also der artikel will suggerien, das im kryptomarkt (im gegensatz zum aktienmarkt) man nicht weiß wieviel coins es gibt und wie die marktkap zustande kommt. typisches bildniveau.
jeder weiß wieviel coins gelistet sind bzw. pro coin im umlauf ist und der wert ergibt sich auch nur aus dem kurswert x die coinmenge (wie beim aktienmarkt - kurswert x aktie).
Das ist nicht richtig.
Von den wenigsten Coins dürfte mit angemessener Bestimmtheit bekannt sein, wieviele Coins im Umlauf sind.
Was bekannt ist, ist die Anzahl der grundsätzlich existenten Coins und deren zukünftige Maximalanzahl.
Ob und wieviele Coins "verloren", "gesperrt" oder sonst dem Markt entzogen sind, lässt sich i.d.R. nur schätzen.
Beim Bitcoin z.B. ist klar, dass es derzeit rund 17 Mio. maximal sind, wovon wohl einige Mio. (Satoshis Mio. und ein paar andere) dem Markt dauerhaft entzogen sind.
Damit bleibt eine gewisse Anzahl X, sagen wir beim Bitcoin einfach mal 10 Mio. Coins, die den Streubesitz darstellen.
Nur dieser Streubesitz findet für die Marktkapitalisierung Betrachtung, zumindest ist das bei Aktien so.
Wie aber sieht es bei Ether oder Ripple aus?
Die Maximalanzahl an Coins ist klar erkennbar.
Im Falle von Coins, die z.B. von der Ethereum Foundation dauerhaft "gelockt" sind, kann man diese aus dem Streubesitz heraus rechnen.
Aber wie sieht es mit den Coins aus, die z.B. die Gründer der jeweiligen Coins halten?
Bei Aktien werden solche "Gründeraktien"
üblicherweise nicht zum Streubesitz gezählt.
Wenn aber die reale "Gefahr" besteht, dass diese Coins durchaus auch in den Markt "gedumpt" werden, darf man sie auch nicht aus dem Streubesitz heraus rechnen.
Bei BCash ist die Sache z.B. ziemlich eindeutig, ein Roger Ver dürfte nicht davor zurückschrecken, seine Coins jederzeit auf den Markt zu werfen.
Alles in allem ist die Marktkapitalisierung ein relativ problematischer Wert, den man an den Aktienmärkten nur deshalb so (vergleichsweise) gut ermitteln kann, weil erhebliche Erfahrungswerte vorliegen und u.a. gesetzliche Regularien verhindern, dass in erheblichem Umfang Missbrauch damit betrieben wird (in kleinerem Umfang geht da natürlich trotzdem immer was).
Die Market Cap, wie sie von z.B. coinmarketcap ermittelt wird, ist jedenfalls Kinderkram von Nerds, die Börsenguru spielen wollen.
(was nicht heißen muss, dass sie nicht dennoch über eine gewisse, relative Aussagekraft verfügt)
Dass Marktkapitalisierung
grundsätzlich keine geeignete Metrik für
Währungen darstellt, ist dann nochmal ein anderes Problem, aber das lassen wir hier mal außen vor.