stelle du das "hier" herauslesen kannst.
In diesem Thread schrieb ich zuletzt:
Bitcoin wird langfristig wieder mehr Mittelstand hervorbringen.
Das halte ich für unwahrscheinlich.
Vielmehr verschärft zumindest nach meinem Augenschein Bitcoin die globale Ungleichverteilung von Vermögen erheblich.
Wie du auf dieser Basis zu dem Schluss gelangen kannst, ich hielte Bitcoin nur aus Sicht der Rendite, ist mir schleierhaft.
Aber ich bin ehrlich: ja, ich
halte Bitcoin aus dem Gesichtspunkt der spekulativen Vermögensverwaltung.
Ansonsten hätte ich auch keinen Grund dazu, schließlich müsste ich Bitcoin nicht in nennenswerten Mengen halten, um es zu nutzen.
Zugleich nutzt es Bitcoin auch nichts, ob ich es halte oder nicht, Bitcoin als technologisches und sozioökonomisches Experiment ist auf meine Teilhabe als "Hodler" nicht angewiesen.
In diesem Sinne versteige ich mich zu der Behauptung, dass jeder, der Bitcoin hodlt, dies zum Zwecke der spekulativen Vermögensverwaltung tut.
Bist du befürwortet der MMT?
Ich würde mich allgemein der ordoliberalen, kommunitaristischen Strömung der Ökonomie zuordnen, aber "Anhänger" im Sinne einer politischen Gesinnung ergibt in Bezug auf Ökonomie in meinen Augen keinen Sinn.
Die Ökonomie ist ähnlich wie die Geschichtswissenschaft kein "Wettstreit der Ideologien", in dem man sich die eine, allein glückseligmachende Theorie aussucht, und streng bei dieser bleibt.
Vielmehr betrachtet man die reale Welt in der Interpretation möglichst vieler, oft gegensätzlicher Theorien, um zu einem umfassenderen Verständnis zu gelangen.
Deshalb sind in meinen Augen Sätze wie "ich bin Keynesianer" oder "Anhänger der österreichischen Schule" auch kennzeichnend für Menschen ohne ausgeprägten ökonomischen Sachverstand.
