Sehr differenzierter Kommentar von Stefan Wolff auf boerse.ard.de:
Beim ersten Überfliegen dachte ich das auch noch, aber der Wolff hat wohl nur Kreide gefressen und seine Fundamentalkritik gut getarnt.
Ganz ehrlich, der Kerl ist so aalglatt, dass ich beim ersten Drüberfliegen gar nicht gemerkt habe, was für eine hasserfüllte Anti-Bitcoin-Propaganda er fährt. Wenn ich mir das so anschaue, muss ich langsam vermuten, dass es in den Schubladen der
Commerzbank-Leute eine Art Leitfaden FUD gegen Bitcoin gibt. Der Kerl ist einfach
zu gut.
Die Schließung des Bitcoin-Handelsplatzes Mt. Gox ist die Lehman-Pleite des Internets. Die virtuelle Währung durchläuft damit eine tiefe Krise. Doch das Ende des Bitcoin ist damit nicht eingeläutet.
Soweit, so gut.
Weil keine Banken oder Staaten im Spiel sind, so die Annahme, könne das Vertrauen auch nicht schwinden.
[…]
Das ist ein riesiger Irrtum, wie sich jetzt herausstellt. Alle Zahlungsmittel […] basieren auf dem Vertrauen
Es wird der Strohmann aufgebaut, dass Vertrauen im Bitcoin-System die selbe Rolle spielt wie im klassischen Fiat. Darüber lässt sich vortrefflich streiten, aber es so platt hinzustellen, ist in jedem Fall falsch.
Ebenso verhält es sich mit dem Aufbewahrungsort für das Geld. Wird dieser nicht mehr als sicher empfunden, werden die Kunden alles daran setzen, ihr Geld in Sicherheit zu bringen. Ein “Bankrun” ist der Alptraum einer jeden Gesellschaft. Deshalb lieferten die Schlangen für zyprischen Banken und ein paar Jahre zuvor die vor den Toren der britischen “Northern Rock” campierenden Kunden Bilder, die das Vertrauen in das Finanzsystem erschütterten.
Ganz ähnlich verhält es sich auch mit Mt. Gox jetzt. Die Plattform ist geschlossen, die Kunden kommen nicht an ihr Geld.
Das hat mit Bitcoin gar nichts mehr zu tun, der Strohmann wird weitergebastelt.
Schon ein paar Wochen zuvor hatte die junge Währung sein Waterloo erlebt. Kursverluste um 60 Prozent binnen weniger Minuten, ausgesetzter Handel und geschlossene Handelsplattformen haben die Fangemeinde tief verunsichert.
Da wird nicht mal klar, worum es gehen soll.
Ich kann mich an kein Waterloo erinnern.
Es werden dunkle Assoziationen an frühere Horrormeldungen heraufbeschworen, um eine Drohkulisse aufzubauen.
Schon vor diesen Tumulten hatte der Bitcoin für jede Menge Gesprächsstoff gesorgt. Vor allem stand die Frage im Vordergrund, ob die immensen Kurssprünge eine Spekulationsblase aufpumpen oder nicht. Natürlich haben all jene, die dem Bitcoin hold waren, die Währung stets für fair bewertet gehalten. Das heißt aber nichts. Vor einigen Jahren fanden es einige Aktionäre auch völlig normal, dass eine Filmrechte-Klitsche namens EM-TV an der Börse genauso hoch bewertet war wie der gesamte Disney-Konzern.
Gleichsetzung Bitcoin - New Economy. Totschlagargument Tulpenmanie.
Damals wie heute entstand eine Preisblase, als sich das gehandelte Objekt vom Sujet für einige wenige zum Massenphänomen wandelte. Beim Bitcoin paarte sich die Sorge um das klassische Währungssystem mit dem Traum vom schnellen Geld. Allein die heftigen Schwankungen, mit denen die Währung gehandelt wurde, hätte Anleger abschrecken sollen.
Spekulationsblase + Volatilität.
Die Turbulenzen dürften jede Menge Vertrauen kosten. Aber am Ende ist der Bitcoin damit nicht und die Idee von virtuellen Währungen ist es erst Recht nicht. Es gibt andere Handelsplattformen und vorraussichtlich wird es auch noch konkurrierende Internet-Devisen geben. Die Geschehnisse der vergangenen Wochen dürften aber die Bitcoin-Blase als die schnellste Spekulationsblase in die Geschichte eingehen lassen.
Bitcoin ist nicht tot, aber irgendwie auch nicht so ganz das wahre. Warten Sie lieber auf den Nachfolger,
Commerzbank-Coin, much currency, wow!
Weil, böse Spekulationsblase und so.
Edit: versehentlich hatte ich Herrn Wolff der Commerzbank zugeordnet, er ist aber wohl freier Journalist. Mea culpa und sorry.