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September 14, 2020, 06:38:43 AM |
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Genau genommen gehört BTC hier auch dazu, nicht zu vergessen die 1 Million Premine coins welche dann bald mal scharf geschaltet werden Satohis Coins könnten oberflächlich betrachtet drunterfallen, da er sowohl "inventor" als auch der "issuer" der ersten Blöcke war. Aber sonst war es natürlich kein Premine, denn soviel ich weiß hat Satoshi seine Absicht schon 2008 kundgetan, Bitcoin zu starten. Und zumindest Hal Finney war ja wohl schon vom ersten Tag an dabei, ist also auch kein "Instamine". Er ist also eigentlich eben doch kein "issuer", da theoretisch ja auch andere mitminen konnten, also nur ein Miner unter anderen auch - nur war das Konzept halt noch zu unbekannt. Offen bleibt aber für ICOs vielleicht immer noch der durch Steem bekannte Stealth-Mining-Ansatz: Einfach irgend einen Allerwelts-ANN eines unauffälligen Bitcoin-Klons ins Altcoinforum setzen, und dann klammheimlich 90% der Coins minen, und sobald man die Kontrolle über die Mehrheit der Coins hat, einen Hardfork zur "richtigen" zentralisierten Software durchsetzen ... Absoltut entscheident ist auch hier der Gegenwert in FIAT. Glatte 0 Erwartungswert : auch 0 also eher unproblematisch für Bitcoin für alles Andere / insbes ICOs : höchst problematisch (xrp,...)
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600watt
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September 14, 2020, 10:35:34 AM |
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EU-Kommission will Kryptowährungen nicht verbieten
Trotz massiver Bedenken einiger Euro-Länder will die EU-Kommission private Kryptowährungen wie Facebooks Libra nicht von vornherein verbieten. Seine Behörde wolle in der Frage „verhältnismäßig“ vorgehen, sagte Vize-Kommissionspräsident Valdis Dombrovskis heute beim Treffen der EU-Finanzminister in Berlin.
„Kryptowährungen bieten viele Chancen. Und wir wollen Innovation durch Regulierung möglich machen und nicht verhindern.“ Die EU müsse offen für diese Innovation sein. Strikte Regulierung bis hin zu Verbot gefordert
Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien und die Niederlande hatten vor dem Wochenende eine harte Regulierung und notfalls auch Verbote gefordert. Der deutsche Finanzminister Olaf Scholz bekräftigte heute erneut, die Minister seien „fest davon überzeugt, dass privatwirtschaftliche Kryptowährungen keinen Sinn“ ergeben und „notfalls auch verboten werden“ müssten. Die Ausgabe von Währungen sei in der Euro-Zone Sache der Europäischen Zentralbank (EZB).
Bei digitalen Währungen sind eine Reihe von Anbietern am Start. Eines der bekanntesten Projekte ist die Kryptowährung Libra des US-Onlinekonzerns Facebook. Er verspricht den Nutzern, das Einkaufen und Geldüberweisen im Internet mittels Libra so einfach wie das Versenden einer Textnachricht zu machen.
https://orf.at/stories/3181101/So wurde das von den Ösi-News publiziert. wesentlich differenzierter und weniger scary. "Privatwirtschaftliche Kryptowährungen" lehnt Olaf Scholz also ab. So gesehen müsste er fast alle shitcoins ablehnen. einen ausgesprochenen Libra Gegner als Finanzminister ist imho nicht das schlimmste.
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e-coinomist
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September 14, 2020, 04:03:53 PM |
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Die Kreditkartenlobby, PwC wurde von denen bezahlt um eine Studie zu erstellen. Die Systemmedien publizieren sowas dann, siehe https://www.tagesschau.de/wirtschaft/corona-bargeld-101.htmlBargeld ist nicht tod. Da können die sich die Finger wundschreiben. Bedauerlich das sich digitales Bargeld wie Bitcoin da auf verlorenem Posten befindet. Seid Jahren gescheitert. Transaktionsgebühren. Die Kreditkartenlobby lebt auch nur von Transaktionsgebühren, aber die verlangen keine 50,- EUR
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Lakai01
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September 15, 2020, 05:22:14 AM |
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wesentlich differenzierter und weniger scary.
Die "scary"-Version des Artikels findet man als nahezu 1:1-Kopie quer durch verschiedenste Medien, auch österreichische, bspw. hier: Fünf große EU-Länder notfalls für Verbot von KryptowährungenErst in den Kommentaren wird man darauf hingewiesen, was hier tatsächlich gemeint ist. Ich hatte gestern auch einen Draft des Gesetzesentwurf zum Download gesehen, leider verabsäumt und finde jetzt den Link nicht mehr. Würde mich außerordentlich interessieren, vor allem, ob dann so mysteriöse Dinge wie "Staking" endlich mal geklärt werden
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Gyrsur
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September 15, 2020, 07:43:21 AM |
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es fellt nicht mehr!
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bct_ail
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September 15, 2020, 08:19:43 AM |
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Wer orientiert sich denn bitte an einen Fiat-Auszahlsparplan?
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hv_
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September 15, 2020, 08:22:51 AM |
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Wer orientiert sich denn bitte an einen Fiat-Auszahlsparplan? Naja, der Kursverlauf hier ( mal on - topic) geht ja nur mit FIAT - sonst wäre das hier ein eindimensionaler Punkt-Thread
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qwk
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Wer orientiert sich denn bitte an einen Fiat-Auszahlsparplan? Naja, der Kursverlauf hier ( mal on - topic) geht ja nur mit FIAT - sonst wäre das hier ein eindimensionaler Punkt-Thread Ne, ne, da verstehst du was falsch. Es geht hier natürlich um den Kurs im Sinne einer Lehrveranstaltung, deren Verlauf wir hier planen. Mal ein Vorschlag: 1. Lehrer kommt rein 2. Klasse begrüßt Lehrer 3. hv_ schreibt hundertmal an die Tafel "es geht hier nicht um Fiat" 4. Pausengong Gelegentlich bieten wir hier auch Crashkurse für Eilige.
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d5000
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September 15, 2020, 10:00:09 PM Last edit: September 16, 2020, 05:58:10 PM by d5000 Merited by 1miau (4), Spray. (1) |
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Nochmal zur geplanten EU-Regulierung - die vielleicht was für einen eigenen Thread hergeben würde (Interesse?)*: Habe aus den Tiefen des Internets schon einen Gesetzesentwurf gefunden (das verlinkte Dokument auf der letzten Seite war wohl eine Art Vorstudie). Dieser ist auf politico.eu herunterladbar: https://www.politico.eu/wp-content/uploads/2020/09/CLEAN-COM-Draft-Regulation-Markets-in-Crypto-Assets.pdfIch habe schon mal drin geblättert. Eine der interessantesten Forderungen ist eine "Whitepaper-Pflicht" für alle "Herausgeber" oder "Offerenten" ("issuers") von (zentralisierten) Tokens und Kryptowährungen. Das Whitepaper muss den Behörden vorgelegt werden, benötigt aber keine ausdrückliche Genehmigung - wenn die Regulierung nicht eingehalten wird, können diese jedoch jederzeit den Verkauf in den Grenzen der EU verbieten. Es ist also eine Art Prospektpflicht - angegeben sollen nicht nur Angaben zum Coin selber, sondern auch zu den Herausgebern und Entwicklern, sowie zur Verwendung des Geldes. Bitcoin ist aber davon nicht betroffen - ausgenommen sind von der Whitepaper-Pflicht die Verkäufer, wenn die Coins auf Mining oder einen anderen vergleichbaren "automatischen Prozess" als Belohnung für die Validierung von Transaktionen zurückgehen. Ich vermute, das schließt auch Staking und ähnliches ein. Aber in der jetzigen Formulierungen sollten tatsächlich "premined" Coins in diese Whitepaperpflicht eingeschlossen sein. Airdrops (interessant hier: nur dann, wenn keine Daten als Gegenleistung gefordert werden!) und CryptoKitties ("non-fungible tokens") dagegen auch nicht. Dann gibt es eine Reihe von schärferen Regulierungen für Stablecoins, besonders dann, wenn diese nicht nur an eine Währung (wie Tether) sondern an einen Währungskorb oder Ähnliches, aber auch Commodities gebunden sind (das zielt also klar auf Libra und Co.). Zum geforderten "Verbot" - ich vermute dass bezieht sich auf die Coins, die die Regulierungen nicht einhalten. Die dürfen dann halt in der EU nicht mehr verkauft werden. Kann natürlich sein, dass die Regulierung für Libra-artige Tokens superscharf und "kaum einhaltbar" würde - das wäre dann ein "De-Facto-Verbot". *Edit: Sehe gerade es gibt ja schon diesen Thread im Presseforum. Wenn es hier stört übernehme ich es gerne dorthin PS: Ich habe etwas weiter im Gesetzesentwurf rumgestöbert, im genannten Thread aus dem Presseforum gibt es eine kleine Zusammenfassung.
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1miau
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September 16, 2020, 02:15:24 AM |
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wesentlich differenzierter und weniger scary. "Privatwirtschaftliche Kryptowährungen" lehnt Olaf Scholz also ab. So gesehen müsste er fast alle shitcoins ablehnen. einen ausgesprochenen Libra Gegner als Finanzminister ist imho nicht das schlimmste. Vielleicht ist Olaf Scholz ein Shitcoin Minimalist. Wer weiß, was er mit dem CEO von Bitcoin so alles besprochen hat.
Das liest sich zumindest von dem, was du schreibst, sehr differenziert und professionell, dass man dezentralisierte Coins (Bitcoin) von zentralisierten Shitcoins klar trennt. Würde ich zudem sehr begrüßen, wenn das mit Stablecoins strikt gehandhabt wird, die neigen meiner Meinung eh dazu, dass damit vom Herausgeber leicht Mist gemacht werden kann... Mal sehen, was es dann letztendlich in die Endvariante schafft. Wenn es die Zeit zulässt, schaue ich am Wochenende mal rein.
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hv_
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September 16, 2020, 07:31:47 AM |
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Wer orientiert sich denn bitte an einen Fiat-Auszahlsparplan? Naja, der Kursverlauf hier ( mal on - topic) geht ja nur mit FIAT - sonst wäre das hier ein eindimensionaler Punkt-Thread Ne, ne, da verstehst du was falsch. Es geht hier natürlich um den Kurs im Sinne einer Lehrveranstaltung, deren Verlauf wir hier planen. Mal ein Vorschlag: 1. Lehrer kommt rein 2. Klasse begrüßt Lehrer 3. hv_ schreibt hundertmal an die Tafel "es geht hier nicht um Fiat" 4. Pausengong Gelegentlich bieten wir hier auch Crashkurse für Eilige. Schreib ich gerne, wenn jmd das hier 100 mal schreit Fehler In Allen Talern
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OutOfMemory
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September 16, 2020, 05:30:06 PM |
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wesentlich differenzierter und weniger scary. "Privatwirtschaftliche Kryptowährungen" lehnt Olaf Scholz also ab. So gesehen müsste er fast alle shitcoins ablehnen. einen ausgesprochenen Libra Gegner als Finanzminister ist imho nicht das schlimmste. Meine Rede. Ich denke, je höher das Transaktionsvolumen einer Cryptowährung, um so unangenehmer für den Gesetzgeber die einzelnen Transaktionen einzusehen, geschweige denn einzelne Zahlungsflüsse zu tracen. "Privatwirtschaftlich" im Sinne von non-government-issued wäre wieder blöd, aber die EU und andere Regierungen haben Bitcoin ja schon als fixen Bestandteil des Zahlungswesens anerkannt. (Finde jetzt keinen Link zu dem Statement). EDIT: Hab gerade erst den Post von d5000 weiter oben gelesen, der ist wesentlich differenzierter als meine Ansicht. In dem Shitcoin-Tümpel gehört echt mal aufgeräumt, sollte langfristig mehr Investitionsvolumen in Richtung "seriöser" Cryptowährungen (wir wissen, es gibt eigentlich nur eine...) verteilen.
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You can only have a good shit in nature if you know how to ignore all these annoying flies.
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Bullethead21
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September 17, 2020, 08:13:46 AM |
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Mal sinnvoller Offtopic: Egal was man zur Thematik denkt, ob man rechts links oder mitte ist. Ich finde jeder sollte sich die 15 Minuten nehmen und sich dann Fragen ob diese Zustände egal welcher Gesinnung man ist noch zu rechtfertigen sind. Ich selbst sehe es aus Sicht eines Familienvaters und kann mich nur glücklich schätzen, dass ich nicht meine Kinder derart aufwachsen sehen muß. geprägt von Leid und Elend in Ländern in denen Verschwendung an der Tagesordnung steht. https://youtu.be/XRqN9E9boCY
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bct_ail
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September 17, 2020, 09:43:29 AM |
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Mal sinnvoller Offtopic: Egal was man zur Thematik denkt, ob man rechts links oder mitte ist. Ich finde jeder sollte sich die 15 Minuten nehmen und sich dann Fragen ob diese Zustände egal welcher Gesinnung man ist noch zu rechtfertigen sind. Ich selbst sehe es aus Sicht eines Familienvaters und kann mich nur glücklich schätzen, dass ich nicht meine Kinder derart aufwachsen sehen muß. geprägt von Leid und Elend in Ländern in denen Verschwendung an der Tagesordnung steht. https://youtu.be/XRqN9E9boCYDas ist kein sinnvoller Offtopic. Zuerst fragst du nach der ethischen Moral (Zustände sind nicht zu rechtfertigen) und im nächsten Satz sagst du, dass du aber glücklich bist, diesen Scheiß nicht miterleben zu müssen. Sinnvoller OT wäre, wenn du Ideen hättest, wie wir aus unserer glücklichen Situation helfen können. Ich weiß es jedenfalls nicht.
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Bullethead21
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September 17, 2020, 09:50:04 AM |
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Mal sinnvoller Offtopic: Egal was man zur Thematik denkt, ob man rechts links oder mitte ist. Ich finde jeder sollte sich die 15 Minuten nehmen und sich dann Fragen ob diese Zustände egal welcher Gesinnung man ist noch zu rechtfertigen sind. Ich selbst sehe es aus Sicht eines Familienvaters und kann mich nur glücklich schätzen, dass ich nicht meine Kinder derart aufwachsen sehen muß. geprägt von Leid und Elend in Ländern in denen Verschwendung an der Tagesordnung steht. https://youtu.be/XRqN9E9boCYDas ist kein sinnvoller Offtopic. Zuerst fragst du nach der ethischen Moral (Zustände sind nicht zu rechtfertigen) und im nächsten Satz sagst du, dass du aber glücklich bist, diesen Scheiß nicht miterleben zu müssen. Sinnvoller OT wäre, wenn du Ideen hättest, wie wir aus unserer glücklichen Situation helfen können. Ich weiß es jedenfalls nicht. und hier sind wir wieder... der typisch deutsche nörgel Hannes. ich bin raus bye
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daboehla
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September 20, 2020, 06:23:08 PM Last edit: September 20, 2020, 06:54:16 PM by daboehla |
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Da verkauft grad einer ALLE bitcoins (21M): Edit: Sorry, Er will ALLE Bitcoins kaufen. xD
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elrippos friend
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only hodl what you understand and love!
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September 20, 2020, 07:41:29 PM |
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Da verkauft grad einer ALLE bitcoins (21M): Edit: Sorry, Er will ALLE Bitcoins kaufen. xD Wer hat der kann und das in DE
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1miau
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September 21, 2020, 01:31:32 AM |
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Da verkauft grad einer ALLE bitcoins (21M): Edit: Sorry, Er will ALLE Bitcoins kaufen.
xD
Na mal sehen, ob er die diversen, verlorenen Bitcoins bekommt, auf die man keinen Zugriff mehr hat. Aber mit 19 Millionen scheint er sich auch schon zufrieden zu geben.
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600watt
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September 21, 2020, 12:35:26 PM |
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https://www.wiwo.de/politik/europa/kryptowaehrungen-bitcoin-und-co-nicht-laenger-ignorieren-sondern-regulieren/26204018.htmlwas für ein uninformierter und polemischer Beitrag vom Grünen Politiker Giegold: Die faszinierende Technologie hinter Bitcoin und Co. könnte Finanzdienstleistungen schneller, günstiger und kundenfreundlicher machen. Doch solange die kriminelle Nutzung einzelner Kryptowährungen weiter floriert, kommen Kryptowerte und andere Blockchain-Anwendungen nicht aus der Schmuddelecke. Regulierung ist überfällig. Ein Gastbeitrag.
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Sven Giegold ist Mitglied des Europäischen Parlaments für Bündnis90/Die Grünen NRW sowie Sprecher der deutschen Grünen im Europaparlament.
Gerade erst ließ Olaf Scholz verlauten, dass sich Deutschland in einer Allianz mit Frankreich, Italien, Spanien und den Niederlanden für eine strenge Regulierung von Libra einsetzen will, dem Digitalwährungsprojekt von Facebook. Selbst ein Verbot könne man sich vorstellen. Eine harte Linie gegenüber geplanten privatwirtschaftlichen Währungsgroßprojekten ist zwar richtig. Die Vorsorge darf aber nicht über die längst bestehenden Missstände bei den existierenden Kryptowährungen hinwegtäuschen. Bereits heute gehen von Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ether eklatante Probleme aus. Zwar hat sich die anfängliche Befürchtung, dass diese in kurzer Zeit zu flächendeckend genutzten Alternativwährungen ohne demokratischen Kontrolle aufsteigen könnten, vorerst nicht bewahrheitet. Der ökologische Fußabdruck jedoch ist aufgrund eines horrenden Stromverbrauchs oftmals desaströs. Außerdem haben sich Kryptowährungen weltweit zu einem unersetzlichen Vehikel für Kriminelle entwickelt.
Ein Tummelplatz für Kriminelle und Betrüger
Ohne Kryptowährungen wären viele Formen von Cyberkriminalität und ihr Ausmaß nicht denkbar. Kryptowährungen sind das bevorzugte Zahlungsmittel auf den illegalen Handelsplätzen des Darknets. Wer dort Waffen, geschützte Wildtiere und Pflanzen, Drogen, Angriffe auf Internetserver oder Kinderpornographie kauft, zahlt nicht per Kreditkarte, sondern mit Bitcoin oder Monero. Dass es sich dabei nicht um Nischenphänomene handelt, zeigen Fahndungserfolge wie die Abschaltung des Wall Street Market, einer Handelsplattform mit über 5000 registrierten Verkäufern und über 1 Million Kundenkonten im Jahr 2019. Studien zeigen, dass Kryptowährungen auch bei Terrorfinanzierung, Geldwäsche und Steuerhinterziehung zum Einsatz kommen. Bei der digitalen Erpressung mit Schadsoftware wie etwa WannaCry werden die Lösegelder fast immer in Kryptowährungen gefordert. Und Anlagebetrüger nutzen sogenannte „Initial Coin Offerings“, um Anleger*innen wertlose Tokens zu verkaufen. Naturgemäß ist die Entwicklung dieser Phänomene nur schwer systematisch zu beobachten. Die Bundeslagebilder Cybercrime des Bundeskriminalamts weisen aber seit Jahren Anstiege bei den Delikten mit Kryptowährungsbezug aus.
Der Reiz von Kryptowährungen für Kriminelle und Betrüger liegt auf der Hand. Sie lassen sich ohne großen Aufwand nutzen und ermöglichen schnelle Zahlungen auch über Ländergrenzen hinweg. Vor allem aber gewährleisten die meisten Kryptowährungen - anders als die Zahlungswege des klassischen Finanzsystems - weitestgehende Anonymität. Die jahrzehntelangen Bemühungen, Kriminellen den Geldhahn abzudrehen, stehen damit vor einer neuen Herausforderung.
Strafverfolgung erleichtern
Zwar stimmt es, dass Zahlungen in den gängigen Kryptowährungen nicht anonym, sondern lediglich unter Pseudonym getätigt werden. Zusammen mit den meist offen einsehbaren Transaktionsregistern ergibt sich so in einzelnen Fällen die Möglichkeit, Zahlungen nachzuvollziehen und Begünstigte zu ermitteln. Allerdings erfordert dies erheblichen forensischen Aufwand und ist letztlich auf Fehler und Nachlässigkeiten der zu ermittelnden Personen angewiesen. Zusätzlich erschweren Verschleierungstechniken wie sogenannte Mixer oder Tumbler zunehmend die Nachvollziehbarkeit. Akteure, die Kryptowährungs-Transaktionen geschäftsmäßig vermitteln oder durchführen, sind bisher nur in eingeschränktem Umfang verpflichtet, die Identität von Transaktionspartnern zu erheben und zu verifizieren. Europäische Vorgaben können durch Anbieter aus Drittländern umgangen werden. So wird es kriminellen Geschäften einfach gemacht.
Kryptowährungen und die beteiligten Akteure werden damit weitaus nachlässiger behandelt als Banken und andere Anbieter klassischer Zahlungsdienstleistungen. Über Jahrzehnte wurden hier strikte Regeln aufgebaut und Lücken geschlossen, um Begünstigte von Zahlungen im Rahmen von strafrechtlichen Ermittlungen schnell und zuverlässig identifizieren zu können. Bargeld bietet zwar eine deutlich geringere Nachvollziehbarkeit, muss aber zur Zahlung physisch den Besitzer wechseln. Die kriminelle Nutzbarkeit von Bargeld ist unbestritten. Daraus lässt sich jedoch nicht ableiten, dass der Kampf gegen Kriminalität bei anderen Zahlungsmitteln nicht mit voller Kraft geführt werden sollte. Transaktionen mit Kryptowährungen sind unter wirtschaftlichen und praktischen Gesichtspunkten vergleichbar mit gewöhnlichen Überweisungen und dementsprechend an denselben hohen Standards zu messen. Die faktische Anonymität im Bereich der Kryptowährungen ist unfairer Wettbewerb gegenüber regulierten Zahlungsdienstleistern.
Bargeld ist als Zahlungsmittel weltweit auf dem Rückzug. Doch der Widerstand gegen seine Abschaffung wächst – auch aus sozialen Gründen. Die bestehenden strengen Anforderungen an Banken und andere Finanzmarktakteure bringen einen breiten gesellschaftlichen Konsens zum Ausdruck, die Anonymität im Zahlungsverkehr zugunsten der Möglichkeit effektiver Strafverfolgung einzuschränken. Wer sich nicht an Regeln und Gesetze hält, soll zur Verantwortung gezogen werden können. Die Nachvollziehbarkeit von Zahlungen und wirtschaftlich Begünstigten ist aus dem Werkzeugkasten behördlicher Ermittlungen richtigerweise nicht mehr wegzudenken. Bislang jedoch können Kriminelle praktisch ungehindert auf Kryptowährungen ausweichen, weil sich viele Gesetzgeber - insbesondere die Europäische Union - nicht an eine konsequente Regulierung von Kryptowährungen und anderen Kryptowerten herantrauen. Dieses Tabu muss nun endlich gebrochen werden.
Kryptowerte raus aus der Schmuddelecke
Auf europäischer Ebene gibt es deutliche Signale, dass die Zeit für eine Regulierung gekommen sein könnte. Nachdem bereits der Ministerrat diese eingefordert hat, wird in den kommenden Wochen auch das Europäische Parlament Regelungsvorschläge verabschieden. Der federführende Wirtschafts- und Währungsausschuss hat auf grüne Initiative hin schon harte Regeln in die Beschlussvorlage für das Plenum des Europaparlaments aufgenommen. Die EU-Kommission plant, noch im Herbst einen Gesetzesentwurf vorzulegen. Dabei wird es darauf ankommen, der Vielfalt im Bereich der Kryptowerte gerecht zu werden. So haben etwa Bitcoin und Libra sehr viel weniger gemein, als das gemeinsame Label „Krypto“ suggeriert. Hier kann ein guter Regelungsrahmen auch Klarheit für Verbraucher schaffen. Die bisher bekannt gewordenen Vorschläge der EU-Kommission will für einen neuen Typ regulierter Kryptowerte Märkte und Rahmenbedingungen zu schaffen. Das ist gut, aber fatalerweise bleiben dabei rein dezentral betriebene Kryptowährungen wie Bitcoin außen vor, obwohl gerade hier akuter Bedarf an der Durchsetzung von Regeln besteht. Hier braucht es klare und konsequente Vorschläge, wie diese Lücke geschlossen werden kann.
Der Ausschuss für Wirtschaft und Währung des Europaparlaments hat nun Vorschläge formuliert, wie eine lückenlose Regulierung von Kryptowerten gelingen kann. Entscheidend im Kampf gegen die kriminelle Nutzung ist es, Anbieter und Dienstleister im Bereich der Kryptowerte konsequent zur zuverlässigen Identifikation ihrer Kunden zu verpflichten, wie es im traditionellen Finanzbereich seit Jahren üblich ist. Strenge Transparenz-Regeln für Kryptowerte, die wie Anlageprodukte funktionieren, müssen Anleger besser vor Betrug schützen. Gegen das Unterlaufen der europäischen Regeln durch Anbieter außerhalb der Europäischen Union muss konsequent vorgegangen werden. Um dem grenzüberschreitenden Modell der meisten Kryptowerte gerecht zu werden, braucht es gemeinsame europäische Aufsichtsstandards, idealerweise sogar einen europäischen Krypto-Aufseher.
Bei all dem geht es nicht darum, Kryptowerte kaputt zu regulieren, wie lautstarke Kritiker suggerieren. Im Gegenteil: Die Blockchain- beziehungsweise Distributed-Ledger-Technologie hinter Bitcoin und Co. bietet die Chance auf sicherere, schnellere und günstigere Zahlungsdienstleistungen, neue Finanzierungsmöglichkeiten und vieles mehr. Momentan leiden solche legitimen Angebote jedoch unter dem Stigma, das Kryptowerte aufgrund ihrer Verbindung mit Cyberkriminalität, Betrug und illegalen Geschäften anhaftet. Nur eine konsequente Kriminalitätsbekämpfung und ein Rahmenwerk, das Rechtssicherheit bietet, können virtuelle Assets mittelfristig aus der Schmuddelecke holen. Das heißt: Regulierung hilft innovativen und rechtschaffenen Start-ups und bekämpft Kriminelle zugleich. Deshalb sollte Europa diese Regulierung rasch angehen.
wo in Europa kann man denn ohne KYC und AML bitcoin kaufen? Das "Stigma der Kryptowerte aufgrund ihrer Verbindung mit Cybrekriminalität" kommt doch genau daher, dass Leute wie er scheinbar davon besessen sind, das bitcoin nur von Kriminellen benutzt wird. das problem wird solange herbeigeredet, bis die endlich eine neue Behörde von unserem Steuergeld finanziert werden kann...
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