@qwk: Proof of Stake bietet keine Objektivität wie Proof of Work. Es kann aber durchaus eine ausreichende Sicherheit für eine Blockchain bieten.
Ich würde auch die Objektivität von Proof of Work bestreiten, aber ich bin kein Spezialist, was diese Frage angeht.
Mir fehlen einfach praktikable Angriffsszenarien, die sich Nothing-at-Stake zunutze machen könnten (Bribing Attacker? Klar, besteche mal Millionen Nutzer und das bis zum nächsten Reorg-Limit.).
Letztlich läuft es immer auf folgendes hinaus:
die Sicherheit einer Blockchain kann aus subjektiver Sicht stets nur so hoch sein, wie der maximale Wert, den du bereit wärest, darauf zu "wetten", dass es nicht zu einer Kompromittierung kommt.
Im Falle von Bitcoin kann ich mir das ganze anschauen und sagen "okay, Proof of Work, soundso viele Confirmations, ein potentieller Angreifer müsste soundso viele Rechner kaufen/mieten/bauen und soundso lange laufen lassen, um eine theoretische Möglichkeit zu haben, meine erhaltene Zahlung rückgängig zu machen". In Anbetracht der Leistung des Bitcoin-Netzwerks und der Zuverlässigkeit des Algorithmus/der Implementation desselben ist es durchaus vertretbar, nach ein paar Confirmations Milliardenwerte der Absicherung durch Bitcoin anzuvertrauen.
Im Falle von Proof of Stake kann ich diese Rechnung nicht einmal wirklich machen.
Prinzipbedingt existieren Angriffsvektoren, die für den Fall "reinen" Proof of Stakes ausschließen, dass die Kompromittierung zuverlässig einen erheblichen Betrag kostet.
Bringe ich Reorg-Limits mit ein oder Proof of Work-Blocks oder ähnliches, falle ich auf die Sicherheit der Durchsetzbarkeit dieser Limits oder des Proof of Work zurück. Das Proof of Stake hat mir nicht einen "Cent" zusätzlicher Sicherheit gebracht.
Darauf "wetten", dass meine Milliarden in einem solchen Netzwerk "sicher" sind, würde ich unter diesen Voraussetzungen nicht.
Ich mag das Risiko aus Erfahrung für akzeptabel einschätzen, berechnen aber kann ich es nicht.
Letztlich bist du bei so einer Proof of Stake-Blockchain also bei einer Kiste, in der deine Coins zugleich sicher und unsicher sind.
Schrödinger's Proof of Stake-Chain Und bei Proof of Burn kann die Anfangsverteilung durchaus mit Proof of Work bewerkstelligt werden.
Ja. Womit wir wieder auf Anfang wären. Die Sicherheit dieses Proof of Burn-Netzwerks hängt also wieder alleine am Proof of Work.
PS: Gerade den neuen Beitrag gelesen. "Weakly Subjective" bedeutet nicht:
"wir wissen nicht immer ganz genau, welche Version der Blockchain jetzt gerade gültig ist, aber nach einiger Zeit kristallisiert sich das schon heraus".
sondern eher:
"im Falle eines Angriffs mit Fork ist die Blockchain gültig, auf der sich die meisten vertrauenswürdigen Teilnehmer befinden."
Ist eine Übersetzung, die ich für im Wesentlichen äquivalent halte, insofern habe ich nichts dagegen.
Zu PoC/Proof of Space: Stimmt schon, ist eine Variante von PoW. Der Unterschied besteht hier eher in der Kostenstruktur des Angriffs (mehr einmalige Kosten/weniger laufende Kosten) und dass dadurch weniger Elektrizität "einfach so" verpulvert wird (selbst im Fall eines Fails bleiben die Festplatten als "nützliches" Produkt zurück).
Ja. Es gibt "Energieeffizienz-Vorteile" von Proof of Space. Volle Zustimmung.
Nun sind wir uns ja einig, dass Proof of Space eine Variante von Proof of Work ist.
Damit bleibe ich dabei, dass es zu Proof of Work keine Alternative gibt