Nur in deinen Beiträgen zu Corona ziehen sich 2 - 5G's ein wenig wie ein roter Faden durch die Absätze.
Zugegeben, schuldig im Sinne der Anklage.
Ich finde es einfach nur zu köstlich, "Bill Gates will uns G5-Chips injizieren" ist halt urkomisch.
Insofern ist das für mich halt die "satirische" Zuspitzung im Sinne eines pars pro toto für eine ganze Reihe von unsinnigen Verschwörungstheorien.
Zudem kenne ich in meinem persönlichen Umfeld wenigstens zwei Personen, die in der Tat von "Chips in der Impfung" sprachen, weshalb ich aus eigener Anschauung bestätigen kann, dass diese VT wirklich in der Bevölkerung zirkuliert.
Ich kenne "Impfgegner", jedenfalls so wie du sie hier teilweise definierst, nur vom Hörensagen. Wie wahrscheinlich 98% der restlichen Bevölkerung.
Die radikal fundamentalistisch christlich evangelikal ausgerichteten Impfgegner sind mir noch nicht untergekommen
Mit denen wirst du heute auch in aller Regel nicht zu tun haben.
Diese stellen den Ursprung, bzw. eine Hauptquelle der modernen Impfskepsis dar.
Es handelt sich dabei auch um keine geordnete, eindeutig bestimmbare Gruppierung, sondern um eine überwiegend aus übereinstimmenden Interessen handelnde Melange teilweise auch zueinander in Konkurrenz stehender Organisationen überwiegend im traditionellen Bible Belt der USA.
Dieser Ursprung der modernen Impfskepsis gilt als relativ gut gesichert, und unterscheidet sich deutlich von bspw. der "klassischen" Impfskepsis europäischer Herkunft.
Es gibt da, grob gesagt, die drei Strömungen:
a) traditionelle Impfskepsis, verbreitet auf dem europäischen Festland seit Pockenimpfungen in England
b) "homöopathisch" motivierte Impfskepsis, seit Beginn des 20ten Jahrhunderts, überwiegend in Deutschland
c) "Kampf der Televangelists gegen die Wissenschaft" in den USA seit Ende der 70er, Anfang der 80er
a) ist "harmlos" und "normal", das ist die Skepsis, die wohl jeder Mensch irgendwie verspürt, wenn er sich pieksen lassen soll
b) ist zumindest fragwürdig, sorgt in der Praxis aber i.d.R. allenfalls für die Ablehnung der Masern-Impfung o.ä.
c) ist eine eiskalt kalkulierende Masche von kriminellen Geschäftemachern, die ihrer arglosen Klientel das "Spenden"-Geld aus der Tasche ziehen, und die dafür sehenden Auges wissentlich und willentlich über Leichen gehen
Über b) kann ich noch halbwegs kopfschüttelnd hinwegsehen, c) muss in meinen Augen jeder Mensch, der einen Funken Anstand in den Knochen hat, bis aufs Blut bekämpfen. Der "Krieg", der an dieser Front seit einigen Jahrzehnten geführt wird, geht erstaunlicherweise an den meisten Menschen vorbei, so dass er von einigen wenigen Individuen, überwiegend in den USA und GB geführt wird.
Klingt dir alles zu radikal? Lies Sagan, Dawkins, Randi und Co., und mach dir selbst ein Bild.
In diesem Sinne: Impfskepsis ist (häufig) der kleine Bruder von Impfgegnerschaft, und da halte ich es mit einem deutlichen "wehret den Anfängen".
Und bei all meiner "Radikalität" habe ich weiterhin Verständnis für das verunsicherte Individuum, das vor der Entscheidung für oder gegen eine Impfung steht.
Diese Verunsicherung aber wird maßgeblich vorsätzlich herbeigeführt durch die Lügen der Impfgegner, worauf ich ursprünglich einfach noch einmal hinweisen wollte.
Als strikte Impfgegner gelten in Deutschland gerade einmal ~5% der Bevölkerung, jedenfalls laut RKI-Schätzung.
Was eine Katastrophe ist.
Die Masern standen kurz vor der Ausrottung.
Nötig war hierfür ein Impfgrad von etwas mehr als 95% der Bevölkerung (Masern haben einen R-Wert von knapp 20).
Die Ausrottung ist gescheitert.
Wegen ein paar Impfgegnern.
Wir werden weiterhin Geld dafür ausgeben, die meisten Menschen impfen zu müssen.
Dieses Geld geht auf das Konto der Impfgegner.
In den kommenden Jahren und Jahrzehnten werden immer wieder Menschen an den Masern sterben.
Jeder einzelne Tote wird ein Opfer der Impfgegner sein.
Und laut scinexx gibt es in Deutschland (2020) gerade einmal 2,6% der Eltern, die generell Impfungen ihrer Kinder ablehnen
Wieviele zögern beim MMR-Vakzin, weil vor einigen Jahren ein krimineller Betrüger in den USA eine Scheinstudie herausgegeben hat, welche die Sicherheit dieses Impfstoffs in Frage stellt? Die Arbeit musste AFAIR zurückgezogen werden, und wenn ich mich recht entsinne, hat dieser Kriminelle wegen Fälschung sogar seine Zulassung als Arzt verloren (gerade keine Lust, das wieder rauszusuchen).
Wieviele warten mit der Impfung ab "weil das Baby noch zu klein ist" und riskieren Infektionen in der frühen Kindheit?
In meinem Umfeld sind (gefühlt) fast alle jungen Eltern mehr oder minder impfskeptisch, insoweit als sie die Frage stellen, ob das jetzt so gut für die Kinder ist.
Und das ist eine Katastrophe.
Niemand ist "Gurtskeptiker".
Niemand ist "Zahnputzskeptiker".
Niemand ist "Milchskeptiker".
Niemand ist "Vitaminskeptiker".
Niemand ist "Bewegungsskeptiker".
Niemand ist "Frischluftskeptiker".
Alles potentiell tödliche Gefahren, erwiesenermaßen!
Die Mediziner, Epidemiologen, Virologen etc. pp. sind sich einig: für Kinder ist es sinnvoll, frühzeitig und vollständig geimpft zu werden.
Da gibt es einfach keinen guten Grund für Skepsis.
Eltern, die dennoch skeptisch sind, sind in der Pflicht, sich zu informieren, damit sie die Skepsis zum Wohle ihrer eigenen Kinder beiseite legen können.
Da gibt es keine Entschuldigung.
Diese Leute gab es schon immer und wird es wohl auch immer geben. Sie sind nur deutlicher wahrzunehmen als früher
Richtig, aber genau das ist der Grund, weshalb auch unsere Kritik an diesen Scharlatanen deutlicher wahrnehmbar sein muss.
Das Phänomen ist bspw. aus der Klimadebatte bekannt:
Weil die Klimawandel-"Skeptiker" besonders lautstark agiert haben, schien es für uninformierte Außenstehende teilweise, als gäbe es quasi einen "Gleichstand" in der wissenschaftlichen Debatte, ob der menschengemachte Klimawandel real ist oder nicht.
Eine korrekte Repräsentation wäre wohl eher gewesen, dass 99,9% aller Wissenschaftler "pro" und nur 0.1% "contra" Klimawandel waren.
Nur ist das eben dann nicht sichtbar, wenn in einer Fernsehdebatte ein Gegner und ein Befürworter zu Wort kommen.
Den Leugnern und "Skeptikern" muss man mindestens so lautstark entgegen treten, wie sie selbst sind, sonst haben sie schon gewonnen.
Impf-Skeptiker ist auch wieder so ein merkwürdiger Kampfbegriff. Hast du schonmal was von den Tagfahrlicht-Skeptikern gehört? Ich auch noch nicht.
Äh, ernsthaft, ja, ich kenne Tagfahrlicht-Skeptiker, auch wenn die Gruppe sicherlich nicht als solche organisiert ist
Ich kenne auch Gurt-Skeptiker.
Jeder Mensch ist irgendwann in bestimmten Situationen mal skeptisch.
Das Kernproblem ist, dass diese Skeptiker eben keine Skeptiker, sondern in der Tat "Gläubige" einer vorsätzlich verbreiteten Irrlehre sind.
Vor Corona war meine letzte Impfung eine volständige FSME-Impfung.
Tetanus-Auffrischung, wenn du irgendwo einen Sportunfall hattest und im Krankenhaus deinen Impfpass nicht dabei?
Ist bei den meisten Menschen die letzte Impfung
Jedenfalls haben mich dann doch nicht Millionen von Zecken überfallen
Kommt natürlich auch sehr auf den individuellen "Lifestyle" an, gerade Kinder, die gerne durchs Gras toben, würde ich schon impfen lassen, die dürften ja fast im Tagestakt Zecken haben (ohne Kinder zu haben, schwer zu schätzen, aber schon ich habe gelegentlich mal 'ne Zecke am Bein oder so, und ich tobe selten durch's Gras).
Die Impfstoffe wurden in kürzester Zeit entwickelt. Dann gab es noch diverse "unangenehme" Meldungen wie bsw. zu AstraZeneca und da kann ich schon verstehen, daß einige Leute verunsichert waren bzw. skeptisch reagierten. Das erscheint mir menschlich.
Ja, und mein Verständnis äußere ich regelmäßig.
Aber das kann ja nicht als Grund dafür herhalten, einfach den Kopf in den Sand zu stecken und zu sagen "dann sind die Leute halt skeptisch und lassen sich nicht impfen".
Das ist einfach keine Option!
Die Leute dürfen gerne skeptisch sein, deswegen soll man sie ja dazu bringen, sich
ergebnisoffen mit der Fragestellung auseinanderzusetzen, ob die Impfung sinnvoll ist oder nicht.
Nur ist das schwierig, wenn vorsätzlich kriminelle Impfgegner ihre Lügen verbreiten und damit die Verunsicherung der Menschen missbrauchen.
Die konkrete Frage für jeden Einzelnen ist zunächst einmal:
"Ist es für mich sicherer, mich impfen zu lassen, oder umgeimpft zu sein", und hierauf ist die ganz nüchterne, rationale Antwort bei nahezu 100% der Bevölkerung eindeutig "pro Impfung".
Es gibt wenige Menschen, bei denen eine Impfung in der Tat möglicherweise relativ gefährlich ist (starke Allergiker, Menschen mit bestimmten Immunerkrankungen), und diese müssen sich im Zweifel stark von der Menschheit isolieren.
Für diese Menschen wäre es sinnvoll gewesen, Corona soweit einzudämmen, dass sie geschützt sind, weil es nicht zirkuliert.
Das aber ist leider nicht gelungen.
dann bringt es auch nichts, wenn sich ein Hallodri wie der Herr Spahn öffentlichwirksam damit impfen lässt, eine Respektsperson wäre hier angebrachter
Du meinst jemand wie der Jauch? Hat der doch
besser noch, eine ordentliche Aufklärungskampagne
Du meinst das, was seit knapp zwei Jahren in Flyern (auch auf türkisch und arabisch), auf Plakaten, in Pressekonferenzen, vom RKI, von der WHO, in Talkrunden vom Drosten etc. pp. versucht wird?
Wie stellst du dir das sonst vor?
Alle Menschen erhalten eine behördliche Aufforderung, sich zu einer Aufklärungsveranstaltung in der örtlichen Sporthalle einzufinden (am besten ohne Maske und Abstand)?
Ich bin mir sicher, man hätte eine Menge besser machen können, das sagt sich im Nachhinein immer leicht.
Aber der Politik den Vorwurf zu machen, sie hätte nicht zumindest fast alles versucht, um eben eine solche "ordentliche Aufklärungskampagne" unter die Leute zu bringen, ist, gelinde gesagt, Unsinn.
Wenn ein Jahr lang gepredigt wird, man solle auf die Wissenschaft und die Experten hören, dann aber die StiKo öffentlich von genau den gleichen Politikern diskreditiert wird, weil es ihnen mit der Entscheidung zu Empfehlungen nicht schnell genug geht - ja was sollen eh schon unsichere Leute davon halten?
Mein Reden, aber du erwartest von "der Politik" offensichtlich, sich monolithisch wie ein Block zu verhalten und mit einer Stimme zu sprechen.
Das ist in einer pluralistischen Demokratie naturgemäß nicht der Fall, da wird es immer Stimmen von Abweichlern und Hinterbänklern mit Profilneurose geben.
Wenn wir wenigstens einen Staatsrundfunk hätten, der von der Regierung gelenkt wird.
Haben wir aber eben auch nicht.
Und genau deshalb kommt es zu solchen "Irrungen und Wirkungen", die, zugegebenermaßen, den Bürger verunsichern können.
Das ist der Preis, den wir für das Leben in einer Demokratie mit funktionierender Presse- und Meinungsfreiheit bezahlen.
Nicht jede Mutter lebt mit ihrem Kind in einem akademischen Haushalt. Natürlich sind - wie auch früher schon - viele Eltern auf Impfempfehlungen und ordentliche Informationen von Dritten angewiesen.
Und die Impfempfehlung für diese Eltern sollte in erster Linie mal vom Arzt kommen.
Ich lehne mich da mal aus dem Fenster und behaupte, dass 99% aller Ärzte zur Corona-Impfung raten.
Wir müssten also eigentlich einen Impfgrad von 99% haben, davon sind wir weit entfernt.
Was läuft da schief?
Die Eltern hören eben nicht auf die Primärinformationsquelle Arzt, sondern auf den Heilpraktiker, Homöopathen oder den Veganen Koch an der Ecke.
Das hat den konkreten Hintergrund, dass ich derzeit eine ganze Reihe von Neu- und Auffrischungsimpfungen mache
Ne ganze Reihe? Was ist da los bei dir?
Ich werde die kommenden Monate weniger dazu kommen, dafür aber wahrscheinlich bald in bestimmte Risiko-Gebiete reisen, weshalb ich noch ein paar Sachen hole, die man hier in Mitteleuropa nicht unbedingt braucht