Du schreibst „der Kurs ist da nicht so wichtig“, aber es ist doch so das pro byte Satoshi bezahlt werden müssen. Also der Preis für eine Bitcoin-Transaktion wird in Satoshi pro Byte berechnet. Ein Satoshi ist 0,00000001 BTC. Du hast recht, der Anstieg der Gebühren ist zu sehen.
Ich weiß nicht genau worauf du hinauswillst ... Natürlich bedeutet es, wenn der Kurs höher ist, dass die Miner mit der gleichen Transaktionsgebühr in BTC mehr Hashrate finanzieren können, da die Hardware und Elektrizität noch nicht in Bitcoin abgerechnet wird sondern in USD, CNY usw..
Aber im Bitcoin-Netzwerk gibt es auch für Angreifer mehr zu holen, wenn der Kurs höher ist. Es gibt mehr Möglichkeiten für Double Spends usw. Deshalb könnte man z.B. davon ausgehen, dass der Anreiz eines 51%-Angriffs ähnlich hoch bei einem Bitcoin mit einer Marketcap von 1 Billion und einer Hashrate von 150 Exahash/Sekunde (wie aktuell) und bei einer Marketcap von 10 Billionen und einer Hashrate von 1500 Exahash/Sekunde. Das Verhältnis ist vielleicht nicht direkt proportional, aber tendenziell geht es in die Richtung.
Umgekehrt würde, wenn der Kurs sinkt, der Anreiz eines Angriffs geringer. Kaum jemand will ja anscheinend die Shitcoins mit 1 Mio. Marketcap angreifen - und wenn, dann ist die Beute meist überschaubar.
Deshalb glaube ich (und das habe ich auch als Meinung von Forums-Veteranen gelesen, dass die es so sehen) dass der entscheidende Wert für die Sicherheit des Bitcoin das Verhältnis zwischen Marketcap bzw. Preis und Hashrate (bzw. Miningkosten) ist.
Wenn also der Bitcoinkurs irgendwann sinken sollte, dann wird es zwar weniger attraktiv, zu minen, aber auch die Angriffsaktivität dürfte abnehmen. Deshalb wäre der Kurs für die Sicherheit relativ wenig relevant.
Eher relevant wie gesagt wäre bei abnehmendem Blockreward, dass überhaupt ein "Transaktionsgebührenmarkt" besteht, also User um Blockkapazität konkurrieren. Wenn aber die Aktivität so niedrig ist, dass auch 0-Gebühren-Transaktionen durchgehen, dann kann die Sicherheit tatsächlich unterirdisch werden, wenn der Blockreward gegen Null tendiert. Dennoch gibt es auch dann noch ein Hilfsmittel, was ja auch heute von allen Shitcoins verwendet wird: einfach mehr Bestätigungen bei Zahlungen verlangen.
Das ist auch vor dem Hintergrund der Blocksize-Debatte zu sehen ... also Bitcoin Cash mit seinen (potenziellen) Riesenblöcken wäre von einer solchen Entwicklung weit mehr gefährdet als Bitcoin.
Hab jetzt weit ausgeholt aber ich hoffe es ging in die Richtung um deine Frage zu beantworten
Ist nicht eher wichtiger, wie viele Transaktionen durchgeführt werden?
Ich gehe mal davon aus, dass es 2028 noch Fiat gibt. Also wenn 2028 die Transaktionsgebühren > 1.5625 BTC sind und wir Kurse über 100k$ haben, dann wird doch niemand mehr großartig eine Transaktion vornehmen. Eher wenn die Summe aller Transaktionsgebühren in einem Block
> 1.5625 BTC, könnte das System weiter funktionieren.
Ja, ich meinte natürlich die Transaktionsgebühren pro Block. Und die ist in der Tat teilweise abhängig von der Anzahl der Transaktionen. Allerdings: Einen "Transaktionsgebührenmarkt" gibt es nur, wenn der Platz im Block knapp ist, also die Blöcke (fast) voll. Sonst würde kaum jemand hohe Transaktionsgebühren zahlen wollen. Also ist die Gesamtgebühr, die in den Block einfließt, auch abhängig von der Knappheit im Block. Das sah man ja 2017: Die Blöcke mit den 10-BTC-Fees unfassen weniger Transaktionen als die heutigen Blöcke mit 1-2 BTC, aber die Panik, in die Blöcke zu kommen, sorgte für astronomisch hohe Transaktionsgebühren.
Zumindest ein bisschen von dieser Panik sollte es auch in Zukunft geben wenn der Reward abnimmt, sonst kann sich wie gesagt das Hashrate/Marketcap-Verhältnis verschlechtern.
Falls ich euch komplett falsch verstehe bitte schreien bzw schreiben
PS: Es fellt ...