Perfekt, danke dir @qwk. Merited...
Wenn ich z.B. 10 Bitcoins in einer Paper-Wallet "für die Rente" aufhebe, und 10 Bitcoins auf einer Börse liegen habe, um damit gelegentlich zu traden, ist es sehr naheliegend, diese beiden "Töpfe" (so nannte molecular das) oder Depots unterschiedlich zu handhaben. Da wird dann auch das FA nicht meckern.
Willst du aber einfach zur steuerlichen Optimierung quasi "im Nachgang" für jeden einzelnen Coin in deiner Wallet individuell entscheiden, was denn nun günstiger ist, dürfte das den Gestaltungsfreiraum sprengen.
Vielleicht ist der Anwendungsfall auch eher sehr selten vorhanden. Allerdings ist das Transaktionshandling mit Inputs direkt eigentlich schon eine interessante Sache. Man kann ja in einem Wallet jetzt zwei verschiedene Adressen haben, eine mit 10 BTC für das Reihenhaus in einem Jahr und eine mit der man handelt bzw seine täglichen Dinge erledigt. Es wäre immer klar nachweisbar, notfalls sogar mit der Blockchain, dass die 10 BTC die ganze Zeit da lagen. Alle anderen Adressen beeinflussen das dann ja nicht.
Man könnte aber, da es einfach eine andere Sichtweise ist, auch eine einzelne Adresse nutzen und z.B. einen Input haben, der von vor einem Jahr ist. Der wurde nicht angefasst in der Zeit. Daneben gibt es vielleicht 5 oder 6 Inputs, alle ebenfalls mit einem Eingangszeitpunkt, die halt jünger sind. Im Prinzip wäre das die Funktionalität eines Wallets, nur auf einem niedrigeren Level. Das könnte man sogar sehr schön darstellen, ganz ähnlich wie in einem Wallet, wie Bitcoin-Core oder Electrum.
Bei Ripple hat man vermutlich noch andere Sorgen. Aber da kenne ich mich nur insofern aus, dass man nur eine Einzahladresse hat.
Falls Mining aus POS wirklich als Dividenden angesehen werden, was durchaus logischer klingt als erminete POW-Coins
Es ist wirklich erstaunlich, dass in dieser Frage bis heute keine Klarheit herrscht. So selten ist POS ja nun auch wieder nicht.
Meine persönliche Auffassung ist (mittlerweile), dass ich die POS-Erträge analog zu Erträgen aus Mining sehen würde, schließlich erfüllt das "Staken" den selben Zweck wie das Mining.
Wenn dem so ist, handelt es sich wahrscheinlich um "Solo-Mining", und diese Einkünfte wären grundsätzlich nicht steuerbar, wenn ich das richtig sehe.
Allerdings mit sehr viel Vorsicht zu genießen, wie gesagt, klar ist da nix.
(Im Übrigen sollte ich da mal das OP korrigieren ...
TODO )
Das Solomining muss ich mir dann noch mal durchlesen. Hab das schon ewig nicht mehr gemacht. Mehr als POS ist den Aufwand auch nicht wirklich wert. Viel Arbeit, Zeit, Geld und Risiko, wobei die Preisschwankungen einen möglichen Profit doch eh in den Schatten stellen.
Mal angenommen man investiert in ein Scam-ICO, dann verkauft man ja seine Coins in dem Moment in dem man andere Coins dafür bekommt. Wenn das ICO Scam ist dann werden auch diese gekauften Coins wertlos. Wodurch sich das Ganze ausgleichen sollte. Selbst wenn man die erhaltenen Coins dann verkauft hat man einen Verlust erwirtschaftet, der gegengerechnet werden kann. Damit sollte sich der Wert der Investionssumme mit der des Verlusts im Scam ausgleichen.
Verstehe ich jetzt nicht ganz.
Kannst du das noch mal an einem Beispiel konkretisieren, so nach dem Schema:
1. ich kaufe 100 ShitcoinAlpha für 1 Bitcoin
2. einen Monat später kaufe ich XXX...
3. zwei Monate später macht die Börse dicht
4.
Profit!so in der Art.
1. Habe 1 BTC, kaufe damit 1000 Shitcoin. Eventuell entstandene Verluste/Gewinne des BTC zwischen dessen Kaufpreis und dem Shitcoinkauf werden versteuert.
2. ICO goes Scam. Shitcoinwert ist 0. Coinwert verloren, es entsteht keine neue Steuerpflicht. Aber es entsteht ein Handelsverlust. Die Shitcoins müssen nur verkauft werden um diesen zu realisieren. Damit hat man zwar den initialen 1BTC verloren, hat aber einen Verlustvortrag für das aktuelle oder folgende Jahre. Verkaufen kann man die Shitcoins in jedem Fall. Sei es auf einem Exchange oder OTC. Der Preis muss natürlich glaubhaft sein.
Wenn man die Shitcoins nicht verkauft hat man keinen gegenrechenbaren Verlust. Wobei ich mir gerade unsicher bin ob man den Verlust auch vortragen kann.
Obwohl man auch dort damit argumentieren könnte, dass man ein Finanzprodukt erworben hat. Es ist nichts materielles, es ist ein virtueller Vertrag der auch an Wert verliert. Wenn er nicht gehandelt wird kann man es vielleicht auf den Preisen auf der Webseite sehen oder vielleicht durch einen Verkaufsthread nachweisen, dass die Verträge keiner haben will, sie damit wertlos geworden sind und man einen Verlust erwirtschaftet hat.
Die Verträge verlieren ja sogar an Wert ohne dass es ein Scam ist.
Ein Cloudmining-Vertrag ist sicher kein Finanzmarktprodukt.
Der Wertverlust eines "gebrauchten" Vertrags bei Weiterverkauf wäre noch eine spannende Frage, die man mal klären könnte:
Wenn ich einen Cloudmining-Vertrag mit Verlust weiterverkaufe, kann ich dann den Verlust absetzen?
Vermutlich schon.
Allerdings natürlich nur, wenn ich tatsächlich gewerblich handle.
Privat vermutlich nicht.
Ok, noch mal zur Definition, vermutlich viel falsch. Paragraph 20 war normales Einkommen, Paragraph 22 waren Kapitalerträge?
Es gibt nur bei Kapitalerträgen einen Verlustvortrag. Gültig für Privat und Business.
Wird §20 anders behandelt wenn man privat handelt? Versteuern würde man es doch in jedem Fall und damit auch Verluste gegenrechnen. Es gibt bei §20 nur keinen Verlustvortrag ins nächste Jahr.
Und da das Thema aufkam, Bounties sind ja normales Einkommen, die Umsatzsteuer müsste man davon ja immer abziehen oder ist das bei privat anders? Es ist ja eine Dienstleistung gewesen für die man entlohnt wurde, selbst wenn man keine Rechnung stellt.
Wobei das ja praktisch nie möglich ist. Hier sind alle anonym, USt muss man ja aber allen gegenüber abrechnen, da man das normal nicht kann, bedeutet das, man muss immer einen Teil dessen, dass man eingenommen hat als USt abgeben. Theoretisch kann man sich das von dem Land desjenigen zurückholen, praktisch ist es aus mehreren Gründen unmöglich. Ist ein blödes Thema.
Und dann kommt ja noch dazu, sollte mal was bei privat besser sein, hat man die Chance, dass man einfach als geschäftlich eingestuft wird und schon kann mehr Steuer verlangt werden.
Immer diese Risiken. Ist wirklich traurig im Cryptobereich.