Lese zwar einiges von dir aber auch nicht alles. Der Beitrag war mir neu. Verstehe nun den Hintergrund auch wenn ich nicht ganz der Meinung bin. Aber ist doch auch schön, sonst brauchen wir keine Diskussionen mehr
Geht er aber hin, wird zum Shitcoiner, behauptet einfach, seine nette Idee wäre "the next big thing", "besser als Bitcoin", und "Bitcoin ist sowieso veraltet", darf er sich nicht wundern, wenn ich dann auch kein Blatt vor den Mund nehme, und ihm klar ins Gesicht sage, dass ich ihn als das betrachte, was er tatsächlich i.d.R. ist: ein krimineller Anlagebetrüger.
Ich habe mittlerweile zu viele Leute gesehen, die ihr Erspartes wegen solchen Gangstern verloren haben, als dass ich mich da guten Gewissens raushalten könnte.
Du deckst schon ein wirklich breites Feld mit der Aussage ab, wo man deutlich differenzieren sollte.
Es gibt schon einen immensen Unterschied zwischen bspw. ETH oder IOTA und bspw. Onecoin (wozu deine Aussage mit dem Anlagebetrug voll und ganz passt), wo sogenannten Verkäufer in eine Youtubevideo am Strand sitzen und davon berichten wie viel Geld sie durch den Kauf von Onecoin "Schulungspaketen" gemacht haben und man für nur 1000€ Einstiegspreis definitiv finanziell unabhängig wird. Solchen offensichtlichen Betrug muss man sogar so benennen und kritisieren, aber grundsätzlich, wer in sowas unreflektiert investiert, dem ist auch nicht zu helfen.Aber das auch auf ETH und IOTA zu übertragen und Bitcoin eher als sicher zu klassifizieren ist schon sehr parteiisch
Ich muss hier nochmal das Beispiel Hedera nennen, das ist ein ehrliches, anständiges Projekt, dass zumindest nach meinem aktuellen Kenntnisstand "in Ordnung" ist.
Das Projekt setzt auf DAG (ähnlich wie IOTA), und ist sich der Probleme dieser Architektur bewusst, und nimmt diese in Kauf, löst diese mit einem klar zentralisierten Ansatz, und sagt das auch so.
Dann mag es dafür einen Use-Case geben oder auch nicht, ich wünsche den Jungs jedenfalls allen Erfolg der Welt, denn sie sind ehrlich.
Hedera hat mich auch mal einige Zeit interessiert. Ich fand es nur damals schwer zugänglich für einen Normalo. Anfänglich wenig Infos (anscheinend wurde ein Großteil in einem Privatsale vorab verkauft) und für die Restkrümel für das normale Volk musste man sich noch einen KYC unterziehen. Nur wo ziehst du eigentlich jetzt die Grenze zu deiner Definition von "Shitcoins"? Bei Hedera scheint vllt die Technologie halbwegs "in Ordnung" zu (weiß zu wenig davon um mir eine Meinung zu bilden), aber sicherlich ist der Token schlecht und einseitig verteilt (wie so viele ICO-Projekte) und das Team scheint jetzt auch nicht das Who-is-Who der wissenschaftlichen Kryptokompetenz zu sein.
IOTA ist dem Use-Case IoT nicht angepasst, will aber diesen Use-Case abdecken.
Interessehalber, woran machst du das fest? Gibt es dazu aus schon mal einen Beitrag von dir?
Das heißt wohlgemerkt nicht, dass es nicht dennoch erfolgreich sein kann, es gibt durchaus Beispiele, wo sich unsinnige Technik durchgesetzt hat, weil sie einfach "von oben diktiert" wurde o.ä., nur ist das eben die krasse Ausnahme, und wäre auch nur dann plausibel, wenn es ein "Oben" gäbe, welches die Durchsetzung von IOTA diktieren könnte.
"Unsinnige Technik" kann sich auch durchsetzen wenn es zum richtigen Zeitpunkt die richtige bzw. einzige Lösung ist. Auf die schnelle fällt mir da die Programmiersprache bzw. eigentlich Skriptsprache PHP ein. Ein schlechtes Design, viele Flaws, Inkosistenzen, schlechte Wartbarkeit, doch sie war die erste brauchbare und verwendbare Codesprache um schnell Web-Logiken zu programmieren und war mit verantwortlich für den Boom des Web 1.0 und teils 2.0. Selbst heute setzten noch 80% aller Websites PHP ein (darunter 3 von 4 Blogs, Facebook und andere) obwohl es mittlerweile Dutzende bessere Alternativen gibt. Nur ein Beispiel.
Weil es sich selbst im Bereich der "Blockchains" bzw. "Kryptowährungen" "bewirbt". In Wahrheit hat IOTA mit Kryptowährungen und Blockchains genauso viel zu tun wie z.B. Ripple: gar nichts.
Bei Blockchain bin ich bei dir. Bei Kryptowährung ist es Auslegungs- bzw. Definitionssache.
Außerdem ist mir keine offizielle Aussage bekannt wo sich IOTA als Blockchain bewirbt. Als Distributed Ledger ja, aber das ist auch nicht falsch.
Das kann ich nicht verifizieren, nur würde ich schon den Unterschied zwischen einer "Kooperation" und "gemeinsamen Forschungsprojekten" unterscheiden.
Nur, weil irgendein Hinterhof-Google-Lab mal irgendwas mit Bitcoin experimentiert, siehst du auch niemanden schreien "Google setzt jetzt auf Bitcoin".
Naja, zugegeben, es gibt schon auch immer wieder Bitcoiner, die da etwas zu "begeisterungsfähig" sind, aber ich gehöre jedenfalls nicht dazu.
Ich weiß wirklich manchmal nicht wo du deine Informationen zu IOTA beziehst. Bei Bosch und Fujitsu handelt es sich um Forschungskooperationen. Bosch - übrigens in den Top3 der forschungsstärksten Unternehmen der Welt anhand der Patente - kooperiert mit IOTA bei mehren Themen, u.a. bei dem derzeit in der Beta-Phase befindlichen MAM (Masked Authenticated Messenging).
Beispiel =>
https://www.bosch-connectivity.com/de/newsroom/blog/xdk2mam/ XDK2MAM als Schnittstelle zwischen XDK & IOTA zur sicheren Datenübertragung
Das Bosch XDK (Cross Domain Development Kit) ist ein programmierbares Sensorgerät und eine Prototyping-Plattform für nahezu jeden denkbaren Anwendungsfall des Internets der Dinge. Darüber hinaus lässt es sich auch als leistungsstarke Sensor Node Lösung einsetzen. Es kombiniert modernste MEMS-Sensorik, WiFi, BLE, SD und gebrauchsfertige Softwarepakete.Zudem hat Bosch über seine Investment Firma einen signifikaten Anteil an IOTA-Token erworden =>
https://www.bosch-presse.de/pressportal/de/en/robert-bosch-venture-capital-makes-first-investment-in-distributed-ledger-technology-137411.htmlMir kommt es wirklich so vor, als würdest du bei IOTA noch auf dem Stand von 2015/2016 verweilen. An sich nicht schlimm, aber dann sollte man solche Aussagen einfach lassen.
An sich heißt das alles noch nicht das IOTA ein Erfolg wird. Nur das als "Hinterhof-Google-Lab" abzutun ist falsch
Ich erinnere mich an weitere offizielle Statements der verschiedenen Partner, ist mir jetzt nur zu blöd alles rauszusuchen. Vielleicht machst du das auch besser selbst um mal auf den Stand zu kommen, wenn dich IOTA so beschäftigt.
Firmen wie Bosch, Fujitsu, JaguarLandrover präsentieren auf Industriemessen sicherlich zigtausend neue Forschungsansätze, wo sie in irgendeiner Abteilung mal ein paar Postdocs darauf ansetzen, hier ein wenig zu experimentieren.
Es gibt derzeit vermutlich kein größeres Industrieunternehmen mehr, das nicht an irgendeiner Stelle in R&D Blockchain-Projekte bastelt.
Ebenso in der Finanzwelt.
Bin ich bei dir. Arbeite selbst im IT-Bereich einer Branche die Distributed-Ledger stark erforscht und prototyped. Nun ist das aber schon seit 2016 so und langsam kristalisieren sich Favoriten heraus und es gibt Tendenzen. Wenn nicht auf geschlossene DL-Lösungen gesetzt wird (i.d.R. Hyperledger oder eine Lösung der Konsortien wie R3 etc) sind nicht viele permissionless Plattformen übrig geblieben. Ob das richtig oder falsch ist, mag dahingestellt sein. Zumindest ist das so der Stand von dem was man erfährt.
Bitcoin hat nämlich nicht die notwendigen personellen Kapazitäten, um noch den Steigbügelhalter für die Industrie zu spielen.
Bitcoin ist mE kein Protokoll welches nur Ansatzweise für den breiten Einsatz in der Industrie einsetzbar wäre. Vielleicht neue Protokolle die auf Bitcoin aufsetzen. Und dann wäre Bitcoin auch nicht mehr als eine dezentrale Datenbank die als Unterbau des Protokoll grundsätzlich jederzeit durch ein anderes Projekt ausgetauscht werden könnte (wie z.B. Komodo mit seinem dPoW sehr gut zeigt).
Nur muss dir eben auch klar sein, dass auch die Leute in den Firmen nicht blöd sind.
Die haben kein Interesse daran, in eine Abhängigkeit von irgendeiner Bit-, Alt- oder Shit-Coin zu geraten.
Dann kennst du Firmen nicht und deren mangelnden IT-Wissen auf Management-Ebene was solche Firmen schon immer in krasse Abhängigkeiten zu IT-Konzernen treibt. Ich selbst habe SAP-Einführungen in Geschäftskernbereichen im zweistelligen Millionenbereich miterleben dürfen, die teilweise komplett gescheitert sind und man doch noch ein verstümmelt gecustomizte Version behalten hat, durch die man auf Jahre bzw. Jahrzehnte auf Gedeih und Verderben mit SAP verbunden ist. Das gilt auch für viele Lösungen anderer IT-Konzerne. Das mit der Abhängigkeit als Argument zu bringen mag logisch sein auf der grünen Wiese und wird einem so in den Anfangssemestern des Informatikstudiums gelehrt, ist aber in der freien Wirtschaft kaum gegeben.
Es bleibt sicherlich spannend, abzuwarten, wie sich dieser zukünftige Industriestandard entwickelt, und ich traue mich wirklich nicht, hierüber eine qualifizierte Vorhersage zu treffen.
Geht mir genauso. Ich weiß nicht ob IOTA, Bitcoin oder etwas ganz anderes am Ende das Rennen macht, oder ob es mehrere Lösungen nebeneinander geben wird, auch wenn der - wie du schon geschrieben hast - Netzwerkeffekt das nicht erwarten lässt, oder wie die Entwicklung überhaupt weiter geht. Die Zukunft wird es zeigen.
Meine Vermutung wäre allerdings, dass zumindest der Anteil der Zahlungsfunktion mit relativ hoher Wahrscheinlichkeit auf Bitcoin basieren wird.
Hoffe ich auch, halte ich aktuell aber für nicht wahrscheinlich.